Japanisches Backpiece

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Japanisches Backpiece

Beitragvon Markus79 » 10.08.2015 19:06

Hallo

Ich möchte als nächstes Tattoo ein größeres Projekt starten. Mir gefallen seit Jahren japanische Tattoos. Bin bereits seit Ewigkeiten auf der Suche nach einem Tätowierer der mir das umsetzen kann. Bin mir bei meiner derzeitigen Tätowiererauswahl noch nicht ganz sicher. Vielleicht kennt ja jemand einen Tätowierer, der mir das umsetzten kann und in der Nähe von Graz liegt.

Betreffend des Tattoos gefällt mir der Stil von Horiyoshi III sehr gut.
Betreffend der Größe ist es so, dass es ein Backpiece inkl Po werden soll. Betreffend Nacken muss arbeitsbedingt ein gewisser Abstand eingehalten werden. Ebenso ist es leider bei den Armen. Die Brust würd mir wieder gefallen, jedoch nahezu ganz ohne Arme? Wie findet ihr das?

Die Vorlage fand ich im Internet. Sie gefällt mir eigentlich so wie sie ist zu 100%. Ich kann mir keine Verbesserung mehr vorstellen. Ist halt auch irgendwie komisch bei solch einem Projekt auf eine Vorlage aus dem Internet zuzugreifen und diese nicht zu verändern.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen.

Für eure Hilfe bin ich sehr dankbar.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon s9512000 » 10.08.2015 19:43

Hi.

Du hast auf jeden Fall schon einmal ein Auge für sehr hohe Qualität. Das Gemälde ist von Cacau Horihana (Instagram, Webseite) aus Brasilien und er spielt in der absoluten Spitzenklasse. Um überhaupt in eine vergleichbare Liga zu kommen, musst du dir in Europa wirklich die absolute Spitzenklasse des trad. jap. Irezumi ansehen (Horikitsune, Horimatsu, Mick from Zurich, Wido de Marval, um nur einige zu nennen) und eine größere Anreise in Kauf nehmen.

Zur Ausdehnung: Nacken brauchst du dir keine Sorgen machen. Im trad. jap. Bereich wird da immer ausreichend Platz gelassen, dass bei normalen T-Shirt-Kragen nichts zu sehen ist und bei einem Hemd erst recht nicht. Nur ein Backpiece (inkl. Po und Oberschenkelrückseite, wie es sich gehört) geht ohne Ärmel ganz gut. Wenn dann die Front dazu kommt, wird es komplett ohne Arme schwierig. Da sollte man dann zumindest eine sehr kurze Sleevevariante (innerhalb der üblichen kurzen Ärmel von Uniformen) einplanen. Martin (vaucluse hier im Forum) hat sich (bedingt durch die Dienstuniform) für so eine Variante entschieden).
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Reallife » 10.08.2015 19:47

Solche Vorlagen brauchst du bei guten Tätowierern nicht.
Sobald du bei einem guten Asiatätowierer bist, wird der dir passend
zu dir und deinen Körperformen ein oder mehrere individuelle Vorlagen erstellen.
Wenn dir Horiyoshi III so gefällt, würde ich dir raten dich an seinen Schüler zu wenden.
Horimatsu is mMn bei traditionellen jap Tattoos unübertroffen und die Reise lohnt sich
in jedem Fall.
Demokratie kommt an ihre Grenzen, wenn eine Mehrheit der Ahnungslosen zustande kommt.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon s9512000 » 10.08.2015 20:16

Noch eine Ergänzung:
Wenn dir die bras. Interpretation des Irezumi so gut gefällt, dann könntest du dir mal die Arbeiten der Pineiro Brüder (Caio und Thomas) ansehen. Die sind regelmäßig in Deutschland bzw. leben sogar den Großteil des Jahres hier.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Markus79 » 10.08.2015 21:09

Danke gleich für eure Antworten. Wusste nicht das es eine brasilianische Interpretation des Irezumi ist. Empfinde den unterschied zu einem mir bekannten Koi Backpiece von Horiyoshi III nicht gravierend.

Eines muss ich jedoch leider sagen, dass eine Reise nach Brasilien oder Japan mein Budget um etliches übersteigt. Mit Kind und derzeit befindlichen Hausbau sind solche Dinge für mich in absehbarer Zukunft außer Reichweite.

