Sind Tätowierer Helden? - eine frage, die mich schon lange plagt

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Beitragvon veronika » 03.03.2004 2:13

in den 12 jahren meines werdegangs als tätowiererin - den ich ja nicht beschreiben darf, weil er unanständig und gefährlich zu veröffentlichen sein soll, ist mir ein soziales phänomen (phänomän??) aufgefallen, das mich von anfang an beschäftigt hat.

sobald man eine tätowiermaschine in der hand hält, und ansetzt, jemanden anzustechen, wird man, egal ob mans kann, oder nicht, zum helden für seine opfer und deren soziales umfeld. wenn man dann auch noch eine brauchbare optik auf seiner haut anbringt, wird die "anbetung" zementiert. (wenn mans nicht kann, wird man irgendwann zum erzfeind, aber das ist ein anderes kapitel)

dabei ist es vollkommen wurscht, wie man persönlich drauf ist, was man daherredet, wie man lebt, ob man ein arschloch ist, oder nicht - man ist heldenhaft. wurscht wie man als mensch drauf ist - man ist ein held. das wirkt sich sogar auf die sexuelle anziehungskraft aus.

ich sehe meine arbeit als dienstleistung, und zwar als eine mit einer gewaltigen verantwortung. ich fühle mich nicht als heldin. ich diene. die sonderbare verehrung, die mir viele kunden entgegenbringen, bringt meine realität oft genug heftigst durcheinander. das heißt, ich muß mich bewußt von den projektionen meiner kunden wieder runterholen, und mir sagen, du bist eine ganz normale frau, die was kann, was echt viele leute wollen.

für mich bin ich deswegen nicht heldenhaft. ich hab mit einigen kollegen auch darüber geredet, männlichen kollegen. die finden das witzig, suhlen sich darin, und hinterfragen es meistens erst, wenn ich sie drauf anred. manche sind durch den einfluß der energien der verehrung der opfer (kunden, wenns besser klingt) schon ziemlich abgehoben. zu manchen komm ich mit dem thema nicht mehr hin, die sind schon so out of space, daß sie sich einbilden, diese verehrung redlich verdient haben.

talent zum zeichnen und die fähigkeit, ohne hemmungen anderen weh zu tun sind ja kein verdienst des ausführunden, das ist vom schicksal mitgegeben wie die haarfarbe. der eine hats, der andere kriegts nie. für mein talent hab ich ja nie etwas getan, ich habs nur ausgebaut. eine gabe ist kein verdienst, also auch keine grundlage für die bewunderung der mitmenschen. so wie auch die zugehörigkeit zu einer ethnie kein grund ist, darauf stolz zu sein.

ich kann nicht behaupten, daß ich diesen gesellschaftlichen status nicht genieße, aber ich versteh nicht, wo der herkommt, warum ich ihn hab.

oft weiß ich auch nicht, wie ich damit umgehen soll, und oft ist es mir auch peinlich, wenn leute mir mehr zutrauen, als ich mir selbst (technisch und schöpferisch. das wort kunst möchte ich vermeiden, da ich der ansicht bin, daß es durch die moderne kunst heruntergezogen worden ist - da scheißen irgendwelche leute auf eine leinwand, malen strichmanderln damit, und sind große künstler - können tuns nix und verdienen sich deppat). oft fühl ich mich auch überfordert.

liebe potentielle kunden, was sagts ihr dazu?

liebe kollegen, wie gehts ihr damit um?

ich würd mich freuen, wenn ihr was dazu zu sagen habts - passive und aktive freunde des tätowierens.



Edited By veronika on 03 März 2004 at 01:47
bla?

blabla!
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Beitragvon Phoenix » 03.03.2004 8:28

Hallo und hallo!

Klasse Ausführung und es tut mir echt leid das ich jetz zur Arbeit muss.
Aber was du sagst ist so. Und manchem Inker hats schon den Kopf in den Himmel gerissen.
Übers warum und weshalb muss ich mir noch gedanken machen.

