Wandel der Gesellschaft

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Wandel der Gesellschaft

Beitragvon Galley_Beggar » 06.01.2007 12:48

Nun... immer wieder ließt man ja von dem bodenlosen Fass der Akzeptanz in der normalen Gesellschaft... das Tattoos immer noch als assozial angesehen werden. Das es keine Anerkennung gibt und Karriere im Job mit Tattoos undenkbar ist (gibt Ausnahmen... aber die Regel sieht so aus... jedenfalls was sichtbare Tattoos angeht).

Ist ein Wandel abzusehen?
Viele Menschen, die heute führende Positionen belegen entstammen einem Baujahr, in dem Tattoos und Piercings wohl auch, noch zu einem Knastizeichen gehörten. Wo nur Säufer und andere "Randgruppen" tätowiert waren...
Das solche Dinge nur Punks und Freaks tragen, die später sowieso nur auf der Straße leben und es zu nichts bringen...

Aber die jetzige Generation? Die wird damit groß, ja sogar sprießen immer neue "Modifikationen" aus dem Boden, bei dem sogar meiner einer die Hände über dem Kopf zusammen schlägt.

Es wird extremer... aber wenn diese Generation, sag ich mal alles was so nach 1980 geboren wurde, für die Tattoos eine gewisse Normalität haben, irgendwann auch Führungspositionen belegen... wird sich dann alles langsam ändern?
So im Laufe der kommenden 10...20 Jahre?

Auch qualitativ haben sich Tattoos im Vergleich zu früher stark verbessert. Es wirkt nicht mehr "assozial"... also "knastihaft".. wenn ich das jetzt mal so sagen darf :mrgreen:

Meint ihr, dass sich irgendwann eine Trendwende abzeichnen wird?
Das sich immer mehr Menschen tätowieren lassen und es irgendwann so normal ist wie braune, blonde oder schwarze Haare?

Oder werden Tattoos immer ein zweiseitiges Blatt mit heller und dunkler Seite bleiben?

Auch was die internationale Gesellschaft angeht...
Ich weiß ja nicht, wie sich das in anderen Ländern entwickelt hat.. kenn ja nur Deutschland :mrgreen:

Würd mich interessieren, was ihr vermutet, was euer Eindruck ist. Ist ein langsamer positiver Wandel zu spüren...?
Auch die Anzahl jener, die sich tätowieren lassen im Vergleich zu früher.... so vor 10...15... Jahren?
Oder wird es wohl für immer eine gewisse Schmerzgrenze geben, egal wie viele Menschen tätowiert herum laufen (---> Gesicht, Hände, etc.)
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Re: Wandel der Gesellschaft

Beitragvon Sahara » 06.01.2007 14:14

Galley_Beggar hat geschrieben:Es wird extremer... aber wenn diese Generation, sag ich mal alles was so nach 1980 geboren wurde, für die Tattoos eine gewisse Normalität haben, irgendwann auch Führungspositionen belegen... wird sich dann alles langsam ändern?
So im Laufe der kommenden 10...20 Jahre?

genau das geht mir auch so manchmal im kopf herum.
zu einem ergebnis bin ich allerdings noch nicht gekommen.
ich kann mir einerseits schon vorstellen, dass sich einiges lockern wird.
andererseits gibts doch auch unter gleichaltrigen noch sooooo viele die spießiger als manch oldies sind. :?

ich bin zum beispiel ab und an in nem mädchen-forum. so für klamotten und stlyling usw. was meint ihr, wie viele junge leute es noch gibt, die piercings und tattoos als "total abartige verschandelung" des achsotollen menschlichen körpers betrachten. schlimm ist das!
und eben auch die werden irgendwann in führungspositionen sitzen.

