Splited Topic- ? schwul als Adjektiv für blumige Wortwahl?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

Moderatoren: MartiAri, BassSultan

Beitragvon tattoogermane » 25.10.2007 10:00

phoenix hat´s wohl recht kurz, dafür meiner meinung nach, am gescheitesten in worte verpackt.

um noch mal ein beispiel anzuführen:

ich bin eigentlich brillenträger, benutze aber linsen, weil´s einfach bequemer ist.
wenn jetzt mal wieder jemand sagt:............, dann haste aber de brille uff!", müsste ich mich wohl auch diskriminiert fühlen, da dieses satzende meistens in zusammenhang mit etwas dummen, ungeschickten, etc. verwendet wird.

das könnte man beliebig fortführen.

und nochmal: mir ist´s egal, wer hier schwul, lesbisch, jüdisch, negrid, ausserirdisch, oder sonstwas ist! ich messe die leute in diesem forum an dem, was sie beitragen.

ok, eins muss ich gestehen:

ich hasse permanente dummheit, quasi organische hohlkörper! gottseidank ist das forum momentan recht frei davon.
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Beitragvon well_done » 25.10.2007 11:16

genau mein thema..
ich bin aber auch von der front, die dagegen ist sowas im öffentlichen sprachgebrauch zu verwenden. sowohl das wort schul als auch das wort behindert.. oder spasti, schwuchtel... whatever.
es ist eine bedienung eines vorurteils.. meistens im negativen sinne..

ich gehe davon aus, das hier alle es als alltagsprache nutzen, sich keine weiteren gedanken darüber machen und es eben als scherzhaft betrachten und keine personen gruppen damit denunzieren wollen..
allerdings, gibt es genug leute, die genau so eine wortwahl, aus dummheit und aus hass treffen.. weil sie wirklich was gegen homosexuelle haben, behinderte als abschaum sehen und sich selbst für was besseres halten.

aus diesem grund, weil es eben solche vollidioten gibt,
solltem na in öffentlich foren darauf bedacht sein, so sachen nicht als negative bewertung für irgendwas zu schreiben.
was man privat, zu hause in den eigenen 4 wänden sagt,
oder mit den homosexuellen kumpels rumalbert,
das ist erst mal vorneweg total egal. da hört es kein 3.
oder es hört zumindest keiner, der was gegen minderheiten hat und seinem unmut denen gegenüber auch luft macht.
weil ich denke, mit solchen menschen wird man sich nicht wirklich abgeben,
wenn man selbst keine vorurteile hat.
sobald das ganze aber in die öffentlichkeit getragen wirde [und ein forum wie der ts ist die öffentichkeit, weil hier jeder mitlesen kann, ob angemeldet oder nicht..] bringt es wohl keinen um, eine andere wortwahl zu nutzen.

wenn ich mit behinderten zusammen arbeite und die untereinander witze machen, mach ich diese auch.. weil dann jeder weiss, wies gemeint ist.
sobald ich aber in gruppen bin, wo ich nicht weiss, das jeder weiss, wies gemeint ist, unterlass ich sowas, weil ich niemandes vorurteile unterstützen möchte in dem ich selbst eine inkorekte wortwahl treffe und es damit salonfähig mache.

aber ich bin da eh oft "anders" als andere, weil ich immer darüber nachdenke, das mein handeln wirken auf andere hat und ich dementsprechend handel.. oder eben nicht handel.
und ich will z.b. nicht das jeder depp sich bestätigt in seinen eigenen voruretilen fühlt, weil er homosexuelle oder behinderte vearchtet, und ich, eben weil es alltagssprache ist, solche bezeichnungen auch im negativen sinn verwende. obwohl ichs nicht so meine.

privat = muss jeder selbst wissen, man wird sich schon mit den richtigen leuten abgeben..
öffentlichkeit = verantwortung auch für "mithörer" ... kann man auch drauf verzichten!
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Beitragvon Hoschte » 25.10.2007 11:31

Sorry aber ich find diese Disskusion voll peinlich...oder sollte ich witzig sagen?...oder... :roll:

Da fällt mir ein gern genommenes Vorurteil aus früherer Arbeitszeit an der Grenze ein. Ich wurde desöfteren als Nazi bezeichnet weil ich denjenigen nur Kontrolliert hätte weil er Ausländer wäre! Die ersten male hab ich mich da tierisch drüber aufgeregt...aber dann kam ein weiser alter Kollege und fragte mich warum ich meine kostbare Energie für so etwas verschwende. Nach diesem Gespräch lächelte ich nur noch wenn sowas vorkam. Versteht wahrscheinlich niemand worauf ich hinaus will...naja.

