das erkennen einer gurke - mit 2 nicht-bunten gequatscht

Diskutieren und Suchen von Motiven!

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Beitragvon Haribo » 18.06.2008 16:41

Ja, das ist echt so ein Thema...man kann´s den Leuten, die sich nicht näher mit Tattoos befassen, nicht verübeln, dass sie sich nicht recht auskennen...
Aber spätestens, wenn ich selbst ein Tattoo haben will, informiere ich mich doch im Vorfeld darüber, was machbar ist...
Noch schlimmer finde ich´s im Fall von well_done´s Freundin: Hat bereits ein Tattoo, kriegt ein Magazin mit Vergleichen vorgesetzt und sieht´s trotzdem nicht...hat das dann wirklich was mit Geschmackssache zu tun oder nur mit Blindheit? :|
Aber eine Freundin von mir ist ähnlich drauf...hat selbst Chinastempel vom Scratcher und geht weiterhin zu ihm. Meine Tattoos findet sie "zu groß und zu bunt" und findet, dass der Scratcher das genauso gut hinbekommt für weniger Geld... Ja, genau :? Da wüsste ich manchmal schon ganz gerne, ob´s noch geht...oder ob sie´s einfach nicht zugeben will, dass es Unterschiede gibt...
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...


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Beitragvon well_done » 18.06.2008 16:50

das chinading von meiner freundin ist noch nicht mal 5x5cm gross.. vll eher so 3x3 .. wirklich mini. hat sie auch nur 50euro gekostet.. immerhin in nem guten studio.. also sauber ist es.
sie hat es mit 18 machen lassen weil sie unbedingt ein tattoo wollte, sich aber nix grösseres traute, wegen ihrer eltern. sie sagt ja selbst, dass es deplatziert und zu klein ist.. sie will ja jetzt auch was grösseres und in bunt [blumen]. zwar auch höchstens vll 20x15cm..aber besser als das mini ding da mitten aufm rücken!

sie ist auch eigentlich nicht "beratungsresistent", sie hat mich dann z.b. auch gefragt, in welches studio ich gehe und ob sie da mal mit hin kann, wenn ich das nächste mal da bin.. und sie sagte auch, dass geld dann keine rolle spiele, dass sie jawas schönes haben will!
und wenn wir einfach nur so tattoos im internet gucken oder in zeitschriften, dann ziegt sie mir auch oft wirklich schöne tattoos und meint dann "ach, sowas will ich dann auch.." oder "so in dem stil kann ich mir das auch vorstellen für mich"

vll, wenn sie da die mappen mal durchblättert, sieht sie auch irgendwann, wo der unterschied ist, wenn man ihr 2 tattoos im direkten vergleich for die nase hält.. ;)
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Beitragvon Gladiator » 18.06.2008 18:32

@welldone
eher etwas "schicker"


Ähmm ja auch so ein Vorurteil. Nur am Rande unser Klientel ist fast ausschließlich etwas "schicker"...nur mal so.

Zum Thema:

Deine Freundin hat gar nicht so unrecht das die Dinger wie aufgeklebt aussehen. Schau dir doch die meisten Printmedien mal an. Mit schönen Tattoos hat das ganze nix mehr zu tun, eher mit einem Missbrauch durch Photoshop.

Und Leihen, sieht man auch oft genug noch hier im Forum, werden immer Leihen bleiben. Wenn ich mir mal die Bildchen inkl. der Kommentare so anschaue haut mir manchmal echt der Schuh ab was da so gehypt wird. Auch finde ich es zum Kotzen dass hier ebenfalls die Leute immer häufiger zum Photoshop greifen und man ständig nachhaken muß ob das Foto auch im Orginal zu sehen sein kann...Da muß man sich dann nicht wundern wenns die Leihen immer schwerer haben, Tatts noch zu bewerten. Oder eben ne Gurke dank CS3 zu nem Topbild mutiert. Da werden Linien begradigt, Schatten bearbeitet, Farben hervorgehoben und was weiß ich noch alles.

Aber die meisten Menschen wollen wohl beschissen werden...
Ein Bild fundiert bewerten kann ein Leihe (Ausnahmen bestätigen die Regel) erst, wenn er sich mal ein paar hundert mit nem Porfi zusammen angesehen hat. Alles andere ist wie sovieles im Leben, reines Glücksspiel. Alles andere ist Wichtigmacherei der Sprichwörtliche "Einäugige unter den Blinden!"

Schönen Abend noch.
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Beitragvon Bad*Kitty » 18.06.2008 19:27

ist doch aber bei Zeichnungen schon genau das selbe. Ich behaupte einfach mal, es gibt tatsächlich Menschen, denen der künstlerische (ich nenn es jetzt mal so) Blick fehlt.
Die finden dann eben auch schon unteres Mittelmaß spitzenklasse und alles, was besser ist als das, dafür fehlt schon das Finetuning im Blick.
Denen kann man sozusagen einen Bob Ross als Michelangelo verkaufen.
Oder die mittelmäßigen Straßenmaler als große Porträtkünstler.
Und wenn man dann auch noch total resistent gegen jegliche Form der Aufklärung ist und weiter behauptet, Mittelmaß sei aber auch eine Kunst... tja, dann... hail to the scratchers!
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Beitragvon well_done » 18.06.2008 19:34

Gladiator hat geschrieben:@welldone
eher etwas "schicker"


Ähmm ja auch so ein Vorurteil. Nur am Rande unser Klientel ist fast ausschließlich etwas "schicker"...nur mal so.



das sollte gar kein vorurteil sein, nur eine beschreibung des äusseren.. so kurz und knapp wie möglich! wären die beiden z.b. eher rockig oder punkig unterwegs, hätte ich diese adjektive gewählt.
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Beitragvon SpikesMum » 18.06.2008 19:45

Ich glaube nicht mal, daß es sowas wie "ein Auge für Kunst" gibt. Dafür gibt es zu viele Stile. Manche akzeptieren z.B. nur klassische Maler, für andere gelten nur die Surrealisten als das Nonplusultra.

