Die beste PR des Jahres! - Organspende

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Die beste PR des Jahres! - Organspende

Beitragvon alita » 02.06.2007 10:04

In meinen Augen die beste PR des Jahres!

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,486226,00.html

Die Holländer lassen sich wirklich was einfallen, Klasse!
Regt zum Nachdenken an!
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Beitragvon ouch » 02.06.2007 10:07

in meinen augen hat das nur einige der fragwürdigen aspekte bei organspenden herausgestellt...

und bevor jetzt wieder gemeckert wird, ich hab seit jahren einen zettel in der tasche wo drauf steht, dass ich weder spender noch empfänger sein will.
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
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Beitragvon SpikesMum » 02.06.2007 15:23

Hui, eine Freundin hat mich deswegen eben fast erschlagen. Sie hat seit ewigen Zeiten einen Organspendeausweis und findet, daß sowas gesetzlich geregelt werden sollte. Also sollte - nach ihrer Meinung - nur der ein Spenderorgan bekommen, der auch selber einen Ausweis hat ...

Ich habe persönlich nichts dagegen, habe aber immer - noch - im Hinterkopf, daß Ärzte evtl. anders reagieren würden, wenn ich z.B. auf der Intensivstation liegen würde ...

Naja, ich lasse es mir auf jeden Fall nochmal durch den Kopf gehen. Wenn ich tot bin, interessiert es mich ja eigentlich nicht mehr, ob ich komplett oder mit einem Organ weniger in die Kiste komme ... und einer Religionsgemeinschaft, die auf sowas Wert legt, gehöre ich nicht an.

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Beitragvon BasKie » 02.06.2007 15:32

Ich habe meinen Organspendeausweis seitdem ich 16 bin, also alt genug um als Organspender zu fungieren. Ich bezweifle wirklich, dass sich Ärzte schlechter um mich sorgen, damit sie an meine Organe rankönnen.

Ich finde, das ist eine gute Sache, immerhin würde mein Tod dann noch einem anderen Menschen das Leben ermöglichen und das ist in meinen Augen ein gutes Gefühl. Damit ist der eigene Tod nicht ganz so sinnlos!

Hatte mich anfänglich auch ein wenig über diese Sendung echauffiert, aber konnte von Anfang an nicht ganz glauben, dass das Fernsehn schon so dermaßen verroht ist. Ist im nachhinein wirklich eine schlagkräftige Aktion gewesen, die die Aufmerksamkeit auf die Problematik lenken konnte.

Gruß

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Beitragvon Bigfoot » 02.06.2007 16:05

Ich hab lediglich einen Zettel einstecken auf dem Steht wer im Notfall order hat und zu verständigen ist, dort liegt auch mein Organspendeausweiß parat.

Ich persönlich finde diese Pr Aktion einfach nur geschmacklos.
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Beitragvon Panda » 02.06.2007 16:20

SpikesMum hat geschrieben: Sie hat seit ewigen Zeiten einen Organspendeausweis und findet, daß sowas gesetzlich geregelt werden sollte.


Kann ich nicht nachvollziehen.
Ich kann mich dazu noch lange nicht überwinden. Ein Grund dafür, ich weiß nicht, wer das Organ bekommt. Vielleicht der Vergewaltiger von nebenan oder einfach jemand, der es überhaupt nicht mehr verdient hat zu leben. Ich meinen Augen hat es nunmal leider nicht jeder verdient. :roll:
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Beitragvon -chris- » 02.06.2007 17:03

Bigfoot hat geschrieben:...Ich persönlich finde diese Pr Aktion einfach nur geschmacklos.