Grüßerei Marc
der Phoenix
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Beitragvon Barakei » 03.03.2004 9:21

Hmm... also, so habe ich das noch nie gesehen. Auch wenn mir in Magazinen oder hier im Forum schon aufgefallen ist, dass der/die eine oder andere Tätowierer(in) fast kultisch verehrt wird und man sich auch gern (wie überall) Honig ums Maul schmiert...
Ich muss gestehen, bei der Auswahl meines Tätowierers waren nicht nur können, sondern auch Sympathie entscheidend (schließlich möchte man während der stundenlangen Sitzungen auch mal ein Wort miteinander wechseln können) und ich denke er versteht sein Handwerk. Aber ich würde ihn deshalb sicher nicht mit sensei/Meister anreden und mich vor ihm zu verneigen. Er macht seinen Job, er macht ihn gut und bekommt es gut bezahlt. Außerdem betrachtet er sich auch nicht als Künstler, sondern eher als Handwerker und ich denke, dass sorgt für die nötige Bodenhaftung. ;)
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Beitragvon Bigfoot » 03.03.2004 9:31

Also mir ist das auch schon lange aufgefallen das du als Tätowierer zu ner kleinen Prominenz wirst ob du willst oder nicht, wenn ich abends weggehe und auf kundschaften treffe (was ja echt nicht selten ist) forciert mich diese dann echt zu ner Prominenz(ner klitzekleinen) jeder will auf einmal den Tätowierer persöhnlich kennenlernen (könnt ja n günstigeres tatt bei rauskommen).
Auch in hinsicht der Sexuellen anziehungskraft macht es viel aus, (ihr glaubt nicht was so manche Frau alles tun würde um an ein billiges Tatt zu kommen.
Mir Persöhnlich ist es echt scheißegal ich mache meine Kunst (ich möchte den Begriff KUNST bewusst einsetzen) und sonst bin ich einfach ich egal wer da um mich rum ist oder wer da was will.
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Beitragvon sahaptin » 03.03.2004 10:56

Bigfoot, meinst du wirklich das die Menschen dich anhimmeln um ein billigeres Tatt2 zu kriegen ?? Ich denk, das es mehr mit Prahlerei zu tun hat > "Guck mal, in welchen coolen Kreisen ich verkehre...."

Ich persönlich schaue auch ein wenig zu meinem Inker auf... -nein, verehren tu ich ihn nicht, aber er ist der Schöpfer eines Kunstwerkes, das ich auf meiner Haut trage und auf das ich stolz bin !

Aber Helden ? Hm... nicht wirklich, auch wenn sich manche Inker so aufführen und man bei einigen eben einfach nur ein Opfer ist. Ich möchte schon ein wenig mehr über den Menschen wissen, der mir da seine "Handschrift" ins "Fell" ritzt, schließlich muß ich damit mein Leben lang rumrennen.
Wenn mir ein Tättowierer nicht sympatisch ist, hab ich nicht wirklich Vertrauen zu ihm !
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Beitragvon Lilith » 03.03.2004 11:01

Hmm...ich seh das ähnlich wie Barakei. Mir muß meine Inkerin symphatisch sein und natürlich soll sie auch gut sein in dem was sie da tut. Von mir aus darf sie sich auch Künstlerin nennen. Künstler sind ja schließlich auch Menschen und (für mich) keinesfalls zu verehrende Wesen. Für ein gutes Werk ist ihr meine Anerkennung sicher. Vielleicht verstehen manche Tätowierer die Begeisterung des Kunden für ein gerade entstandendes Tattoo auch falsch, keine Ahnung.
Schwäche zeigen zu können ist wahre Stärke
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Beitragvon Bolle » 03.03.2004 11:10

sahaptin hat geschrieben:Ich persönlich schaue auch ein wenig zu meinem Inker auf... -nein, verehren tu ich ihn nicht, aber er ist der Schöpfer eines Kunstwerkes, das ich auf meiner Haut trage und auf das ich stolz bin !


