Der ultimative Fussballthread!

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon Beda » 04.12.2008 10:01

Schalke und Herta haben sich ja gestern nicht grad mit Ruhm bekleckert.

Wenn´s mit dem deutschen Fußball international so weiter geht, werden wir den dritten Champions League Platz auch noch verlieren.
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Seven downward slopes - Seven bloodied hopes
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Beitragvon mako » 04.12.2008 13:27

Herta kanns ja aus eigener Kraft schaffen, aber ich befürchte ja fast das nächste Wochen beide Spiele für Schalke ausgehen und die wirklich noch weiter kommen ohne zu wissen warum :o

Nu ja Wolfsburg packts, Stuttgart hat es selbst in der Hand, aber auf Hamburg würd ich auch nich unbedingt wetten in Prag.........

Aber nächstes Jahr wird alles gut, Hoffenheim wirds richten :mrgreen:
Gruß
Marcus
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Beitragvon Hypnotoad » 09.12.2008 14:37

Hab in nem anderen Forum einen sehr interessanten und sachlichen Beitrag zum Thema Hoffenheim gefunden. Etwas lang aber es lohnt sich den mal durchzulesen....


Liebe Sinsheimer, Hoffenheimer, Heidelberger,


Ja, es ist schon erstaunlich was dieser Tage um die alt-ehrwürdige TSG 1899 Hoffenheim passiert. Als Liganeuling kurz vor der Winterpause auf dem ersten Tabellenplatz - das nötigt einem schon ein Stück weit Respekt ab. Und in der Tat: Diese Platzierung spiegelt den ansehnlichen Fussball wieder, der dieser Tage zwischen Frankfurt und Karlsruhe gespielt wird.

Ich erinnere mich noch, dass ich vor wenigen Jahren von "dem Projekt" erfuhr, in der Metropolregion Rhein-Neckar Bundesligafussball zu etablieren. Langsam und stetig. Mit heimischen Talenten aus der Region. Ich muss zugeben, dass ich als damaliger Neu-Heidelberger recht angetan von "diesem Projekt" war. Bundesligafussball in Heidelberg, unter Ausnutzung der Metropolregion mit Mannheim und Ludwigshafen, mit den Nachwuchskickern dieser Städte, der Begeisterung und Unterstützung der
Bewohner der Region und dank tatkräftiger Sponsoren aus dem Delta wie Herrn Hopp. Nun, dachte ich, da kann was daraus werden.

Ist es ja auch... Wenn auch völlig anders, als zunächst geplant...

"Das Projekt" ist angekommen, bzw. es scheint angekommen zu sein. Rasant ging es nach oben. Erstaunlich dabei ist, dass "das Projekt" selber seine Identität verloren hat, obwohl dies scheinbar niemand bemerkt, oder vielleicht auch niemand wahrhaben will. An allen Ecken hört man derzeit das gleiche Gefasel. Hoffenheim habe einfach clever und günstig gekauft. Man habe dort billige Leute mit verkanntem Talent geholt, die sich bei anderen Vereinen nicht hätten durchsetzen können. Ausserdem hätte man in Hoffenheim eine exzellente Jugendarbeit etabliert, die sich bezahlt machen würde.

Jaja, schön ist der Glaube daran. Und wie man sieht, der stete Tropfen höhlt den Stein. Nicht umsonst fliegen "dem Projekt" derzeit die Herzen all jener zu, die sich am Rande und nicht darüber hinaus für Fußball interessieren. Herr Hopp und "das Projekt" werden allerorts hofiert, gelobt und bewundert. Die Wiederholung der althergebrachten Ideen "des Projekts" zeigt seine Wirkung.

