Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

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Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon DCN » 04.04.2012 14:04

Hallo!
Ich habe Krampfadern an einem Bein, genauer gesagt an der Wade bis in die Kniekehle. Ich war bei einem Arzt und der sagte man muss diese Krampfadern entfernen (Stripping), weil ich sonst irgendwann mal Probleme bekommen kann. Er hat mir geraten, mein Leben lang Kompressionsstrümpfe zu tragen, damit sich keine neuen Krampfadern bilden. Also auch nach der Operation, wenn die "schadhaften" Venen entfernt worden sind.

Jetzt stehe ich vor ein paar Problemen..
Und zwar liegt der Operationstermin wahrscheinlich so eine Woche vor einem Tattoo-Termin. Nach der Operation bekomme ich Thrombosespritzen. Diese Spritzen verdünnen das Blut. Allerdings konnte die Arzthelferin mir nicht sagen, wie lange diese Verdünnung wirkt. Also ab wann das Blut wieder normal ist.
Vielleicht weiß das hier jemand? In 2 Wochen muss ich nochmal zu dem Arzt, dann frag ich den auch noch mal, aber in der Zeit mach ich mich hier schonmal verrückt..

In ein paar Jahren wollte ich mir die Waden tätowieren lassen. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Kompressionsstrümpfe dann hinderlich sind. Also in der Zeit wenn das Tattoo frisch ist, würde ich sie einfach weg lassen *g*. Aber irgendwann muss ich sie dann halt wieder tragen, und die sind wirklich sehr eng. Also beim ausziehen "schuppt" sich auch jedes mal viel Haut ab. Oder würdet ihr mir dann generell von Bein-Tattoos abraten?

Vielleicht hat hier jemand ein ähnliches Problem oder Erfahrung mit so etwas. Mit dem Arzt kann ich über das Tattoo-Problem schlecht reden, für den steht der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund.

:(
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon hisk » 04.04.2012 15:35

das geplante Tattoo soll aber nicht auf das jetzt operierte Bein, oder?
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon DCN » 04.04.2012 16:15

nein nein, das geplante Projekt kommt auf den Arm.. Aber weil mir da bald der Platz ausgeht, wollte ich in ein paar Jahren auf die Beine/Waden ausweichen.
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon hisk » 04.04.2012 17:18

ich weiß (auch) nicht wie lange die Blutverdünnung vorhält... würde aber bedenken, daß dann da zwei *Baustellen* fast zeitgleich sind, die verheilen müssen.... das würde mich wohl davon abhalten.... :oops: meine KA-Op ist aber auch schon lange her - bestimmt geht das inzwischen schonender.... und die Verheilung schneller.... :roll:
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon rockkat » 04.04.2012 19:56

als grobe faustregel gelten 7 tage lebensdauer der thrombozyten die für die blutgerinnung verantwortlich sind. z.b. sollten die letzten 7 vor ner geplanten op keine schmerzmittel wie aspirin mehr eingenommen werden.
ich denke du kannst davon auch ungefähr bei den spritzen ausgehen, fraglich ist halt wie lang du nach der op noch machen mußt. das argument mit den zwei baustellen würde ich auch nicht ganz außer acht lassen
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon DCN » 06.04.2012 14:43

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die OP nicht so schlimm wird. Also dass es danach auch nicht so weh tut. Das muss ich dann wohl doch nochmal mit dem Arzt besprechen.. jetz hab ich eh Panik vor der OP :oops:

hisk: trägst Du noch die blöden Strümpfe?
Sind die hinderlich bei einem Bein-Tattoo? Die reiben ja ständig auf dem Tattoo..
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon hisk » 06.04.2012 15:34

keine Panik wegen der OP... das wird schon werden! 8)
wie gesagt, bei mir ist es ja schon ewig her..... die Strümpfe reiben an sich nicht; die sitzen ja sehr fest (sollen sie ja auch).... über ein frisches Tattoo würde ich sie natürlich auch nicht gleich ziehen..... aber nach der Abheilphase dürfte es m.M.N. dann kein Problem mehr sein...
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon Prügelknabe » 07.04.2012 18:56

Zunächst einmal halte ich es für eine blöde Idee die Krampfader-OP und das Tätowieren im Abstand von einer Woche machen zu lassen. Die Geschichte mit den Krampfadern ist ja (ähnliche wie ein Tattoo) eine "Schönheits"-OP und von daher denke ich nicht, das ein Aufschub der Einen oder Anderen Sache eine große Rolle spielt. Natürlich können sich ausgeprägte Krampfadern auch körperlich bemerkbar machen, aber ich denke da kannst du am Besten einschätzen wie wichtig dir eine Entfernung ist.