... so ähnlich sehe ich das auch. Bei mir ist das Anerkennung für eine sehr gut erbrachte Dienstleistung, die ich äußerst hoch einschätze und diese Wertschätzung bringe ich meinem "Meister" entgegen. Ich schätze ihn aber vor allem auch als Mensch. Sympathie ist also vorhanden ...

Aber wieso Helden? Sind Fliesenleger Helden? Sind Kunstschmiede Helden? Tätowierer sind in erster Linie Menschen ... wieso sollten Sie also eine Vorbildfunktion einnehmen?

Wieso Tätowierer jetzt teilweise so hochstilisiert werden ist ein wirklich gute Frage. Und dass das dem einen oder anderen kräftig zu Kopfe steigen kann, ist durchaus möglich. Aber auch das schätze ich bei meinem Inker, nämlich, das er mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben ist, und das obwohl er inzwischen in der oberen Liga mitspielt ...
... klingt komisch, ist aber so!
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Beitragvon Bigfoot » 03.03.2004 11:11

sahaptin hat geschrieben:Bigfoot, meinst du wirklich das die Menschen dich anhimmeln um ein billigeres Tatt2 zu kriegen ?? Ich denk, das es mehr mit Prahlerei zu tun hat > "Guck mal, in welchen coolen Kreisen ich verkehre...."

Ich geb dir da vollkommen recht aber es gibt eben einfach solche und solche mir selbst gehts echt am arsch vorbei denn ich mach mir da keinen kopf drüber was ich da mache denn ich mach es einfach.
Kenne auch inker hier die dem entsprechend abgehoben sind leider auch keine seltenheit aber die werden auch von uns "anderen" inkern nicht akzeptiert.
Und das Vertrauen zu meinem inker unabdingbar ist steht nicht zur frage, dennoch gibt es leute die sich blind in das eine oder andere studio setzen und sich stechen lassen auch wenn sie den inker nicht kennen.
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Beitragvon kölsch » 03.03.2004 11:14

Ich als Kunde sehe beide Begriffe (Kunst/Handwerk) als zutreffend an! wenn ich mir ein flash aussuche, dann ists für mich handwerk! wenn ich allerdings mit ein paar ideen zu meinem inker gehe, und er alles in einen zusammenhang bringt, eigene iden und seinen eigenen stil einfliessen lässt, ist es für mich kunst! das eine ist aber nicht schlechter als das andere!
Mein tätowierer ist kein held für mich, obwohl er zu den "berühmten" deutschlands gehört! Er ist einfach ein super kerl, nett und hats halt voll raus zu tätowieren! das ding ist glaub ich, warum tätowierte als helden angesehen werden, weil der ein oder andere halt mal in den medien ? war/ist, und sich die leute denken "Boah, der ist berühmt! gleicher grund warum schreiende teenies damals hinter uns herliefen, als ich mit kumpels weggegangen bin. einer war viva und pro7 moderator, der andere ard-schauspieler und sänger! die waren halt auch in den medien!
in den medien=berühmt
berühmt=wichtig
wichtig--> man schmückt sich gerne mit diesen menschen!
traurig, aber ist so!
Werd ich zum Augenblicke sagen:
"Verweile doch, du bist so schön!"
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zugrunde gehen!
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Beitragvon colouredmanu » 03.03.2004 11:29

Ich kenne das auch aus meinem Stammstudio... Die Frauen schlawenzeln immer um meinen Inker rum... Und beim Termin haben sie dann ein kesses Sprüchlein auf den Lippen... ( Und ein tiefes Dekolleté mit Push-up ! ) Das Portemonaie allerdings bleibt fester verschnürt... Denke es hat sicher auch etwas mit dem Preis zu tun...
Und natürlich auch mit dem Respekt, den die kleinen Girlies dem bösen bunten Mann entgegen bringen !

