"geh zum tätowierer deines vertrauens..."

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Bigfoot » 08.08.2007 11:26

Ich seh da ehrlich kein Problem drinne klar es ist so wie oben beschrieben aber (ich spreche für mich) ich mache gerade diesen Wahnsinn gerne klar sitz ich stellenweise bis spät in der Nacht an zeichnungen und skizzen.
Tagsüber bin ich am Rotieren zumal ich zzt. alleine im Shop bin aber das birgt nunmal die Selbständigkeit und die Leidenschaft am Beruf.
Wenns anders wäre würde hier was schief laufen und ich freue mich auf jedes Gespräch mit potenzieller kundschaft, die Zeit muss einfach sein.
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Beitragvon birmchen » 08.08.2007 13:32

Nicht zu vergessen, dass dem "Tätowierer des Vertrauens" doch vom Kunden gern die benötigte Zeitspann eingeräumt wird.(In anderen kreativen Berufen ist das anders) Nicht selten heißt es doch dann nach der ungefähren Motivbesprechung: O.K., wir rufen dich an, wenn die Zeichnung fertig ist, oder: komm in in 3 Wochen nochmal vorbei. Es verlangt ja keiner, dass die lieben Künstler jederzeit von der Muse geküßt und Ideen in allen Stilrichtungen parat haben- zur Kunst gehört Zeit.
Natürlich wird es immer Kunden geben, die nach dem 10.Entwurf immer noch nicht zufrieden sind, denen man dann nur empfehlen kann, sich anderweitig umzuschauen, aber das ist wohl nicht die Mehrheit... Und einem Tätowierer wird es sicher lieber sein, ein selbstentworfenes Kunstwerk zu stechen, als den x-ten China-Stempel aus dem Katalog- auch wenn damit ein paar Stunden Zeichenblatt-Arbeit verbunden sind. Insofern finde ich Mitleid fehl am Platz, es ist wohl alles eine Frage der Organisation. Da soll er doch lieber seine Öffnungszeiten reduzieren, um so Zeit für andere wichtige Arbeiten freizuhalten.
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Beitragvon Hoschte » 08.08.2007 14:23

Ohoh schwieriges Thema. Was hier glaube ich übersehen wird und wahrscheinlich eher von chris gemeint war sind nicht wir (die wenigen) die sich mit der Materie auskennen und ungefähr wissen was alles hinter dem Beruf Tätowierer steckt. Klar Wir wissen ungefähr wie es läuft und nehmen dafür Rücksicht auf lange Wartezeiten. Jetzt kommt aber der große, große Rest dort draußen die denken sich ein Tattoo machen zu lassen ist wie ne Pizza zu bestellen. Sagen was man drauf haben will, zack in den Ofen und fertig. Und genau das stelle ich mir ultraunangenehm vor wenn man zig solcher Kunden am Tag im Studio hat die sich vorher null informiert haben...oder sich "Motivtechnisch" Gedanken gemacht haben aber nicht einschätzen können wieviel Arbeit es ist diese Ideen zu analysieren und entsprechend umzusetzen...und das auch noch bei vollem Terminplan.

Ich persönlich glaube nicht (ich weiß es nicht) das ein Tätowierer nach 8 oder 10 Stunden Feierabend hat. Nur weil das studio von 12:00Uhr bis 19:00Uhr geöffnet hat heißt das ja nicht nur 7 Stunden Arbeit denn es gehen davor und danach noch einige Stunden drauf um eben noch Entwürfe oder sonstiges zu machen.

Ich habe großen Respekt vor der Arbeit eines Tätowierers und möchte nicht die Prozentzahl wissen die schon das Burnout-Syndrom eingeholt hat. Und manchmal fühl ich mich etwas schuldig da ich nicht der Einfachste bin wenn es um Entwürfe geht :mrgreen: Da kann der D.D. ein Lied von singen :p

Letztendlich sag ich es mal ganz großspurig und hoffe das ich von den Prof's nix auf den Deckel bekomme: "Es gehört einfach zu diesem Beruf dazu"

Gruß Kai
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Beitragvon Sahara » 08.08.2007 17:39

bin ich jetzt die einzige, die keinen wert auf ne papierskizze legt? :roll:

klar wars schwer sich an den gedanken zu gewöhnen, dass das motiv erst am ersten termin direkt auf der haut entwickelt wird. irgendwie war mir da auch unwohl, ob ich dann auf die stelle entscheiden kann, ob ich das genau so haben will oder nicht.