@Reallife: Du hast schon Recht mit den Vorlagen. Jedoch muss ich ehrlich sagen dass ich noch keinen Tätowierer gefunden habe der mir einfach so mehrere Vorlagen machen würde. Dabei waren aber durchaus gute auch dabei. Von Tätowieren welche sagten das der Entwurf direkt beim ersten Stechtermin gemacht wird habe ich mich schon verabschiedet. Waren die meisten. Derzeit überlege ich mir das Tattoo von Tom van Tosa machen zu lassen. Fand die Atmosphäre bei im gemütlich und ausreichend Erfahrung bringt er auch mit. Ist jedoch kein Asiaspezialist.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Ani Ta » 10.08.2015 22:13

Markus79, gemäss s9512000 sind die Pineiro Brüder regelmässig in Deutschland und tätowieren auch da. Sprich eine Reise nach Brasilien wäre nicht notwendig.

Horimatsu ist in Umeå, Schweden beheimatet, also nix mit Japanreise :)

Evtl. wären die Künstler ja ne Option für Dich?
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Irida » 10.08.2015 22:25

Und Horikitsune ist in London - da kommt man leicht und günstig hin. :)
Liebe Grüße,

Iris
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon s9512000 » 11.08.2015 3:20

Markus79 hat geschrieben:Danke gleich für eure Antworten. Wusste nicht das es eine brasilianische Interpretation des Irezumi ist. Empfinde den unterschied zu einem mir bekannten Koi Backpiece von Horiyoshi III nicht gravierend.

Dann musst du doch noch dein Auge weiter schulen. Es gibt in verschiedenen Regionen absolut herausragende Künstler, die aufbauend auf der Tradition und diese bewahrend, einen eigenen Stil entwickelt haben und damit viele Künstler beeinflussen. Für Brasilien (eigentlich sogar Südamerika) ist das ganz klar Ivan Szazi. Cacau Horihana ist aus einer jüngeren Generation und hat sich durch seine Interpretation des Themas und den so entwickelten Stil auch schon herausragend hervor getan (hat mir das Auffinden der Quelle für das Gemälde sehr einfach gemacht).

Horiyoshi III Arbeiten von heute sind auch in keinster Weise mit den Arbeiten von vor 20 Jahren vergleichbar. Er hat nicht nur ganze Generationen von Tätowierern und anderen Künstler auf der ganzen Welt beeinflusst, sondern seinen Stil fortlaufend weiterentwickelt, sodass man eigentlich sagen muss, dass er sich mehrfach selbst neu erfunden hat.

Markus79 hat geschrieben:Eines muss ich jedoch leider sagen, dass eine Reise nach Brasilien oder Japan mein Budget um etliches übersteigt. Mit Kind und derzeit befindlichen Hausbau sind solche Dinge für mich in absehbarer Zukunft außer Reichweite.

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass eine Überseereise notwendig ist. Ich wollte nur zeigen, wo die Arbeit einzuordnen ist, und wonach du suchen musst, um vergleichbare Qualität bzw. einen ähnlichen Stil zu bekommen.

Großflächige Tätowierungen sind absolut unnötiger Luxus. Wenn man es haben will (und nicht zum sehr wohlhabenden Teil der Bevölkerung gehört), dann muss man die dafür nötigen Kompromisse eingehen und das Geld sich Schritt für Schritt zusammensparen.

Markus79 hat geschrieben:@Reallife: Du hast schon Recht mit den Vorlagen. Jedoch muss ich ehrlich sagen dass ich noch keinen Tätowierer gefunden habe der mir einfach so mehrere Vorlagen machen würde. Dabei waren aber durchaus gute auch dabei. Von Tätowieren welche sagten das der Entwurf direkt beim ersten Stechtermin gemacht wird habe ich mich schon verabschiedet. Waren die meisten.

Dann wird es nichts mit einem guten jap. Backpiece werden. Alle mir bekannten Spezialisten arbeiten so, dass der Entwurf zum ersten Termin oder kurz vorher (ein paar wenige Tage) steht (wobei dann durchaus noch Detailänderungen machbar sind). Zum Teil gibt es überhaupt keinen kompletten Entwurf auf Papier, sondern nur einzelne Elemente. Diese werden dann live auf dem Körper zum Gesamtbild zusammen gefügt und in einen Hintergrund freihand eingebunden.

Einfach so mehrere Vorlagen zeichnen, das wird dir keiner machen. Dafür ist die Zeit zu kostbar. Außerdem gehört zu einer großflächigen Tätowierung generell viel Vertrauen zum entsprechenden Tätowierer dazu (dass er einen dem eigenen Wünschen entsprechendes Design erstellen wird, ist dabei nur der erste Schritt) und man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass man alles bis ins kleinste Detail kontrollieren kann. Ein Künstler braucht (in einem abgesteckten Rahmen) Freiheit um hochwertige Arbeit liefern zu können.