Ich selber kann ja nun nicht leugnen, das es unsexy ist, wenn ein netter gutaussehender Inker seine Handschuhe an- oder auszieht ! ( Ist irgendwie ´ne geile Sache... )
Und wenn jemand in irgendwas Vollprofi ist und seinen Job ganz selbstverständlich und natürlich erledigt, hat das für mich sowieso einen leichten sexuellen Reiz ! ( Wobei ich aber betonen möchte, das ich mit meinem Inker auch privat befreundet bin und es auf ihn NICHT zutrifft ! ) Kann allerdings auch beim Schlachter, Friseur oder anderen Berufssparten vorkommen, das ich die Arbeitsweise als erregend empfinde... :D

Neulich in der Videothek..... Näää, würde jetzt zu weit führen, also back 2 Topic !

Ich glaube der Kultstatus wird von den Kunden nur dann selbst erzeugt, wenn sie den Inker ( vielleicht von ihrem Röslein an der Fessel... ) kennen und sich mit ihm schmücken wollen...
Respekt vor der Leistung, wie z.B. bei Dir Veronika, dem tattoogermanen und Bigfoot habe ich schon !
Aber nicht weil Ihr so tolle Stars seid, sondern weil Ihr halt Euer Talent ausgebaut habt ! Darauf kann man auch stolz sein...
Promistatus bekommt ihr dabei von mir allerdings nicht... ;)
genauso wenig bekommen das die Leu´s, der Boris, oder andere Künstler...
Respekt vor den kranken Fantasien ( Booth ), dem Talent und der Vorstellungskraft habe ich hingegen schon...
Einige Kunden ( Menschen ) sind halt so das sie immer pushen müssen...
Du erzählst denen von dem 48 cm Oberarm eines Freundes und die kennen plötzlich einen mit 52 cm...
So sind die Leute... ES DARF GEPOST UND GEPUSHT WERDEN ! Und die Presse tut, m.e. dann das übrige dazu...

Den einzigen Mann den ich quasi verehre ist der Herbert Hoffmann ! Hat aber wirklich nichts mit Sexualität zu tun... :D Warum dann ?! Weil er die Geschichte in Deutschland vorangetrieben hat, bis heute noch mit 83 Jahren für ein besseres Ansehen der "Bilderbuchmenschen" sorgt und ich ihn als total netten Menschen kennengelernt habe... ( In Menschen kan man sich allerdings auch täuschen, daher keine bedingungslose Verehrung, zu keinem ! )
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.
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Beitragvon Etienne » 03.03.2004 11:34

hi leutz,

ich kann da nur von "meinem" inker sprechen weil ich sonst keine kenne und ich auch jetzt nicht sage bloss weil ich geinkt bin gehöre ich jetzt einer "insiderszene" an.
für mich ist es auch wichtig (wie den anderen auch) das mir als allererstes die person symphatisch sein muss......ist es ein egozentrischer vogel muss ich mir den film glaub ich nicht geben ( in hamburg hab ich das glück dass es so viele studios gibt, so dass ich auch ne grosse auswahl hab)
bei frank von endless pain hamburg/st. pauli hat die chemie von anfang an gepasst. fand ich sehr faszinierend wie er mich anhand meiner laienhaften beschreibungen genau verstanden hatte, so als hätte er das bild in meinem kopf "gesehen".

ich würd nicht sagen dass ich ihn in demut verehre (nackt sehen alle menschen gleich aus....äh...naja fast...ähm...vergesst es) aber ein gewisses maß an respekt ist auf jeden fall vorhanden menschlich gesehen und künstlerisch, gerade weil er, wie ich finde, ein typ ist der den ball flachhält dennoch weiss was er aufm kasten hat
wo hört selbstbewusstsein auf wo fängt die arroganz an?