Des Weiteren wollte ich hier mal ein paar Sachen zur Blutgerinnung klarstellen. Bei der Gerinnung handelt es sich um einen sehr komplexen Mechanismus, der eine zelluläre (Erythrozyten/Thrombozyten) und eine plasmatische Komponente (Fibrin/Thrombin) besitzt. Beide Komponenten greifen ineinander und führen dadurch zu einer optimalen Gerinnung. Die meisten Medikamente hemmen die plasmatische Gerinnung, wodurch eine Vernetzung von Fibrin durch Thrombin verhindert wird (extrem vereinfacht) und dadurch indirekt auch die Thrombozytenaggregation abgeschwächt oder verhindert wird. Es ist aber meiner Meinung nach Unsinn, dass Thrombozyten nur 7 Tage zirkulieren (die Lebensdauer kann durchaus länger sein), sowie das Aspirin deswegen 7 Tage vorher abgesetzt werden muss (der Zusammenhang würde mich interessieren). Generell sollten Schmerzmittel einige Zeit vor einer Operation abgesetzt werden, da sie sich negativ auf die Betäubung auswirken und nicht wegen dem Einfluss auf die Gerinnung.

Soweit ich weiß sind in diesen Thrombosepritzen Medikamente auf der Basis von Heparinen enthalten. Heparin verstärkt die Wirkung von Antithrombin, dadurch wird die Aktivität von Thrombin gehemmt, was wiederum die Bildung von Fibrinpolymeren und dadurch die Bildung eines Thrombus verhindert. Die genaue Halbwertszeit dieser Medikamente kenne ich nicht, aber ich glaube Heparin wird relativ schnell über die Niere ausgeschieden. Aus diesem Grund denke ich das die Wirkung nur einige Stunden bis maximal 1-2 Tage anhält.

Zum Schluß hätte ich noch eine Frage. Das Tragen von Thrombosestrümpfen ist meiner Meinung nach eine Maßnahme der Prophylaxe, zum Beispiel bei Langzeitflügen, nach Operationen oder bei bettlägerigen Patienten bzw. bei Personen im Rollstuhl. Ich kann zwar verstehen, dass dein Arzt dir das empfohlen hat, aber ich persönlich würde lieber mit Krampfadern leben als sowas permanent zu tragen. Außerdem was macht es für einen Sinn sich die Waden zu tätowieren und dann immer diese Strümpfe zu tragen? Das beißt sich doch irgendwie oder?

P.S. Ich bin kein Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr => öffentliches Forum!
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon rockkat » 07.04.2012 20:10

je nach quelle wird eine lebensdauer zw. 5-12 tagen angegeben. daher hab ich faustregel geschrieben, dies wird auch meiner erfahrung nach in der medizin so gehandhabt. das absetzen bezieht sich vor ner op sehr wohl auf den gerinnungsaspekt. paracetamol z.b. ist erlaubt. für eine krampfader op gibt es ausreichend andere gründe, nicht nur optische. dazu zählt auch das tragen der kompressionsstrümpfe. wundert mich gerade das du scheinbar sehr viel über die gerinnung weist aber wohl nicht über den zusammenhang von thrombosen und evtl. daraus resultierenden embolien.
ob die tattoos gesehen werden oder nicht sollte doch sache das trägers sein, es gibt genug menschen die so was nur für sich selber machen.
ich sehe da eher ein med. problem, es gibt hier genug berichte über doch recht stark geschwollene beine ob das dann förderlich ist oder vielleicht zu zusätzlichen problemen führt würde ich beim arzt abklären
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon Prügelknabe » 07.04.2012 20:26

@Rokkat: Mir ich durchaus klar, dass man Aspirin vor einer OP absetzen sollte, um eine optimale Gerinnung zu gewährleisten. Ich habe nur nicht verstanden was das Absetzen dieses Medikaments mit der durchschnittlichen Lebensdauer von Thrombozyten zu tun haben soll.

In Bezug auf die Thrombosegefahr hast du mich glaube ich missverstanden. Natürlich sollte man nach der Krampfader-OP bzw. nach jeder OP auf jeden Fall Thrombosestrümpfe tragen, um Gerinsel bzw. Embolien zu vermeiden. Allerdings hat DCN ja geschrieben, dass der Arzt dazu geraten hat die Strümpfe permanent zu tragen. Deswegen hatte ich mich gewundert, weil Krampfadern oder Besenreiser generell nix besonders sind und nur die Wenigsten (Vermutung meinerseits) deswegen permanent Trombosetrümpfe tragen.
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon rockkat » 07.04.2012 21:29

hm, für mich las sich der eingangspost so als das da schon ein schwerwiegenderes problem als nur ein optisches vorliegt, da war ich i-wie überrascht das du das so locker siehst. :wink:
mal sehen ob sich der te noch äußert, jetzt bin ich neugierig :)
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon tinydancingdoll » 08.04.2012 2:28

Also ich kenne das mit den KA-OPs aus der Familie (tolle Aussichten für mich :roll: :lol: ) und auch wenn das heute schonender geht, ist es glaube ich doch schon schmerzhaft und schwächt einen die Woche über...Das letzte mal, als jemand aus der Familie eine hatte, war glaub ich auch erst vor 2 Jahren oder so. Es ist ja auch nicht so, dass es der riesen Schmerz sein muss, aber es gibt halt dann doch ne Wunde, an ner blöden Stelle und das zermürbt einen dann schon ein bisschen.

