Kleingeister haben schon immer auf das eingedroschen, was sie nicht verstanden haben. Und gegen Kleingeister hilft Bildung.
Durchschnittlich ist es zweifelsohne so, daß der Geist gegenüber anderen Dingen offener ist, je höher es um den Bildungsstand bestellt ist. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Was hilft der höchste Bildungsstand, wenn das Elternhaus homophob ist oder allgemein eine sehr konservative Einstellung zur Sexualität als solches hat? Das Elternhaus ist für das restliche Leben prägend, zumindest beeinflussend.
Manchmal (immer öfter) beschleicht mich das Gefühl, daß es durchaus erwünscht ist, daß es im hiesigen Bildungssystem eklatante Schwächen gibt. Ein weniger gut gebildetes Volk läßt sich leichter lenken, es hinterfragt weniger, ist nicht wirklich kritisch. Anders kann ich mir den horrenden Zulauf zu der Petition gegen den Bildungsplan in BaWü nicht erklären.
Interessant ist, daß die Petition gegen Markus Lanz innerhalb einer Woche (!) 60.000 Unterschriften verbuchen kann, eine nicht minder bekannte Petition für den Datenschutz (Abhörskandal) innerhalb von zwei Monaten (!) gerade mal 20.000 Unterzeichner fand.
Witzig sind auch die Parolen von wegen osteuropäische Sozialeinwanderer. Da wird postuliert, daß die Anträge für Hartz IV von Bulgaren um 300 % gestiegen sind. Und was war die Berechnungsgrundlage? Wenn es bisher ein Bulgare war und jetzt sind es derer drei, haben wir auch eine Steigerung um 300 %. Wichtige Details werden einfach weggelassen. Dann hat man zumindest nicht gelogen und die Masse sieht sich bestätigt.
Irgendwas läuft nicht wirklich rund im Staate der Teutonen und in vielen Teilen der Welt allgemein. Investitionen in Bildung sind elementar für das zukünftige Zusammenleben auf diesem Planeten. Das wird entweder bewußt ignoriert oder nicht verstanden.
Jetzt haben wir uns aber ziemlich vom eigentlichen Thema entfernt