Ich hätte noch einen Tip. Lest euch mal das Interview von "Scary Guy" in der TM durch...ein wahrhaft weiser Mann :wink:

Gruß Kai
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Beitragvon well_done » 25.10.2007 11:40

natürlich kann man sowas, wenn es einen slebst betrifft belächeln.. sich drüber aufzuregen, als etwas beschimpft zu werden, was man gar nicht ist, ist ja auch wieder n ganz anderes ding... dann betrifft es dich persönlich, du weisst dass du kein nazi bist, also.. wozu aufregen?!

durch den alltagsgebrauch von solchen wörtern schürt man allerdings die vorurteile derjeniger, die sie eh schon haben und legitimeirt sie! und ich denke einfach, dass muss nicht sein. weil es genügend andere wörter gibt und dieses argument, es sagen ja alle und es ist schon so im sprachgebrauch verfestigt zählt irgendwie nicht... das ist son totschläger argument und auf alles anwendbar. "machen ja die anderen auch" ... und morgen springen wir alle von ner brücke. und sprache ist einfach einer der kleinsten allgemein gültigen nenner, mit denen man unteschiede klar machen kann und sich von anderen distanzieren kann, ohne grossen aufwand. einfach nur durch die eigene wortwahl.
und das trifft nicht nur auf wörter aus dem homosexuellen oder behinderten bereich zu, sondern auch auf ne ganze menge andere ausdrucksweisen.
und in jeder gruppe herrschen andere "sprachregeln" .. nur, sobald ich mich aus meinen sozialen engsten gruppen entferne, und die öffentlichkeit meine meinung mitlesen/hören kann, denk ich lieber 2 mal drüber nach bevor ich irgendwelchen vollidioten gefundenes fressen vor die füsse werfe.
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Beitragvon Chris Kay » 25.10.2007 15:58

Der Kai hat vollkommen recht, die Diskussion hier ist peinlich. Durch diese ganzen Versuche alles möglichst korrekt und glattgebügelt auszudrücken, darzustellen, um möglichst keiner Gruppierung zu nahe zu treten, werden wir alle zu mittigen Stromschwimmern.
Wir verlieren die Kanten und Ecken, die uns als Individuen auszeichnen. Sobald man aus dem eigenen Schneckenhaus tritt, wird eine Maske aufgesetzt um keinerlei Angriffsfläche zu bieten und man den korrekten Liebling für Jedermann geben kann.
Mir persönlich ist es völlig egal, ob ich politisch korrekt bin, ob ich Klischees bediene. Die Freiheit, meine Synapsenzündungen im Hirn in der Weise zu interpretieren , wie ich sie für richtig finde, nehme ich mir.


ich muß noch editieren:
Ich stelle mir gerade dem Jörg seine entgleisten Gesichtszüge vor, wenn er den Thread hier entdeckt. :lol: :D
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Beitragvon Phoenix » 25.10.2007 17:13

Das gesicht ist bestimmt der Brüller!

Das würde ich auch gerne sehen....
der Phoenix
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Beitragvon well_done » 25.10.2007 17:19

Cee-Kay-Tattoo hat geschrieben:Sobald man aus dem eigenen Schneckenhaus tritt, wird eine Maske aufgesetzt um keinerlei Angriffsfläche zu bieten und man den korrekten Liebling für Jedermann geben kann.



wenn dies so wäre, würde man sicher auch keine stellung zu so nem thema beziehen sondern duckmäuserisch gar nichts sagen...

ich nehme mir auch die freiheit, zu äusseren was ich denke.. und fluche auch und rege mich über banalitäten auf.. oder eben manchmal nicht.. kann dies aber alles, ohne irgendwelche gruppen damit in ein negatives licht zu rücken.
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Beitragvon p.cushing » 25.10.2007 17:52

ihr habt Sorgen-oh mann.......
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Beitragvon termite » 25.10.2007 18:00

well_done hat geschrieben:ich nehme mir auch die freiheit, zu äusseren was ich denke.. und fluche auch und rege mich über banalitäten auf.. oder eben manchmal nicht.. kann dies aber alles, ohne irgendwelche gruppen damit in ein negatives licht zu rücken.