fazit: wahrscheinlich wird sichs ein bischen lockern, was die gesellschaftliche akzeptanz im allgemeinen anbelangt, und hintergedanken wie "alles knastis" werden mehr in vergessenheit geraten, da ja auch diejenigen, dies nicht mögen, trotzdem wissen, dass die leute sich ihre hautbilder in diversen studios und nicht in diversen inhaftierungsanstalten machen lassen. *g*

jobmäßig wirds wohl immer auf glück und tätigkeit ankommen, wieviel bunte haut man zeigen darf.
ich kann mir jedenfalls auch in 20 jahren keinen bankschalterangestellten vorstellen, der 2 sleeves und n kurzärmeliges hemd trägt.


ich z bsp hab im öd gelernt, gearbeitet und jetzt bin ich in einem sehr großen konzern. nirgendwo hatte ich probleme, sommers ein luftiges kleidchen anzuziehen, mit dem man mein doch relativ großes tattoo sieht. ich hab allerdings auch wenig bis keinen kundenverkehr; ich "bediene" nur interne angestellte. da ich aber sowieso ne type bin, die lieber hintergrundarbeit macht, hoffe ich, wird das auch noch lange gutgehen bei mir, jobmäßig.
die meisten lassen nen spruch ab und gudd is. :) und ich hab eigentlich ausschließlich ältere kollegen um mich rum.
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Beitragvon Nimue » 06.01.2007 15:28

Da ist wohl noch ein langer Weg zu gehen.

Denke mal gewisse Tattoos und Piercings sind eher akzeptiert als andere. Wer sich als Frau z.B. einen netten Delphin auf die Schulter machen lässt, wird weniger Probleme haben als mit ner Dämonenfratze.

Oder ein Bauchnabelpiercing gehört ja schon fast zur Standarausstattung. Da sagt auch keiner mehr was. Anders siehts bei nem großen Flashtunnel aus.

Aber es wird besser, Stück für Stück. Ich z.B. arbeite am Flughafen Frankfurt. Ok mein Tattoo sieht kein Mensch, aber ich hab auch nen Stab in der Augenbraue. Kein Ding. Hab viel Kundenkontakt (Check-In), hat sich bis jetzt noch keiner beschwert. Doch einer von der Sicherheit, denn die müssen ihre immer noch rausmachen.. :roll:

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Beitragvon KOBRA74 » 06.01.2007 19:27

dass menschen nach ihrem äußeren beurteilt werden wird sich in absehbarer zeit nicht ändern. wir alle sehen einen menschen und stecken ihn, ausgehend von seinem erscheinungsbild, in eine schublade. ich nehme mich da keinesfalls aus. dabei ist es noch egal, ob er tätowiert ist oder ne komische frisur hat, ne narbe im gesicht, baggie jeans oder anzug trägt. es ist sicherlich auch ein instinkt im menschen, ähnlich wie wir ein gespür haben für eine gefährliche situation. erst wen wir völlig vorbehaltlos einem menschen gegenübertreten, wird ein tattoo keine rolle spielen. in unserer heutigen gesellschaft ist es einfach mal so, das ein tattoo mehr auffällt (bzw stärker ins gewicht fällt) als die meisten anderen äußerlichkeiten. vor wenigen jahrzehnten musste ein mann noch kurze haare tragen um nicht negativ aufzufallen. heute kein thema mehr. das ist alles abhängig von der gesellschaftlichen entwicklung. würden wir uns schon seit jahrhunderten tätowieren, aber auch nur schwarze kleidung tragen, würde dir dein chef vielleicht sagen: "ihre tätowierungen sind ja ihre sache, aber ein rosa t-shirt, das geht nicht klar."

ich denke weiter, dass es branchen gibt, in denen individualisierung überhaupt nicht gefragt ist. wenn ich in nem kaufhaus eine verkäuferin suche, ist es praktisch, wenn sie eine uniform trägt. aber ist das der einzige grund? sicher nicht. vielmehr wird der mensch zu einem werkzeug und soll eine funktion erfüllen, aber nicht den kunden mit seiner persönlichkeit belästigen.
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Beitragvon deluxe » 06.01.2007 19:47

