stanair hat geschrieben:Und das ist das Problem an dem Palaver mit den Moslems! Die Christen waren mit ihren Kreuzzügen nicht besser, da gibts keine Diskussionen, aber wir (ja ich bin auch Christ) haben dieses dunkle thema einige hundertjahre hinter uns. die moslems stecken gerade drin und leben es aus.
Das ist extrem pauschalisierend und nicht unbedingt an der Realität orientiert.
"Die Moslems" gibt es genausowenig wie "die Christen". Fakt ist, daß es auf beiden Seiten Leute gab und gibt, die meinen, daß ihre Religion Legitimation für irgendwelche Gewalt sein kann. Aber z.B. die radikalislamischen Taliban oder Al Quaida stehen eben nicht für den gesamten Islam, sondern nur für eine Teilmenge davon; es gibt auch genügend andere Muslime (vermutlich sogar die Mehrheit, die aber in den Medien kaum vorkommt, weil Mord und Gewalt nun mal Quote bringen), die diese Gewalt eben ablehnen.
Genauso gibt es auch heute noch in den christlichen Konfesionen Hardliner, die zur Gewalt aufrufen oder diese anwenden. Sicher, die Zeiten der Kreuzzüge sind vorbei, aber auch heute gibt es z.B. in den USA radikalchristliche Abtreibungsgegner, die nicht davor zurückschrecken, Personal von Abtreibungskliniken mit Bomben, Schußwaffen, etc. zu attackieren und (wie schon geschehen) teilweise auch zu töten. Oder erinnern wir uns an die Balkankriege. Dort wurde das brutale Vorgehen der serbischen Paramilitärs im Kosovo (Stichworte: Massenvergewaltigungen, ethnische Säuberungen, etc.) teilweise auch durch die dortige orthodoxe Kirche gebilligt.
Insofern ist Deine Aussage, daß "die Christen" das dunkle Thema hinter sich haben, während "die Moslems" mittendrin stecken, schlichtweg falsch.