Folgeerkrankungen Tattoo/Piercing

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Folgeerkrankungen Tattoo/Piercing

Beitragvon ouch » 15.11.2006 14:10

Hat sich schon Mal jemand Gedanken gemacht, was der anlässlich der neuesten sogenannten "Gesundheitsreform" beschlossene Wegfall der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen bei Folgeerkrankungen nach Tattoo und Piercing bedeutet?

Da denkt man wohl spontan an oberflächliche Entzündungen (wenn überhaupt), aber was ist, wenn bei einem tätowierten Menschen in Zukunft Hepatitis oder AIDS festgestellt wird? Muss man dann damit rechen, dass einem die Behandlung verweigert wird mit der Begründung, die Infektion könne schließlich von Tattoo oder Piercing herrühren? Wie sollte man im Nachhinein das Gegenteil beweisen können?

Und mit welcher Begründung werden überhaupt Leistungen versagt? Schließlich ist Tattoo und Piercing eine legale Tätigkeit. Will unsere große Koalition damit Tätowierte verurteilen? "Selbstschädigendes" Verhalten bestrafen, oder was?
Was ist dann mit Rauchern, Rasern, Freßsüchtigen, usw.?
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Beitragvon Feelings-Tattoo » 15.11.2006 15:02

endloses thema......

aber ein punkt hast du dir selbst schon beantwortet....

die Infektion könne schließlich von Tattoo oder Piercing herrühren?


genau das iss der knackpunkt....

KÖNNTE!

wir leben immer noch in nem rechtsstaat und da muss ne schuldfrage immer noch eindeutig geklärt werden.
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Beitragvon birmchen » 15.11.2006 15:09

HÄ??? Davon hab ich noch gar nichts gehört, gelesen...
Ich geh mal davon aus, dass wir in Zukunft eh alles selbst bezahlen müssen, außer OPs und lebenserhaltende Maßnahmen...
Aber wo soll denn das hinführen, wenn kein Arzt ein entzündetes P. mehr anschaut und Behandlung einleitet, dann dürfte sich ja auch der Hautarzt weigern, z.B. eine Nickelallergie zu behandeln( man MUß ja keinen Modeschmuck tragen) Beinbrüche wegen Skifahren werden abgelehnt( kannst ja daheim bleiben) und bei Tripper u.ä. mußt du auch zusehen, wie du es wieder in den Griff kriegst( Igitt!Sex ...bloß nicht) ????????????
Kann ich nicht wirklich glauben, dass in einer Gesellschaft, wo Drogensüchtige, Alkoholiker etc. als arme Kranke unterstützt werden- dann aber die "normal" erkrankten bestraft werden. Hmpf. :?
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Beitragvon ouch » 15.11.2006 15:19

@devil: dein Wort in "Teufels" Ohr! Ich hab da schlimmste Befürchtungen...

@birmchen: das war so ungefähr der einzige Punkt der Reform, bei dem sich alle Politiker sofort einig waren...

Ich finde das Gesetz zutiefst undemokratisch, es gibt einfach keinen Grund Tätowierte von Leistungen auszuschließen, der mit dem Grundgesetz vereinbar wäre! Das riecht nach staatlicher Diskriminierung.
Mal abgesehen davon, dass wir auch Steuern und Versicherung bezahlen...
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Beitragvon vangiang85 » 15.11.2006 15:59

Guten Tag Leute!

Ich hoffe ich bin jetzt nicht total Off Topic wollte aber auch kein neues Thema aufmachen...
Hab gesucht aber nix gefunden.
ich habe mich letzte Woche zum ersten Mal tättowieren lassen. Das Studio war super und alles machte auch einen hygienischen Eindruck. Ist es trotzdem ratsam sich auf Krankheiten testen zu lassen?
Ich hab deswegen keine Paranoia aber will auch sichergehen... Nicht dass ich meine arme Freundin noch mit irgendwas anstecke oder so.
Eure Meinung/Erfahrung dazu?

Gruß
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Beitragvon birmchen » 15.11.2006 16:53

vangiang85 hat geschrieben:Guten Tag Ist es trotzdem ratsam sich auf Krankheiten testen zu lassen?
Ich hab deswegen keine Paranoia aber will auch sichergehen... Nicht dass ich meine arme Freundin noch mit irgendwas anstecke oder so.
Eure Meinung/Erfahrung dazu?