Erstaunlich ist dann aber ein Blick auf die Transferbilanz "des Projekts"
http://www.transfermarkt.de/de/verein/53...uebersicht.html. Glaubt man den Daten dort, so ergibt sich doch schlagartig ein ganz anderes Bild. Seit dem Jahr 2005 scheint man in Hoffenheim gemerkt zu haben, dass sich "das Projekt" mit der träumerisch-romantischen Vorstellung des Metropolklubs, in dem die Talente der Region für Wirbel sorgen, nicht in Gänze verwirklichen lässthttp://de.wikipedia.org/wiki/TSG_1899_Ho..._die_Bundesliga. Dies kann man auch an den Transferdaten "des Projekts" ablesen. Ab der Saison 2005/2006 beginnen dort erstmals nennenswerte Beträge aufzulaufen. Diese summieren sich bis zu dieser Saison auf eine negative Transferbilanz 30.180.000 EUR. Dreißig Millionen also. Da es sich hierbei um die Transferbilanz handelt, sind nicht noch etwaige Gewinne aus Transfers
hinzuzurechnen. Die sind schon berücksichtigt. Natürlich sind dabei die Daten der Plattform www.transfermarkt.de nur grobe Schätzungen, da über die jeweiligen echten Transfersummen oftmals Stillschweigen vereinbart wird. Die Interpretation dieser Zahlen muss daher jeder für sich vornehmen. Trotzdem ist ein Vergleich mit den Transferbilanzen anderer Vereine über den gleichen Zeitraum interessant:

FC Bayern München: -57,8 Mio
SV Werder Bremen: -17,525 Mio.
Hamburger SV: -16,76 Mio.
FC Schalke 04: -18,405 Mio.

Die beiden nächsten Nachbarn "des Projekts" aus Baden-Würrtemberg, besinnen sich dagegen vollkommen auf schwäbische Grundsätze:

Karlsruher SC: +1,33 Mio.
VfB Stuttgart: +9,95 Mio.

Weder Bremen, noch der HSV, noch Schalke, noch Stuttgart, allesamt neben dem FC Bayern die wohl erfolgreichsten Klubs der vergangenen Jahre in der Bundesliga, haben im genannten Zeitraum so viel Geld für Transfers aufgewendet, wie die Macher "des Projekts". Und das, obwohl erst seit diesem Jahr Bundesliga spielt. Selbst in Bezug auf den FC Bayern ist diese Summe erstaunlich. Denn hier hatte man nach der Ansparung von 90 Mio. EUR Festgeld beschlossen, mit Miroslav Klose, Luca Toni und Franck Ribery echte Rekordtransfers vorzunehmen. Ohne diesen Ausnahmeschritt wäre womöglich selbst der FC Bayern hinter den Transferausgaben "des Projekts" zurückgeblieben. Denn alleine diese drei Transfers schlagen in der Bilanz mit einem Minus von 48 Mio. EUR zu Buche http://www.transfermarkt.de/de/verein/27...uebersicht.html.

Nun Geld regiert zwar nicht überall, aber dennoch hat es auch im Fussball einen immensen Einfluss. Insoweit ist das Handeln seitens der Verantwortlichen "beim Projekt" weder verwerflich, noch anrüchig. Man sollte allerdings die Ehrlichkeit besitzen, dass der momentane Erfolg eben nicht nur auf den kongenialen Fußballsachverstand der Macher zurückzuführen ist, sondern zu einem Großteil eben durch den großzügigen Einsatz finanzieller Mittel. "Wer zahlt, der mahlt", lautet ein Sprichwort. Und in diesem Sinne ist "dem Projekt" der Erfolg auch zu gönnen. Sie haben das Geld und damit die Möglichkeiten. Schön für sie, blöd für die anderen. Könnte man meinen. Eine Sache muss man aber derweil noch bedenken, nämlich die Mittelherkunft. Man betrachte sich nur einmal Umsätze und Mitgliederzahlen der genannten Vereine.

FCB: Mitglieder 147.072 Umsatz 286.400.000 EUR
S04: Mitglieder 74.877 Umsatz 155.000.000 EUR
HSV: Mitglieder 53.700 Umsatz 140.000.000 EUR
VfB: MItglieder 44.924 Umsatz 100.000.000 EUR
SVW: Mitglieder 34.222 Umsatz 112.000.000 EUR

