von Chris Kay » 04.03.2004 1:36
Ein Bekannter von mir hatte mal einen Tattootermin in Österreich, genauer gesagt in Wien.
Bei einem sehr bekannten Tätowierer. Einer von dem gesagt wird, das es einem Wurst ist, in welchem Zustand er sich befindet, da ja nur das Ergebniss zählt.
Wie auch immer, mein Bekannter kam also nach einer sehr langen Anfahrt in Wien an und wollte seinen Termin um 18 Uhr wahrnehmen. Es sollte ein Tattoo über den ganzen Oberarm werden mit ein bißchen was zu überdecken. Der Preis stand schon fest, sage und schreibe 3500 DM.
So, angekommen im Studio, war der Tätowierer erstmal "unpäßlich", bis so gegen halb eins in der Früh. Mein Bekannter vertrieb sich die zeit bis dahin mit rumsitzen, da seine Fahrgelegenheit die Zeit zu einem ausführlichen Bummel durch Wien nutzte.
Um halb eins gings dann los. Gearbeitet wurde bis um halb vier. Das Geld wurde bezahlt, das Tattoo war nicht fertig. Durch etliche Pausen während des Stechens , die der Tätowierer zum Ki....... nutzte , war er um halb vier so platt, das er das Tattoo nicht vollenden konnte. Das Ergebniss ist nicht schlecht, aber er hätte es besser gekonnt.
Das Thema hatten wir aber schon, mit Respekt dem Kunden gegenüber und so. Aber wenn man einen bekannten Namen hat, ist ein bißchen Narrenfreiheit für 3500 schon drin.
Auf jeden Fall war der Respekt meines Bekannten vor dem großen Namen doch so groß, das er diese ganze Katastrophe ohne Murren hingenommen hat.Er fand das sogar noch normal, er hat ja jetzt einen " Name des Tätowieres " am Arm.
Übrigens ein paar Monate später hat sich mein Bekannter vom selben Stecher auf einer Convention den Unterarm machen lassen, für nur 900.- mit der Auflage doch auf die Bühne zu gehen. Zitat: Ich brauche jetzt einen Pokal.
Übrigens, der Oberarm ist bis heute nicht fertig.
Im alten Rom fuhr bei den Triumphzügen der siegreichen Feldherren durch Rom hinten auf den Wagen immer ein Sklave mit, der den Lorbeerkranz gehalten hat. Tausende von Menschen jubelten dem Feldherren zu und beteten ihn an.
Der Sklave wiederholte die ganze Fahrt über immer wieder einen Satz ins Ohr des Feldherren: Bedenke, das Du ein Mensch bist.