von vanEkeris » 22.11.2011 14:28
Wenn Menschen sich in einer virtuellen Realität verlieren, ihrer echten Realität entfliehen versuchen oder die Relationen aus den Augen verlieren hat das eine Ursache, dessen Kern bestimmt nicht auf Seiten des Spiels zu finden ist.
Das so viele Menschen eine Spielesucht entwickeln, liegt wohl eher an fehlender Erziehung und Perspektivlosikeit. Ich denke, wenn ich mich Wunder warum mein 16 Sohn seine Ausbildung abbricht und nicht mehr aus seinem Zimmer kommt, habe ich viel früher in Sachen Medien und Konsumerziehung geschlampt.
Wer da sagt, das Spiel ist schuld, macht es sich in meinen Augen zu einfach und sieht die eigentlichen Ursachen und Probleme nicht.
Abgesehen davon, wo ist das Problem, Mitte 20 für eine gewisse Zeit in eine Spielewelt abzutauchen.
Andere machen eine zeitlang exzessiv Party, kiffen sich das Grundstudium aus dem Gedächnis, betreiben Leistungsport, leben für ihren Hund/ihr Pferd, hocken im Keller vor ihrer Modelleisenbahn. Was auch immer. Welches Recht habe ich, das Leben anderer Menschen zu beurteilen?
Ich für meinen Teil habe eine Phase der Orientierungslosigkeit in meinem ersten Job eine zeitlang exzessiv gezockt, Content geraidet habe ich, als ich schon wieder in meinem heutigen Beruf gearbeitet habe. Ich habe meinen Geschäftspartner in WoW kennengelernt und mein bester Kumpel seine Frau auf dem seit 6 Jahren stattfindenden Gildentreffen. Meine anstehende Selbständigkeit wäre ohne das Spiel so nicht zustande gekommen.
Viele verlieren sich irgendwann Mal für kurz oder länger, irgendwo. Heute, wie gestern und morgen.
So, das war mein Wort zum Sonntag.^^
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vanEkeris am 22.11.2011 23:40, insgesamt 1-mal geändert.
Man liebt die Menschen, die man liebt, nicht weniger im Angesicht ihrer Fehler und Schwächen. So ist das Leben!