Hoffenheim hingegen bietet satte 1752 Mitglieder auf, über den Umsatz ließen sich leider keine Angaben finden. Trotzdem kann man vermuten, dass "das Projekt" nicht in der Lage ist, mit einer derart kleinen Anhängerschaft (dass die Mitgliederzahl nicht gleichlaufend mit der Zahl der Fans ist, ist klar - dennoch besteht ein Zusammenhang) und der Spielstätte der letzten Jahre, die nur auf rund ein Zehntel der Plätze im Vergleich zu den großen Bundesligastadien kommt, autark einen ähnlich hohen Umsatz zu erreichen. Rechnet man dann noch die Ausgaben für das neue Stadion hinzu, die angeblich von Herrn Hopp getragen werden sollen, dann kann man erahnen, mit welch gewaltigem Aufwand hier "das Projekt" gepusht wird. Dies mag einem angesichts der großen Klubs, die man getrost als Wirtschaftsunternehmen auffassen kann, noch keine Tränen ins Gesicht fließen lassen. Allerdings: Diese tragen sich selber. Sie sind in Ihrem wirtschaftlichen Handeln vom Erfolg abhängig. Auch bei vergleichbaren Fällen, wie in Wolfsburg, wo VW investiert, in Leverkusen, wo Bayer sponsort oder in Hannover, wo Herr Kind sich dem Mäzentum hingeben soll, löst der Vergleich noch keinen Schüttelfrost aus. Was ist aber mit den anderen Vereinen. Was ist mit Karlsruhe, Bochum, Bielefeld, Was mit Mainz und anderen. Trotz solider wirtschaftlicher Arbeit, leidenschaftlicher Anhänger
und autarkem Handeln, hat man keine Chance, gegen "das Projekt". Und zwar nicht, weil man schlicht besser arbeitet, wie so gerne kolpotiert wird, sondern, weil "das Projekt" durch großzügige externe Geldzuflüsse Türen aufstossen kann, die bislang nur den Branchenoberen zugänglich waren. Man beachte hierbei nur noch einmal die Gegenüberstellung der Transferbilanzen. Da hilft es auch nichts, wenn dreist behauptet wird, "das Projekt" arbeite mit dem gleichen Etat wie der FC Energie Cottbus. In Wahrheit ist alleine der Personaletat "des Projekts" so hoch wie der Gesamtetat des FCE http://www.stern.de/sport-motor/fussball...lub/635071.html. Vor der Saison wurde auch gerne immer wieder kundgetan, man habe sich nicht nenneswert verstärkt http://www.fussball.com/news-view-181808...rstaerkung.html: Trotzdem wurden
schätzungsweise über 10 Mio EUR investiert http://www.transfermarkt.de/de/verein/53...uebersicht.html.

Und was ist mit den Jugendspielern, von denen immer schwadroniert wird? Wenn man den Kader "des Projekts" anschaut, dann wird man feststellen, dass es tatsächlich Spieler gibt, in deren bisherigen Stationen die "TSG 1899 Hoffenheim U 19" aufgeführt ist. Wieviele? Zwei. Thorsten Kirschbaum und Jonas Strifler. Und beide kamen auch zum Einsatz. In einem Spiel der zweiten Mannschaft in der Oberliga Baden. Erst kürzlich zog ein Hoffenheim-"Fan" in einem Internetforum die Trumpfkarte der Jugendarbeit "des Projekts", als es in einer Diskussion um den nahenden Spieltag gegen den FC Bayern München ging. Rensing, Kraft, Lahm, Lell, Ottl, Schweinsteiger. Ich denke es reicht damit schon aus, beim aktuellen Kader zu bleiben.

Es scheint also nicht allzu weit her zu sein mit der oft ins Feld geführten großartigen Jugendarbeit. Hiergegen kann man einwenden, dass "das Projekt" so lange noch nicht betrieben wird, als das man bisher ein Talent hätte hervorbringen bringen. Immerhin spielen mittlerweile die Jungendmannschaften "des Projekts" ganz oben mit. Allerdings ist dies ebenso wenig verwunderlich, wie der Erfolg der ersten Mannschaft, betrachtet man sich die Ausgestaltung der Jugendarbeit. Nach Medienberichten soll bereits Jugendlichen ein nicht ganz unerhebliches Gehalt bezahlt werden und der Wechsel einiger Jugendspieler ist den Verantwortlichen auch Mal der Bau eines Kunstrasenplatzes im Gegenwert von mehreren Hunderttausend Euro wert http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/z...liga-klubs.html ; http://www.faz.net/s/Rub590E63896B724091...n~Sspezial.html.
Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob die Erfolge im Endeffekt durch überragenden Fußballsachverstand errungen werden,
oder eben doch durch den Einsatz entsprechender finanzieller Mittel. Gegen letzteres ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber sollte nicht offen damit umgegangen werden. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier aus Imagegründen ganz gezielt ein bestimmtes Bild gemalt werden soll. Schliesslich muss man noch eine Menge Fans gewinnen. Oder sollte man sagen: Kunden akquirieren? Dies geht natürlich leichter, wenn man den Leuten das Bild des sympathischen Dorfvereins vorzeichnet, der mit
viel Verstand und wenig Kapital den Großen ein Schnippchen schlägt.

