Gegen Publikation des Tattoos

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Loreleytattoo » 20.11.2010 19:18

Das sehe ich allerdings genau wie bigfoot.
Dienstleister???????????????????ß :evil:
Wenn ein Kunde das fertige Motiv mitbringt und es genau so tätowiert bekommt, dann mag der Dienstleister stimmen.
So wie der Kunde den eigenen Entwurf verbessert, ausgearbeitet oder vervollständigt haben will, ist Kreativität des Tätowierers gefragt. Genauso isses mit einem kompletten Entwurf. Ich finde, dass dort der Dienstleister oder Handwerker aufhört.
Und somit hat man auch gewisse Rechte an dem Werk.
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Beitragvon Masinka » 20.11.2010 19:21

die tätowierer, die ich mir aussuche, sind meines erachtens nach künstler. dementsprechend sehe ich sie nicht als dienstleister. und wenn man den stil eines ganz bestimmten künstlers haben will, dann kann man eben nicht sein geld woanders hintragen.

von oben herab möchte ich trotzdem nicht behandelt werden - wurde ich bisher allerdings auch nicht. zumindest nicht von tätowierern :D

zum thema foto: ich bin da einer meinung mit bad kitty.. wenn du ihm deine haut anvertraust, solltest du ihm auch vertrauen können, dass er ein eventuelles foto nicht öffentlich zugänglich macht.
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Beitragvon Loreleytattoo » 20.11.2010 19:29

Foto machen und Fotos veröffentlichen sind sowieso 2 paar Schuhe.
Natürlich kann man von den Fotos lernen.
Man macht eins vom frischen Tattoo und dann noch eins vom abgeheilten. Und man sieht wo man das nächste mal etwas anders machen könnte. Das muss ja nun nicht zwangsläufig das gleiche Motiv sein um das nächste mal etwas besser zu machen. :roll:
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Beitragvon Panda » 20.11.2010 19:44

Ganz ehrlich? Ich war noch nie zum Nachtätowieren!

Das ist eine kostenlose Zusatzleistung, die man, wenn man will in Anspruch nehmen kann, aber nicht muß! Wenn eine Tätowierung gleich von Anfang an ordentlich gestochen wurde, ist das Nachstechen eigentlich überflüssig.


Ansonsten: reden hilft Probleme aus der Welt zu schaffen! Wenn ein Kunde bittet, eine Ausnahme zu machen, dann bin ich mir sicher, kann man das als Tätowierer so akzeptieren und hinnehmen. Wir sind ja nicht von gestern, sondern wissen heutzutage um die "Klauerei" von Tattoos bescheid.

Und persönlich: von mir wurden auch schon drei oder vier Tattoos kopiert, unmittelbar nachdem sie entweder im Netz oder in einer Tattoo-zeitschrift abgelichtet wurden. Es ist also gar nicht so selten, dass sowas passiert.
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Beitragvon Alois » 20.11.2010 20:43

Manno, was ist denn hier los..?
MIR würde nie einfallen einen Kellner, einen Tankwart oder eine Reinigungskraft als "Dienstleister" zu titulieren! Hat was mit Respekt zu tun.
Wenn mich jemand spüren lässt dass ich sowieso nur ein Dienstleister bin sind wir schon fertig. Tschü mit ü.
Sooo dringend brauch ich die Kohle eines Großkotzes auch nicht.
Respekt ist das Fundament jeglicher Komunikation. Punkt und Excursende.
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Beitragvon Guest » 20.11.2010 20:53

da wären wir wieder bei dem Thema "wie sehe ich das Thema Tätowieren"...
einfach nur n bild von irgendjemand x-beliebigen abholen, der mir egal ist, hauptsache der macht das was er soll, denn dafür wird er bezahlt,
oooder ein Werk zusammen MIT dem Künstler entstehen lassen und sich mit dem Tätowierer als Mensch ein wenig zu befassen und zu kommunizieren...
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Beitragvon neo » 20.11.2010 20:57

Der Unterschied zwischen "Tätowierern" (Würde da einen anderen Terminus wählen), die Dienstleister sind und den Tätowierern (hier passts), die Künstler sind ist der: Ein Dienstleister macht dir jeden Scheiß für Geld. Du bist ja König.

