Bin auch gerade mitten in meinem Lehramtstudium (Englisch und Geschichte/Soziologie/Politische Bildung).
Ich hab das Glück bzw das Pech (je nachdem wie mans nimmt^^), dass ich mit 18 so dumm war, mir als erstes Tattoo den Unteram einfärben zu lassen. Im Nachhinen betrachtet wohl nicht die klügste aller Ideen, aber andererseits auch meine Standardausrede um den Rest der Arme auch noch voll zu machen.
In weniger toleranten Schulen sind lange Ärmel für mich ohnehin Pflicht, also ist es auch schon egal.
Ich denke, solang man die nötigen Qualifikationen hat, gepflegt auftritt und den Schülern bzw Eltern nicht bewusst kontroverse Motive unter die Nase hält, sollte es keine größeren Probleme geben, selbst wenn mal gelegentlich ein kleiner Teil eines Tattoos unter der Kleidung herausschaut.
Bei diversen Unterrichtspraktikas hab ich auch noch nie Probleme gehabt. War immer 'brav' und seriös angezogen, die 10mm Tunnel sind mit unscheinbaren Plugs gestopft worden und meine Labrets hab ich rausgenommen. Tattoos waren manchmal sichtbar (Ärmel hochkrämpeln ist wohl eine Angewohnheit die ich nur schwer loswerde^^), aber gestört hats niemanden. Ganz im Gegenteil: Schüler und Lehrer waren gleichermaßen vom Gesamtpaket beigeistert.
Dennoch würde ich sagen, dass es immer auf die Schule ankommt. In einer katholischen Privatschule würde man sich mit einem typischen TLW wohl nicht besonders beliebt machen. ;D
Ansonsten sind eigentlich viele höhere Schulen relativ tolerant geworden. In meiner früheren Schule (Handelsakademie) war auch der ein oder andere Prof tätowiert und keiner davon hat sich großartig Mühe gemacht die Werke zu verstecken.
Im Endeffekt ist mir meine Selbstverwirklichung wichtiger als den bestbezahlten Job zu finden. Werde mir nach dem Studium bewusst "tolerantere" Schulen suchen und vorher in Praktikas schon mal versuchen einen guten Eindruck zu machen. Es muss ja keine Privatschule mit Top-Bezahlung sein, für mich stehen der Spaß am Job und ein nettes Umfeld im Vordergrund.
Ist wohl auch besser so, denn wenn man sich Tag ein Tag aus verstellen und verstecken muss, wirkt sich das auch früher oder später auf die Leistung aus, mal abgesehen davon, dass das Burnout Risiko noch höher wäre als es in diesem Berufsfeld ohnehin schon ist.