Letztlich wird es verschiedene Stressfaktoren geben, da ihr ja auch von verschiedenen Trainern immer etwas "mitnehmen" konntet, aber letztlich sorgt ein absolut geklärtes Verhältnis auch für Stressreduzierung.
Das können auch so banale Dinge sein, wie die Entscheidung, was genau ihr jetzt macht und wie. Das stärkt auch die Bindung und die ist eben essentiell, wenns um Vertrauen und damit im entfernteren Sinne auch um Ruhe geht, weil er sicher ist, dass er sich auf dich verlassen kann.
Andererseits muss diese nahezu nicht existente Stressresistenz und Verhaltensweisen wie ins Körbchen verkriechen, wenn man mit ihm raus will einen Grund haben.
Und nicht selten sind es Dinge, an die man gar nicht denkt, die aber derartiges Verhalten auslösen.
Klar gibts auch Rassen, denen man die Stressresistenz gekonnt abgezüchtet hat (viele Setter, Collies und zunehmend auch Viszlas sind wandelnde Nervenbündel die fast zusammenbrechen, wenn man sie wie einen normalen Hund behandelt oder nur schief ansieht, das ist mehr als tragisch..), aber gerade da ist eine konsequente Erziehung, Geradlinigkeit und Struktur enorm wichtig, weil die Hunde dann etwas haben, was ihnen Sicherheit gibt.
War mal ein Trainer bei euch zuhause, wenn er eine schlechte Phase hatte und hat sich das mal vor Ort angesehen?
Das wäre echt wichtig, falls das nicht schon passiert ist, weil man da als Fachmann viele Kleinigkeiten sehen kann, die einem als Halter am eigenen Hund nicht auffallen, man wird mit der Zeit halt etwas "betriebsblind", das ist aber gar nix Schlimmes und passiert auch Hundetrainern mit den eigenen Hunden mal.
Ganz offensichtlich ist aber, dass dein Hund beschäftigt werden muss, und das nicht nur ein wenig.
Auch Unterforderung kann Stress auslösen.
Dummytraining ist schonmal gut, die Idee mit den Suchspielen ist auch gut, allerdings sollte man da aufpassen, was für ein Gemüt ein Hund hat und wie es sich dabei herausstellt.
Webnn der Hund dabei so triebig wird, dass er nervös ist und sich nicht beruhigen kann, ist das auch nur Stress, da muss man drauf achten.
Da würde ich dann eher begleitetes, gemeinsames Suchen mit Fund anzeigen etc. empfehlen, das bringt mehr Ruhe rein, aber das schrieb meine Vorrednerin ja bereits.
Das Longieren scheint ihm ja Spaß zu machen, also solltet ihr dranbleiben,
wenns sich weiter positiv entwickelt. Soll ja Bindungsstärkend wirken, und vielleicht ist genau das ja eure Baustelle.
Bei meinem Hund war und ist es so, dass ich sehr darauf achten muss, klarzustellen, wer das Sagen hat, denn wenn ich das schleifen lasse, bekomtm er Stress, weil er sich den Posten dann nimmt, obwohl er dafür absolut nicht gemacht ist.
Kleinere Dinge lasse ich ihm durchgehen (Pföteln z.B., aber nur bis zu einem bestimmten Grad, dann unterbinde ich das sehr deutlich), aber insgesamt braucht er Klarheit.
Im Gegensatz zu deinem Hund ist er aber ne faule Socke und macht sich auch Dummytraining etc. nichts, Suchspiele mag er nur, wenns um Futter geht, dabei dreht er aber für seine Verhältnisse sehr auf und daher mache ich das selten. Nun ist er auch älter und ihm reicht sich ausrennen können, ab und zu etwas Leckeres suchen, ein paar Kunststückchen machen und den Bauch gerubbelt bekommen.