Wer die Gurke findet, darf sie behalten.
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Beitragvon aleister » 20.11.2010 21:49

wow, vielen dank für die vielen meinungen! wirklich interessante diskussion.
Alois hat geschrieben:MIR würde nie einfallen einen Kellner, einen Tankwart oder eine Reinigungskraft als "Dienstleister" zu titulieren! Hat was mit Respekt zu tun.
Wenn mich jemand spüren lässt dass ich sowieso nur ein Dienstleister bin sind wir schon fertig.

verstehe gar nicht, warum die bezeichnung 'dienstleister' so am ego kratzt! ehrlich gesagt finde ich den begriff gar nicht schlimm, respektlos oder abwertend. mit der reaktion auf die bezeichnung macht man sich doch selbst kleiner als man ist.
das ist nun mal das wort, dass in der deutschen sprache für eine person, die einen dienst erweist/verrichtet verwendet wird. und dass ich respekt vor entsprechender person habe, zeigt sich doch schon alleine dadurch, dass ich seine 'dienste' in anspruch nehme, oder?! vor allem, wenn es um etwas so ewiges und persönliches geht wie ein tattoo auf meinem körper :)

entscheidend ist doch IMMER das zwischenmenschliche. wie gehe ich mit meinem gegenüber um. sehe ich mein gegenüber auf augenhöhe oder schaue ich von oben herab.
bevor ich in der werbung gearbeitet habe habe ich zudem eine ausbildung als hotelfachfrau gemacht und war hauptsächlich im service tätig. mein job war es menschen zu bedienen. ich war/bin ein dienstleister. ich habe/hatte keinerlei problem damit so betitel zu werden. fakt ist nunmal fakt.
natürlich gibt es hin und wieder mal deppen, die einen von oben herab behandeln, aber ich bin der auffassung, dass an dem sprichwort 'wie man in den wald hinein ruft...' sehr sehr viel dran ist. ich bin grundsätzlich zu JEDEM nett und höflich und wirklich jeder wird von mir mit respekt behandelt (ob er den behält ist ein anderes thema). zu denen die mir 'blöd' kommen (im berufsleben, wenn ich ihnen nicht aus dem weg gehen kann) oder mich respektlos behandeln bin ich besonders nett. höflich, zuvorkommend aber nicht unterwürfig. und die meisten dieser besagten menschen ändern daraufhin auch ihr 'getue'. zumindest ist das meine erfahrung. privat ist das wieder was anderes, aber darum geht's hier ja auch gar nicht.

beim lesen einiger antworten hatte ich das gefühl, dass ich als kunde eigentlich froh sein muß, wenn ich von euch tätowiert werden 'darf'. in meinen augen ist es ein geben und nehmen. ich will was von dir, du von mir. was nicht heißen soll, dass man alle jobs annehmen soll. es muß einfach stimmen.
ich respektiere dich und deine arbeit und möchte aus dem grund deine dienste in anspruch nehmen (kunst hin oder her). bin natürlich bereit ordentlich dafür zu bezahlen und zudem gut tipp zu geben. dankbarkeit, anerkennung und zufriedenheit.
aber wenn ich in einen laden komme und das gefühl vermittelt bekomme, dass ich dem tätowierer aus lauter dankbarkeit eigentlich den hintern küssen müsste, finde ich das respektlos mir gegenüber. nicht andersrum. der inker versucht sich damit über mich zu stellen und da gehört er nicht hin. ebenso wenig wie ich über ihn. aber: ich bin in seinem revier, er hat das know how und dementsprechend verhalte ich mich.

jedenfalls braucht sich so mancher nicht zu wundern, wenn er komisch behandelt wird. nochmal: wie man in den wald hinein ruft, so schallt es heraus.

irgendwo fiel das wort 'vermessen' im bezug auf mein anliegen dem tätowierer das foto seiner arbeit auszuschlagen. sehe ich in meinem fall etwas anders, denn der entwurf kam von mir. er musste 'lediglich' die tinte in die haut bringen.

so, und nun dürft ihr mich zerpflücken! :twisted:
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Beitragvon Alois » 20.11.2010 22:10

Berichtigung:
"Dienstleister" kratzt nicht an meinem Ego, nicht die Spur. Aber meine Erfahrung zeigt mir, dass sich Aufträge von Menschen, die mich den "Dienstleister" spüren lassen, oft "komisch" entwickeln. Der Gipfel war mal die Bemerkung: "he Alter, du solst stechen und nicht diskutieren!!". Supi.
Daher geb ich mir sowas schon im Vorfeld nicht mehr, ganz einfach.
Grundsatzfrage: Picasso, Dürer, Rembrandt,... was waren die? Dienstleister, echt? Glaub ich nicht. Und ich würde z. B. einen Nico oder den Gruselpaule sicher nicht als Dienstleister bezeichnen.. Oder?
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Beitragvon aleister » 20.11.2010 22:13

neo hat geschrieben:Der Unterschied zwischen "Tätowierern" (Würde da einen anderen Terminus wählen), die Dienstleister sind und den Tätowierern (hier passts), die Künstler sind ist der: Ein Dienstleister macht dir jeden Scheiß für Geld.