Es wird sich bestimmt lockern in den nächsten Jahren. Denoch ist es eine Kunst und über Geschmack lässt sich streiten, der eine sagt oh wow Barock und der andere sagt das selbe bei moderner Kunst die aussieht, wie von einem dreijährigen der in einen Farbeimer gefallen ist und einmal quer übers Bild gelaufen. :wink: Wäre doch auch schlimm, wenn alle den selben Geschmack hätten. Genau das macht die Welt doch farbenfroh und lustig.
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Beitragvon SpikesMum » 06.01.2007 20:39

Ich glaube eher, daß sich eher sehr langsam was ändern wird. Die Medien zeichnen die Form vor, die gefälligst jeder einzuhalten hat. Und wer aus der Norm fällt, ist der "Aussenseiter".

Obwohl es natürlich immer auf die Tattooart ankommt. Die "Massenware" wird wahrscheinlich eher akzeptiert (weil man sowas dauernd sieht) als die grösseren bzw. außergewöhnlicheren Bilder.

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Beitragvon Galley_Beggar » 06.01.2007 21:05

was meint ihr, wie viele junge leute es noch gibt, die piercings und tattoos als "total abartige verschandelung" des achsotollen menschlichen körpers betrachten.
echt? :shock:
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, da es doch inzwischen Trend ist sich Massentattoos zu verpassen... was grad halt in ist....
ich kann mir jedenfalls auch in 20 jahren keinen bankschalterangestellten vorstellen, der 2 sleeves und n kurzärmeliges hemd trägt.
Obwohl ich das begrüßen würde, weil es den Menschen gleich viel offener und seltsamer weise auch kompetenter erscheinen lässt :mrgreen:
Ich kann mir einfach keinen verborten Sesselschimmel vorstellen, der das gesamte Gesetzbuch in und auswendig kennt und streng nach Paragraph sowieso arbeitet, weder recht noch links mal aus seiner Spur raus blinzelt...

Seufz, ich werde bald mit Kunden zu tun haben, daher muss ich mein großflächiges Tattoo gut kaschieren müssen und auch im Hochsommer zugeknöpft herum laufen :lol:

aber ich hab auch nen Stab in der Augenbraue. Kein Ding. Hab viel Kundenkontakt
Also was Piercings angeht, ist es mit der Lockerung schon wesentlich weiter.
Nasen-, Lippen- und Augenbrauenpiercings trifft man im öffentlichen auch schon vermehrt. Mein ehemaliger Finanzberater hatte sogar ein Zugenpiercing. :lol:
Ich muss meine dagegen raus nehmen, wenn ich bald Kunden besuchen fahr :(

Wer sich als Frau z.B. einen netten Delphin auf die Schulter machen lässt, wird weniger Probleme haben als mit ner Dämonenfratze.
Verdammt :mrgreen:

Das ist ähnlich wie mit den Tribals... zeitlos halt. Der Delphin ist auch in 30 Jahren noch toll und anerkannt.

ihre tätowierungen sind ja ihre sache, aber ein rosa t-shirt, das geht nicht klar.
Wobei mir in letzter Zeit vermehrt irgendwelche hohen Bankertiere über den Weg gelaufen sind, die rosa Hemden oder rosa Krawatten trugen :0
Gehört im Moment ja sowieso noch zur guten Etikette, wenn man im Anzug auftritt, Krawatte, bügelglatter Anzug und eine teure Aftershave-Wolke um sich herum.
vielmehr wird der mensch zu einem werkzeug und soll eine funktion erfüllen, aber nicht den kunden mit seiner persönlichkeit belästigen.
Der Satz ist sowas von wahr... und das ist das Traurige.... :(
Ich hab das Gefühl, das der Mensch mehr und mehr zu einem Objekt wird, der weder zu denken noch zu fordern hat... das Denken ist nur noch denen gestattet, die sich ihr Wissen erkaufen können.... Oder jedenfalls einen Wisch, auf dem der Erwerb von Wissen vermerkt ist...
Wäre doch auch schlimm, wenn alle den selben Geschmack hätten. Genau das macht die Welt doch farbenfroh und lustig.
Gut, Geschmack ist etwas anderes ;)
Aber wenn andere verurteilt werden, nur WEIL sie etwas buntes an sich haben, völlig egal was... dann find ichs schlimm genug...
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Beitragvon howard_jones » 07.01.2007 2:21

KOBRA74 hat geschrieben:vielmehr wird der mensch zu einem werkzeug und soll eine funktion erfüllen, aber nicht den kunden mit seiner persönlichkeit belästigen.


