Das "Körperkonzept"

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Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 28.03.2013 1:42

Guten Abend meine bunte Gemeinschaft ;)

Ich beschäftige mich schon lange mit dem Gedanken wie ich meinen Körper in ein "Gesamtkunstwerk" verwandel.
Ja ich bin mit meinen 21 Jahren noch realtiv jung, aber ich weiß genau was ich will. Ich will meinen Körper einen in sich stimmigen (!) Sleeve verpassen. Der Inker steht schon fest wel ich bei ihm sehr gute Erfahrungen gemacht habe und mich einfach wohl fühle.
Mir ist bewusst das dieser Prozess einige (!!!) Jahre dauert und nicht von heute auf morgen geht...das ist auch überhaupt nicht nötig.
Was mich interessiert: Wie legt man so ein Gesamtkonzept an?
Ich will mich an bestimmte Regeln aus dem Asiatischen Raum halten (z.B kein Wasser über Luft anordnen) und will deshalb nicht weiter wild drauf los stechen lassen.
Ich kann doch aber auch schlecht zu meinem Inker gehen und sagen er soll mir einen Entwurf für den kompletten Torso machen ^^

Wie habt ihr das gemacht, bzw wie würdet ihr es machen?

Lieben Gruß
Der Julian
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Beitragvon DannyM3 » 28.03.2013 10:14

Alle Asia-inker die ich kenne würden sich sogar sehr freuen einen kompletten Körper planen zu dürfen

In Deutschland ist das ja nicht unbedingt alltäglich.
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon rotbaer » 28.03.2013 14:17

Besorg Dir mal Bücher über Horiyoshi III (Schiffer Books) Neben vielen Bodysuits werden dort auch Entwürfe gezeigt. Das sieht so aus als sei die Haut abgepellt worden (Oder wie ein Mantel mit aufgetrennten Ärmeln) und darauf wurde das Motiv raumgreifend entworfen) Viel Spaß!
Ich ironiere so lange bis ich einen Sarkasmus bekomme!
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 28.03.2013 19:29

Danke schonmal für die Ideen ;)
Kling schonmal gut. Die Bücher allerdings sind doch etwas teuer...ich würd gern erstmal das Internet durchstöbern.
Habt ihr vllt eine gute Internetseite für mich?

...und ja, google benutz ich nebenbei auch ^^
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Beitragvon mfux » 28.03.2013 20:39

Bei nem Bodysuit sollten die Bücher vom Budget her nicht das Problem darstellen...
;-)
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Herger » 29.03.2013 14:50

Bulldozer hat geschrieben:Ich will meinen Körper einen in sich stimmigen (!) Sleeve verpassen


sleeve = ärmel
suit = anzug

;)
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 29.03.2013 15:02

Ahh der blöder Fehlerteufel ;)

ALso damit ich nicht missverstanden werde:
Es soll auf einen Bodysuit hinauslaufen. Da dieser mir aber Anfangs noch zu kostspielig (Backpiece) ist möchte ich ein Körperkonzept erstellen um mit den Dingen anzufangen die ich mir leisten kann (z.B Armsleeve).
DAS soll dann später stimmig sein, entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise xD
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon hausschwamm » 29.03.2013 15:32

wenn du es bei ein und dem selben machen lassen willst, spricht alles dafür ihn vorher das genauso zu erleutern... es ist immer besser mit weitsicht zu planen, wüsste also nicht was dagegen sprechen sollte erst die arme zu stechen von einem kompletten konzept. so wie ich das mitbekommen habe, wird im traditionellen eh darauf wert gelegt, immer anbauen zu können... vllt meldet sich s*ganz viele zahlen* ja noch, oder einer von den schweizern...
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 29.03.2013 15:46

Ja es soll ein und der selbe machen!
Bin von seiner Arbeit so überzeugt das ich ihm meinen Körper als Leinwand darbiete :wink:
Zuletzt geändert von n8ght am 29.03.2013 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat entfernt.
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon n8ght » 29.03.2013 15:50

Dann erschließt sich mir das "Problem" nicht. Warum besprichst du das nicht mit ihm? Warum entwickelt ihr nicht zusammen die Idee?

