Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon DaMax » 10.08.2011 16:10

30/30 hat geschrieben:Man kann aber nicht bestreiten,dass zumindest im 'frischen' Zustand die Arbeiten eines Csaba oder Tommy Lee absolut fantastisches Eyecandy darstellen,das die handwerklichen Fähigkeiten der beiden sichtbar macht.Und darum gehts mir als erstes,nämlich anhand der darstellerischen Qualität eine gewisse Vorauswahl treffen zu können...

Wem es rein um lange Haltbarkeit geht,dem kann man eigentlich nur guten Gewissens Tribals oder das berühmte 'Zutroysche Blackwork' als Motiv empfehlen.Sowas altert nämlich wohl am besten und sieht 10 Jahre nach dem Stechen wohl auch noch genauso aus wie frisch.


sorry aber das is käse und mir kommts grad vor, als ob du das mit dem aspekt der haltbarkeit ned ganz verstanden. Was bringen den die besten handwerklich und gestalterischen fähigkeiten, wenn der ausführende künstler die dinger so konzipiert, dass er gewisse prozesse nicht berücksichtigt. Da gehts einfach um ne gewisse haltungssache, ob jetzt der eyecatcher auf der homepage wichtiger ist, als nen tattoo das tatsächlich hält.

Und das nur blackwork sachen lange gut aussehen ist totaler quatsch. Ich hab mit eigenen augen über 15 jahre alte bg portraits vom tin tin gesehen, die jeden vergleich mit ner aktuellen arbeit standhalten. Meine ältesten farbsachen ham selber 10 jahre aufm buckel und sehen noch immer pfenninggut aus. Solang was ordentlich gearbeitet is und ne vernünftige grösse hat, hält das zeux auch und sieht dauerhaft gut aus!
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon 30/30 » 10.08.2011 16:46

@DaMax:Doch,ich hab das schon verstanden.Trag ja selbst beide Extreme auf mir rum,Kleinzeugs auf den Armen aussen,das nach über 20 Jahren jetzt kompletter Graumatsch ist und ein grosses über 10 Jahre altes Pferdeportrait auf dem Rücken,das immer noch sehr detailreich und sauber ist.
Ich hab ja an mir selbst schon gemerkt,dass die Grösse des Tats für die Haltbarkeit essentiell von Bedeutung ist.Deswegen mach ich auch nur noch Pläne mit einem grossen Motiv für eine komplette Körperregion.
Schade,dass das Thema Haltbarkeit nur sehr selten so klar diskutiert wird wie hier,da mich das selbst auch brennend interessiert.

Aber nimms mir nicht übel,dass mir bei Csabas Tats trotz wahrscheinlich geringerer Haltbarkeit immer noch der Unterkiefer auf den Boden aufschlägt.....
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon DaMax » 10.08.2011 17:01

Also ich nehm's dir sicher nich übel und Ich mein auch mal die arbeiten auf ner covention gecheckt zu haben. Glaub in münchen, aber egal... Und geil is das zeux und da gibtz genügend teile die gut angelegt sind und funktionieren werden. Leider werden die kanidaten halt meistens mit den dingern in den himmel gelobt, wo augenwischerei betrieben wird. Und das find ich einfach gefährlich, weils nimmer viel mit ner tätowierung zu tun hat...
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon LÖö » 10.08.2011 17:54

Das, was holisch aufzeigen wollte, ist doch, dass zum hervorragenden Handwerk eben auch die Berücksichtigung von Haltbarkeit gehört. Tattoos, die nicht lange gut aussehen sind eben nur für den Moment "hervorragend" - davon abgesehen, dass in dem entsprechenden Thread die Bildbearbeitung sicherlich ihr übriges tut. Gerade wenn immer gewettert wird, dass man sich ja genau überlegen soll, was man sich von wem wohin stechen lässt, weil es halt für immer ist, dann ist es doch unabdinglich, dass die langfristige Haltbarkeit eben auch als Kriterium hergenommen wird. Dass viele Tätowierer dies aber nicht berücksichtigen, das ist holischs Kern der Kritik. Dieser Aspekt wird nämlich nahezu nie berücksichtigt, da stimme ich ihm vollkommen zu.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 10.08.2011 18:18

Ach wie gut, dass es dieses Forum gibt...

Stichwort: Farbrealismus

Woran erkenne ich die Haltbarkeit eines in farbrealistischem Stil gestochenen Motives? Bzw. wie macht man das so haltbar wie möglich?

Bis jetzt dachte ich ja eigentlich, wenn ich mir die Beine bunt hacken lassen will, bin ich mit Csaba Müllner eher auf der sicheren Seite, weil er doch mit eher kräftigen Farben und sehr deutlichen Kontrasten arbeitet?

http://www.csabamullnertattoos.com/beta/index.php?option=com_content&view=article&id=50&Itemid=69&lang=de

Ich verlinke mal die Gallerie und bitte euch, mich zu belehren... ich will ja schließlich nicht, dass ich nach 3 Jahren nur noch Farbmatsch auf meinen Haxen hab. :shock:

Vielleicht kann auch mal jemand ein Tat aus dem "Außergewöhnliche..." kramen, dass "nur fürs Foto" gestochen wurde? Ich tu mir da doch noch n bisschen schwer... Und... achja, woran erkennt man Photoshop?

