Bedeutung von Straightedge und sXe

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon vespaman » 27.06.2006 8:45

Ihr interpretiert da was rein was überhaupt niemand gesagt hat, "vodka" hat ja geschrieben er laufe damit nicht Reklame. Warum man etwas nicht machen soll obwohl man vielleicht Lust drauf hat wurde ja genügend erläutert. Ausserdem hätt ich jetzt auch gerade Lust an der Sonne zu liegen und trotzdem arbeite ich :roll:

Man schliesst sich in den meisten Fällen keiner Bewegung an sondern ändert sein Leben selber, ohne Kontakt zu anderen straight-edgern. Und wenn dann sicher nicht um zu zeigen dass man "besser" ist sondern weil man es für sich selber besser hält ohne staatlich geförderte oder verbotene Drogen zu leben.

Aber meine Meinung wird ja eh nicht ernst genommen weil ich nicht zum Tattooscout inner-circle gehöre :lol:
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Beitragvon McKeolegh » 27.06.2006 9:32

Also so wie ich das derzeit sehe, ist diese ganze sxe Bewegung doch nichts anderes als übertriebener "gesunder Menschenverstand"...
Ich kenne massig Leute die keine Drogen konsumieren, weder Alkohol noch sonstwas und in einer monogamen Beziehung leben ohne deswegen gleich nen Aufstand davon zu machen oder sich zu einer Bewegung zu zählen.

Ich selbst würde mich auch fast dazu zählen... Drogen will ich nicht, Alkohol trinke ich kaum, sex krieg ich nicht :( :P :P

Aber wahrscheinlich ist diese ganze sxe Bewegung mal wieder ein Zeiche dafür, dass es massig Leute gibt, die ihre persönlichen Überzeugungen lieber auf eine Art Fundament stellen und somit vielleicht andere besser abwerten zu können oder aber auch das Gefühl zu haben: Es gibt andere die so denken wie ich.
Wer weiß...
Im Prinzip ists doch ganz einfach:
So lange mich diese ganzen Sekten und Bewegungen und sonstwas in Ruhe lassen, lass ich sie auch in Ruhe.
Deswegen versteh ich auch nicht warum ihr euch hier so aufregt.

Sollte ich etwas wesentliches an dieser Bewegung falsch verstanden haben bitte ich um Aufklärung, hatte mir nur die erste Seite mit Statements von Mary und Sickboy durchgelesen.
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Beitragvon vespaman » 27.06.2006 9:51

Stimmt schon, eigentlich wäre die Bewegung unnötig. Es gibt auch viele Leute die sich "Drugfree" nennen um zu zeigen dass sie damit nichts zu tun haben, aber trotzdem keine Drogen nehmen. Genauso könnte man auch nach den 10 Geboten leben (oder was auch immer) ohne eine christliche Religionsbewegung...
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Beitragvon tattoogermane » 27.06.2006 9:58

wenn´s nur um illegale drogen geh´n würde, wäre ich einer der vorbildlichsten edger. hab ich noch nie konsumiert und werd´s auch nie tun.

ab und an mal einen saufen muss sein! rauchen kann ich mir nicht abgewöhnen, hab´s schon versucht. aber nicht aus irgendeiner überzeugung, sondern des geldes wegen würde ich es gern lassen.

bis dahin kann ich der sache auch noch folgen. der rest hört sich für mich nach totalitärem scheiss an.

folgt dem grossen X , denn ihr seid besser als die andern. klarer fall von faschismus!

trifft vieleicht nur auf einen noch kleineren kreis dieser gesinnung zu, aber irgendwann fängt alles mal klein an. der sozialismus war von der theorie her auch ´ne nette sache. was haben die menschen draus gemacht? faschismus mit´m roten stern. das gleiche trifft auf die geschichte der kirche zu. idee gut, ausführung schlecht.

gerade in wirtschaftlich schlechten zeiten laufen die leute bekanntermassen jedem scheiss hinterher um halt zu finden.

ich bin eh der meinung dass dergleichen mist in naher zukunft wieder verstärkt zuspruch bekommen wird, egal wie´s sich schimpft, oder welche maxime es anstrebt.
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Beitragvon Gerhard » 27.06.2006 10:21

Der Überzeugung bin ich auch.

