Zu jung für ein Sleeve?

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Zu jung für ein Sleeve?

Beitragvon LazyBat » 10.04.2008 0:13

Die Frage ist vielleicht ein bisschen komisch, aber ich stelle sie trotzdem mal in den Raum.

Ich hatte heute eine Diskussion darüber, ob jetzt mit meinen Tätowierungen erst mal Pause ist oder obs noch weiter geht.

Plötzlich fiehl dann der Satz:
"Doro, du bist gerade mal 20 geworden und siehst aus wie 14. Du kannst dir nicht den ganzen Arm zustechen lassen, das wär viel zu krass. Warte mal ab bis du mit dem Studium fertig bist und wie es dann mit 'nem Job aussieht!"

Mir ist wohl bewusst, dass ich sehr jung bin, vielleicht auch zu jung. Und es wäre sicherlich die klügere Variante gewesen abzuwarten bis ich einen festen Job hab. Aber so ist es nun mal nicht gelaufen und damit kann ich auch ganz gut leben.
Mir ist es nur einfach noch nie in den Sinn gekommen, dass es einen Unterschied macht, ob ich mich mit den Tattoos bewerbe, die ich jetzt schon habe, oder mit ein paar mehr.
Langärmelig wird in der Zukunft für mich wahrscheinlich eh pflicht sein. Und was unter den langen Ärmeln drunter ist, spielt doch eigentlich keine Rolle. Oder?

Oder meint ihr, dass einige Leute einen Gewissen Grad an Tätowierungen noch tolerieren können und ab einem gewissen Punkt, ist es ihnen dann doch zu viel? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Entweder ja oder eben nein. Finde ich.
Zuletzt geändert von LazyBat am 10.04.2008 0:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon NERO2810 » 10.04.2008 0:20

Sicherlich glaubt nicht jeder mehr an das Klischee, das nur Knastis und Seefahrer Tattoos besitzen. Aber ich finde es immer noch nicht ratsam, es "provokativ" vorzuzeigen. Zum Beispiel mit einem ärmellosen Shirt in einem Bewerbungsgespräch sein Sleeve zu präsentieren. Sicherlich sind die Leute toleranter geworden, aber das heißt noch lange nicht, dass sie so etwas unterstützen. Lass dir ruhig deinen Arm vollstechen, wenne mags, aber ich würde es bei einem Bewerbungsgespräch verdecken...für alle Fälle!

Es hängt auch davon ab, wo du arbeitest
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Beitragvon Sonia » 10.04.2008 2:07

also, das die leute tolernater geworden sind da habe ich ehrlich gesagt noch nicht allzuviel von gemerkt....
hier wirste doch schon schief angeguckt wenn du mit knallroten haaren durch die strassenbahn läufst....

also, ich würde mir auch die arme vollstechen lassen wenn ich das schön finde.
klar sollte man auch an die zukunft denken, aber ich will ja net bundeskanzlerin oder son bürohengst werden, von daher *gg*

das mit dem 20 sein und ausschauen wie 14 kenne ich übrigens auch... beschissene sache... aber tröste dich, wenn wir alt sind können wir uns freuen *hihi*
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Beitragvon Panda » 10.04.2008 2:11

Deine Bedenken sind gerecht ferigt. Es liegt echt an dir. Täusch dich aber trotzdem nicht mit langärmlig.

Ich bin zwar auch seit nach meiner Schulzeit selbstständig und kann fast tun und lassen was ich möchte, hab zwischendurch aber trotzdem auch nen Wandel gemacht und hier und mal ausgeholfen, womit ich nie gerechnet hätte. Man weiß halt nie was kommt.
Ich sollte letzte Woche im Kosmetikstudio aushelfen, da ist Halbarmkittel pflicht! Sprich, Kosmetikerinnen müssen freie Ärmel beim arbeiten haben. Da stand ich dann echt vorn ner echt derben Krise, als es hieß, den Pullover unter dem Kittel aber aus....

