BambiCore hat geschrieben:Und bezüglich Pferdefleisch: ich finde es immer wieder lustig, wie sich so manch Fleischesser darüber echauffiert, wenn Pferd/Känguru/Hund/Katze aufm Teller landen...mMn inkonsequent.
Jeder hat da so seine ethisch-moralischen Vorstellungen. Das hat mit Inkonsequenz wenig zu schaffen (und glücklicherweise können wir unsere moralischen Vorstellungen nicht anderen Kulturkreisen überstülpen). Für Sinti und vor allem Roma ist das Pferd aus kulturellen/historischen Gründen besonders wichtig und schützenswert, was die Ernährung vom Pferdefleisch ausschließt, selbst wenn Frau, Kinder und man selber verhungern würde. Meinethalben mögen Veganer das Speziesismus nennen. Aber bevor man etwas als inkonsequent urteilen will, sollte man es wenigstens verstanden haben.
Möglicherweise übersieht der eine oder andere, der Inkonsequenz verortet auch nur, dass sich viele Leute nicht echauffieren weil Hunde auf dem Teller landen, sondern weil sie in bestimmten Landstrichen vor dem Tod vorsätzlich gequält werden, weil man glaubt, dass sich dann bestimmte Kräfte ins Fleisch übertragen.
Und natürlich ist für einen Europäer das Essen von Hund&Katz befremdlich, weil die Bindungs- und Interaktionsfähigkeit viel größer ist als die von Kuh&Schaf. Für Muslime gilt der Hund als unrein, der Saluki gilt aber als Geschenk Gottes und als rein (aber nicht weil das im Koran oder einzelnen Hadithen steht, sondern weil der Saluki das Glück hatte durch die Jagd seine gesellschaftliche Rolle in bestimmten Gebieten zu finden).
Und meine Kritik an der Pferdewirtschaft liegt nicht in der Nahrungsverwertung begründet. Jeder der realistisch mit Pferden zu tun hat, weiß dass jede Behandlung wie bei jedem anderen Nutztier verfährt, es gibt Wartezeiten auf die Verwertung. Meine Kritik gilt dem Sport, in dem Leute Dressur reiten und springen, die niemals einen Blumentopf ziehen werden, die die Tiere aufgrund ihrer mangelnden Fähigkeiten schrittweise zu orthopädischen und psychischen Wracks durchreiten und diese Tiere als Versicherungsfall auf der Schlachtbank abrechnen.