Tattoo und MRSA

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Tattoo und MRSA

Beitragvon Marie.Melancholie » 21.04.2010 14:35

Ahoi,

Frage an die Tätowierer unter euch..

ich bin MRSA-positiv (besiedelt, nicht infiziert) und möchte mich tätowieren lassen. Gibt es hier erfahrungsgemäß mehr Probleme durch Wundinfektion oder ist das Vorhaben unbedenklich?

Meine Thesen:

Ich setzte voraus dass der Tätowierer hygienisch arbeitet und daher selbst nicht durch mich gefährdet ist.

Die Haut wird vor dem stechen desinfiziert und ist frei von den Bakterien. Wenn ich strikt auf die Hygiene achte - nur mit desinfizierten Händen nicht kontaminierte Bebantensalbe verwende, rundum das Tattoo desinfiziere usw. stehen die Chancen ganz gut, um eine Entzündung herumzukommen.

Was meint ihr?

Man muss dazusagen, dass ich auch beim stechen meiner anderen Tattoos schon von Staphylokokken besiedelt war, nur eben nicht von resistenten. Die sind ganz problemlos abgeheilt.

Wenn noch jemand was zur rechtlichen Situation sagen könnte wäre auch gut. Müsste ich bei einer Entzündung Folgekosten komplett selbst tragen oder werden sie teilweise von der Kasse übernommen (MRSA war ja nachweislich schon vor dem Tattoo da und könnte auch ohne eine Tätowierung jederzeit zu einer Infektion führen).

Warten bis der Kein eridiziert ist, geht übrigens nicht. Der bleibt für immer.
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Beitragvon Chris Kay » 22.04.2010 2:46

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Beitragvon Panda » 22.04.2010 13:39

"Wer seine Krankheit selbst verschuldet, weil er sich tätowieren oder ein Piercing einsetzen ließ, muss sich in angemessener Höhe an den Folgekosten beteiligen"

Quelle: http://www.zahn-online.de/presse/presse3766.php


"Wenn Komplikationen auftreten oder das Tattoo entfernt werden soll, muss die Krankenkasse für diese Zusatzkosten nicht aufkommen."

Quelle: http://www.konsumo.de/news/3241-tattoo- ... nung-laser


Gilt für jeden.
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Beitragvon Quax » 22.04.2010 17:39

@Cee-Kay: Der Forenthread zu dem der gepostete Link führt ist meiner Meinung nach in keinster Weise objektiv. Der Autor, der dort die meisten Beiträge zu dem Thema MRSA schreibt hat durch eine Infektion mit Staphylokokken sein Bein verloren und ist deshalb verständlicherweise Ärzten gegenüber ziemlich negativ eingestellt.

Ich würde ihm zwar in den meisten Punkten grundätzlich recht geben, aber zum Teil übertreibt er maßlos, stellt Dinge falsch dar oder schreibt einfach groben Unfug...

Es ist von Activeion die Herstellung und der Vertrieb eines Ionisierers geplant, mit dessen Hilfe aus Leitungswasser ionisiertes Wasser hergestellt werden kann. Das ionisierte Wasser dient zur Reinigung und Desinfektion, wirkt zuverlässig gegen Keime - natürlich auch MRSA & Co. Der Preis wird bei ca. 300,-€/Gerät liegen.


Bullshit....

@Marie: Solange du nicht immungeschwächt bist (erblich bedingte Immunschwäche, HIV etc.) ist die Warscheinlichkeit, dass sich dein Tattoo infiziert genauso hoch wie bei jedem anderen. Allerdings ist eine Infektion natürlich immer möglich. Dann kann eine Therapie mit Antibiotika unter Umständen schwierig werden und wie Panda schon richtig geschrieben hat, wird diese unter Umständen nicht oder nur teilweise von der Krankenkasse übernommen. Ich würde mir die Sache deshalb gut überlegen.
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Beitragvon Gladiator » 22.04.2010 20:32

@Quax

heiße Luft ist was schönes, aber bitte im Urlaub.
Bullshit ist ein unschlagbares Argument! Als groben Überblick für nen Leien ist der Link völlig ausreichend...man man :roll:

@ Marie

Du hast meiner Meinung nach nichts in einem Tattoostudio zu suchen. Sorry! Fertig! Hier gehts nicht um Dich, sondern um das Personal und die Kunden eines Studios.