seh ich auch so, nur, dass ich anstatt "gruppen" "leute und deren einstellungen" sagen würde. "gruppen" hört sich schon wieder zu "schubladisch" an.
ob jemand homo oder hetero oder schwarz oder weiß oder grün oder gelb oder sonst was ist, ist doch nebensächlich. ich versteh mich mit einem menschen wegen seiner persönlichkeit etc. man sollte da nicht auf äußerlichkeiten oder sexuelle orientierungen achten.
ich finds auch wichtig, wie eh schon vor mir erwähnt wurde, dass man reden kann "wia am die goschn gwoxn is" (zu deutsch: wie einem der mund gewachsen ist), aber halt mit den richtigen leuten, die wissen wie man es meint. in einer (ich sag mal) intellektuellen runde voller fremder, würd ich nicht sagen "ihr geht mir alle am arsch!", sondern es etwas höflicher ausdrücken, zb "ich stimme mit Ihrer meinung nicht überein, weil blablabla..." (zb bei einem arbeitgeber oder sowas, wo ja schließlich der eigene kopf in die schlinge kommt, wenn man den dann auf eine derartig niveaulose art beleidigt). wenn ich mich dann vor meinen freunden über diese runde aufrege, würd ich schon sagen "die gehn mir alle am arsch!"
ich finds wichtig, dass man sich so und so ausdrücken kann, aber sich nicht unbedingt nur umgangssprachlich ausdrücken muss und auch nicht nur hochgestochen.
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Beitragvon Dragonheart » 25.10.2007 18:41

well_done hat geschrieben:ich nehme mir auch die freiheit, zu äusseren was ich denke.. und fluche auch und rege mich über banalitäten auf.. oder eben manchmal nicht.. kann dies aber alles, ohne irgendwelche gruppen damit in ein negatives licht zu rücken.


Das glaub ich nicht.. Bei den ganzen Sachen, die man nicht mehr sagen "dürfte", hast du bestimmt auch mal eins erwischt. Im Prinzip sind ja tausend Dinge "political incorrect" oder wie auch immer beleidigend..

Sehe da allerdings keine Probleme, solang es nicht unter die Gürtellinie geht..
Manche Leute machen auch einfach aus Mücken Elefanten. Wenn man sonst nix zu tun hat :roll:
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Beitragvon tattoogermane » 25.10.2007 19:45

schön gesagt der letzte satz.
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Beitragvon madmaxx » 25.10.2007 19:56

Oh man.
Jeder der sagt, er macht sich jederzeit Gedanken darüber was er genau sagt lügt. Jeder der sagt, er würde solche Worte nicht benutzen, lügt. Punktum.
Wenn man weiß wies gemeint ist ist es ok? Man weiß IMMER wie es gemeint ist. Wenn man einen Satz oder ein Objekt als schwul bezeichnet dann ist klar dass es nicht zwangsläufig heißt, das schwul=schlecht ist.
Wenn man sich über sowas aufregt, ist das für mich entweder Wichtigtuerei oder mangelndes Selbstbewusstsein.

Und dieser Post ist reine Selbstdarstellung..

:roll:
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Beitragvon birmchen » 25.10.2007 20:30

Wenn man sich über sowas aufregt, ist das für mich entweder Wichtigtuerei oder mangelndes Selbstbewusstsein.

Finde ich auch. Mann :roll: , das hier gibt mir echt zu denken. Ich gehe eigentlich immer davon aus, dass jeder weiß, wo er steht und dort gern steht, dass jeder seine Fehler macht und sie annimmt, das wir halt alle so sind wie wir sind und das auch so sein muß. Und deswegen kann auch jeder mit mir reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, ohne befürchten zu müssen, in ein Fettnäpfchen zu treten. Ich tu´s ja auch. Nach diesem Fred habe ich ja das Gefühl, über jede Äußerung nachgrübeln zu müssen, ob da nicht ein gewisses Beleidigungs-Potential ist....aber nö, da hab ich echt keine Lust drauf, mich so zu verbiegen. Wer in jedem Satz nach versteckter Kritik sucht, der sollte lieber erst sich selbst fragen, wie er darauf kommt, dass irgendwas negativ/beleidigend gemeint war.
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Beitragvon Bad*Kitty » 25.10.2007 22:08

gibt's (gab's) da nicht ne passende Sig hier von einem Forumser (mir deucht, es sei ein Mod gewesen...):
Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst.

Wenn jeder im alltäglichen Gespräch mit Anderen ein bisschen darauf achtet, was er wie zu wem sagt, dann ist das m.E. genug (wenn man weiß, den kann ich mit "na, Arschloch" grüßen, kann man das machen, wenn man weiß, der reagiert empfindlich auf alles, was man als schwulenfeindlich interpretieren könnte, dann findet man andere Ausdrucksmöglichkeiten, finde das eine Sache des Respekts, political correctness kann mich mal). Man wird immer mal ins Fettnäpfchen treten, man wird immer mal wen verletzen, aber das sind nunmal die Tücken der Kommunikation. Wer das vermeiden will muss schweigen...
Der Verstand ist das einzig gerecht verteilte Gut auf Erden: Einjeder ist der Ansicht, dass er genug davon besitze.
(Descartes)

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Beitragvon RebelDevil » 26.10.2007 0:38

Bad*Kitty,yep,die hab/hatte ich.
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