Trauer

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Beitragvon yassi » 26.06.2009 7:02

devil0815 hat geschrieben:nur mal so nebenbei...
wie sieht das aus mit dem glauben deines vaters in bezug auf tattoos.
im islam verboten? bin mir nicht sicher....

jein, es gibt ja nicht "den islam" sondern verschiedene rechtsschulen / islamische untergruppen. so weit ich weiß, ist's bei den schiiten nicht verboten und bei den sunniten scheiden sich die geister. die wahabiten verbieten es, die aleviten nicht, wie's beim rest ist? müsste sich auch herausfinden lassen.

was der islam aber auf jeden fall verbietet sind bildliche darstellungen von lebewesen. daher hat sich auch die kalligraphie in islamischen ländern als dominante kunstform herausgebildet.

so eine arabische kalligraphie (evtl. auch "alttürkisch", also türkisch mit arabischen lettern geschrieben) könnte ich mir als erinnerungstattoo gut vorstellen - und es verletzt als motiv sicher auch keine religiösen gefühle.

übrigens ist "fatimas hand" kein rein islamisches symbol, sondern als חמסה (chamsa) auch unter juden sehr verbreitet und als eine art schutzsymbol angesehen.

METAHOLIC hat geschrieben:ich will jetzt niemanden angreifen usw. denn auch ich habe mit 8 jahren meinen vater verloren (hat langsam miami ink style :roll: ), aber irgendwie wirkt es so, als ob sich viele leute gedenktattoos machen lassen, um sich allgemein das tattoo rechtfertigen zu können... :? wisst ihr was ich meine?!
ich weiß was du meinst, aber ich kann absolut nicht zustimmen. ein tattoo ist eine sache, die man sein leben lang hat, die unter die haut geht. genauso wie die erinnerung an einen geliebten menschen. da finde ich gedenktattoos eine logische sache.

ich hab so was auch - und sicher nicht, um mich besser "rechtfertigen" zu können. genausowenig wie alle anderen gedenktattooträger, die ich kenne.

deine gedanken in allen ehren, aber ... a bissi weit hergeholt is es schon. und außerdem finde ich's unhöflich, hier gleich jedem alles auresen zu wollen (jetzt nicht nur auf dich bezogen).
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Beitragvon Tyler » 26.06.2009 22:22

Ich finde deine Idee mit dem Tattoo als Gedenken an deinen Vater auch sehr schön. Aber vielleicht solltest du dir damit noch ein bisschen Zeit lassen, bis dir eine eigene Idee kommt? Die Vorschläge hier finde ich zwar toll, aber ob du auch noch später dahinterstehst?
Was hat dein Vater denn geliebt, was hat ihn ausgemacht...was fällt dir zu ihm ein wenn du an ihn denkst? Da könnte man vielleicht ein Brainstorming machen und daraus eine Idee basteln, etwas islamisches ist ja schonmal ein guter Ansatz.

Und die Verbindung von Gedenktattoos mit Rechtfertigung: Ich verstehe was du sagen willst, aber so ganz nachvollziehen kann ich es auch nicht. Ich lasse mir bald selber ein Gedenktattoo stechen und das bestimmt nicht zur Rechtfertigung oder damit jemand sagt "wow bist du toll so eine Erinnerung stechen zu lassen" ;)
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Beitragvon METAHOLIC » 27.06.2009 11:04

OT: hab mir schon gedacht, dass mein post blöd rüber kommt... :?
ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll, war aber eher an leute gerichtet die noch keine tattoos haben und eigentlich nur mode mäßig tatooed sein wollen! versteht ihr jetzt besser was ich meine?
war kein angriff auf gedenktats allgemein! :D

ahh ich hasse es wenn ich an die grenzen meiner sprache stoße!!!
:( :twisted:

zum thema: ich bin ja ein absoluter portraitfreak, also würd ich ir ein portrait stechen lassen... aber wenn du lieber etwas symbolisches möchtest, finde ich die ideen der anderen auch toll!
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Beitragvon camilla » 29.06.2009 13:01

Danke für den anregenden Austausch und die versch. Ansichten.
Also, ich kann nur sagen, ich möchte das Tattoo für meinen Vater nicht, um mich zu rechtfertigen oder aus Modegründen oder was auch immer. Und ich weiß auch, dass das nicht unbedingt eine Art ist, seinen Vater in Ehren zu halten und sich an ihn zu erinnern. Da gibt es tatsächlich auch andere Wege. Aber in meinem Fall ist es eben mein Weg. Es ist ein Gefühl das in mir ist, dass ich es genau so machen will, für meinen Vater.
Ich habe ihn und seine Nationalität immer abgelehnt, unser Verhältnis war schwierig, das hat ihn verletzt. Erst kurz vor seinem Tod, als unsere Beziehung endlich besser wurde, konnte ich ihn annehmen, doch da war es bereits zu spät. Ich hatte keinen Abschied, keine letzte Aussprache, noch nichtmal eine Beerdigung, auch sein Grab kann ich niemals besuchen. So will ich ihm auf diese Weise zeigen, dass ich zu ihm stehe (auch wenn er jetzt tot ist) und ich weiss, das würde ihn freuen. Ich kann es nicht besser erklären, ich hoffe ihr versteht einigermaßen wie ich es meine.

LG
camilla
 
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