Wahrscheinlich erklären sich hieraus auch die Empfindlichkeiten, mit denen die Verantwortlichen "des Projekts" auf jedwede Kritik reagieren:

- Als der Manager von Mainz 05 das Hoffenheimer Konzept in Frage stellt, wird dies von Herrn Hopp als Diskriminierung aufgefasst. In Hoffenheim will man diese rein sachliche Kritik wie ebensolche verfolgt wissen.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,509507,00.html.

- Nach einem Kommentar im Tagesspiegel, der sich kritisch mit der Ankündigung des DFB beschäftigte, man werde Anfeindungen gegenüber Dietmar Hopp in Zukunft sanktionieren, erklärte man seitens "des Projekts" kurzerhand, den Tagesspiegel zu boykottieren.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,581571,00.html

- Süßauch, wie Dietmar Hopp beleidigt auf die Sticheleien aus München reagiert.
http://www.kicker.de/news/fussball/bunde.../artikel/501207

Wie man sieht: jegliche Kritik ist unerwünscht. Die Rolle des DFB ist in diesem Kontext nochmal eine Geschichte für sich. Schliesslich arbeitet der Sohn von DFB-Präsident Theo Zwanziger ebenfalls "beim Projekt". Da verwundert der bedingungslose Beistand des DFB in Fragen der öffentlichen Anfeindungen ggü. Dietmar Hopp in den Stadien ebenso wenig, wie die Bestimmung Sinsheims als Spielort der Fußball-Frauen-WM.

Hat sich der DFB jemals um Bananenwürfe gegen Oliver Kahn gekümmert? Wurden Schmähgesänge gegen Uli Hoeness jemals sanktioniert? Warum jetzt der Aufstand um die causa Hopp?

Man mag über Gesänge betreffend Huren und Plakate, die das Konterfei des Herrn Hopp aufs Korn nehmen denken wie man will. Erstere sind im Fußball an der Tagesordnung. Wer dies nicht verträgt, sollte keine Fußballstadien besuchen, auch wenn es mit Sicherheit nicht zum guten Ton gehört. Hierbei bildet auch die Hoffenheimer "Anhängerschaft" keine Ausnahme.
Letztere jedoch als Aufruf zur Gewalt an der Person Dietmar Hopp zu interpretieren, grenzt an Wahnsinn. Bewusst wird hierbei eine Symbolik, die Kritik an einem System verbildlicht, falsch gedeutet, um sich wiederum in eine Opferrolle zu begeben. Wie bitte soll ich ansonsten die Aussage Ralf Rangnicks deuten, man wolle sich am Freitag im Spiel gegen den FC Bayern nicht deren Trikots, sondern Ihren Skalp holen. Deute ich dies genauso wörtlich wie die Projektmanager die Plakate im Dortmunder Fanblock, dann sollten sich die Verantwortlichen in München überlegen, das Spiel abzusagen und die drei Punkte herzugeben. Alles andere wäre viel zu gefährlich. Wie sähe ein Ribery aus, wenn man ihn jetzt auch noch skalpiert? Dann hat er nie wieder eine Chance anstelle Christiano Ronaldos zum Fußballer des Jahres gewählt zu werden. Man kann natürlich auch überlegen, Ralf
Rangnick anzuzeigen, wegen Bedrohung mit einer Straftat oder versucher Anstiftung zur Körperverletzung. Es ist gar nicht auszudenken, welche Tatbestände noch in Betracht kommen, wenn man seine Aussage so versteht, dass nicht nur den Münchener Spielern der Skalp abgezogen werden soll, sondern zugleich auch allen Fans im Stadion...