Ich mein, ich hab meinen Job, wo ich im Prinzip anziehen kannn was ich möchte, aber man weiß nie, wo es einen noch so überall hinverschlägt. Ich dachte jetzt auch nicht, daß ich die letzten zwei Jahre noch soviel andere Jobs machen werde, wie es jetzt halt kam.

Irgendwo hat ich mal gearbeitet, weiß nicht mehr wo das war da hieß es dann: "jetzt krempeln sie sich aber mal die Ärmel hoch, wenn sie das machen. " Da steht man für den Fall der Fälle dann halt schon etwas (ich sag mal) dumm da :roll:


Das sind halt so meine Erfahrungen, die danneher in Tendenz "unangenehm" gehen. Weiß nicht, ob dich das jetzt weiter bringt. Meine Befürwortung für nen Sleeve hast du :)
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Beitragvon Batgirl » 10.04.2008 6:20

Ich kann jetzt zwar nur von der Großstadt reden, aber im Vergleich zu vor 20 Jahren ist die Gesellschaft schon toleranter geworden.
Es begegnen einem immer öfters offen gezeigte Tattos im Verkaufsbereich (und nicht nur in Szeneläden) oder Büros...
Kann natürlich auf kleinen Dörfern noch ganz anders sein, ich erinnere mich da noch an die verstummenden Gartenzaungespräche und Blicke in den Oberfränkischen Dörfern durch die wir bei einer Motorradtour spaziert sind :mrgreen:


Bei Bewerbungen würde ich aber immer mit offenen Karten spielen. Fände es ziemlich doof immer mit der Angst entdeckt zu werden leben müsste. Und ich denke bei vielen Chefs kommt Ehrlichkeit auch besser an.
Ich hatte bei meiner Bewerbung damals auch Schiss meine Unterarmtattoos anzusprechen (und das war noch zu intoleranten Zeiten)
aber es kam nur ein gegrinstes "nö, das stört uns nicht".

Und als ich dann die Arme vollgemacht habe hat es auch keinen mehr gestört. Hatte ja eh schon was am Unterarm, da war der Schritt zum Sleve nicht so krass. Zudem hatte ich ja schon meine gute Arbeitskraft bewiesen, da wurde dann vielleicht auch eher darüber hinweggesehen.
Und da ich mir im Sommer nicht vorstellen könnte langärmlig zu arbeiten bin ich froh darüber im Top im Büro sitzen zu können.


LazyBat hat geschrieben:Oder meint ihr, dass einige Leute einen Gewissen Grad an Tätowierungen noch tolerieren können und ab einem gewissen Punkt, ist es ihnen dann doch zu viel? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Entweder ja oder eben nein. Finde ich.


Ich glaube viele Leute machen doch noch einen Unterschied zwischen einer kleinen "Modetätowierung und einem zugehackten Arm :wink:

Auf jeden Fall solltest du dir die Sache sehr gut überlegen, auch wenn die Gesellschaft in Zukunft immer toleranter wird, mit Ablehnung (gerade bei Jobs) wirst du trotzdem immer mal rechnen müssen. Kommt halt auf den Berufszweig an bei welchem du mal arbeiten willst. Und manchmal auch darauf wie gut und selbstsicher man seine Arbeitskraft verkauft. Man spricht das mit den Tattoos dann am Ende des Gespräches beiläufig an wenn der Chef einen schon unbedingt haben will :wink:
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Beitragvon Phoenix » 10.04.2008 8:01

Hallo, die beiträge oben , ja , zustimmung, so sieht es aus.

Aber den einen Unterarm hast du ja schon, somit wandert das Tattoo weiter nach oben, respektive der andere arm zieht gleich.

Also, irgendwie ist die sichtbare stelle ja schon tätowiert, zumindest innen.

Es bleibt deine entscheidung und es wird mit mehr nicht einfacher, das ist sicher, deinen weg wirst du aber gehen, da bin ich mir auch sicher.
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Beitragvon corvidae » 10.04.2008 8:10

Ich würde die Sleeves, falls vorhanden, bei einem Bewerbungsgespräch auf jeden Fall verdecken.

