von LazyBat » 25.06.2006 23:55
Hm... dann geb ich dazu auch mal meinen Senf dazu und zwar aus der Perspektive einer Tochter, nicht nur unter 18, sondern unter 16 Jahre alt(@Phoenix: Ich hoffe du meintest nicht mich...).
Es wurde allerdings ohnehin schon angesprochen. Wenn ein Sohn oder eine Tochter ein Tattoo möchte, dann ist die Gefahr, dass es dies auch erreichen wird -egal wie- leider sehr hoch.
Dass man es einem Kind, das unter 16 Jahre alt ist, nicht erlauben kann (rein rechtlich gesehen) ist wohl klar,
Da sollte man dann so gut es geht versuchen, dem Kind klar zu machen, dass man generell nichts dagegen hat, sich aber nicht strafbar machen möchte und sich wirklich, aber auch wirklich sehr ernsthaft mit dem Kind auseinandersetzen und das ganze nicht einfach mit einem NEIN abtun.
Ich würde versuchen mein Kind dazu zu bringen, sich damit auseinander zu setzen, was ein Tattoo für die Zukunft bedeutet, wie es seine Zukunft plant und ob es eine Tätowierung damit vereinbaren kann.
Außerdem würde ich versuchen, meinem Kind deutlich zu machen, was "für immer" eigentlich heißt... es ihm irgendwie spürbar machen.
Mir ist erst klar geworden was "für immer" heißt, als ich das Tattoo schon hatte und zwar ziemlich schlagartig. Im Nachhinein kann ich zum Glück sagen, dass es die richtige Entscheidung war, aber es hätte auch ziemlich schief gehen können.
Ich denke ihr alle (und später auch ich) habt den großen Vorteil, dass ihr selbst Tätowierungen habt und euch mit dem Thema auseinander setzen könnt, sodass ihr wisst wovon ihr redet (und das werden wohl auch eure Kinder so sehen).
Eltern, die sich nie im Leben für das Thema Tätowierung interessiert haben; den Wunsch des Kindes nach einer Tätowierung nur mit einem Verbot abtun und auch nicht einmal ansatzweise versuchen ein Gespräch darüber zu führen...
...das kann ja eigentlich nur darin enden, dass das Kind aus trotz zu irgendeinem Tätowierer rennt, der das Tattoo auch ohne Erlaubnis sticht.
Ich denke ich würde niemandem in meinem damaligen Alter davon abraten sich eine Tätowierung stechen zu lassen, aber ich würde es auch niemandem empfehlen.
Als ich mir mein Tattoo hab stechen lassen, haben mir einige Freunde erzählt, dass sie sich auch eins machen lassen möchten und mich gefragt, was ich davon halte. Ich hab ihnen gesagt, dass ich damit nichts zu tun haben möchte und dass sie mir solche Fragen nicht stellen sollen.
Ich glaube viele sind sich einfach nicht sicher und suchen nach einer Bestätigung. Hätte ich gesagt, dass ich das befürworten würde, hätten sie es vielleicht getan. Hätte ich gesagt, dass sie es nicht machen sollen, hätten sie es wohl sehr sicher getan. Aus Trotz, und um zu zeigen, dass sie ihr Ding durchziehen. Ich denke sich schlicht dagegen auszusprechen ist die schlechteste Lösung. Man muss irgendwie einen Mittelweg finden, durch den man erreicht, dass sich derjenige noch ein wenig Zeit zum Nachdenken nimmt.
Keiner dieser Freunde hat inzwischen eine Tätowierung oder möchte noch eine. Und ich bin sehr froh darüber, dass ich "damals" (oh je... wie sich das anhört... ich bin ja immer noch sehr jung und damals ist noch nicht so lang her) meine Meinung dazu nicht geäußert habe.
Oh Gott... furchtbar... das klingt jetzt so als ob irgendeine alte Frau über ihr laaaaangjährige Tattooerfahrung und Lebenserfahrung reflektieren würde.
Naja... es ist halt das was ich denke und was ich diurch das Tätowiertsein in sehr jungen Jahren gelernt habe.
Und es heißt ja auch, dass die Erwachsenen auf die Kinder hören sollen...
Dies ist wohlgemerkt nur meine eigene bescheidene Meinung.