ouch hat geschrieben:der knackpunkt ist für mich, wie kann ich als stark, von mehreren tätowierern im lauf von 27 jahren, tätowierte person beweisen, dass eine evtl. nächste woche nachgewiesene infektion mit hep oder hiv eben nicht von meinen tattoos kommt?
Vllt. reden wir aneinander vorbei. Aber ich verstehe gerad das Problem nicht. Natürlich wirst Du immer in der Beweiskette Probleme haben nachzuweisen, dass Deine Infektion von einer bei einer OP verabreichten Blutkonserve kommt, wenn Du gerad eine Woche vorher tätowiert wurdest.
Mir geht es gerad darum, dass ich der Auffassung bin, dass man sich schon aus anderer Verantwortung heraus auf HIV und HEP testen lassen sollte. Machst Du diese Test innerhalb eines Jahres zweimal in ausreichendem Abstand und bist an allen Fronten negativ, bist Du schon mal auf der sicheren Seite. Dabei ist es völlig wumpe ob Du zu 5% oder zu 95% tätowiert bist. Wenn danach eine Infektion auftaucht, kann sie eben nicht von Deinen Tätowierungen stammen.
ich erinnere nur mal an den beitrag der mitforistin letztens, die berichtete wie sie beim blutspenden (wegen ihrer tattoos) abgelehnt wurde,
Dass das was wir da tun mittlerweile gesellschaftliche Akzeptanz findet war doch eh nur ein frommer Wunschtraum, gepusht durch die Medien. Die Realität ist, dass das was wir im Fernsehen sehen eben nicht die Realität ist. Wir sind und bleiben eine Minderheit.
MENSCHENWÜRDE. Entschuldige bitte, aber da kann ich nur lachen. In der heutigen Zeit, in der wir dem schnöden Mammon zuliebe bereit sind alle Errungenschaften seit der Zeit der Aufklärung zu verlieren, egal ob es um das Recht auf Bildung, auf gleichberechtigte Teilnahme an der Gesellschaft und medizinische Versorgung verlieren. Wo ALGII-Empfänger mit einem Leistungbezug von 570 Euro (da sind dann Miete, Heizkosten, Strom schon drin) nicht mal mehr ne Brille bezahlt bekommen, geschweige denn ein paar wirklich vernünftige Zähne (sondern das herausnehmbare Kassenmodell mit allen bekannten, langfristigen kieferorthopädischen Nachteilen). Wo tatsächlich Erwerbsunfähige zwischen Rentenkasse und Arbeitsamt hin- und hergeschoben werden. Wo Menschen die 42 Std. in Schicht arbeiten nur 900 Euro verdienen, spreche ich nicht mehr von Menschenwürde.
Wir schauen da alle nur zu. Wenn wir aber plötzlich betroffen sind, weil wir tätowiert sind, kommt der große Aufschrei? Scheiße, dann sind wir ja vielleicht gar nicht anders als die untätowierten Bedenkenträger?
konsequenterweise müsste dann nicht nur tätowieren und piercen verboten werden
Das ist nur die Spitze vom Eisberg. Konsequenterweise wird sich unser Gesundheitssystem amerikanisieren. Die Leute leben von der Hand in den Mund und bekommen allenfalls Minimalversorgung. Das ist erstmal nur der Versuch eine perfide Begründung zu finden.
Der Witz ist doch am Ende, dass dieses Thema ausgerechnet in einer Zeit auftaucht in der Shops besser denn je ausgerüstet sind und umfassenden Regeln und Kontrollen unterliegen. Wenn Du Dir den Workflow eines gut arbeitenden Studios ansiehst, von Ultraschallbad in Lösung, Reinigung, Einschweissen mit Teststreifen, Steri mit Laborbericht und Protokoll und die geringe Überlebensdauer von HIV u. HEP-Viren in hochprozentiger, geeigneter Desinfektionslösung ohne das geschilderte Rundherum, ist eine Infektion absolut unmöglich.