Hier mein Bericht vom Fallschirmspringen:
07:00 Uhr: Ich wachte durch meinen Radiowecker auf, der zufälligerweise das Lied "Die another Day" von Madonna von sich gab. Ich stürmte aus dem Bett und warf sofort ein Blick aus dem Fenster. Blauer Himmel, keine einzige Wolke in Sicht. Das perfekte Wetter zum Fallschirmspringen. Dann kann es ja losgehen.
Ich habe bisher jegliche Höhen gemieden, fahre keine Achterbahn und bin im Freibad nur vom 5 Meter Brett gesprungen. So langsam denkt man darüber nach, was einen heute erwarten wird. Um 07:30 versuchte ich etwas zu frühstücken. Leider bekam ich meine Müsli Schüssel nicht leer und musste mich anderweitig ablenken. Ich fuhr zum Fitnessstudio, wo um 8 Uhr morgens natürlich niemand trainierte. Schnell ein paar Gewichte gestemmt, geduscht und ab zu meinen Kollegen gefahren, die mich am heutigen Tag begleiten wollten.
Und dann ging es schon los. Natürlich durfte ich mir auf der Fahrt dumme Sprüche anhören und ich wurde (glaube ich) immer blasser.
Um 11 Uhr erschienen wir am Flugplatz. Ich ging zur Rezeption und unterschrieb einen Zettel, worauf stand, dass ich bei einem Unfall selbst hafte. Jetzt hieß es warten....
Gruppe 1 wurde aufgerufen - ich war nicht dabei
Wir begutachteten die anderen Fallschirmspringer, die vom Himmel stürzten. Es wurde langsam ernst.
Dann endlich um 12 Uhr wurde ich aufgerufen. Unter Applaus meiner mitgereisten Freune ging ich mit meinem Tandemmaster auf die Wiese und übte die verschiedenen Haltungen, die zu beachten waren. Nach ca. 20 Minuten hatten wir alle durch und ich wurde immer nervöser.
Das Flugzeug landete und wir stiegen ein. Es war für maximal 10 Leute ausgelegt, wir waren allerdings 14 Personen, klasse! Ich habe noch nie ungewollt gekuschelt, aber irgendwann ist immer das erste Mal. Es startete und nun gab es kein zurück mehr. Der Kameramann versuchte immer wieder Stimmung zu machen, aber jeder war so konzentriert und angespannt, dass er es nach dem 3ten Mal aufgegeben hatte. Ich guckte raus und dachte mir, dass wir doch so langsam die gewünsche Höhe erreicht haben müssten. Denkste, wir waren erst bei 2000 von 4000 Metern. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir die 4km Marke und die Luke (NEBEN MIR!) öffnete sich. Ein kalter Wind schoss mir ins Gesicht. Der Kameramann lächelte mich an und setzte sich neben mich und meinen Tandemmaster.
Ich guckte runter und dachte nur: "Warum tust du dir diesen Scheiß eigentlich an?". Dann ging alles ganz schnell. Mein Tandemmaster schrie mir ins Ohr: "KOMM JUNGE, LASS UNS SPAß HABEN!" und wir kullerten mit einer gekonnten Vorwärtsrolle aus dem Flugzeug. Dieses Gefühl was man dann empfand, kann man nicht beschreiben. Diese Geschwindigkeit, der Wind, der dir um die Ohren pfeift, der Kameramann der dir zuwinkt und das Kribbeln im Bauch - einfach WAHNSINN!!!!!

Ich winkte ein paar Mal in die Kamera und nach ca. 60 Sekunden freiem Fall öffnete sich der Fallschirm und wir flogen über die Landschaft.
Nachdem wir sanft auf dem allerwertesten gelandet sind, musste ich den ganzen Kram erstmal verarbeiten und wurde jubelnd von meinen mitgereisten Fans empfangen und erhielt eine Urkunde.
Fazit von diesem Tag:
Wer etwas außergewöhnliches sucht, außer das wochenendliche Saufen, sollte sich einen Tandemsprung gönnen. Trotz großer Aufregung und Angst habe ich es überlebt und werde im nächsten Jahr mit der AFF-Ausbildung (Einzelspringerausbildung) beginnen. Dieser Sport hat mich fasziniert und ich werde alles dafür tun, ihn auch ohne Begleitung erfolgreich auszuführen!
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
Gruß
PS: Fragen werden gerne beantwortet