aber auch der künstlerische tätowierer ist ein dienstleister. am ende geht es um die tinte in der haut. künstlerisch wertvoll und handwerklich geschickt...
und gerade das thema kunst ist ja sehr 'relativ' und liegt im auge des betrachters. wo fängt denn da der tätowierer (dienstleister) an und wo hört der tätowierer (künstler/dienstleister) auf? oder anders ausgedrückt: ab wann darf sich ein tätowierer mit dem titel 'künstler' schmücken?
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Beitragvon Alois » 20.11.2010 22:30

Man wieder mal kann erkennen dass nicht alle Menschen kompatibel sind... Ist nunmal so. 8)
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Beitragvon aleister » 20.11.2010 22:37

Alois hat geschrieben:Berichtigung:
"Dienstleister" kratzt nicht an meinem Ego, nicht die Spur. Aber meine Erfahrung zeigt mir, dass sich Aufträge von Menschen, die mich den "Dienstleister" spüren lassen, oft "komisch" entwickeln. Der Gipfel war mal die Bemerkung: "he Alter, du solst stechen und nicht diskutieren!!". Supi.
Daher geb ich mir sowas schon im Vorfeld nicht mehr, ganz einfach.
Grundsatzfrage: Picasso, Dürer, Rembrandt,... was waren die? Dienstleister, echt? Glaub ich nicht. Und ich würde z. B. einen Nico oder den Gruselpaule sicher nicht als Dienstleister bezeichnen.. Oder?


hey alois,
habe nicht nur dich in erster linie angesprochen sondern das ging im allgemeinen an die, die sich so über den begriff 'dienstleister' echauffiert haben :)
dass man auf leute die einen schlecht/minderwertig behandeln keinen bock hat und jobs bei denen man das schon im vorfeld wittern kann ablehnt, steht ausser frage.

zum thema künstler:
du würdest dich doch selbst sicher als künstler bezeichnen, oder? und ich denke viele/alle deine kunden und die die deine arbeiten kennen auch. (ich kenne sie noch nicht, hol ich aber nach :) )
aber möchtest du allen ernstes mit picasso, dürer, rembrand usw. auf eine stufe gestellt werden (ob du das selbst machst oder ander spielt keine rolle)? KÜNSTLER gibt es viele. im grunde sind wir das alle, wenn man es philosophisch/spirituell sieht. sollen wir anfangen künstler in stufen einzuteilen? picasso, dürer, rembrand und co. gehört in die künstler-kategorie-a, etwas weniger bekannte schon in künstler-kategorie-b usw. aber wer entscheidet das und wo sind die grenzen der abstufungen? :D
übrigens waren die großen meister durchaus dienstleister. im leben sehr oft arme schlucker, die teilweise in ärmlichsten verhältnissen gelebt haben und froh über jeden auftrag waren. viele wurden nämlich erst nach ihrem tod 'groß' bzw. erhielten eine beförderung in künstler-kategorie-a ;)
ein jan vermeer musste auch schauen, wie er seine familie ernähren konnte und konnte es sich nicht leisten aufträge abzulehnen ;)
hoffe du weißt, was ich damit ausdrücken möchte...
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Beitragvon aleister » 20.11.2010 22:38

Alois hat geschrieben:Man wieder mal kann erkennen dass nicht alle Menschen kompatibel sind... Ist nunmal so. 8)


zum glück, das macht das leben doch so spannend ;) liebe grüße!
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Beitragvon Alois » 20.11.2010 22:48

Im Ernst: ich seh mich NICHT als "Künstler".
Ich steche zwar fast nur selbst entworfene Unikate, aber ich sehe mich als als Handwerker.
Es gibt feste Regeln. Perspektive, Proportion, Licht und Schatten usw. Und dann sind da noch die Besonderheiten der Haut, Hygiene usw. Alles ganz klare Dinge. Papier ist ein dankbarer Werkstoff, auf Haut kann das ganz anders aussehen.
Aber ich bin sicher kein Dienstleister.
Respekt gegen Respekt, so arbeite ich gern.
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Beitragvon magicofart » 20.11.2010 22:48

wenn du es nicht willst, wird es jeder inker mit verstand akzeptieren(auch wenn es manchmal schwer fällt).punkt
http://www.tattoo-osnabrueck.de
Den Künstler muß nach jedem vollendeten Werk die Angst überfallen, er könne sich nicht mehr übertreffen.
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