---

Hab übrigens dein Vollzitat entfernt. Brauchst du (in der Regel) nicht, wenn du dich auf den direkt davor stehenden Post beziehst. Jeder versteht, worauf du dich beziehst und das nimmt nur unnötig Platz weg. :mrgreen: | n8ght
K-ink-Man hat geschrieben:Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar!
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon s9512000 » 29.03.2013 17:25

Da ich hier schon erwähnt wurde und selbst mitten in solch einem Projekt stecke, melde ich mich auch mal kurz zu Wort.

Wenn fest steht, dass es ein Bodysuit aus einer Hand werden soll, dann sollte man dies auch mit seinem Wunschtätowierer direkt so besprechen und planen. Der japanische Stil (ich kann nur dafür sprechen, da ich mich damit am besten auskenne) und er auch die Basis für die meisten Asia Sachen in Europa ist, eignet sich zwar sehr gut zum Anbauen, aber es ist für den Tätowierer sehr anstregend, wenn der Kunde ihm den kompletten Plan nur Schritt für Schritt mitteilt. Denn sonst plant er z.B. den Abschluss der Sleeves mit Chestplates (Hikae), die ihm dann später beim Gestalten der Front im Weg stehen. Das Resultat sind dann meiste relativ große Bereiche, die nur Hintergrund enthalten und dem geschulten Auge sofort als Schnittstellen auffallen (Umwandlung von 3/4 zu Fullsleeve und Munewari zu Donburi Front sind häufig auch sehr leicht zu erkennen).

Bei der schrittweisen Realisierung sollte man bedenken, dass beim klassischen japanischen Bodysuit der Rücken das Hauptmotiv enthält und damit das Grundthema vorgibt. Die Motive der restlichen Körperteile ergänzen das Hauptmotiv. Insbesondere die Sleeves bilden den Rahmen für das Backpiece.

Und hier wird es mit der westlichen Herangehensweise erst die Arme und dann den Rücken zu machen schwierig. Es ist viel einfacher einen stimmigen Rahmen für ein bestehendes Bild zu machen (erst Rücken, dann Arme) als ein Bild in einen bestehenden Rahmen einzupassen (erst Arme, dann Rücken). Bei Bildern, die man sich an die Wand hängen will, kauft man meist ja auch den passenden Rahmen zum Bild und sucht sich nur sehr selten ein Bild zum schon vorhandenen Rahmen. Da in der westlichen Welt häufig mit den Armen angefangen wird, haben die richtig guten Spezialisten für japansiche Arbeiten zum Glück recht viel Erfahrung um die Arme so anzulegen, dass sie die spätere Gestaltung des Rückens möglichst wenig einschränken.

Bei der Planung des Rückens sollte man auch direkt Po und Oberschenkelrückseiten mit einbeziehen. Man hat dadurch rund 40% mehr Platz und kann einen gut fließenden Übergang vom Rücken über Po zu den Beinen planen.

Als Leseempfehlung würde ich auf jeden Fall bei http://irezumi.us/eg/index.html vorbei schauen. Die Bücher von Kofuu Senju Publications sind zwar teuer, aber eine riesigen Inspirationsquelle. Insb. Osen ist ein dicker Wälzer mit Designs auf die schon Horiyoshi I, II und III zurückgegriffen haben. Bezahlbar und auf jeden Fall interessant ist Bushido: The Legacy of Japanese Tattoo: Legacies of the Japanese Tattoo

Die Webseiten der großen Japanspezialisten sind weitere sinnvolle Anlaufstellen:
(kein Anspruch auf Vollständigkeit und keine besondere Reihenfolge).

Wenn du nach dem Durchsehen der Webseiten immer noch mit deiner Tätowiererwahl zufrieden bist, dann steht dem Projekt nichts mehr im Wege.

