wow, vielen dank für die vielen meinungen! wirklich interessante diskussion.
Alois hat geschrieben:MIR würde nie einfallen einen Kellner, einen Tankwart oder eine Reinigungskraft als "Dienstleister" zu titulieren! Hat was mit Respekt zu tun.
Wenn mich jemand spüren lässt dass ich sowieso nur ein Dienstleister bin sind wir schon fertig.
verstehe gar nicht, warum die bezeichnung 'dienstleister' so am ego kratzt! ehrlich gesagt finde ich den begriff gar nicht schlimm, respektlos oder abwertend. mit der reaktion auf die bezeichnung macht man sich doch selbst kleiner als man ist.
das ist nun mal das wort, dass in der deutschen sprache für eine person, die einen dienst erweist/verrichtet verwendet wird. und dass ich respekt vor entsprechender person habe, zeigt sich doch schon alleine dadurch, dass ich seine 'dienste' in anspruch nehme, oder?! vor allem, wenn es um etwas so ewiges und persönliches geht wie ein tattoo auf meinem körper
entscheidend ist doch IMMER das zwischenmenschliche. wie gehe ich mit meinem gegenüber um. sehe ich mein gegenüber auf augenhöhe oder schaue ich von oben herab.
bevor ich in der werbung gearbeitet habe habe ich zudem eine ausbildung als hotelfachfrau gemacht und war hauptsächlich im service tätig. mein job war es menschen zu bedienen. ich war/bin ein dienstleister. ich habe/hatte keinerlei problem damit so betitel zu werden. fakt ist nunmal fakt.
natürlich gibt es hin und wieder mal deppen, die einen von oben herab behandeln, aber ich bin der auffassung, dass an dem sprichwort 'wie man in den wald hinein ruft...' sehr sehr viel dran ist. ich bin grundsätzlich zu JEDEM nett und höflich und wirklich jeder wird von mir mit respekt behandelt (ob er den behält ist ein anderes thema). zu denen die mir 'blöd' kommen (im berufsleben, wenn ich ihnen nicht aus dem weg gehen kann) oder mich respektlos behandeln bin ich besonders nett. höflich, zuvorkommend aber nicht unterwürfig. und die meisten dieser besagten menschen ändern daraufhin auch ihr 'getue'. zumindest ist das meine erfahrung. privat ist das wieder was anderes, aber darum geht's hier ja auch gar nicht.
beim lesen einiger antworten hatte ich das gefühl, dass ich als kunde eigentlich froh sein muß, wenn ich von euch tätowiert werden 'darf'. in meinen augen ist es ein geben und nehmen. ich will was von dir, du von mir. was nicht heißen soll, dass man alle jobs annehmen soll. es muß einfach stimmen.
ich respektiere dich und deine arbeit und möchte aus dem grund deine dienste in anspruch nehmen (kunst hin oder her). bin natürlich bereit ordentlich dafür zu bezahlen und zudem gut tipp zu geben. dankbarkeit, anerkennung und zufriedenheit.
aber wenn ich in einen laden komme und das gefühl vermittelt bekomme, dass ich dem tätowierer aus lauter dankbarkeit eigentlich den hintern küssen müsste, finde ich das respektlos mir gegenüber. nicht andersrum. der inker versucht sich damit über mich zu stellen und da gehört er nicht hin. ebenso wenig wie ich über ihn. aber: ich bin in seinem revier, er hat das know how und dementsprechend verhalte ich mich.
jedenfalls braucht sich so mancher nicht zu wundern, wenn er komisch behandelt wird. nochmal: wie man in den wald hinein ruft, so schallt es heraus.
irgendwo fiel das wort 'vermessen' im bezug auf mein anliegen dem tätowierer das foto seiner arbeit auszuschlagen. sehe ich in meinem fall etwas anders, denn der entwurf kam von mir. er musste 'lediglich' die tinte in die haut bringen.
so, und nun dürft ihr mich zerpflücken!