ich glaub man kanns nicht pauschaisieren und sagen dass menschen sich gern mit "prominenz" schmücken
frank hat sehr viele inker freunde (und ich meine freunde und nicht bloss bekannte aus der "szene") unter anderem bernie luther, tin tin, usw aber er geht damit nicht hausieren oder erzählt es grosskotzig rum (ich habs auch von anderen erfahren). diese bescheidenheit macht ihn für mich sympathisch und vor allem nimmt er sich nicht immer so todernst und kann auch über sich selbst lachen, was ich an menschen (egal ob inker oder sonstwer) schätze.......

grüsse etienne
Ich habe es bei Hochzeiten immer gehasst, dass sie mir alle in die Wange kniffen und sagten "Du bist der Nächste!"
Das hörte abrupt auf als ich das bei denen gemacht hab - bei Beerdigungen!!!
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Beitragvon Luzifer » 03.03.2004 11:52

Also, ich hab die Erfahrung gemacht, daß eben viele Leute zu einem "aufsehen", weil es für sie absolut unerklärlich und wahnsinnig toll ist, einfach so irgendwas, was man in den Kopf kriegt, zeichnen zu können und Kundenwünsche sofort umsetzen zu können.

Diese "Bewunderung" rührt meiner Meinung nach daher, daß man ein Handwerk versteht (oder auch nicht, können ja nicht alle Tätowierer, viele pauschen einfach nur ab), daß andere eben nicht können aber gerne können würden.

Ich für meinen Teil bewundere Menschen, die soviel "Pferdeverstand" haben, daß sie völlig und ganz mit einem Pferd kommunizieren können und sich auf irgend eine Art und Weise so mit ihm arrangieren können, so daß das Pferd genau weiß, was es tun soll und was nicht - und diese Bewunderung bringe ich auch den Leuten gegnüber zum Ausdruck.

Und wenn Du als Tätowierer fast tagtäglich sowas zu spüren kriegst, schweben eben einige nach ein paar Jahren in höheren Sphären...gibt halt viele, die werden dann irgendwann arrogant und sehen diese Bewunderung nicht mehr als Kompliment an, sondern als willkommenen Anlaß, sich unerreichbar, ach so großartig und was weiß ich noch zu fühlen.

Hab das auch schön öfters gesehen...irgendwann wird die Kundschaft so behandelt, als ob sie froh sein müßte, wenn man sich dazu herabläßt, sie zu tätowieren...weil, man ist ja so toll... ??? schade eigentlich!
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Beitragvon TauTau » 03.03.2004 11:55

Für mich war die Abgehobenheit vieler Tätowierer ein Grund, diesen Berufsstand generell nicht zu mögen (obwohl ich selbst dazugehöre). Deswegen habe ich mich auch immer davon distanziert. Mich hat auch immer genervt, dass die Leute beim weggehen um einen rumscharwenzeln.
Seit ich nicht mehr öffentlich arbeite hat sich das endlich geändert ;)
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Beitragvon vespaman » 03.03.2004 12:00

Also meine Bewunderung gegenüber den Tätowierern beruht auf der Tatsache, dass es schon ziemlich viel Mut benötigt, sich dazu zu entscheiden, einen solchen Beruf zu machen! Die soziale Absicherung ist ja nicht gerade riesig, der Verdienst auch nicht...es gibt keinen staatlichen anerkannten Titel usw...
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Beitragvon kölsch » 03.03.2004 12:12

TauTau hat geschrieben:Für mich war die Abgehobenheit vieler Tätowierer ein Grund, diesen Berufsstand generell nicht zu mögen (obwohl ich selbst dazugehöre). Deswegen habe ich mich auch immer davon distanziert. Mich hat auch immer genervt, dass die Leute beim weggehen um einen rumscharwenzeln.
Seit ich nicht mehr öffentlich arbeite hat sich das endlich geändert ;)

Isses jetzt nicht viel schlimmer? wegen den ganzen groupies beim rock 'n' roll? :D
Werd ich zum Augenblicke sagen:
"Verweile doch, du bist so schön!"
Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
dann will ich gern zugrunde gehen!
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