ihr ziel haben sie allerdings erreicht (genau wie einige werbeaktionen: innovativ/ kreativ/ mehr oder weniger geschmacklos/ etc...), auf welche weise auch immer:
die sendung und somit das thema organspende steht zur zeit im vordergrund der medien und ist (zumindest vorübergehend) wieder gesprächsthema geworden.
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Beitragvon margera » 02.06.2007 19:42

zu der holländischen sendung sag ich mal nix

aber wegen organspende:
ich hatte schon dutzende orgenaspende ausweise aber mit der zeit in der geldbörse werden sie unleserlich deswegen habe ich keinen mehr, ABER seid ich in denken kann ist es für mich klar das ich spenderin werde wenn ich abnippel.
mit meiner mum habe ich das thema dutzend fach durchgekaut und sie weiss was zu tun ist wenn mir was passiert.
ich will nicht an lebenserhaltenden maschinen angeschlossen bleiben und dann als pflegefall "erwachen".
das typische problem in der gesellschaft ist das alle was wollen aber keiner was hergibt.
wenn man selbst oder ein freund oder verwanter plötzlich eine organspende braucht schreien alle laut "hier", aber selbst tut man nichts!!!!
und die aussage: "ich weiss nicht wer die organe bekommt....vergewaltiger...jemand der es nicht verdient hat weiter zu leben...
finde ich echt verdammt hart.
von einem toten können dutzende organe gebraucht werden, nieren, leber,herz, mitlerweile lunge, augen,haut und und und
und wenn von den sagen wir mal 6 menschen einer dabei ist der scheisse gebaut hat, müssen dann die anderen darunter leiden und womöglich sterben/ewig an maschinen hängen/enstellt aussehen (brantopfer) weil sie auch keine organe bekommen?
was willst du denn dann machen wenn es umgekehrt ist?
du, ein verwanter oder freund braucht ein organ und hat evt glück und bekommt eins. da weiss man auch nichts über den spender und was er in seinem leben so falsch oder richtig gemacht hat, aber dann hat er am ende seines lebens noch einmal was richtiges gemacht, nämlich ein (oder mehrere) menschenleben gerettet!!!!

ich war schon immer FÜR organspende und seid ich meine kleine habe bin ich da noch mehr hinterher, ich will mir gar nicht vorstellen wenn die kurze ein organ bräuchte oder so....
deswegen stehe ich auch in der DKMS als knochenmarksspender (und nein das knochenmark wird nicht aus dem rückenmark gewonnen wie soviele denken, es wird aus dem blut gefiltert)

es sollten alle (spreche hier keinen persönlich an) mal mehr über den zaun hinaussehen, denn wenn keiner was für seine mitmenschen tut soll man nicht motzen wenn es einem selbst mal schlecht geht!
Zuletzt geändert von margera am 02.06.2007 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon SpikesMum » 02.06.2007 19:47

margera hat geschrieben:ich will nicht an lebenserhaltenden maschinen angeschlossen bleiben und dann als pflegefall "erwachen".


Das ist ja eher das Thema Sterbehilfe bzw. Patientenverfügung.

Habe eben darüber auch mit der Freundin diskutiert. Wir beide sind dafür. Jeder Mensch muß die Möglichkeit haben, human aus dem Leben zu scheiden. Aber ich hatte noch den Einwand: wie denkt man, wenn man wirklich in so einer Situation ist? Egal, ob passiv oder aktiv. Klammert man sich nicht gerade da an den letzten Strohhalm?

Ich möchte auch nicht an hundert Automaten angeschlossen in einem Krankenhausbett liegen - aber ich weiß einfach nicht, wie ich genau dann über sowas denken würde ...

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Beitragvon ouch » 02.06.2007 21:32

edle motive in allen ehren, aber leider ist das thema doch etwas komplexer, als nur die vorstellung "ein leben zu retten".

erstmal müssen die empfänger den rest ihres lebens medikamente einnehmen die das immunsystem unterdrücken. das heisst jede erkältung kann einen töten, wenn man pech hat. auch krebszellen werden normalerweise vom immunsystem in schach gehalten, bei organempfängern eben nicht. dazu ist die weitere lebenserwartung auch keine normale, sondern je nach organ hat man vielleicht 10 - 20 lebensjahre mehr... klar, das ist schon fast ein halbes leben.