Wie Marion schon gesagt hat: ich glaube eher, daß gerade in den letzten Jahrzehnten und besonders heutzutage durch die übersteigerte Präsenz der Medien der Blick und der Sinn für das Wesentliche verloren gegangen ist. Alles ist Hochglanz, bearbeitet und verfremdet, daß das menschliche Auge kaum noch folgen kann.

Man weiß kaum noch, was man eigentlich glauben darf.

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Beitragvon Iodine_Sky » 18.06.2008 19:52

Auch wenns nur noch rudimentär mit dem Thema zu tun hat: Das rechte sieht wenigstens noch wie ein Tattoo aus :mrgreen:
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Beitragvon Bad*Kitty » 18.06.2008 20:16

@Spike's Mum
Ich sprach ja auch nicht von einem Auge für Kunst. Das gibt es definitiv nicht.
Ich meine lediglich das Erkennen, ob z.B. Proportionen richtig dargestellt sind, Perspektive, Schatten, Formgebung, Dynamik etc., also alles, was rein objektiv bewertbar ist. Man kann schon sagen, ob eine Zeichnung/ein Tattoo gut oder mies ist, rein vom technischen Aspekt.
Geschmack und Stilrichtung völlig außen vor.
Es gibt keinen "richtigen" oder "falschen" Stil. Aber erst, wenn jemand sein Handwerk beherrscht, wird er "seinen" Stil finden.
Erst die Pflicht, dann die Kür.
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Beitragvon SpikesMum » 18.06.2008 20:23

@ Bad*Kitty

Hab es ja etwas "überspitzt" gemeint.

Als Beispiel könnte man Picasso nehmen. Für andere der Künstler des 20. Jahrhunderst. Für andere - u. a. für mich - ein Mensch, der es mit Proportionen nicht so genau nahm.

Aber ich glaube, an so einem Thema kann man sich tot diskutieren :wink:

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Beitragvon Bad*Kitty » 18.06.2008 20:30

Mahaha, Sabine, ich hatte Picasso auch erst als Beispiel geschrieben und es dann gelöscht, aber hier nochmal:
Picasso konnte ja nichtmal ne Frau malen, dass man sie erkennen konnte. Falsch!
Picasso war ein begnadeter Zeichner, und WEIL er das perfekt beherrschte, konnte er seinen ganz speziellen Stil entwickeln, quasi als ad absurdum-Führen des Lehrbuchmalens. Ich bin selbst kein Picasso-Fan, muss aber sagen, dass seine frühen Zeichnungen grandios bis genial sind. Seine späteren Sachen unterliegen eben wieder dem persönlichen Geschmack.
Ja, kann man sich sicher totdiskutieren über Kunst :wink: , soll ja hier auch nicht Thema sein.
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Beitragvon SpikesMum » 18.06.2008 20:54

Mit den früheren Zeichnungen hast du auf jedem Fall recht! Aber so in der Endphase ... naja, jedem das Seine! :mrgreen:

Dabei hab ich nichts gegen Surrealisten. Allgemein gegen keinen Kunststil. Irgendwie finde ich selbst bei Pop-Art noch was, was mir gefällt.

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Beitragvon Gladiator » 19.06.2008 0:17

Bad Kitty, genau so meinte ich das. Guter Beitrag :!:
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Beitragvon corvidae » 19.06.2008 9:08

OT: Mir fällt das immer häufiger bei Fotos auf, da gibt es auch genug Leute die vermeintlich mittelmässige Bilder loben bis zum Umfallen.

(Bevor sich wer pers. angesprochen fühlt: Meine Aussage ist rein allgemein gehalten und ich beziehe mich nicht auf konkrete Beispiele.)
Bild
Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen. (Die Weiße Rose, 1943)

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Beitragvon Pralinchen » 19.06.2008 11:20

well_done hat geschrieben:na, weil man es nicht verallgemeinern kann, schreib ich ja auch "viele" und nicht "alle" oder "jeder" ;)


Stimmt, sorry :wink:

Gladiator hat geschrieben:Ein Bild fundiert bewerten kann ein Leihe (Ausnahmen bestätigen die Regel) erst, wenn er sich mal ein paar hundert mit nem Porfi zusammen angesehen hat. Alles andere ist wie sovieles im Leben, reines Glücksspiel. Alles andere ist Wichtigmacherei der Sprichwörtliche "Einäugige unter den Blinden!"

Schönen Abend noch.
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Den Beitrag von Marion (wenn ich das sagen darf :wink: ) finde ich sehr gelungen. Ein Laie wird wohl meist nie wirklich bewerten können. Vor allem diesen Ausschnitt aus dem Beitrag würde ich glatt so unterschreiben.
Ich denke, dass eben das auch der Grund ist, warum es heutzutage noch so viele gurken gibt. Man denkt, dass man sich mehr oder weniger "genügend" informiert hat und im Endeffekt ist es doch nicht so. Den Schuh muss auch ich mir selbst anziehen.
eswegen finde ich es gut, dass hier Profis und Laien (wenns den ein oder anderen auch manchmal nerven mag :mrgreen: ) aufeinanderstoßen. Man kann etwas dazu lernen und für den Rest sind die Profis da, die mMn gerne helfen (solange man nicht beratungsresistent ist :p ).
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