Ich sehe mich ja seit geraumer Zeit nach Realistikern um, weil ich mir irgendwann in recht ferner Zukunft ein Portrait stechen lassen will... Eigentlich wollte ich ja mal nach Gleisdorf und Bob Tyrell auschecken... nur jetzt hab ich holischs Post gelesen und dachte mir, dass diese Tattoos irgendwie nicht sehr haltbar aussehen?

http://www.bobtyrrell.com/tattoos/flash-tattoo-gallery.html

Btw.: Danke, holisch! :mrgreen:
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon LÖö » 10.08.2011 18:35

Hm, aber Tyrells Tattoos sind doch, im Vergleich zu Csaba, ohne Weiß gestochen. Außerdem sind viele der Tattoos auf den Fotos schon abgeheilt, oder nicht? Bei Csaba habe ich den Eindruck, dass an den Farben doch erheblich gedreht wurde via Photoshop.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 10.08.2011 19:09

Das stimmt, Weiß sehe ich da auch nicht, aber dafür sehr viele kontrastarme, butterweiche Schattierungen, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, dass Details noch lange zu sehen sein werden... Imho...
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon vaucluse » 10.08.2011 19:19

@holisch: sehr guter beitrag! mick gehört natürlich auch dazu :p

am schluss, bevor man sich endgültig für einen tätowierer/bzw. tattoo entscheidet ist es wichtig, dass man die qualität einer guten/schlechten tätowierung "lesen" kann. ohne dies wird man nur per zufall beim richtigen tätowierer landen.

ich finde es heute sehr schade, dass aus der tattoo szene ein "fashion circus" entstanden ist...
- wo bleiben die leute, die nicht nur geile und harte typen sein wollen
- die nicht nur aus klischee gründen in der szene gelandet sind
- die sich nicht einfach so irgendeinem trend in der tattoo szene hingeben

man leute! wir sprechen hier von einem sehr sehr alten handwerk und einer richtigen "kunstart"! leute die sich nicht ernsthaft mit dem thema tätowierungen auseinandersetzen kann ich persönlich nicht ernst nehmen und habe daher auch kein mitleid wenns in die hose geht.

viele personen habe leider zu wenig respekt vom thema tätowierung. dann können wir hier noch lange erklären was schlechte tattoos ausmachen, die kapieren es nie...
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon Staubwolke » 10.08.2011 19:24

vaucluse hat geschrieben:leute die sich nicht ernsthaft mit dem thema tätowierungen auseinandersetzen kann ich persönlich nicht ernst nehmen und habe daher auch kein mitleid wenns in die hose geht.


Unterschreib ich ohne Kommentar so!!!
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon Jones » 10.08.2011 20:08

Zum Thema Csaba "versus" Bob Tyrell wüsste ich getz wirklich gerne mal, ob Tyrells Sachen länger hübsch aussehen. Also deutlich länger.
Denn in der Galerie von Csaba ist ja wirklich viel weiß zu sehen.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon zion » 10.08.2011 20:14

Jones hat geschrieben:Zum Thema Csaba "versus" Bob Tyrell wüsste ich getz wirklich gerne mal, ob Tyrells Sachen länger hübsch aussehen. Also deutlich länger.
Denn in der Galerie von Csaba ist ja wirklich viel weiß zu sehen.


würde ICH mit ja beantworten.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 10.08.2011 20:41

Aber allein am Weiß kanns doch nicht liegen? Ich muss wohl wirklich Konventions abchecken und Menschen nötigen, mir ihre alten Realismuswerke zu zeigen, sonst werde ich nie ganz durchblicken... Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie gealterter Farbrealismus mit nicht mehr vorhandenem Weiß aussehen soll. *Frustration^10*

Lässt sich eigentlich der qualitative Level einer gealterten Tätowierung beim Nachstechen völlig wiederherstellen, sodass es praktisch wieder "so gut wie neu" wird?
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon K-ink-Man » 10.08.2011 21:32

Es geht nicht darum, ob Weiß (bzw. Hellpastell) drin ist oder nicht, sondern darum, ob das Motiv maßgeblich durch das Weiß funktioniert - es für die Plastizität/Lesbarkeit also notwendig ist- oder ob das Motiv genauso funktionieren würde wenn es nicht da wäre. Wenn es wichtig für die Wirkung ist: Auf lange Sicht doof. Wenn es nur unterstützende Beigabe ist: Ok.
Lässt sich eigentlich der qualitative Level einer gealterten Tätowierung beim Nachstechen völlig wiederherstellen, sodass es praktisch wieder "so gut wie neu" wird?
Sofern der Ausgangsqualitätslevel gut und die Tätowierung nicht zu klein angelegt ist sag ich einfach mal ja.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon LÖö » 10.08.2011 21:35

Ich meinte das auch nicht, dass Weiß generell "schlecht" ist, aber Bob Tyrrell scheint ja gänzlich ohne auszukommen und bei Csaba sind ja teilweise recht große und dominante Partien mit Weiß gearbeitet... Ich würde jetzt auch gerne wissen, wie die "Prognosen" sind.
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Re: Woran ich qualitativ schlechte Tätowierungen erkenne

Beitragvon K-ink-Man » 10.08.2011 22:11

LÖö ich habe mir eben die Galerien mal angesehen.
Bei Tyrell ist bei fast allen Portraits Weiß dabei, als strategisch platzierte Punkte (theoretisch könnte er komplett ohne auskommen).
Und bei Csaba ist gar nicht so viel Weiß/Pastellig wie es scheinen mag. Und dort wo es tatsächlich mehr ist setzt er Kontraste, die in der Wirkung den Hell/Dunkelkontrast noch weiter pushen (helles heller erscheinen lassen) und die meiner Meinung nach stark genug sind um lange Jahre zu überdauern.

Brenzlig sind so Sachen die nur aus hellen Farben bestehen, keine Kontraste und keine/kaum Linien haben. "weiße realistische Blüte mit rosa oder hellblau hingehauchtem Ornament" oder so.
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