Dieses Zitat wäre es fast Wert eingerahmt zu werden oder zumindest eine Signatur daraus zu machen!

Ich werde mich ja auch in ein paar Monaten großflächig stechen lassen und habe zuvor meinen Chef davon in Kenntniss gesetzt und gefragt ob es Probleme mit dem Job geben würde. Er hat mir zwar versichert das es keine Auswirkungen auf meine Kariere hat, aber in einem Nebensatz meinte er "wie man sich sowas nur antun kann".
Lustigerweise arbeitet sein Zwillingsbruder in der selben Firma und fand die Idee von mir total super.

Naja Geschmäcker sind halt verschieden.
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Beitragvon Christian#18 » 07.01.2007 3:23

Hallo zusammen bin neu hir, und finde euer Thema sehr Interessant!

Es heißt jetzt also 10 bis 20 Jahre warten bis wir eine "BESSERUNG" der geselschaft erhoffen können????Wenn ich das richtig verstanden habe!!
Traurig genug ich habe beide seiten kennengelernt ich Arbeite in einem großen Konzern wo das überhaupt kein Prob. ist. Allerdings habe ich seit mitte des Jahres meine Abendschule fertig und durch die neue Situation und Stellensuche bin ich auf unverständniss getroffen!!Dabei sieht man mein Tattoo garnicht wenn ich ein T-shirt anhabe (was gut lange Arme hat :wink: ).Naja ich weiß durch die Schule das man das keinem Arbeitgeber mitteilen muss und es kann auch kein Kündigungs Grund sein!!!Währe ja noch schöner!!!!!!LACH
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Re: Wandel der Gesellschaft

Beitragvon Panda » 07.01.2007 7:18

Vorerst: Ja, die Zeit wandelt sich auf jeden Fall, aber das nur sehr sehr langsam!


Zu mir selbst. Das ist mir solangsam keksegal was die Leute denken. Und? Dann sauf ich eben, bin ein schlechter Mensch und dazu tätowiert. Ich habe in letzter Zeit genug Abschaum an Leuten (Verbrecher, Betrüger, Lügner, Psychopaten) gesehen, da stört mich so ein kleiner tätowierter Säuferwurm ehrlich gesagt nicht mehr. Der fügt anderen Menschen wenigstens keinen Schaden zu, im Gegensatz zu dem wirklichen Abschaum da draußen.
Klar bin ich als Tätowierter auch mal genervt und verhalte mich der GEsellschaft nicht dementsprechend richtig. Aber das ist menschlich. Nur weil ich tätowiert bin werde ich mich jetzt garantiert nicht als braves Lamm dahin stellen, damit mich alle mögen. Und wenn mich Leute meiden, weil sie Angst haben vor meinen Tattoos, das ist es auch ok. Ich hab keine Probleme mehr damit, wenn ich nicht so ticke wie die Leute es erwarten.


So. Also ich glaube nicht, das in absehbarer Zeit Tattoos der NOrmalität angehören. Gut, in den letzten Jahren, seitdem ich selbst tätowiert bin und mich mehr mit dem Thema befasse, merke ich auch, wie der Trend dahin geht: "Tattoos sind toll". Wer hat heutzutage noch keines? Gibts eigentlich fast gar nicht mehr. Soweit ich weiß, waren in den 80ern so gut wie keine Frauen tätowiert und wenn, dann gabs nur kleinflächige Motive zu sehen.
Allerdings höre ich von jungen Leuten immer noch die alt berühmt berüchtigen Sätze "dem würde ich mein Geld nicht anvertrauen". Das rührt wahrscheinlich noch von den elterlichen Erziehungsmaßnahmen her, die noch einige Generationen zurück liegen.
Und da liegt das Problem, wo sich die Geister scheiden.
Ich glaube, es wird noch sehr sehr lange dauern, bis die Gesellschaft für solche Leute wie uns bereit ist, oder das man mal in so einem kleinen Dorf wie bei uns mit Gesichts/Handtattoos rummaschieren kann, als wäre es Alltag, aber wie man sieht, es geht schon ganz schleichend voran.

