Aids durch tättowieren lassen?

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Aids durch tättowieren lassen?

Beitragvon joogie » 03.12.2008 14:50

Also,

habe seit ca 5 monaten n tattoo. hab mir das studio auch genau angeschaut und mich hier im forum über den inker und das studio informiert.

dennoch stellt sich mir die frage was wäre wenn immer wieder.. andere menschen mit tattoos in meiner umgebung stellen sich diese frage irgendwie nicht und sehen auch kein risiko dabei. auch hier im forum habe ich keinen thread über die suche gefunden...

nun die frage: ist es überhaupt wahrscheinlich dass es zu einer ansteckung kommt? es wurde eine neue nadel verwendet, die maschine stand vorher in nem ultraschall reiniger und der tättowierer trug handschuhe, hat neue farbtöpfe verwendet, neue "abputzlappen" usw... also rein rationell gesehen bräuchte ich mir ja keine gedanken zu machen oder? das studio an sich war auch sauber!

Also um es nochml zu sagen ich möchte nicht den Tätoowierer und das Studio anschwärzen oder so.

Wollte nur mal wissen ob bei den beschriebenen verhältnissen eine übertragung warscheinlich ist oder ob ich mir grade grundlos nen kopf mache :roll:

gruss und danke
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Beitragvon corvidae » 03.12.2008 15:02

Hey,

also grundsätzlich sollte man zwischen HIV+ und AIDS unterscheiden.

Wenn du AIDS hast, dann liegt die Ansteckung mit dem HI Virus wahrscheinlich schon einige Jahre zurück.

Wenn sauber gearbeitet wird, ist eine Ansteckungsgefahr äußerst gering bis quasi null. Ausschließen kann man es trotzdem IMO nie zu 100%.
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Beitragvon thINK » 03.12.2008 16:58

Hi joogie,

ich kann Deine Angst grundsätzlich nachvollziehen. Eine mögliche HIV -Infektion ist ein Szenario das einen zum schwitzen bringen kann. Ich kann Dich nur in soweit beruhigen als das ich von mir auf andere schließe. Für Desinfektion, hygienische Arbeitsvorbereitung und Sterilisation geht bei mir sehr viel Zeit drauf, da die Vorstellung einer Übertragung von HIV-Viren von einem Kunden zum anderen durch ein Tattoo von mir, für mich der blanke Horror wäre. Und ich bin der Meinung das alle meiner Kollegen das genauso handhaben.

Ich bin mir dessen bewusst das Dich das in der gegenwärtigen Situation wenig beruhigen wird. Du hast Angst das etwas passiert sein könnte!
Um diese Angst etwas zu reduzieren möchte ich Dir folgendes erklären:
(Wikipedia sagt)
Übertragung durch Nadeln/Kanülen/Nadelstiche

Das Infektionsrisiko durch Nadelstiche hängt sehr von der Situation ab. Das Infektionsrisiko wird durchschnittlich mit 0,3 Prozent angegeben und steigt mit folgenden Faktoren: sehr tiefe Verletzungen (16-fach erhöht), sichtbare Blutspuren auf der Nadel oder Nadel war vorher in einer Vene oder Arterie des Überträgers (jeweils 5-fach erhöht), bei hoher Viruslast des Überträgers (6-fach erhöht). Das Risiko bei Hohlnadeln ist höher als bei geschlossenen Nadeln.
(der ganze Beitrag ist hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Aids )

Das soll die grundsätzliche Gefahr nicht verharmlosen, sondern dient lediglich Deiner Beruhigung!

Das A und O bleibt wie gesagt die Zuverlässige Hygienearbeit des Tätowierers.

Und wenn Du die absolute Gewissheit haben möchtest, dann hilft nur eins -> Mach einen HIV - Antikörpertest (oft fälschlicherweise als AIDSTest bezeichnet)

hygienischer Gruß
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Beitragvon corvidae » 03.12.2008 17:05

Das Risiko, dass dein Tätowierer sich bei einem seiner Kunden ansteckt ist zumindest um ein vielfaches größer als umgekehrt.

Edit: Falls du dich mit der Thematik HI Virus vs. AIDS noch nicht groß auseinander gesetzt hast, empfehle ich mal: Humanes Immundefizienz-Virus ? Wikipedia
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Beitragvon Phoenix » 03.12.2008 17:26

Hallo,

in einem vernünftigen Tattoostudio wird alles menschen mögliche unternommen um eine Kreuzkontamination zu verhindern.

Angefangen von einweg produkten über Sterilisation, reinigung der flächen und hohe Sorgfalt werend des Anfertigens der Tätowierung.