Fans hat der FC Bayern nämlich zu Hauf, auch wenn Herr Rangnick nach neuestem Bekunden das anders sieht. Insoweit besteht allerdings für die Fanszene des FC Bayern in der Existenz "des Projekts" tatsächlich eine große Chance: Hoffen (wie passend...) wir doch einfach, dass die Herrscharen von "Erfolgsfans", die jedes Wochende die Allianz Arena bevölkern, in Kürze den Weg nach Sinsheim auf sich nehmen. "Das Projekt" hat es bitter nötig, die Münchener Fanszene auch. Denn in diesem Punkt unterscheidet Ihr Euch noch maßgeblich von den meisten anderen Bundesligavereinen. Treue Anhänger kann man nicht kaufen. Obwohl?: Wie lange tituliert Ihr Euch denn schon als "Hoffenheim-Fans"? Wie lange war Hoffenheim Euer Zweitverein neben Karlsruhe oder Stuttgart? Ihr braucht gar nicht laut zu antworten, fragt Euch nur selber.

Umso mehr überrascht das Verhalten der "Hoffenheim-Fans" dieser Tage. "Wir sind die Zukunft" war gegen Dortmund in Eurem Block zu lesen. Ach ja, welch Selbsterkenntnis nach nicht einmal einer Hinrunde Bundesligaluft. So viele Mannschaften kamen nach oben, spielten eine fantastische erste Hinrunde oder Saison - und dann geht schnell die Luft aus. Ich denke an Mainz, Karlsruhe, Nürnberg. Und selbst wenn Ihr Meister werdet, dann denkt an den Verein, der dies Kunststück schon einmal geschafft hat und wo dieser jetzt steht und wohin er fast gefallen wäre. Und bedenkt, dass die eine breitere Fanbasis haben, als Ihr sie wahrscheinlich je erreichen werdet. Und fragt Euch, ob Ihr in der Lage wärt, Euch alleine aus dem Dreck zu ziehen, wenn externe Geldquellen versiegen.

Ganz schweigen wollen wir erstmal von der dauerhaften Ablösung an der Spitze des deutschen Profifußballs. Das hatten sich schon viele auf die Fahnen geschrieben...

Wahrscheinlich kommt diese Attitüde durch die Aussagen Eures Mäzen, Hoffenheim sei der Fortschritt und nur mit Fortschritt habe es in der Geschichte eine Vorwärtsbewegung gegeben. Fortschritt sei notwendig. Das ist richtig,aber nur in Teilen. Dabei wird nämlich verkannt, dass Fußball erst einmal reiner Selbstzweck ist. Er gewinnt seine Faszination durch sich selber und baut in seiner stetigen Anziehungskraft auf bestimmten Faktoren auf: seiner Tradition und der Identifikation der Zuschauer. Fußball braucht keinen zwingenden Fortschritt, dafür gibt es ihn schon viel zu lange unverändert. Wen interessieren daher auch die Aussagen des Hockey-Trainers und Projekt-Mitarbeiters Bernhard Peters? Wieviele Leute schauen Hockey, wieviele Fußball...

Natürlich interessieren sich heute noch mehr Leute für diesen Sport als vor 20 Jahren. Dies folgt aber nicht aus dem Spektakel, welches mittlerweile um die Spiele veranstaltet wird, mit Unterhaltungsprogramm, teuren Stars und neuen Stadien. Das Spektakel drumherum wird veranstaltet wegen der Masse an Leuten, die sich für den Sport interessieren. Und das tun sie
mit oder ohne "Projekte" wie Hoffenheim. "Projekte" dieser Art setzen sich jedoch über gewachsene Strukturen hinweg und machen Tradition und Identifikation beliebig. Beliebigkeit bedeutet aber den Verlust der Attraktivität dieses Sports. Ich will Bayern gegen 60. Ich will Dortmund gegen Schalke vor 80.000 Zuschauern mit anarchischer, wenn auch rauer Stimmung, selbst wenn es ein Grottenkick wird.

Was mich nicht im geringsten interessiert ist hingegen SAP Hoffenheim gegen RedBull Salzburg in der Champions League vor 20.000 Zuschauern mit Klatschanimation aus dem Lautsprecher auch wenn der Fußball noch so
technisch brilliant ist. Wer einmal blutleeren amerikanischen Profisport erlebt hat, weiß was ich meine.

