Ich hatte diese Bodysuspensions immer schon als faszinierend empfunden, und hab es nun mal selbst getestet.
Zunächst mal habe ich natürlich nach einem erfahrenen „Suspender“ gesucht, und in Beto Reo von Kukulcanrituals in Berlin auch gefunden, der hat schon über 1000 Leute „aufgehängt“, so dass ich da recht beruhigt war. Es wäre auch die Möglichkeit gegeben gewesen, nächste Woche bei einer Veranstaltung der „ superfly suspension group“ mitzumachen, aber als Newbie habe ich denn doch einen Privattermin vorgezogen. Als Laie hab ich auch erst mal vermutet, dass man bei 1,96 m und 96 kg 4 Haken braucht – weit gefehlt. Beto meinte, sogar einer würde das halten, unglaublich was die Haut so aushält.
Zunächst hat mir Beto alles erklärt, es war Gelegenheit die Utensilien anzusehen und zu fotografieren, dann ging es auch schon los. Es war ohnehin eine sehr entspannte Atmosphäre mit netten Gesprächen.
Weil da sicher die Frage kommt: Tut das nicht weh ? – ja doch, aber es ist halt sehr differenziert, und wahrscheinlich bei Jedem etwas anders.
Die 2 Haken für eine Suicide Susp sind aus Chirurgenstahl mit 5mm Materialdurchmesser, wirken aus der Nähe recht beunruhigend,

..die Haken werden mit einer aufgesetzten Needleblade durchgestossen, zunächst links, der Schmerz war nicht besonders, war schon ganz entspannt. Dann kam der Haken rechts dran, und obwohl achsensymetrisch zur Wirbelsäule war es erheblich !! heftiger –, the body is a wonderland
An den Haken wird eine Sicherung aufgclipst, die ein Rausrutschen verhindert, dann kommt eine Art Reepschnur dran, die in den Flaschenzug eingehakt wird. Dazu gab es mexikanische Musik, Kerzenlicht, etwas Räucherkräuter, halt etwas Esoterik.
Das Hochziehen ist unangenehm, es zieht und brennt, ist aber auszuhalten, am besten man steigert die Spannung langsam, damit sich der Endorfinspiegel aufbaut, nach 2 – 3 Minuten kommt man dann in eine Art Rauschzustand, der Schmerz ist weg, es bleibt eine Art dumpfer Druck. Weil ich in der Irrealität der Situation ein wenig das Atmen vergessen hatte, gab es dann erst mal ein paar kleine Kreislaufprobleme, die eine Zwischenlandung erforderlich machten, mit Konzentration auf die Atmung ging es dann besser.
Nach so 10 Minuten Gesamtflugzeit, habe ich dann die Landung erbeten, das Rausmachen der Haken war völlig schmerzlos, aber dann musste noch die Luft rausmassiert werden, was links wieder problemarm ging, rechts aber echt scheissweh tat. Insgesamt ist das Ganze aber sicher schmerzärmer als 4 Std Tattoos über die Rippen.
Es war ein hochinteressantes Erlebnis und ich werde wohl irgendwann im neuen Jahr noch mal zu einer Superman Susp starten, dann gibt es 10 Haken arghhh, die sind aber dann was kleiner.
Jetzt, nach 24 Stunden ist eigentlich nix mehr zu spüren, es sei denn, man lehnt sich mit Nachdruck an.