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_hygiene/med_mikrobiologie/download/MB-MRSA-Besiedlung.pdf

Wer sich wissendlich MSRA ins Studio holt, ist für mich im hohen Maß verantwortungslos!
www.cee-kay-art.de e-mail: Bodyartist-pro@web.de

Achtung: Ich bin keine Ärztin oder Netdoktorin! Meine medizinische Ratschläge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfolgen nach besten Wissen und Gewissen.
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Beitragvon Quax » 22.04.2010 22:18

@ Gladiator: Der Link gibt dem Laien keinen groben Überblick, sondern das Gefühl sich nur noch in einer gläsernen Blase freibewegen zu dürfen. Aber anscheinend hat sich den Thread hier sowieso keiner genau durchgelesen.

Ich habe hier noch einen passenden Link zu dem Sanierungsplan gefunden, der die Thematik einigermaßen kurz und prägnant zusammenfasst.

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/medienzentrum/Vorlagen/downloads/Arbeitsproben/Informationsbroschuere-MRSA-ORSA.pdf

@ Marie: Wenn ich das richtig gelesen habe wird in Deutschland generell nur in Ausnahmefällen getestet (Patienten auf der Intensivstation, Risikogruppen). Woher weißt du denn überhaupt, dass du mit MRSA besiedelt bist und warum wurde nichts dagegen unternommen?
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Beitragvon Marie.Melancholie » 23.04.2010 10:22

Meine Lieben..ich fragte nicht nach Symptomen, Sanierungsplänen oder Behandlungsmöglichkeiten. Ich bin mit der Thematik bestens vertraut und -man glaubt es kaum- selbst fähig zu googeln.
Dennoch Danke für die Mühe :)
Man beachte den letzten Satz: Der Mrsa ist bei mir nicht zu eridizieren-das heißt er geht nicht weg.


Quax: Das weiß ich, weil ich aufgrund einer chronischen Krankheit(Mukoviszidose) zu einer Risikogruppe gehöre. Eine Behandlung erfolgt nicht, weil keine Infektion sondern nur eine Besiedelung (u.a. der Lunge)vorliegt. Die Antibiotika haben starke nierenschädigende Wirkung und sind solange keine Entzündung vorliegt unverhältnismäßig. Außerdem steigt durch "unnötigen" Einsatz der wenigen Antibotika die gegen den Keim wirken, auch die Gefahr weiterer Resistenzen.

Nach langem Hadern habe ich nun gestern auch mal meine Ärztin gefragt. Ihre Aussage stimmt mit Quax' überein.
Die Antwort war - na klar- dass Tattoos grundsätzlich nicht gut sind, aber: der MRSA ist nur einer von vielen Keimen der Hautflora ist und als solcher kein erhöhtes Risiko. Los geht's also :)

@Gladiator:

Du hast meiner Meinung nach nichts in einem Tattoostudio zu suchen. Sorry! Fertig! Hier gehts nicht um Dich, sondern um das Personal und die Kunden eines Studios.
Wer sich wissendlich MSRA ins Studio holt, ist für mich im hohen Maß verantwortungslos!


MRSA ist in der Normalbevölkerung mittlerweile verbreitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde unwissentlich damit ins Studio marschiert ist immer gegeben. Wie Quax sagt, es wird nicht regulär getestet. ich will dir keine Angst machen, aber erstaunlich viele Menschen haben MRSA in der Nase oder auf der Haut ohne es zu wissen. Das ist nicht schlimm, symptomfrei und verschwindet oft irgendwann von selbst. Aber: Er ist da.