Besser ist es das Thema, wenn es passt, anzusprechen und deinem möglichen neuen Chef davon zu berichten, dass du dir die Reaktionen der Mitmenschen bewusst sind und du gerne deinen Körperschmuck verdeckst, wenn dies gewünscht ist.

So bist du 1. ehrlich und 2. nicht provokant.

Ich habe vor meinem ersten (sichtbaren) Tattoo meinen Chef in Kenntnis gesetzt und dabei direkt gefragt ob ich schon jetzt (wo noch nichts gestochen war bzw. nur die Outlines anstanden) langärmlige Klamotten tragen soll, damit es von anfang an keine Probleme gibt.

Dies Gespräch hat mein Chef sehr begrüßt und es mir hoch angerechnet.
Bild
Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen. (Die Weiße Rose, 1943)

Isn't there someone else you can annoy? Friends? Family? Poisonous reptiles?
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Beitragvon olds79 » 10.04.2008 8:14

Wie Batgirl schon schreibt macht es einen Unterschied ob viel oder wenig tätowiert. Ich war am Wochenende mit meiner Frau in der Sauna. Viele Leute haben Tattoos, also so 1-2 kleinere das ist schon ganz normal aber wenn du dann mehrere große hast und die Unterarme wirst schon von dem ein oder anderen blöd angeschaut.

Aber eine Entscheidung kann dir sowieso keiner abnehmen.

Guido
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Beitragvon noregrets79 » 10.04.2008 10:32

Ich kann dazu nur sagen soviel sagen als das es egal ist ob du
20 oder 30 bist.
Großflächige Tätowierungen sind immer ne riskante Sache was den Job betrifft.

Meiner einen hat auch die Unterarme voll und es ist mir bewusst das ich wohl nie in ner Bank arbeiten werde.
Gut ist das ich das auch nicht will.

Letztendlich ist es deine Entscheidung und die kannst nur du allein treffen.
Wenn du dir 100%tig sicher bist das mach es aber wnn nicht dann lass es sein und warte noch ein bissl.

Und solange man Ü-18 ist spielt das Alter bei Tätowierungen in meinen Augen keine Rolle. Solange man es sich gut überlegt hat.

Und bezüglich dem Gespräch mit dem Chef kann ich "corvidae" nur zustimmen.
Ein bissl Menschenkenntniss hat jeder...da merkt man schon wie Cheffe drauf ist und ob man mit ihm/ihr drüber reden kann.
Also wenn er/sie kein verkappter Sesselfurzer ist dann sprichs an. 8)
- Wir waten durch ein Meer von Blut, gib uns dafür Kraft und Mut. -

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Beitragvon LazyBat » 10.04.2008 11:46

Das es meine Entscheidung ist, ist mir klar und die werde ich auch alleine treffen. Ich wollte eigentlich auch keine Entscheidungshilfe.

Und das die wenigsten gegen ein Röschen am Knöchelchen was sagen, dessen bin ich mir auch bewusst.

Mir geht es eher darum, ob es bei mir noch so den Unterschied macht. Der eine Unterarm ist ja eh schon voll, das heißt sichtbar ist es bei mir sowieso schon, es sei denn ich trete langärmelig auf.
Ich frag mich eher ob quasi meine Chancen schwinden, je mehr sichtbare Tattoos ich habe, bzw. ob es nicht irgendwann auch egal ist.

Ich bin mir 100%ig sicher, dass Tätowierungen mein Weg sind und dass ich diesen gehen werde, auch wenn ich mir damit selbst die ein oder andere Möglichkeit verbaue.
Nur fest steht für mich auch, dass ein Krankehausjob wo ich z.B. mit kurzärmeligem Kittel rumlaufen müsste, für mich sowieso nicht in Frage kommt, sondern, dass ich in die Forschung oder Industrie gehen möchte.