Je nachdem, wie groß das Tattoo-Projekt ist, würde ich das dann auch nicht als angenehm einstufen, wenn man zwei "Baustellen" hat. Obs jetzt aus medizinischer Sicht bedenklich ist, keine Ahnung. Ich *würde* das nicht tun.
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon redbrodi » 08.04.2012 11:50

Ich selbst hatte ne ziemlich heftige Thrombose im linken Bein bis ins Becken hoch. Die Strümpfe musste ich zwei Jahre lang tragen neben der Einnahme von Gerinnungshemmern über 1,5 Jahre. Was Krampfadern angeht, können die schon sehr medizinischen Status haben, wenn sie sich krankhaft verändern und deswegen gezogen werden müssen. Danach hört sich das in dem hier geschilderten Fall für mich an. Die Strümpfe müsste sie wohl unabhängig von der OP so oder so ihr Leben lang tragen. Und so lange du dich mit Heparin spritzen musst, solltest du dich auch nicht tätowieren lassen. Denn während dieser Zeit ist die Gerinnung des Blutes herabgesetzt. Macht sich bei der offenen Wunde eines Tats nicht so gut, wenn du blutest wie ein Schwein und die Farbe nicht in der Haut bleiben kann dadurch. Heparin wirkt nur gerinnungshemmend, solange man es nimmt. Markumar, Falithrom und wie die Medis heißen wirken darüber hinaus noch lange nach, mindestens eine Woche, eher zwei.

Von einer Tätowierung so kurz im Anschluss einer OP (gerade einer an Blutgefäßen) würde ich echt abraten. Das tut wenigstens deinem Kreislauf und Immunsystem nicht gut. Die hätten dann schließlich echt ordentlich zu arbeiten und ne Menge Stress. Verschieb den Tat-Termin lieber.
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon DCN » 08.04.2012 21:48

Also das mit den Krampfadern ist kein optisches Problem. Es ist so, dass mein Bein (zum Glück nur das eine..) dauernd angeschwollen ist, manchmal kommt es zu Schmerzen wenn man auf die Venen drückt oder wenn ich in die Hocke gehe, weil die leider auch so in die Kniekehle gehen. Der Arzt meinte die Krampfadern müssen operativ entfernt werden, weil ich sonst in ein paar Jahren ein "offenes Bein" bekomme. Und das sei dann ein größeres Problem.. Die Strümpfe soll ich dann in Zukunft dauernd tragen, weil sich sonst die Krampfadern wieder neu bilden können. Diese Neubildung wird durch die Strümpfe auf ein geringes Restrisiko redzuziert. Ohne Strümpfe liegt die Wahrscheinlichkeit so bei 30-35 Prozent, dass ich wieder Krampfadern bekomme.
Also soweit die Aussage von dem Arzt..

Die Frage warum ich mir trotz Strümpfe ein Bein-Tattoo machen lassen will ist einfach zu beantworten. Meine Arme sind bald voll, und dann muss ich aus Platzgründen irgendwann zwangsweise auf andere Körperstellen "ausweichen". Wenn das trotz Strümpfe auch auf den Beinen geht, dann wäre das für mich die nächste Stelle. Rücken ist meiner Meinung nach nicht so toll, weil ich die Bilder nur im Spiegel sehen würde. Vorderseite sieht glaube ich nur bei sportlichen Leuten gut aus.. also bleiben nur noch die Beine.
Meine Tattoos sind für mich persönlich. Wenn sie dann unter den Strümpfen für andere nicht zu sehen sind, wäre das für mich nicht schlimm. Ich weiß ja das sie da sind, das genügt mir :D

Ich hab jetzt schon ein paar mal die Strümpfe angehabt, und ich hab halt gemerkt, dass sich beim ausziehen die Haut abschuppt. Also das sieht so aus wie ganz feiner Staub. Ich hab auch schon versucht mir vorm Anziehen die Beine mit Bodylotion einzucremen, dadurch wurde es ein bißchen besser. Mein Bedenken war halt, dass dann die Tattoos an den Beinen viel schneller ausbleichen oder unschön aussehen.
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Re: Krampfadern, Thrombosespritze, Kompressionsstrümpfe

Beitragvon redbrodi » 08.04.2012 22:48

Also wenn ich da an meine zwei Jahre durchgängig Strümpfe tragen denke, kann ich schon sagen, dass sich die Haut meines Beines verändert hat. Sie ist insgesammt dünner geworden, blass, trockener und schuppiger. All das trotz regelmäßiger Pflege und Cremen. Für mich fällt aus diesen Gründen ein Tattoo am Bein auf jeden Fall aus. Das Risiko wäre mir zu hoch, dass es sich tatsächlich mit den Jahren und aufgrund des Dauertragens der Strümpfe negativ verändert. Wenn ich mir vorstelle, täglich mindestens zwei Mal die wirklich sehr engen Strümpfe an- und auszuziehen, kann ich mir fast nicht vorstellen, dass das die Hautbeschaffenheit auf Dauer verändert somit auch ein Tattoo.

Abgesehen davon interessiert mich, wie willst du das überhaupt in der Abheilzeit bewerkstelligen? Über drei Wochen keine Strümpfe tragen?

Mir fällt grad ein, kann ein Hautarzt dazu nicht sogar Auskunft geben? :shock:
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