Die letzten Jahre haben es gezeigt. Viel mehr Leute lassen sich an Handgelenken stechen oder sogar was ganz winziges am Hals oder auf den Zehen. Sowas war früher undenkbar.
Wir sind eine Mitläufergesellschaft. Hat einer ein chinesisches Zeichen, habes es ein paar Monate später sehr viel mehr und so ist es mit allem.

Aber(!), Ich glaube ganz stark, Tattoos werden immer eine zweischneidige Klinge bleiben. Schau her, heutzutage stempelt man Frauen mit roten Haaren immer noch als Hexen ab oder sie werden gehänselt und verhasst.

Aber was solls. Ich finde es verdammt lustig, wenn Leute kommen und meinen, wie man sich denn so abartig verschandeln kann :|

Ich bin mal stark gespannt, wie es in 20 Jahren aussieht. Dann hat nämlich eh jeder ein Tattoo, die ersten Trends sind dann längst vom Tisch und das eine oder andere Tattoo wird vielleicht auch schon einem Knasttattoo ähneln. Dann bin ich mal gespannt, wer wen alles verurteilen und über den Tisch ziehen wird :mrgreen:
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Beitragvon dobermann » 07.01.2007 12:59

In den letzten jahren hat sich die akzeptanz doch einwenig geändert obwohl ich das wort "akzeptieren" eigentlich als etwas negatives ansehe....so nach dem motto "naja ich akzeptiere es das du tätowiert bist" nun ich akzeptiere es auch das jemand NICHT tätowiert bist! Den menschen wird nichts anderes übrigbleiben als mich zu "akzeptieren"sie können nämlich nichts dagegen tun :mrgreen: naja sie können versuchen mir steine in den weg zu legen indem sie mir keine jobs geben oder mich versuchen auszugrenzen...aber scheiss was drauf denn nicht die gesellschaft grenzt mich aus sondern ICH mich selbst!!!Als ich keinen job hatte hörte ich desöfteren "naja typisch,tätowiert und arbeitslos" heute höre ich öfters "naja piercer ist ja kein richtiger beruf und was machst du wenn der trnd einmal weg ist?dann hast keinen job und findest keinen weil du so aussiehst"Ich muss dann immer grinsen und meine "dann hol ich mir die kohle vom arbeitsamt die so leute wie DU für mich einzahlen denn du hast ja DEN supergesicherten arbeitsplatz" :p Es ist egal was du machst die leute werden immer etwas zu bemängeln haben wenn du nicht das leben lebst das SIE leben!!
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Re: Wandel der Gesellschaft

Beitragvon Sahara » 07.01.2007 13:04

Panda hat geschrieben:Schau her, heutzutage stempelt man Frauen mit roten Haaren immer noch als Hexen ab oder sie werden gehänselt und verhasst.

hab ich jetzt die ironie verpasst oder gibts sowas echt noch? :shock:
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Beitragvon Panda » 07.01.2007 14:37

Sahara, ja das gibt es noch :) Ich bin selbst leicht rothaarig und sommersprössig und bekomme auch heute noch manche seltsame Kommentare an den Kopf geworfen oder Argumente die etwas unter der Gürtellinie liegen :lol:
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Beitragvon Seta » 07.01.2007 15:48

Ich denke, dass wir aus unserer Sicht vll. sagen, ja es hat sich in den letzten Jahren "zum Besseren" gewendet, im Sinne von: es hat sich mehr Akzeptanz gegenüber Tatoos entwickelt. Das mag auch stimmen. Aber ich würde trotzdem behaupten, dass die Menge an Leuten, die Tatoos asozial etc. finden, die Menge der Leute, die sie schön oder zumindest nicht negativ wahrnehmen, noch immer bei weitem übersteigt.

