von 30/30 » 22.02.2012 20:34
Ich finde Lenhards Arbeiten auch durch die Bank geil,genauso Tommy Lees oder Csaba Müllners,trotzdem würde ich ihnen nie völlig freie Hand lassen.Ein minimales Mitspracherecht würde ich mir immer vorbehalten.
Tommy Lee macht zB absolute Spitzentattoos im Horrorbereich,da aber Skulls und Zombies so überhaupt nicht meins ist,würde ich ihn nix horrormässiges machen lassen.
Es gibt ja zB auch einen Inker aus dem ehemaligen Ostblock,der keine Probleme hat,jemandem einen kompletten Rücken mit einer Exekutionsszene der SS zu 'verschönern'.Das Teil ist absolut atemberaubend gut gestochen,trotzdem würde ich gerade diesem Inker,so gut er auch sticht,mit Sicherheit niemals freie Hand lassen....wer weiss,auf was für Bilder aus dem 'White Power'-Archiv er noch Bock hat??
Ausserdem kommt es auch sehr wesentlich darauf an,was du von dem Tattoo erwartest.
Wenn dir die Ästhetik wichtiger ist als die 'Message' des Tattoos,dann ist 'freie Hand' bei einem Top-Inker absolut legitim.Wenn dir aber auch etwas an der Aussage,der 'Message' des Tattoos liegt,wenn du also damit quasi ein Statement an die 'Aussenwelt' mit dem Tattoo abgeben willst,wirst du nicht umhin kommen,dir ein spezifisches Motiv,das zu dir und deiner Geisteshaltung passt,auszudenken.
Ein Mix beider Herangehensweisen ist mMn ohnehin das Optimum...d.h. dem Inker ein Themenfeld benennen und ihn/sie dieses Themenfeld nach eigenem Gusto umsetzen lassen.
Das ist dann Win-Win:Du hast ein persönliches Motiv auf der Haut und für den Inker gibts trotzdem immer noch massig kreativen Spielraum,in dem er sich austoben kann...