Markus79 hat geschrieben:Danke gleich für eure Antworten. Wusste nicht das es eine brasilianische Interpretation des Irezumi ist. Empfinde den unterschied zu einem mir bekannten Koi Backpiece von Horiyoshi III nicht gravierend.
Dann musst du doch noch dein Auge weiter schulen. Es gibt in verschiedenen Regionen absolut herausragende Künstler, die aufbauend auf der Tradition und diese bewahrend, einen eigenen Stil entwickelt haben und damit viele Künstler beeinflussen. Für Brasilien (eigentlich sogar Südamerika) ist das ganz klar Ivan Szazi. Cacau Horihana ist aus einer jüngeren Generation und hat sich durch seine Interpretation des Themas und den so entwickelten Stil auch schon herausragend hervor getan (hat mir das Auffinden der Quelle für das Gemälde sehr einfach gemacht).
Horiyoshi III Arbeiten von heute sind auch in keinster Weise mit den Arbeiten von vor 20 Jahren vergleichbar. Er hat nicht nur ganze Generationen von Tätowierern und anderen Künstler auf der ganzen Welt beeinflusst, sondern seinen Stil fortlaufend weiterentwickelt, sodass man eigentlich sagen muss, dass er sich mehrfach selbst neu erfunden hat.
Markus79 hat geschrieben:Eines muss ich jedoch leider sagen, dass eine Reise nach Brasilien oder Japan mein Budget um etliches übersteigt. Mit Kind und derzeit befindlichen Hausbau sind solche Dinge für mich in absehbarer Zukunft außer Reichweite.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass eine Überseereise notwendig ist. Ich wollte nur zeigen, wo die Arbeit einzuordnen ist, und wonach du suchen musst, um vergleichbare Qualität bzw. einen ähnlichen Stil zu bekommen.
Großflächige Tätowierungen sind absolut unnötiger Luxus. Wenn man es haben will (und nicht zum sehr wohlhabenden Teil der Bevölkerung gehört), dann muss man die dafür nötigen Kompromisse eingehen und das Geld sich Schritt für Schritt zusammensparen.
Markus79 hat geschrieben:@Reallife: Du hast schon Recht mit den Vorlagen. Jedoch muss ich ehrlich sagen dass ich noch keinen Tätowierer gefunden habe der mir einfach so mehrere Vorlagen machen würde. Dabei waren aber durchaus gute auch dabei. Von Tätowieren welche sagten das der Entwurf direkt beim ersten Stechtermin gemacht wird habe ich mich schon verabschiedet. Waren die meisten.
Dann wird es nichts mit einem guten jap. Backpiece werden. Alle mir bekannten Spezialisten arbeiten so, dass der Entwurf zum ersten Termin oder kurz vorher (ein paar wenige Tage) steht (wobei dann durchaus noch Detailänderungen machbar sind). Zum Teil gibt es überhaupt keinen kompletten Entwurf auf Papier, sondern nur einzelne Elemente. Diese werden dann live auf dem Körper zum Gesamtbild zusammen gefügt und in einen Hintergrund freihand eingebunden.
Einfach so mehrere Vorlagen zeichnen, das wird dir keiner machen. Dafür ist die Zeit zu kostbar. Außerdem gehört zu einer großflächigen Tätowierung generell viel Vertrauen zum entsprechenden Tätowierer dazu (dass er einen dem eigenen Wünschen entsprechendes Design erstellen wird, ist dabei nur der erste Schritt) und man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass man alles bis ins kleinste Detail kontrollieren kann. Ein Künstler braucht (in einem abgesteckten Rahmen) Freiheit um hochwertige Arbeit liefern zu können.
Markus79 hat geschrieben:Derzeit überlege ich mir das Tattoo von Tom van Tosa machen zu lassen. Fand die Atmosphäre bei im gemütlich und ausreichend Erfahrung bringt er auch mit. Ist jedoch kein Asiaspezialist.
Du brauchst nicht irgendeinen Asiaspezialist, sondern einen hervorragenden Tätowierer für farbige trad. jap. Arbeiten. Hier sehe ich weder das eine noch das andere.
Ani Ta hat geschrieben:Markus79, gemäss s9512000 sind die Pineiro Brüder regelmässig in Deutschland und tätowieren auch da. Sprich eine Reise nach Brasilien wäre nicht notwendig.
Genau. Thomas habe ich bei Pino in der White Fox Gallery kennen gelernt, er arbeitet in Erlangen.
Ani Ta hat geschrieben:Horimatsu ist in Umeå, Schweden beheimatet, also nix mit Japanreise

Auch er ist alle 2-3 Monate bei Pino, ähnlich häufig in Stockholm, gelegentlich in London oder Italien anzutreffen (Schweiz soll evtl. demnächst auch noch dazu kommen). Man muss also nicht einmal bis nach Nordschweden reisen.