ich muss noch mal was zum thema loswerden:
das schöne an der freien selbstbestimmung (grundgesetz) ist ja, dass andere meine gründe nicht nachvollziehen können müssen!
ich sehe keinen grund warum der staat dafür sorgen sollte, dass genug organe zur verfügung stehen.
das argument leben zu retten zieht für mich nicht richtig, denn mit dem geld das für eine transplantation und die folgekosten draufgeht, könnte man z. b. den sprichwörtlichen tausenden kindern in afrika das leben retten. was ist da egoistischer?
mal abgesehen davon, dass zum beispiel an alkohol und zigaretten jedes jahr wesentlich mehr menschen sterben als an organspendermangel...
selbst die kirchen, die ja sonst überall mitreden wollen, hört man zu dem thema transplantation eher selten.
wenn der staat also noble motive vorschiebt, warum bezahlt er dann kassenpatienten keine leberdialyse (mit der unausweichlichen folge, dass die betroffenen jämmerlich verrecken, sofern sie nicht ein spenderorgan bekommen)? warum werden chronisch kranken kassenpatienten maßnahmen, die ihr leiden am fortschreiten hindert, verweigert, und nur die ergebnisse mangelnder vorsorge therapiert, wenn die kranken sich die präventivmaßnahmen nicht aus eigener tasche leisten konnten? so werden teilweise schwerkranke herangezüchtet...
statistisch ist die lebenserwartung eines deutschen, dessen einkommen unter dem mittelmaß liegt, 5 - 8 jahre niedriger als die eben des durchschnitts.
von den leuten die auf eine neue niere warten, sind viele die ihre nieren durch jahrelange schmerzmitteleinnahme kaputt gemacht haben. warum werden keine schmerzmittel verschrieben, die die organe nicht schädigen? die gibt es nämlich, werden aber aus politischen gründen veweigert. sollte man diesen leuten nicht vermeidbares leid ersparen?
nur weil es jemandem egal ist was nach dem tod mit seinem körper passiert, ist es das mir noch lange nicht. ich möchte auch nicht von maschinen "frisch" gehalten werden bis der entnahme-chirurg eintrifft, sondern in ruhe sterben, und im ganzen. das ist immerhin das letzte was einem vom leben bleibt...
wenn also jemand seine organe gerne entnommen haben möchte, kann er das mit einem ausweis kundtun. warum sollte man per gesetz vorsehen dass alle leute organspender sind, es sei denn sie widersprechen?
wie schon gesagt, es ist ok wenn spender und empfänger aus freiem willen einer transplantation zustimmen, aber die mühe, einen organspenderausweis zu besorgen ist wohl nicht zu viel verlangt. seinen willen kann, darf, und muss man auch erklären! grade bei einer so heiklen sache.
ansonsten würde ich befürchten, dass evtl. "vergessen" wird, sich nach dem letzten willen eines verstorbenen zu erkundigen, und irrtümlich davon ausgegangen wird er sei mit einer organspende einverstanden. wenn jeder potentieller organspender ist, wie wird dann mit schädel-hirn-verletzten umgegangen, so wie in dem beispiel im anderen thread? entscheidet der arzt vielleicht dann zu ungunsten des hirnverletzten, wenn dessen gewebetyp auf "alarmstufe rot" gesucht ist?
von geschäftemacherei will ich jetzt gar nicht mehr anfangen...
außerdem könnte man genausogut demnächst eine blutspendepflicht einführen...
grade wenn man transplantationen unterstützt, sollte man auch nach den gründen fragen die dazu führen, und sich gedanken über die konsequenzen machen anstatt nur zu sagen "mir doch egal was passiert wenn ich tot bin". so schön es ist jemandem helfen zu können, das thema birgt einige risiken, die viel mehr menschen betreffen...
ach macht doch was ihr wollt!
prost!
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
gampopa