Und da möchte ich jüngere Leute überhaupt nicht ausschließen. Viele kommen gar nie zu dem Punkt, sich mal eine eigene Meinung zu bilden, die sich von der ihrer Eltern oder ihrer näheren Umgebung unterscheidet, das merke ich grade hier wo ich wohne - eine recht ländliche Gegend - sehr stark. Viele werden im Sinne ihrer Eltern erzogen und in ihrer Berufsausbildung "weitererzogen" und zwar unwesentlich anders als vor 50 oder 100 Jahren. Um ein Beispiel zu nennen: mein kleiner Cousin hatte auf Lehrstellensuche etwas "längere Haare". Nein, keine Mähne bis zu den Schultern, die Stirnfransen hingen eben ein ganz klein wenig über die Ohren. Er hat nur unter der Bedingung eine Lehrstelle gefunden, sich die Haare ganz abschneiden zu lassen, also "ordentliche Frisur"... und nein, er hat keinen Kundenkontakt. Und er hat es auch ohne Widerrede gemacht und zu seiner eigenen Ansicht gemacht. Vermutlich wird er es in 20 Jahren bei seinen Lehrlingen genauso machen, "weil das eben dazugehört".
Bei so viel Engstirnigkeit - da wäre ein Tatoo niemals drin.

Als ich mir vor einigen Jahren einige Ohrlöcher stechen ließ, wurde ich von Leuten aus meiner Familie, zu denen ich eigentlich innigen Kontakt hatte, wie eine Aussätzige behandelt. Ich wurde tatsächlich angekukt, als ob ich eine ziemlich ansteckende Krankheit hätte. Und die Worte, die in der darauffolgenden Diskussion fielen - das Wort "pervers" war auch darunter - haben nicht nur den Kontakt etwas weniger innig gemacht, sondern mir auch gezeigt, wie sehr Leute in ihrer Engstirnigkeit auf Äußerlichkeiten fixiert sind, sogar bei Menschen, die sie schon ihr Leben lang kennen!

Also, kurz gesagt, da ich das hier, im kleinen "Kaff" sozusagen täglich mitbekomme, wie weit Intoleranz reichen kann, wäre ich keineswegs davon überzeugt, dass sich die Ansichten in Bezug auf Tatoos lockern werden. In die Chefetagen steigen meist die Leute auf, die den vorangehenden Chefs möglichst ähnlich sind, und das fördert auch konservative Ansichten.
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Beitragvon dapussydeluxe » 08.01.2007 5:53

Ich gebe dir vollkommen recht bei dem was du dort geschrieben hast. Es ist leider heut zu Tage wohl immer noch so, dass der Großteil der Leute Tattoo´s als "asozial" ansieht und das wird sich auch erst einmal nicht ändern, da braucht es noch ein paar Jahre. Mit deinen 10 - 20 Jahren liegst du warscheinlich gar nicht so falsch, wobei ich die 20 eher für die richtige Richtung halte.
Die "älteren" Generationen, ich sehe dass ja an meinen Eltern, Omas + Opa, sind einfach mit solche Dingen nicht aufgewachsen und wissen damit nicht umzugehen, lassen sich aber gar nicht erst drauf ein zu verstehen worum es eigentlich geht... alles ziemlich konservativ :roll:

Aber was solls, die Meinung solcher Leute sind nicht ausschlaggebend für mich, da ich genau weiß sie geben sich ja nicht einmal die Mühe zu verstehen warum man so etwas macht...

...und Argumentationen wie "Was machst du wenn du alt bist" und so ein dummes Geschwätz gehen einmal ja sowieso schon lange am Arsch vorbei :mrgreen: :wink:
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