Nur werde ich wohl oder übel um die Krankenhauszeit nicht herumkommen.
Ich frage mich halt einfach nur, ob ich so wie ich derzeit tätowiert bin (sichtbar eben nur der eine Unterarm), bessere Chancen habe etwas ordentliches zu kriegen oder ob es (wenn sowieso schon tätowiert) keine große Rolle mehr spielt, ob der andere Arm auch noch dazu kommt.
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Beitragvon Kaz » 10.04.2008 11:52

Also ich kann da sowohl von positiven als auch von negativen Erfahrungen berichten. Zum einen gibt es in der Arztpraxis zu der ich öfter geh ne Sprechstundenhilfe, die ihr Tat auf dem Unterarm offen zur Schau trägt und mein Vater hat mit seinen Jugendsünden eine recht hohe Stelle in ner Cafékette erreicht. Andererseits werd ich schon nicht selten allein wegen meiner langen Haare dumm angemacht.
Es kommt halt auch immer drauf an, was du unter der Haut hast. Du kannst ziemlich sicher sein dass du mit Blumen und Schmetterlingen bessere Chancen bei einem Vorstellungsgespräch hast als mit Dämonenfratzen oder ner Szene aus nem Porno.
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Beitragvon colouredmanu » 10.04.2008 12:06

Hmm.
Also ich bin für das Verstecken der Tattoos im Job, ausser man hat ausdrücklich die Erlaubnis und auch das Gefühl, dass es egal ist.

Bei Kundenkontakt hab ich im Biz selbst keine Lust auf Farbe reduziert zu werden.
Die sollen Fachwissen und Können beurteilen - nicht mein privates Hobbie.
Abschätzende Blicke kann ich da nicht gebrauchen, denn ich denke als Frau hat man es in manchen Bereichen vllt. sowieso noch ein bisschen schwerer zu überzeugen.
Selbst mit nem guten bis sehr guten Abschluss. :|

Ich habs ja schon öfter erwähnt, dass ich in früheren Jobs immer spezielle Aktivware-Longsleeves ohne Ausschnitt getragen habe. Das geht echt gut und erspart einem u.U. Generve.

Ich denke pauschal kann man nicht sagen ob es einem mit weniger oder mehr Tattoos im Job besser geht. Das hängt klar von der Branche, den Vorgesetzten und der Stärke des Kunden-/Klienten-/Patientenkontaktes ab.

Generell halte ich Dich nicht für zu jung und solang man verstecken KANN was man auf der Haut trägt, lautet meine Devise MUSS ALLES DICHT!
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.
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Beitragvon Phoenix » 10.04.2008 19:58

Alles was man verstecken kann Dicht! den unterschreibe ich! :mrgreen:

Je mehr die arme zu sind um so eher kann es zu problemen kommen.
Und je düsterer die Motive auch.

Aber am ende ist es immer on einzelpersonen abhängig und diese sind nicht berechenbar. Also kann es sein das es dir den Super Job verbaut oder nicht,
Was aber auch schon mit deinem einen Unterarmtattoo passieren kann.

Wäre ich an deiner stelle würde ich mir noch zeit lassen, einfach weil man noch am anfang des Beruflichen werdeganges steht.
Wo ich aber drauf pfeifen würde wenn der drang zum sleeve mir auf dauer betrachtet größer ist.

Aber lass dir eventuell noch was Zeit.
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Beitragvon LazyBat » 11.04.2008 1:31

Na, ich werd mal sehen wohin mich mein weiteres Leben noch führen wird.Ich find's einfach mal schön, ein paar Meinungen von Leuten einzuholen, die nicht grundsätzlich gegen Tattoos sind und davon gibt es bei mir sonst nicht so viele.Ich werds jedenfalls für die weitere Planung mit einbedenken und bedanke mich recht herzlich für die Stimmen.Als nächstes wird denke ich mal am Bein weiter gearbeitet.
Wobei es sich für den Moment eh erledigt hat. An manchen Tagen läuft alles schief was schief laufen kann.Drucker kaputt, Bude voll gesaut (mit Druckertinte), Fahrrad geklaut, CD-Player kaputt, Hose gerissen.Neuer Drucker, Reinigungsmittel, neues Fahrrad, CD-Spieler repariert, neue Hose. Folglich, Tattookonto leer geräumt. Keine Gelegenheit zum Jobben, kein neues Geld.  :?
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Beitragvon Phoenix » 11.04.2008 7:19

Urghs..... :?
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