Markus79 hat geschrieben:Derzeit überlege ich mir das Tattoo von Tom van Tosa machen zu lassen. Fand die Atmosphäre bei im gemütlich und ausreichend Erfahrung bringt er auch mit. Ist jedoch kein Asiaspezialist.

Du brauchst nicht irgendeinen Asiaspezialist, sondern einen hervorragenden Tätowierer für farbige trad. jap. Arbeiten. Hier sehe ich weder das eine noch das andere.

Ani Ta hat geschrieben:Markus79, gemäss s9512000 sind die Pineiro Brüder regelmässig in Deutschland und tätowieren auch da. Sprich eine Reise nach Brasilien wäre nicht notwendig.

Genau. Thomas habe ich bei Pino in der White Fox Gallery kennen gelernt, er arbeitet in Erlangen.

Ani Ta hat geschrieben:Horimatsu ist in Umeå, Schweden beheimatet, also nix mit Japanreise :)

Auch er ist alle 2-3 Monate bei Pino, ähnlich häufig in Stockholm, gelegentlich in London oder Italien anzutreffen (Schweiz soll evtl. demnächst auch noch dazu kommen). Man muss also nicht einmal bis nach Nordschweden reisen.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon T3K » 11.08.2015 10:00

Moin,

Ich habe bis dato für noch keinen einzigen Termin eine gezeichnete Vorlage von Horimatsu bekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich darauf auch nicht gepocht habe. Wir stecken den Rahmen in der Regel über Holzschnitte bekannter jap. Künstler ab. So ist die ungefähre Richtung klar und der Künstler hat genügend Interpretationsspielraum.

Wie meine Vorredner schon erwähnt haben ist eine solche Tätowierung Vertrauenssache weswegen die Auswahl des Künstlers wohl überlegt sein will.

Viel Glück und nicht vergessen das Projekt hier einzustellen ;)

Gruß
T3K


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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Markus79 » 11.08.2015 20:59

s9512000 hat geschrieben:Du brauchst nicht irgendeinen Asiaspezialist, sondern einen hervorragenden Tätowierer für farbige trad. jap. Arbeiten. Hier sehe ich weder das eine noch das andere.


Kannst du qualitativ von ihm abraten? Er ist mit Sicherheit kein Asiaspezialist und eher im Black&Grey Bereich angesiedelt. Jedoch finde ich seine Tattoos sehr gut umgesetzt und zumindest auch die japanischen Sachen, welche jedoch auch meist Black&Grey sind. Die Farbe ist bei der Vorlage jedoch sehr gering.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon MysteryKnight » 11.08.2015 21:10

Falls Deutschland eine Option ist: Tom-Tattoo soll ganz gut sein.

http://www.tom-tattoo.de/?page_id=65
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon s9512000 » 11.08.2015 21:19

Tom Schehr ist auf jeden Fall auch eine gute Adresse, aber eher im moderneren Asia Bereich angesiedelt.

Google spuckt mit dem Namen Tom van Tosa nicht viel aus. Wenn du keine andere Referenzen lieferst, muss ich von den paar alten B&G Arbeiten ausgehen, die ich entdeckt habe. Mir persönlich würde das qualitativ nicht reichen.

Ich konnte nichts finden, was im entferntesten Asia ist. Da man für gute jap. Arbeiten sehr viel Erfahrung braucht, würde ich nicht auf die Idee kommen, damit zu jemandem zu gehen, der davon nichts zeigt.

Für eine jap. Arbeit ist bei dem Gemälde sehr deutlicher Farbeinsatz. Für solch eine geschmackvolle Zusammenstellung braucht man sehr Gefühl im Umgang mit Farben.

Und genau dieses Gemälde solltest du dir aus dem Kopf schlagen. Wenn du es willst, dann kontaktiere Cacau Horihana in Brasilien und frage, ob es noch zu haben ist (von ihm). Einfach Kopieren geht überhaupt nicht. Ein guter jap. Tätowierer wird dir aber mit den Vorgaben Kois, Rücken, Herbstlaub ein tolles eigenes Werk entwerfen.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon MysteryKnight » 11.08.2015 22:01

Ja, bei Tom van Tosa ist ja das einzige was annährend ins Asiatische geht das Drachentattoo auf Instragram (http://www.pikore.com/tom_van_tosa). Das Bild ist so verwackelt, dass ich es nicht beurteilen mag.
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Irezumi1977 » 13.08.2015 20:44

Horimatsu kommt ev in die Schweiz!?Darf ich nicht verpassen :)
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Re: Japanisches Backpiece

Beitragvon Markus79 » 14.08.2015 18:32

Hallo

Hab nun zumindest 3 Pics von Tom van Tosa gefunden welche in das asiatische gehen. Was sagt ihr dazu?
Dateianhänge
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