So und jetzt bis Freitag, dann rasieren wir Euch erstmal die Beine und ziehen Euch wieder auf NN herunter. Und in 10 Jahren sprechen wir uns dann nochmal.


Mein Tipp, wie es dann in Meisterschaften steht:


Bayern München: 27
"Das Projekt": 0



...bis dahin,


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(Voltaire, 1694 - 1778)
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Beitragvon stanair » 09.12.2008 23:29

Schön vorgetragen, angenehm zu lesen, vll sogar gut recherchiert, jedoch hört man hier zwischen den Zeilen immer wieder den Neid und dass von einem eventuellen Bayern-Sympatisanten (ACHTUNG! Spekulation! :-) ), die selbst die Liga und Transfermätkte leer kaufen (oder leerkaufen könnten). Und warum? , weil sie es sich leisten können, aber das ist doch nicht verwerflich. Ich mache weder Bayern noch Hoffenheim (noch anderen finanzstarken clubs)einen Vorwurf , weil sie das Geld haben sich die Top-Spieler zu leisten. Nur dass "namhafte" Clubs Spieler mit Namen kaufen, die mehr oder weniger gut einschlagen. Hoffenheim hat´ne menge, wenn nicht gar sehr sehr viel geld angepackt und eher "namenlose" spieler gekauft, die aber funktionieren und auf platz eins stehen. Wer jetzt sagt, einen ibisevic der 18 tore in der laufenden saison geschosssen hat, den will keine andere mannschaft nicht auch in ihren reihen haben der belügt sich ganz einfach selbst. für mich spricht einfach aus vielen mündern der neid auf hoffenheim, weil die eben finanzstarke partner haben. nur sollte man immer bedenken:Geld schiesst keine Tore, wiehierzusehenist, das war schon immer so undhiernochmalinzahlen" du musst aus 11 millionarios, söldnern, einzelspielern, nennt sie wie ihr wollt, eine mannschaft formen und das hat der kollege rangnick bisher top hinbekommen.

Aber warten wir doch einfach mal die Rückrunde ab und gucken wie gut die Arbeit und Transfers aller Mannschaften, Trainer und Spieler nach dem 34. Spieltag war. Und ich bin auf Hoffenheim in der nächsten Saison gespannt.

Mit sportlichem Gruße
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Beitragvon Joker » 16.02.2009 17:34

Ich kram einfach mal den Thread hoch und stell die Trainer und Manager und Spieler Frage für den FC Schalke 04, ein Drama sondergleichen... :roll:
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Beitragvon stanair » 16.02.2009 20:33

ich glaub Dortmund und Schalke haben das Problem dass es im moment einfach nicht klappt, es liegt nicht am trainer und nicht an den managern, es liegt an der rumpeltruppe die bei beiden vereinen auf dem platz stehen, meiner meinung nach. beide clubs gehören aber in die 1.liga (da seh ich auch keine gefahr), was wäre die BuLi ohne das echte einzig wahre revierderby? aber für beide clubs sieht es momentan mal wieder nach mittelmaß aus und maximal uefa-cup...
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Beitragvon tattoogermane » 16.02.2009 20:53

interessanter hoffenheim-bericht.

ich find´s geil, dass mal wieder ein mann der liga zeigt, was geht. wieviel geld er dabei ausgibt oder nicht ist mir latte. wichtig ist für mich, dass ich feinsten fussball sehen kann. der kommt leider seit jahren nicht aus´m pott. da hilft auch kein derbie-geknüppel.



eine frage noch am rande:

auf was soll denn ein bayern-sympatisant neidisch sein?

schulden bis unter´s dach? fehlmanagement? peinlichste internationale auftritte?
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Beitragvon stanair » 16.02.2009 22:06

tattoogermane hat geschrieben:

auf was soll denn ein bayern-sympatisant neidisch sein?

schulden bis unter´s dach? fehlmanagement? peinlichste internationale auftritte?


