Sahara hat geschrieben:wegen dem abi:
seid wann ist ein schulabschluss ein grund zum stolzsein?
hilfe, wo kämen wir denn da hin.
vielleicht haben noten noch was mit stolz zu tun.
stolz kann man mmn nur auf dinge sein, die man aus einer inneren stärke, einer charakterstärke, erzielt hat. und gerade zum deutschen abitur muss man einfach nur ein nach-dem-lehrer-wort-reder und auswendiglerner sein. bloss nicht zuviel mitdenken. auf sowas kann und sollte man nicht stolz sein.
abi macht mich so stolz wie das kleine seepferdchen oder mein führerschein.

Das ist deine Meinung ! Ich bin sehr stolz auf mein Abi, und das habe ich nicht mal eben durch Nachplappern in der Tasche gehabt, und brauchte auch Charakterstärke um die Schule zu beenden. Für mich ist es ein Zeichen der geistigen Reife, und es hat mir geholfen, Dinge im Leben anderes zu sehen. Weiß nicht, wo Du Abi gemacht hast. Aber bitte verallgemeinere das nicht ! Ich möchte mir meine Leistung von Dir nicht schlecht reden lassen. Im übrigen bin ich auch auf meinen Führerschein, mein Seepferdchen und mein Tattoo stolz
btt : Ich habe mal einen Bericht auf spiegel.de gelesen, da ging es um einen, der sich ein traditionelles polynesisches Tattoo hat stechen lassen.
Der Artikel war extrem interessant. Leider finde ich ihn nicht mehr im Netz.
Da ging es auch um sein Martyrium, die Schmerzen, die Entzündungen, die Gleichgewichtsstörungen, das Fieber, und dass er das Wasser nicht mehr halten konnte. Dass Einheimische nachts über ihn gewacht haben und ihn immer wieder unter die kalte dusche schleppen mussten, damit er nicht wegstirbt. Der Mann wußte daß er sterben kann, man musste ihn trotzdem zwingen zum duschen und es hat gebrannt wie flüssiges Feuer. Es erzählte davon, daß der Meister, der ihn gestochen hat, ihm nicht gesagt hat, was sein Tattoo bedeutet, aber daß es zu ihm passt. Die Leute haben ihn davor gewarnt, und behauptet, die Erfahrung sei wie eine zweite Geburt und dass man wie ein neuer Mensch wird. Er bestätigte es im Nachhinein. Und bereute es nie. Das Ganze dauerte mehrere Tage, ich glaube sogar Wochen. Die Leute die dort sowas abbrechen, kriegen keinen Respekt mehr gezollt von den anderen.
Das ist natürlich die Extremform des Leidens, aber der Artikel beschrieb ziemlich genau die Thematik dieser Diskussion, das Ritual und die Reinheit des Rituals ansich.
Jeder, für den das Ganze kein Ritual darstellt und vielleicht sogar etwas mystisches oder vielleicht sogar eine spirituelle Erfahrung ist, oder das Traditionelle darin nicht erkennt, wird das praktisch sehen. Und dann spielt es keine Rolle ob mit oder ohne Betäubung ! Das muss aber jeder für sich entscheiden, und damit ist die Polarisierung sichergestellt.