Ok,
da ja ich mit
ich habe keine Lust mehr irgendwas einzustellen....
Da stehe ich nicht drüber, das pisst mich an.
der Auslöser dieser absurden Welle war sag ich auch noch was dazu.
Ich habe das schon öfters gedacht und auch schon mehrfach monatelang hier nichts gezeigt. Der Scout ist trotzdem weitergelaufen. Viele sind nicht mehr "sichtbar" da.
Aber warum bricht jedes Mal diese Diskussion los, wenn einer mal seine Befindlichkeit mitteilt?
Also erstmal warum ich angefressen war:
Ich habe kein Problem damit, wenn wer sagt "gefällt mir nicht/würde ich selbst nicht haben wollen/spricht mich nicht an/hab ich keinen Zugang,kann ich nix mit anfangen".
Das ist die Geschmackssparte.
Ich habe auch kein Problem, wenn wer sagt "oh da hast du die Linie versemmelt/Macke drin/etc." Das ist die Handwerkssparte.
Ich habe aber ein Problem, wenn Dinge die Geschmack sind wie grundlegende fachliche Mängel meiner Arbeit dargestellt werden.
Holisch ist für viele ein Vorbild und Jäger und Sammler und zudem auch Moderator, er betont immer wieder dass er sich nur mit dem allerallerbesten zufrieden gibt.
Quintessenz: Deutschsprachige Tätowierer sind sowieso nur lala, wenigstens ein sophisticated Künstlername muss schon sein, und was nicht explizit spezialisiert ist kann sowieso nur alles halb. So kommt es rüber.
Die Kritik ist in der Regel lehrbuchmäßig aufgebaut: sag-was-nettes-und-dann-den-hammer-hinterher-und-vielleicht-nochmal-was-kleines-nettes.
Das mit den Wellen hat mich angefressen weil das suggeriert, dass es da "richtig" und "falsch" gäbe, Holisch den Unterschied natürlich kennt, und egal was ich mache und wie ich es mache, der Kink peilt es einfach nicht die mal "richtig" zu machen. So nach dem Motto: Tja, netter Versuch, aber wieder den Ansprüchen nicht gerecht geworden.
Dabei gefällt es ihm einfach nur nicht.
Und das ist mehrfach passiert, nicht nur mit asiatischen Themen.
Mit Heikos Beitrag zur Libelle konnte ich einfach nicht wirklich was anfangen.
Hab ich aber an der Stelle schon geschrieben.
Ich werde ab und an gefragt, was da zwischen uns läuft.
Wir kennen uns nicht, haben uns nie persönlich getroffen.
Heiko und ich arbeiten einfach komplett unterschiedlich, auf allen Ebenen unterschiedlicher geht es als Tätowierer fast nicht. Dabei meine ich keine vertikale Qualitätsdifferenz, sondern eine Verteilung auf einem horizontalen Spektrum.
Und damit bin ich beim Kommentieren der Tätowierer untereinander:
Ich habe vor einer Weile beschlossen dass ich nichts mehr sage, wenn ich nicht um meine Meinung gebeten wurde.
Die schärfsten und unbarmherzigsten Kritiker habe ich ihn mir selbst und in den paar Personen in meinem Umfeld. So hart und effektiv wird eine Kritik oder Meinung aus dem Internet niemals sein können. Und so wenig mir Kritik von hier bringt, so wenig wird anderen Tätowierern meine ungefragte Meinung bringen.
Zur Kritik bzw. Kommentaren von Usern:
Es kann jeder seine Meinung haben. Kann sie auch gerne schreiben.
Und ich denke Alex liegt auch nicht ganz daneben.
Speziell zu Masinka: Es kommt halt immer drauf an, an welchem Ende man sitzt.
Der Normaluser kann meist nicht erahnen, wie viel Hirnschmalz, Herzblut, Nerven, Vorbereitungszeichnungen oder auch pure Freude in so einem in der Regel suboptimal fotografierten Tattoofoto steckt, was es am Ende in den Scout schafft.
Wie hättest dich gefühlt, wenn auch nur drei Leute -vielleicht weil sie einen beschissenen Tag hatten- zu deinem Sleeve ernsthaft gemeint hätten:
Was soll denn das, lauter anatomische Fehler drin, was ist denn das für ne Farbwahl, geht ja gar nicht, so viel Fläche einfach blau, und so viele Stunden dafür, nichtmal eigenes Motiv und überhaupt jetzt kannst du ja gar keine großgemusterten bunten Klamotten mehr anziehen weil sich das beißt.
Mit Kritik leben müssen wir zwangsläufig alle, es gibt ja keine Alternative. Wir sind alle Menschen und sowas haut natürlich rein. Für Tätowierer gehört es sogar zum Beruf andauernd beurteilt, verglichen und abgeschätzt zu werden.
Und trotzdem war bei mir jetzt einfach eine Grenze erreicht.
Der Scout ist Freizeit und sollte eigentlich Spaß machen.
Vielleicht sind auch viele der ehemals aktiven Tätowierer mürbe geworden,
und aus genau den Gründen "unsichtbar".