Gruß


Ich persönlich habe da mehr Angst, mir von ´nem Krankenhausaufenthalt etwas "mitzubringen". Sollte doch alles hygienisch und steril gewesen sein...
Aber ernsthaft: einige böse Sachen ließen sich nach einer Woche eh noch nicht nachweisen. Und wenn es dir ernst ist, dann geh zum Blut- oder Plasmaspenden,da testen sie dich erstmal und würden dich nicht "anzapfen", wenn irgendwas nicht in Ordnung wäre.
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Beitragvon Sahara » 15.11.2006 18:49

birmchen hat geschrieben:Aber wo soll denn das hinführen, wenn kein Arzt ein entzündetes P. mehr anschaut und Behandlung einleitet, dann dürfte sich ja auch der Hautarzt weigern, z.B. eine Nickelallergie zu behandeln( man MUß ja keinen Modeschmuck tragen) Beinbrüche wegen Skifahren werden abgelehnt( kannst ja daheim bleiben)


1. denke nicht dass en unterschied zwischen piercingschmuckschäden und anderen schmuckschäden gemacht wird?
2. das steht doch schon in der gesundheitsreform fest, dass unfälle nichtmehr bezahlt werden - soll doch jeder ne unfallversicherung haben, über die dürften solcherlei sportunfälle sowieso auch jetzt schon laufen. ;)



also ich hatte schon mehr als genug probleme mit piercings (und der vorform, ohrlöchern) und die kosten für die behandlung / ops hab ich schon vor über 10 jahren selber tragen müssen!
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Beitragvon Phoenix » 15.11.2006 20:12

Hat mal einer einen Link worum es hier genau geht!

Was zum Lesen....

OT: Hey Ouch, nice to see you....read you!
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Beitragvon Sahara » 15.11.2006 22:47

hier wirds zumindest angesprochen, allerdings auch kritisiert:
http://www.aerzteblatt-studieren.de/doc ... cId=103497



und hier, etwas weiter unten, unter "eckpunkte zur gesundheitsrefom im überblick"
http://www.aerzteblatt-studieren.de/doc ... cId=103430
LEISTUNGSKATALOG: Er soll grundsätzlich nicht eingeschränkt werden. Die von der Union geforderte Herausnahme privater Unfälle aus dem Leistungskatalog ist demnach vom Tisch. Allerdings müssen die Freunde von Tattoos und Piercing künftig damit leben, dass die Krankenkasse nicht mehr dafür aufkommt, wenn es nach der Behandlung zu einer Entzündung kommt. Dies gilt auch für Schönheitsoperationen, soweit sie medizinisch nicht notwendig sind.


na wenigstens steht in diesem text, dass (sport)unfälle nicht rausfallen. aber ich denke, da kann man trotzdem drauf warten...
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Beitragvon Panda » 15.11.2006 23:13

Paff, hoffentlich hört jetzt ein Arzt zu: Ich find es eine Schande, wie man heutzutage behandelt wird. Nicht nur, das man ohnehin alles blechen muß, weil die lieben Ärzte ja nicht genug Kohle verdienen :roll: ...jaja... die Not mit der lieben Kohle, die kennen wir, liebe Ärzte, leider alle (wahrscheinlich noch mehr als ihr :roll:) Und dann muß man ein halbes Jahr auf eine dringende Behandlung warten, also für den Fall, das man überhaupt noch behandelt wird, und wenn, dann fängt man sich in unseren Krankenhäusern lebensgefährliche Viren ein, wie es kürzlich bei uns schon zweimal der Fall war.
Aber mich interessiert das alles nicht mehr so sonderlich, da ich so selten zum Arzt gehe (eigentlich nur noch, wenn ich kurz vorm krepieren bin).


vangiang85 hat geschrieben: Ist es trotzdem ratsam sich auf Krankheiten testen zu lassen?


Finde ich etwas übertrieben.

