Was´n das für ne bescheuerte Überschrift, denken sich wohl die meisten. Aber so bescheuert ist sie nicht. Sie ist so geschrieben, wie die meisten Menschen in diese Szene reden und in Foren sich schreiben. Schon irgendwie komisch – wo wir doch in einem Land leben, wo Deutsch die Muttersprache ist. Und nicht so ein Kauderwelsch. Dachte ich zumindest.
Irgendwie wird momentan ja alles durcheinandergemixt.
Nicht das die Deutsche Sprache alleine schon schwer genug ist, was dir jeder Ausländer bestätigen wird, nein – man muss auch noch unmengen an Fremdwörtern mit dazumischen. Und das alles nennt man dann einen Slang, oder Jugendsprache. Ist ja alles ok. Wir waren auch mal jung. Aber habt ihr euch mal wirklich „von außen“ selbst reden gehört?? Ihr merkt gar nicht, wie peinlich manche Dinge sind, die ihr von euch gebt.
Das sind solche Geschichten wie das der Tätowierer zum „Inker“, oder eine Tätowiermaschine zur „Tattoogun“, oder eine schöne Arbeit zu einem „nice piece“ wird, noch das harmloseste.
Über das alles kann man ja als Tätowierer, auch wenn es einem manchmal schwerfällt, hinwegschauen. Aber was gar nicht mehr geht, sind dann die Extremen. Wenn z.B. aus dem Tätowierer plötzlich der Tattooist, oder der „Pricker“ wird und das tätowieren plötzlich als „hacken“ bezeichnet wird. Da geht mir dann schon teilweise die Galle über.
Letztens kam ein Jüngling ins Studio und meinte: „he alter – ich will mir ein neues piece hacken lassen! Wie siehts denn aus, wann hast du denn ein Date frei zum inken?“
Als ich ihm dann Antwortete, das man Holz „hacken“ würde und ich es nicht vorhabe, ein Date mit einem Imker auszumachen, könnt ihr euch bestimmt vorstellen, wie er mich angeschaut hat.
Das man bestimmte Wörter übernimmt, kann ich verstehen und nachvollziehen. Wenn man z.b. anstelle von Studio „Shop“ sagt. Aber die meisten Worte, die in gebrauch sind, sind nur eines.....extrem peinlich! Dadurch kann ich nun aber verstehen, wieso die meisten Jugendlichen nicht mehr im Stande sind, die eigene Sprache richtig zu schreiben. Wenn man sie nichtmal richtig sprechen kann – und das schreibt ausgerechnet ein Schwabe. Das würde mir zu denken geben.
Was ich letztendlcih damit sagen möchte ist eines. Bitte nennt uns nicht „Tattooist“, „Inker“ oder „Pricker“ oder sonst irgendwie. Wir sind Tätowierer. Und wir hacken nicht, sondern tätowieren. Und ein „Piece“ bekommt ihr vielleicht bei eurem Kollegen, der euch mit Bewusstseinserweiternden Materialien versorgt.
Ich sag doch zum Frisör auch nicht: „hey alter – wann hast du mal ein Date frei? Bei mir wärs mal wieder time die spitzen zu cutten und die Haare ein bischen zu colourn!“ Gut – ich würd das sowieso nicht zum Frisör sagen, weil ich ne Glatze trage – aber ihr versteht nun hoffentlich, was ich damit meine.
Ein berühmter Tätowierer hat mal folgenden Satz zum Them „Tattoo-Gun“ gesagt:
„You can call my mother a bitch – but never call this lovely machine a gun“
In diesem Sinne. Lächeln und winken
Der Jörch