Edit: Eine weitere gute Anlaufstelle um sich über die bei asiatischen Tattoos sehr beliebten Motive aus Buddhismus und Shintoismus zu informieren ist hier. Zum Teil gibt es auch Hinweise, welche Figuren/Wesen in welcher Kombination auftauchen.
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Das "Körperkonzept"

Beitragvon vaucluse » 29.03.2013 21:32

und hier noch die schweizer meinung:
es ist genau so wie oben beschrieben. mit dem rücken fängt der ganze spass an. man könnte auch sagen, dass danach gleich die front kommt.

es ist auch sehr wichtig, dass du deinem tätowierer sagst, wohin du willst. man muss nicht unbedingt gleich alles aufzeichnen. erwarte nicht, dass er dir den ganzen suit vorzeichnet. bei mir gab es keine skizzen. habe auch die motive erst beim termin gesehen. hintergrund und kleine motive wurden direkt auf die haut gezeichnet.

bei mir ging das so:
- backpiece
- beginn mit front (hauptmotive/hintergrund)
- arme
- waden

immer zuerst die linien vom hauptmotiv, dann die linien vom hintergrund, dann schattieren, farbe und zum schluss noch das feintuning.

ich bin nun auf der zielgeraden angelangt... - noch ca. sechs sitzungen und wir sind durch. das sind am schluss insgesamt fast fünf jahre. wenn ich nicht im ausland war, waren es durchschnittlich zwei sitzungen im monat! du brauchst viel geduld, ausdauer, wille und viel geld! das ganze ist kein spaziergang und man darf es nicht unterschätzen. viele ziehen es nicht ganz durch. wenn du mit dem backpiece anfängst, habt ihr ein grosses stück schon geschafft und es gibt dir ein vorgeschmack auf den rest. das hiess bei mir: 21 sitzungen für das backpiece und bisher 55 sitzungen für den rest vom suit.
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 30.03.2013 1:47

Wahnsinn!
Danke für die vielen Informationen :shock:

Jetzt muss mir nur noch einer sagen wie ich an genügend Geld komme :?
Ich werde mich wohl für ein Backpiece entscheiden, so wie du sagst inkl. Po un Oberschenkel.
21 Sitzungen sind....respektabel!

Nochmals vielen lieben Dank!!!
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon XXLTattoo » 30.03.2013 12:43

wow...vielen Dank den "Japanern" ähhh Träger der Suits....
Durch viel lesen und mich befassen weiss ich : die Jungs haben 100% recht !

...und bin ja auch daran; am Suit.
Leider zuerst 1.Arm / 1.te Brust / 2. Brust / 2.Arm.gemacht. Dann folgte die Entscheidung Bodysuit....dann den Rücken (bis Knie) gemacht....jetzt folgt der Rest = Front, oben bis unten.
Und genau das: der Tättowierer muss das Kunstwerk schaffen, die Brustplatten einzubetten. Er wird, er hat ja ausser dem 1.ten Arm und1.ter Brust alles gemacht.

Nur: ich würde heute vom ersten Strich an den Bodysuit als ganzes ins Auge fassen!
Und: Vertrauen ist alles. Bis 1 Stunde vor Beginn wusste ich nicht, was auf den Rücken kommt. Ich denke, nur DAS ist das wahre.Einige werden nicht einverstanden sein; und das können auch viele nicht.
Geld: viel
Geduld: viel
Schmerzen: viel
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Re: Das "Körperkonzept"

Beitragvon Bulldozer » 01.04.2013 15:33

Ich habe jetzt schon öfters gelesen das ihr das zu stechende Motiv erst an dem Tag seht wo es auch passieren soll.
Klar, man soll dem Künstler seine Freiheit lassen aber....interessiert euch nicht was eben dieses Motiv bedeutet oder habs bei euch da noch eine Erklärung hinterher?
Würd mich wirklich interessieren weil ich genau wissen will was auf meine Haut kommt..und nur weil es "gut" aussieht kommt da nix drauf :-P
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