Es soll ja auch schon Leute geben, die ihre eigenen Einwegrasierer von daheim mitbringen, fällt mir dazu gerade ein.
Manchen Leuten ist echt gar nix mehr peinlich.
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Beitragvon Sahara » 17.11.2006 18:41

muss dir in deinem ärztehass wirklich zustimmen:
hab im letzten halben jahr auch NUR schlechte erfahrungen gemacht, durchweg.

hautarzt, da muss man mindestens 4 tage lang jede stunde probieren, um ein einziges mal telefonisch durchzukommen - als ich im wartezimmer saß, hab ich gesehen, dass die das, obwohl an der rezeptiion nix zu tun, total ignorieren - könnten ja leute termine wollen, und sowas gibts nicht.

fuß verstaucht, chirurg: geröntgt - ahhhh, nich gebrochen. ja da könnse nach hause gehen. gehen? kann kein stück aufstreten! krieg ich was mit? nee. schmerztabletten kannsch mir selber kaufen und creme, ach die hilft sowieso nich. sagt der zu mir!

hautklinik: muss man urlaub nehmen, um sich dort vorzustellen, weil die vorstellungssprechstunde nur von 11:30-12:00uhr geht. dann muss man anderthalbe stunde warten, um 13:30uhr nochmal beim chefe und den studis vorgestellt zu werden. um ne rücküberweisung zum hautarzt zu kriegen, wohin auch ein brief geschickt wird. nach 4 wochen ist der in der praxis immer noch net angekommen. es wird empfohlen, ein mrt machen zu lassen - wo die wartezeiten zu terminen ungefähr ein halbes jahr betragen. und ich wollte den eingriff eigentlich diesen winter machen lassen - wird wohl dann aber erst nächsten winter werden und ich muss noch n jahr mit ner entstellenden und teilweise schmerzenden beule rumrennen.
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Beitragvon birmchen » 17.11.2006 19:43

@Sahara :shock:
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Beitragvon Hoschte » 18.11.2006 15:03

Zum größten Teil gebe ich euch recht was die "armen" Ärzte angeht. Aber es wird mir schon wieder zu pauschalisiert. Nehmt doch mal die Ärzte und Schwestern in der Notaufnahme. Diese Leute kann ich sehr wohl verstehen wenn sie auf die Straße gehen und gegen die heutige Situation demonstrieren und Forderungen stellen. Ich kann jetzt auch nur von den Berichten in den Medien ausgehen, weil ich mich in diesem Sektor nicht auskenne, obwohl ich den Medien nie traue. Vielleicht findet ja die Marion noch den Weg hier her. Ich denke Sie könnte da etwas mehr zu berichten wie es in Krankenhäusern zugeht. Personalmangel und dementsprechende Überbeanspruchung der dort Tätigen halte ich nicht für tragbar besonders wenn man bedenkt das es doch viele gerade wegen dieser Situation ins Ausland zieht. Würde ich genauso machen.

Was ich eigentlich sagen wollte: Nicht in die Pauschalisierung abdriften sondern jedes Thema von mehreren Seiten betrachten.

Aber ich gehöre auch zu eurer Fraktion. War seit mehreren Jahren nicht mehr beim Arzt und kuriere meine wehwechen alleine aus. Dazu möchte ich sagen das ich schon seit zig Jahren nicht einen einzigen Krankheitstag (arbeitstechnisch) vorzuweisen habe. Interessiert zwar keinen aber für mich hat das einen hohen Stellenwert. Vorsorgeuntersuchungen oder sowas wie Grippeschutzimpfungen halte ich persönlich eh für ... naja da hatte ich mich glaube schon mal irgendwo drüber ausgelassen.

Gruß Kai
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Beitragvon joerg » 19.11.2006 16:38

Mal ganz abgesehen davon war es in Deutschland bisher schon immerder Fall, das die Behandlung von Folgeerkrankungen, die vom Tätowieren/Piercen her rührten, noch nie von den Krankenkassen übernommen wurden!

Das liegt, bzw. lag mitunter auch daran, das es bis jetzt erst in einer handvoll Fällen definitiv nachvollzogen werden konnte, das die Folgeerkrankung wirklich durchs Tätowieren/Piercen zustande kam.

Und - ÜBERRASCHUNG - es waren keine professionellen, angemeldeten Studios, sondern irgendwelche Pappnasen, die daheim tätowiert haben.


Das kommt jetzt zwar ziemlich Arschlochmäßig rüber.....aber wenn sich jemand irgendeine Infektion, oder sonstirgendwas nach dem Tätowieren/Piercen einfängt, nur weil er sich das bei jemand privat zuhause hat machen lassen, dann geschieht es dem/derjenigen recht!
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Beitragvon Sahara » 19.11.2006 18:57

kann ja auch an falscher pflege des trägers liegen und net unbedingt am studio.
oder generell ne unverträglichkeit, für die der stecher bzw. das studio mal überhauptnix kann.
:roll: :roll: :roll:
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