aus diesem grunde hab ich auch lange ein studio gesucht, wo ich mich wohlfühle und dem tättowierer absolutes vertrauen entgegenbringen konnte, so vorzugehen.

ich war in studios, die gleich nen termin (mit anzahlung natürlich) machen wollten, ohne sich überhaupt mit mir zu unterhalten und dann auch direkt auf mir losmalen wollten. aber da ich mir so in 10 minuten keinen eindruck machen konnte von den studios und den tättowierern, hab ichs eben dort sein lassen.

bei meinem termin liefs dann so ab, dass sich ca. ein halber tag nur für mich zeit genommen wurde. wir haben das bild entwickelt, direkt auf mir, und das hat ca. 3 stunden gedauert. und das enderbenis dieser entwicklung wurde dann sofort in form der outlines festgehalten - und dann war ich auch fertig, fix und fertig.
und erst 4 wochen später wurde dann das tattoo erst mit farbe angegangen.
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Beitragvon DaMax » 08.08.2007 18:04

Bei mir wars bislang bei jedem Tattoo so wie bei Sahara.

Finde das auch ideal, so hab ich immer die direkte Möglichkeit der Einflussnahme, wenn mir etwas beim Design nicht gefällt. Geb eigentlich immer nur das Thema vor und lass dann den Tätowierer machen. Z.B. bei meinen Hanyamasken hab ich ein paar ausgewählte Bilder aus Zeitschriften dabei gehabt um eine ungefähre Richtung, bzw. meinen Geschmack vorzugeben. Den Rest erledigt dann der Tätowierer und ich lass denen dann auch immer sehr viel Freiheit bei der Gestaltung. Bin so noch nie schlecht gefahren und hab mich auch in jedes Design auf Anhieb verliebt!
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Beitragvon Panda » 08.08.2007 18:09

ja ich schließ mich den letzten beiden auch mal spontan an.

Ich denke, das Problem ist eher, das die Leute ganz seltsame Vorstellungen haben, die hier im Internet fragen, ob man ihnen ein Motiv vormalen kann oder Vorlagen haben, die man nicht umsetzen kann. Und da vertrau ich einfach mal drauf, das in solchen Fällen der Tätowierer die erstbeste Adresse ist, die weiter helfen und aufklären kann.
Weil wir können hier auch nur Tips geben.

Und ich glaube, was ich glaube, jeder hat einen Mund zum reden, und wenn man was spezielles haben möchte, dann bekommt man das auch, zumindest mit einem einigermaßen ordentlichen Geldschein. Welcher Tätowierer das abschlagen würde, ist einfach doof. Selbst mich könnte man zwingen, irgend einen Mist zu machen in meinem Job wenn das Geld stimmt.
Wär ich Tätowierer, hätte ich höchsten Respekt vor dem Kunden und würde mich wohl nicht eher zufrieden geben, bis nicht auch der Kunde zufrieden ist. Das halte hier in dem Job für eine Selbstverständlichkeit. Man geht nicht eben mal zum Friseur (ja ich weiß, auch eine ruinierte Frisur kann schmerzlich sein).

Ich verstehe es aber auch, wie es manchen Stechern geht. Ich hab das selbst oft mitgekriegt, was für Heinis regelmäßig in Studios kommen.
Allerdings ist das sicherlich auch der Reiz des Geschäfts.
Ich selbst geh normalerweise in nicht viele Studios, aber in letzter Zeit war ich doch öfters mal hier und da und hab da gegen chinesische Wände gesprochen und wurde genauso schnell abgehakt, aber was solls, dann geh ich eben in das nächste Studio und der Stecher hat Pech gehabt. Wer nicht will, der will nicht.

Ich glaube, jeder muß da seine eigenen Erfahrungen drin machen. Und vielleicht auch mehrere. Ich würde allgemein sagen, wenn man noch von nichts Ahnung hat, dann ist der erste Gang oder Anruf erstmal der zu einem Tätowierer, ganz unverbindlich.
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Beitragvon upsidedown » 08.08.2007 19:04

Spalten wir jetzt Haare, wenn wir unterscheiden zwischen ner Papierskizze oder ner Skizzierung auf dem Rücken? Beides erfordert n zeichnerisch guten und kreativen Tätowierer und hat seinen Preis.

Und ne komplexe Vorlage ist nicht nur vielleicht nicht umsetzbar, sondern sie macht meist genausoviel Arbeit zweck Anpassung. Oder man sucht sich einen Tätowierer, der bereit ist, das kompromisslos draufzuklatschen. Aber dann war eigentlich die Mühe schon wieder fürn Eimer.
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