meine anspielung auf den neidischen bayernsympatisanten bezog sich auf den hoffenheimbericht und somit auf hoffenheim, nicht auf dortmund oder schalke.
deswegen:
schulden bis unters dach? kann ich nicht beurteilen, wie die situation bei hoffenheim aussieht
fehlmanagement? kann ich bei hoffenheim momentan keineswegs erkennen

peinlichste internationale auftritte? hatte hoffenheim ja noch gar nicht

irgendwie haste da was falsch verstanden :mrgreen:

ich bin genau deiner meinung, mit den ersten ausführungen deines posts
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Beitragvon Joker » 17.02.2009 8:53

stan, das es ohne S04 und BVB nicht geht das dürfte uns beiden klar sein ;)

ich finde es einfach eine Katastrophe momentan, die Spieler, die Fans, die Verantwortlichen das ganze Umfeld.
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Beitragvon Macavity » 17.02.2009 9:28

stan, du magst Recht haben, dass es beim BVB im Moment auch nich rosig aussieht, aber Joker hat schon auch Recht, auf Schalke ist das irgendwie alles immer eine noch größere Katastrophe. Mal ganz objektiv betrachtet (auch wenn mir das ein wenig schwer fällt ;)) ist bei Schalke das Umfeld einfach auch wirklich... grausig! Was da bei jeder Kleinigkeit immer abgeht, auch gerade was Medienauftritte und Co angeht... bei Schalke fehlt einfach viel mehr die Ordnung - zumindest wirkt es einfach so. Zum Vergleich ists in Dortmund, oder auch in Bremen (und wir sind ja im Moment wirklich auch nicht der Vorzeigeverein) viel, viel ruhiger und das Tammtamm drum herum hält sich einfach echt in Grenzen... man wird halt das Gefühl net los, dass auf Schalke mal jemand kräftig aufräumen und Ordnung reinbringen sollte...
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Beitragvon stanair » 17.02.2009 9:59

was haben die nur aus "demrudiseinverein" gemacht? :|
wenn der rudi noch das sagen hätte, würde der mal ordentlich aufm putz kloppen, aber leider wurde der ja mehr oder weniger rausgeekelt, nach allem was der für den verein getan hat, da kommen andere niemals hin. da muss ich als "zecke" mal ne lanze für den rudi assauer brechen
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Beitragvon tattoogermane » 17.02.2009 20:28

du hast das schon richtig verstanden stan.

was bei den millionen-vereinen abgeht, ist teilweise mehr als peinlich. darum find ich´s geil, dass da ein aufsteiger kommt und millionären zeigt, wie man fussball spielt. kampfeswille, disziplin, frischer angriffsfussball, wie aus´m lehrbuch und keine peinlichen auftritte in den medien. da sollte sich der rest der liga mal dran orientieren. ich würde mich wegschmeissen, wenn die vize, oder meister werden und international noch richtig auf´n putz kloppen. wünschen würde ich es ihnen.
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Beitragvon stanair » 17.02.2009 21:05

@germane: absolut word!
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Beitragvon AndyakaDirtyJones » 18.02.2009 12:24

Naja, zu Hoffenheim hab ich meine ganz exklusive Meinung. Will ich hier auch nicht vertiefen, sonst sitz ich 5 Stunden vor´m Rechner.

Nur soviel, Millionäre sind die Spieler von Hoffenheim auch.

Ohhh, da will ein Lüdenscheider :wink: , dass wir den Rudi zurückholen. Ich will den Rudi nicht zurück. Seine Zeit ist vorbei. Am Ende war er ja nur noch peinlich. Kam besoffen zur PK und zu Interviews. Schon gut, dass seine Zeit vorbei ist.

Tja, und was die Medien hier auf Schalke angeht, da muss ein Spieler nur mal im Sitzen pinkeln und schon wird ein Fass aufgemacht. Da rollen dann gleich mal 50 TV-Teams zum Training an. Ruhe hast du hier nie, egal ob du oben oder unten stehst. Auf Schalke is´ immer wat los.

Aber es nervt im Moment ungemein. Es scheint, als hätte der Verein nichtmal ansatzweise ein Konzept.
Naja, spätestens zum Saisonende wird es Änderungen geben.

Bis dahin geh ich halt weiter ins Stadion, auch Freitag gegen den BxB 08+1 :wink: .

Aber ins Stadion geht man momentan nur, weil´s irgendwie immer so war und um Leute zu treffen.
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Beitragvon Joker » 20.02.2009 8:51

wie sind denn heute die Tipps für den Hass-Gipfel :wink:

Ich denke das Dortmund knapp gewinnen wird, da der kleine und feine Unterschied heute Alexander Frei sein wird.
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