von Cybe » 15.11.2015 4:27
Also Rosen sind für mich, genau so wie Schädel, zeitlose Motive. Es sind eben die Klassiker und die jetzt als neue Arschgeweihe zu bezeichnen naja. Nee, auch Schiffe oder Schwalben nicht. Selbst Schriftzüge sind halt "Klassiker" ob man das braucht, muss jeder selbst wissen.
Ich werde mir wohl ne Rose auf die eine Hand machen lassen, weils für mich einfach eines der "Ur"-Tattoomotive und dennoch sehr neutral ist, im Gegensatz zu einem Tier/Character.
Neue Arschgeweihe sind für mich, wie schon erwähnt: umgefallene Achten und der Vogelschwarm, der sich seinen Weg aus einer Feder, Pusteblume oder was auch immer in die Belanglosigkeit bahnt. Ich mache diese Motive, auch wenn ich Leute drauf hinweise, dass die Infinity Love ziemlich verbreitet ist. Den meisten ist es völlig egal. Weil sie das eben unbedingt brauchen.
Achso, bei größeren Motiven sind die "Arschgeweihe" derzeit Taschenuhr und Kompass. In zig Variationen: Uhren mit der Geburtsuhrzeit des Kindes oder der eigenen. Kompasse mit den Anfangsbuchstaben der Familie oder mit Zahlen (so sinnvoll). Und Leute erzählen dazu dann die deepe Geschichte von der Zeit, der Vergänglichkeit und was auch immer. Beim Kompass ist es die Orientierungslosigkeit und den Weg zu finden oder den Partner dann als Norden zu definieren...
Ich will niemanden beleidigen oder angreifen oder ähnliches. Es ist nur dass, was ich so sehe und als Beispielbild kommen immer die selben Fotos von Tattoos (Googlesuche "Kompass Tattoo", erste 5 Bilder.)
Da sieht man dann erhlich gesagt auch schon, wie Leute zu ihrer Idee kommen. Ein Tattoo, was schon jemand hat, am liebsten 1:1 so.
Das find ich das eigentlich Traurige dran.
Übrigens haben meine 2 besten Freunde, unabhängig von einander, mir mitgeteilt, dass sie die super Idee für ihr nächstes Tattoo haben:
"Einen Kompass" -.-
Klar, ich solls in meinem Stil machen und ihnen was Individuelles draus basteln, dennoch ist es halt irgendwie son bisschen "Meh" gerade, wenn die mit sowas ankommen...
Aber bei allen Sachen gilt, selbst für die Pusteblume und Co.: was man draus macht ist das Entscheidende. Wenn man als Kunde mit so einem Wunschmotiv ankommt aber den Tätowierer darum bittet etwas wirklich individuelles zu machen, kann sowas durchaus ein schönes Motiv werden. Die meisten wollen aber genau so ein Infinity, das google ihnen als erstes ausspuckt. Wobei ich ehrlich gesagt keine wirkliche Idee, was man aus so einem aussagelosen Motiv machen sollte...
Maori ist irgendwie auch wieder sehr gefragt. Mein Chef macht sowas. Aber ohne die Bedeutung, sondern rein als grafisches Tattoo.
Aber die Leute, die es haben wollen, sind meistens genau so wenig daran interessiert was der Ursprung dieses Tattoos ist, wie sie den passenden Körper dafür haben.
Darüber kann aber jeder denken, was er will. Ein bisschen albern finde ich es, wenn man sich auf seine dünnen undefinierten Ärmchen ein Motiv machen lässt, dass eigentlich die großen Krieger der Ureinwohner Neuseeland kennzeichnet.
Nur weil man Tattoo hat, wie das von The Rock Johnson, sieht man eben lange noch nicht so aus. Aber das muss auch jeder selber wissen.