Das gröste Risiko hat der Tätowierer bei seiner Arbeit, weil er sich an den möglicherweise Kontaminierten Gerätschaften die er zur anfertigung der tätowierung benötigt beim jeweiligen kunden anstecken kann.
Jeder Tätowierer arbeitet so als hätte sein kunde, HIV, Hepatitis und was weis ich für säuchen auf einmal. Ganz einfach, man kann es nie wissen (selbst der kunde nicht) und jeder hängt nun mal an seinem bisschen Leben.

Also gewissheit bringt dir nur ein Test ca 6 monate nach dem Tätowieren.
Bei besuch eines ordentlichen Studios brauchst du dir keine Sorgen zu machen, man kann es ausschließen.
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Beitragvon corvidae » 03.12.2008 17:29

Phoenix hat geschrieben:Also gewissheit bringt dir nur ein Test ca 6 monate nach dem Tätowieren.


4-12 Wochen, nicht 6 Monate!

Quellennachweis
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Beitragvon Phoenix » 03.12.2008 17:31

Mittlerweile doch schon nach einer so kurtzen Zeit, dann hat sich da was geändert. Danke, gut zu wissen.
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Beitragvon Mialania » 03.12.2008 17:45

Also, meinen letzten AIDS Test hab ich vor 2 Jahren machen lassen und da hiess es auch 3 Monate warten.
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Beitragvon LazyBat » 03.12.2008 18:13

Den HIV-Test kann man machen, wann man lustig ist.
Allerdings: Je länger man wartet, desto höher ist die Aussagekraft.
Es könnte also sein, dass du nach 4 Wochen einen Test machst und das Ergebnis negativ ist. Nach 3 Monaten stellst du dann aber plötzlich doch fest, dass du positiv bist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein HIV-Positiver 4 Wochen nach der Ansteckung beim Test ein positives Ergebnis bekommt ist 50-60%, nach 12 Wochen ist es schon 95-99%. Also lieber länger warten mit besserem Ergebnis oder den Test mehrmals machen.
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Beitragvon schnari » 03.12.2008 19:56

ich hatte vor ca 2 wochen den letzten hiv test.

den vorherigen vor ca 2 jahren.
ich ging nicht davon aus, dass ich positiv bin. aber wenn doch, kann ich mich darauf einstellen. andere warnen zu beispiel.

aber wie schon oben erwähnt. inker setzen sehr viel zeit für hygiene ein.
es sollte aber nahezu ausgechlossen sein. jedoch besteht immer eine minime gefahr. aber die besteht wohl auch, wenn man sich ne impfung machen lässt

hab mich damit noch nicht sooo sehr auseinander gesetzt. aber so viel ich weiss, ist ein positiver test heute kein todesurteil mehr. es kann gut behandelt werden. jedoch noch nicht geheilt
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Beitragvon Phoenix » 03.12.2008 20:03

HIV / Aids ist NICHT heilbar!
Und leben damit, mit hoch potenten medikamenten und nebenwirkungen so wie der ausgrenzung in der gesellschaft ist nicht toll!

Und bei den Zahnärzten die ich bisher besucht habe wird weniger steriel gearbeitet als beim Tätowierer, jede wette.(auf die bezogen die ich in den letzten 14 jahren besucht habe), was auch für die meisten Krankenhäuser gillt.(wo ich war)
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Beitragvon schnari » 03.12.2008 20:07

Phoenix hat geschrieben:HIV / Aids ist NICHT heilbar!


hat ja niemand behauptet :wink:
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Beitragvon Phoenix » 03.12.2008 20:17

Man muss es leider immerwieder sagen, leider weil die heutige gesellschaft ein sehr falsches bild hat und steigende Neuinfizierungen gerade bei jungen heteros ansteigt. (Titel der Blitz Illu- Heilmittel gegen aids gefunden! tragen zur tödlichen volksverdummung bei.
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Beitragvon tattoogermane » 03.12.2008 20:37

mir der angst der ansteckung lebe ich täglich. dies und die sicherheit eines jeden kunden ist der antrieb das möglichste dagegen zu tun.

wer keine angst hat wird meiner meinung nach nachlässig.

in den meisten krankenhäusern/ arztpraxen wird weniger sauber gearbeitet, als bei uns. da wird mal schnell blut abgenommen, gespritzt, ohne handschuhe zu tragen und dergleichen. ich verlange das bei jedem arztbesuch. ob die mich da blöd angucken, oder nicht, ist mir egall.
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Beitragvon schnari » 03.12.2008 20:40

nee. denke nicht angst. sondern respekt muss da sein

denn unter angst macht man fehler
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