es gibt begleiterscheinungen wie organhandel.
in indien und bangladesch wird armen menschen für ein taschengeld eine niere entnommen, ohne sie über die risiken aufzuklären. die finden sich dann frischoperiert auf der straße wieder, und sind im anschluß daran oft arbeitsunfähig für den rest ihres lebens. in china werden lagerinsassen auf bestellung hingerichtet, wenn ihr (gewebe-) typ gefragt ist. das läuft dort im großen stil, dass häftlinge gewebetypisiert werden... das wird von ärzten ausgesagt, die dort gearbeitet haben, und geflohene häftlinge bestätigen es.
hier bei uns treiben organbanken handel mit allem, was sich lagern lässt, also knochen, haut, etc.

es gibt die forschung über xenotransplantationen, zwischen verschiedenen spezies. also z. b. wenn ein mensch ein schweineherz bekommt... wär ja praktisch, denn ein tier muss man nicht um einverständnis fragen... dumm nur wenn das tier krank war, den organempfänger ansteckt, und so vielleicht eine ganz neue gefährliche krankheit entsteht, die unter umständen sehr ansteckend sein könnte, ähnlich der schweinepest, oder vogelgrippe. so krankheitsübertragungen passieren ja auch bei spenden von mensch zu mensch nicht selten, trotz der perfekt anmutenden laborkontrollen. man erinnere sich an die tollwutfälle letztes jahr, und in italien erhielten kürzlich 5 leute organe von einer bekannt hiv positiven frau...

zudem wundern mich die fälle von prominenten leuten (adelige, schauspieler) die oft mehrfach hintereinander das gleiche organ bekamen, obwohl sie alkoholiker sind, oder sowieso keine chance mehr hatten. da gibt es anscheinend nicht solche wartezeiten und strengen auswahlkriterien...

von spirituellen gründen will ich gar nicht erst anfangen...

ist ein schwieriges thema, denn wer möchte sich schon verweigern, wenn er jemandem das leben retten kann (der empfänger hat ja sowieso kaum eine wahl)? das davon abhängig zu machen ob der empfänger es "wert" ist, kommt ja schon nah an die holländische tv-show heran.

und wo ist die grenze? bei gehirntransplantation (obwohl man sich das vielleicht beim einen oder anderen zeitgenossen wünschen würde :) )?
im für mich schlimmsten fall lassen irgendwann angehörige ihrem hirntoten verwandten ein tiergehirn einpflanzen, hauptsache er sitzt mit am tisch und ist da!? wär der dann juristisch noch die selbe person?

akzeptabel finde ich lebendspenden, wie blut, knochenmark, oder leber und niere unter verwandten. ansonsten ist mir das thema nicht so geheuer. wobei ich es natürlich nicht verurteile, wenn sich beide parteien aus freien stücken dafür entschieden haben, so wie es sein sollte.
aber bitte ohne mich! ich möchte komplett in die ewigen jagdgründe eingehen, und irgendwie geht mir das ganze thema gegen die menschenwürde. das leben ist nunmal endlich, und so'n organtausch zwischen "glücklichen und weniger glücklichen" ist mir echt suspekt.
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Beitragvon SpikesMum » 02.06.2007 21:40

ouch hat geschrieben:zudem wundern mich die fälle von prominenten leuten (adelige, schauspieler) die oft mehrfach hintereinander das gleiche organ bekamen, obwohl sie alkoholiker sind, oder sowieso keine chance mehr hatten. da gibt es anscheinend nicht solche wartezeiten und strengen auswahlkriterien...


Manche Menschen sind einfach gleicher als andere - sowas wird es immer geben. Haste Geld, haste was.

Gab es nicht vor kurzer Zeit so einen Fall in Essen, wo dem Chefarzt Organhandel vorgeworfen wurde?

Ich möchte nicht wissen, was real abgeht ...

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Beitragvon BeccsGold » 02.06.2007 21:49

Die holländische Serie fällt für mich eher in die Kategorie "Negativ-Werbung als beste Werbeform".