Ganz wichtiger Punkt: Ich unterstelle wie im Eingangspost erwähnt, dass der Inker absolut hygenisch arbeitet und dadurch vor einer Übertragung geschützt ist. Tut er das nicht ist er selbst schuld, sorry.
Ich geh' auch noch weiter und behaupte: Wer vor Kunden mit einem Hautkeim zurückschreckt, weiß offensichtlich dass er nicht 100%ig sauber arbeitet. Und wenn das nicht in hohem Maß verantwortungslos ist, was dann?
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Beitragvon Marie.Melancholie » 23.04.2010 13:12

Nachtrag: Als seriöse Informationsquelle empfehle ich http://www.mrsa-net.nl/de/selectie.php.

Diese Panikmache, wie sie im ersten Link verbreitet wird, hilft niemandem weiter.
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Beitragvon monkima » 23.04.2010 13:26

Meiner Meinung nach, tust Du Dir und Deinem Tätowierer keinen gefallen, wenn Du Dich stechen lässt.
Du bist MRSA- positiv (besiedelt) und willst jetzt durch das Zufügen einer Wunde, riskieren, das die Hautkeime in Deinen Körper eindringen, der durch die Mukoviszidose eh schon geschwächt ist ?
Ist es das wirklich wert, für ein Hautbild, Deine und die Gesundheit anderer aufs Spiel zu setzten ?
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Beitragvon Marie.Melancholie » 23.04.2010 13:46

Irgendwie find ich's schade dass sich scheinbar niemand die Mühe macht, die Beiträge richtig durchzulesen :?

Wie auch immer, die Frage wurde ja von anderer Seite beantwortet und gut is.
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Beitragvon monkima » 23.04.2010 13:52

Und irgendwie, find ich es schade, das Du nur die Antworten akzeptierst, die Du hören möchtest.
Ich hoffe, Du bist wenigstens Deinem Tätowierer gegenüber so fair und klärst ihn über Deine MRSA Besiedelung auf, damit er entscheiden kann, ob er Dich überhaupt tätowieren will.
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Beitragvon Marie.Melancholie » 23.04.2010 15:06

Ich akzeptiere Antworten, die qualifiziert sind und von einem Experten kommen. Entweder also von einem Tätowierer hier, der schon Erfahrungen, ob gut oder schlecht, mit dem Thema gemacht hat - an die richtete sich die Frage- oder von einem Arzt, der sich mit MRSA befasst.

Letzteres war ja der Fall, und die Antwort , obwohl die Ärztin grundsätzlich strikt gegen Tattoos ist, sogar in meinem Sinne. Also alles gut :D

Wenn hier irgendwelche Thesen beliebig in den Raum geschmissen oder Links gepostet werden, die mit der konkreten Situation wenig zu tun haben, geb' ich da nichts drauf, das ist richtig. Und das sogar guten Gewissens, ich sag nur fundierte Meinungsbildung und so.. :wink:
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Beitragvon Guest » 23.04.2010 15:15

ich wage mal zu Behaupten, das dir hier jemand geantwortet hat, der wirklich Ahnung im medizinischen, sowie im praktischen Tätowier / Piercingalltag speziell mit Hygiene usw. zu tun hat, aber darauf gehst du ja nicht ein..
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Beitragvon Marie.Melancholie » 23.04.2010 15:31

Sorry, aber wer denn wo genau? Ich geh' da gern drauf ein.
Bisher klang das für mich eher intuitiv als fundiert.

Schaumal, es sieht doch so aus, auf die Gefahr hin mich zu wiederholen.
Ärztin die täglichen Umgang mit MRSA&Co hat, sagt es bestünde das bei dem Vorgang übliche Risiko.

Beim tätowieren selbst wird doch sauber gearbeitet, es kommt Desinfektionsmittel zum Einsatz, der Tätowierer trägt Handschuhe und schützt sich aus eigenem Interesse vor möglichen Infektionen, sei es nun MRSA, HIV oder whatever. Ich huste auch niemanden an.
Bin imho so gefährlich oder ungefährlich wie jeder Andere.

Also wo ist das Problem?
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Beitragvon amazing » 23.04.2010 18:18

vielleicht beim nächsten mal direkt deine ärztin fragen oder "reale" tätowierer, wenn du auf die meinung der hier angemeldeten tätowierer nicht vertraust.

das erspart dir dann, dass "laien" ihren senf dazu geben :wink:
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