Habe meinen Organspendeausweis seit ich 15 bin. Selbst falls es Organhandel geben sollte - was interessiert mich das nach meinem Tod? Mir ist völlig egal, wer meine Organe bekommt. Ich bin gegen die Todesstrafe und will deshalb auch nicht bestimmte Personen vom Erhalt meiner Organe ausschließen, obwohl das ja unerheblich ist, weil man sich den Empfänger seiner Organe nicht aussuchen kann. Durch die Organspende will ich einfach jemandem geholfen haben, egal wem.
Moderier mich, du Arsch!

"Schenk ein, Mate!" www.blogigo.de/queerpride
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Beitragvon SpikesMum » 02.06.2007 21:58

BeccsGold hat geschrieben:Selbst falls es Organhandel geben sollte - was interessiert mich das nach meinem Tod?


Nun ja, wenn du ohne Jahre länger gelebt haben könntest?

Das ist mein Zwiespalt. Meine Organe können verteilt werden wie Kamelle zu Rosenmontag :wink:

Aber - wie gesagt - ich habe immer noch und wieder im Hinterkopf, daß der entsprechende Arzt den Ausweis sieht und mir nicht die Hilfe gibt, die ich vielleicht brauche, um evtl. doch noch gut weiterzuleben.

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Beitragvon alita » 03.06.2007 0:35

Also ich bin definitiv FÜR die Organspende. Hab auch nen Ausweis und bin bei der DKMS registriert.

Das ein Organempfänger nach der Spende sein Leben lang Medikamente einnimmt ist klar, aber dies ist vorher auch schon der Fall. Ich habe einen Kollegen, der schon seit zig Jahren ne neue Niere nötig hätte und sowohl Medikamente einnimmt als auch auch regelmäßig zur Dialyse muss. Ich absolut kein Spaß studenlang dazuliegen und sich das Blut reinigen zu lassen. Seine Arme sehen teilweise aus wie entzündete Nadelkissen. Die physische und psychische Belastung ist enorm.

Organhandel ist leider die negative Seite, aber ich denke mir je mehr Menschen freiwillig Organspender werden, desto weniger kann hier auf kriminelle Weise Geld verdienst werden. Klar würde es auch dann nicht ganz aufhören und ich möchte jetzt um Gottes Willen auch keinen angreifen, der nicht spenden möchte.

Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn man sich dagegen ausspricht. Vor allem die Angst, ob man dadurch schneller "für tot erklärt wird" oder die Maschinen schneller abgeschalten werden.

Und natürlich, auch für mich ist das Leben endlich und muss es auch sein. Gar keine Frage! Aber jemanden der z.B. 40 ist, noch weitere 20 Jahre zu schenken ist durchaus legitim.

Als ich das erste Mal von der Sendung erfahren habe, dachte ich mir auch die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber als ich heute morgen gelesen habe, dass dies alles Fake war und sowohl die "Spenderin" als auch die "Empfänger" Bescheid wußten und mitgespielt haben, fand ich es schon äußerst einfallsreich. Das ist mal wieder ne Aktion, die die Menschen zum Nachdenken bringt!
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Beitragvon Phoenix » 03.06.2007 1:09

Was interessiert es mich nach meinem tot ob jemand anderes lebt?

Ich spende noch nicht mal blut weil es jemand bekommen könnte der es nicht verdient hat.
Ich möchte wenn bestimmen können und das vol und ganz!
Das kann ich nicht also fällt das flach.
Und sollte es eine gesetzliche regelung geben werde ich mich an den extremitäten und an einigen stellen des torsos tätowieren lassen damit keiner was bekommt was ihm nicht zusteht.
Wenn jemand aus meiner familie was bräuchte, meine tochter zum beispiel, da könnte man mir das herz am lebändigen leibe herraus schneiden.

Jeder ist drann wenn er drann ist.
Und mich schaltet keiner ab nur weil Jacko ne neue weiße Nase braucht....

Das ist doch das schöne im leben das jeder der den tod verdient ihn auch bekommt......früher oder später.....
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