Das Beispiel Kirche triffts ja auch auf den Punkt.
Ich habe religiös angehauchte Bilder, bin aber aus der Kirche ausgetreten.

Meiner Meinung nach verstehen die wenigsten Menschen den Sinn hinter solchen Sachen. Die suchen sich egal aus welcher Bewegung oder aus welchem Glauben ihre 5 Punkte heraus auf die sie dann ohne Rücksicht auf Verluste Blind zusteuern.
Nur so kann es zu so Eskalationen kommen wie z.B. beim Karikatur Streit.

Und jetzt stellt euch mal vor, dass alle Menschen z.B. dieser SXE sache hinterherlaufen.
Das erste was passieren würde ist, dass die Wirtschaft nen super Knax abkriegt. Keine Steuern durch Alkohol, Zigaretten, Kondome, ein riesen Haufen Arbeitslose mehr, drastischer Rückgang an Geschlechtskrankheiten, Lungenkranken, Leberkranken, usw, dadurch triffts das Gesundheitswesen. Und das ganze würde dann noch viel viel weiter reichen.
Also ich sauf und rauch meinem Land zu Liebe weiter. :lol:
Es werden ja Milliarden umgesetzt mit Lastern der Menschen.
Die Tätowierer wären nur noch am X aufs Handgelenk ballern und irgendwann wenn die Menschen merken, dass sie wie Batteriehühner einer dem anderen gleichen, werden sie wieder beginnen sich abgrenzen zu wollen. Das liegt glaube ich in der Natur des Menschen.
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Beitragvon VoDKa » 27.06.2006 11:41

danke vespaman (bin btw eine sie ;) ), nich hier von andere auf alle schließen. gibt immer überall arschlöcher. und da sxe im moment unheimlich trendy ist, ist es wohl so extrem. und ja, ich kenne aus so selbsterklärte missionare, und finds affig.

intressant find ich aber, das die meisten millitanten edger deutsch sind. liegt wohl noch immer in unseren genen anfällig für sachen zusein, die uns irgendeinen pseudostolz geben (womit ich nicht sagen will, das man auf sxe nicht stolz auf sich sein sollte, nur man das trotz sxe nix besser als andere menschen die legale drogen mit gewissen konsumieren).
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Beitragvon Hanjo » 27.06.2006 20:40

tattoogermane hat geschrieben:trifft vieleicht nur auf einen noch kleineren kreis dieser gesinnung zu, aber irgendwann fängt alles mal klein an. der sozialismus war von der theorie her auch ´ne nette sache.


Also in einer Sache kann ich euch wohl beruhigen: die Straight Edge - Bewegung ist und wird auch in Zukunft klein bleiben. Sie ist in den 80er Jahren aus der Hardcore-Bewegung in den USA hervorgegangen und die meisten Menschen wissen ja nicht mal was davon. Da wird sich auch in Zukunft nicht mehr viel tun. Etablieren kann sich die Bewegung nicht, weil sie nicht massentauglich ist...

Die Grundgedanken sind an sich gut und vorbildlich. Was spricht dagegen sich von dieser McDonalds, TV besessenen Gesellschaft abzugrenzen?
ja, es ist die Art und Weise wie man es an die Welt hinausträgt.
und eingie Edger scheinen tatsächlich richtig arrogant aufzutreten. Deswegen brauct man hier trotzdem nicht gleich den Begriff bzw die Bewegung an sich so harsch kritisieren!


Zum Abschluss noch ein für manche vielleicht ganz interessanter Text:

Martin Ableitinger hat geschrieben:Denn als es die Musik nicht mehr gab, suchte die Hardcorecommunity einen anderen Nenner - Ideologie, Message oder vielleicht auch attitüde, den Geist von Hardcore und was darauf folgte ist bekannt: Hardcore zermürbte sich an der Debatte um die eigene Identität, an den Grabenkämpfen unzähliger Splittergruppen - Old School, Political Correctness, Straight Edge, Anarchos, Veganer etc. - die all den Leuten erzählten, wie sie zu leben hätten und die damit einer wachsenden Zahl von Menschen gegnüberstehen, denen Message rein gar nichts bedeutete. Im Zuge der Intensivierung dieser ursprünglich recht fruchtbaren Diskurse gingen Toleranz und Gerechtigkeitssinn verloren und wurden von neuerlicher Gewalt, egal ob physischer oder nicht-physischer Natur, abgelöst. Plötzlich drohte Hardcore der eigenen Community buchstäblich unter den Händen zu zerfallen, schien doch nichts mehr übrig zu sein, als Fragmente und Dogmen irgendwelcher Sozialtheorien und Lebensentwürfe und ein bisschen Krach dazu.


aus "Hardcore Punk und die Chancen der Gegenkultur - Analyse eines gescheiterten Versuchs" von Martin Ableitinger.
hab ich mir aus der Uni-Bib der LMU München ausgeliehen...
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Beitragvon Hanjo » 27.06.2006 20:54

VoDKa hat geschrieben:und ich brauch auch nicht das neue veltins bier, nur weil das inner reliefflasche abgefüllt wird. ich bleib bei cola, viel eis und ner zitronenscheibe, bitte,


Cola und pro-life widersprechen sich für mich irgendwie...

Ich weiß nicht, vielleicht ist gerade das die traurige Eigenschaft beim sXe: es muss nach den paar Regeln die sXe klar definieren gelebt werden, und danach kommt oft nicht mehr viel. (damit mein ich jetzt nich dich Vodka, das mti der cola war jetzt nur der auslöser hergenommenfür ne allgemeine Ansicht von mir)
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Beitragvon PunkAssFuck » 27.06.2006 21:05

hmm.. aber nu ma ne ernste frage.... is denn wer, der sich selber als straight edger bezeichnet, aber trotzdem fleisch futtert, wirklich noch straight?? auch nicht oder??? kommt mir grad nur i n sinn, weil mein inker auch sXe ist, sich dieses nette x in die handgelenke geinkt hat.. aber fleisch futtert wien besessener.. naja.. ok.. wie n normaler mensch eben... und auch gut am.. naja rumpoppen is... DAS is dann auch wieder ein widerspruch.. denk ich.. ahhrg.. aber wieso lassen sich dann menschen als Edger bezeichnen.. wenn sie es nicht wirklich sind?? und Gibt das wirklich solch regeln.. manman.. und im endeffekt wenn jemand sich als "pro life" bezeichnet... ööh.. poppen is dann nur mit gummi und wasser wird vorher abgekocht?? sorry... issn bischen derb formuliert... aber es interessiert mich auch mal :P
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Beitragvon Hanjo » 27.06.2006 21:21

@PunkAssFuck: wie gesagt, das Label Straight Edge besteht mittlerweile wohl nur noch aus den paar Regeln, weniger aus einem wahren Geist dahinter.
Das doch ein pro-life gedanke dahinter steht, sieht man wiederum daran dass viele Edger auch gleichzeitig vegan leben.

Die entscheidende Frage ist doch: wie viele der fleisch-essenden Leute die sich heutzutage als Straight Edge bezeichnen, wären nicht auch Vegetarier/Veganer wenn dies irgedwann mal in der sXe-Entwicklung ein fester Bestandteil dieser geworden wäre (also eben auch als feste Regel stehen würde), nur um auch diesem Label zu entsprechen?!?
Genau diese Leute wären nicht straight edge denn sie folgen nur einer Mode, wollen einem Label entsprechen, um sich abzugrenzen.


Das war jetzt keine direkte antwort auf deine Fragen, aber vielleicht erklärt sich doch einiges für dich daraus...
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Beitragvon Guest » 27.06.2006 21:40

Gesund und bewußt zu leben ist eine Charakterfrage und jedem ist persönlich überlassen, ob er sich dafür begeistern kann. Ich habe mit Alkohol und Zigaretten aufgehört, weil ich das instinktiv besser fand, andere Drogen hatte ich nie genommen und auf "Vielweiberei" kam es mir auch nie an, ich fand das immer irgendwie abstoßend. Da kannte ich aber weder sXe noch die Musik, die "Szene" etc. Mittlerweile bin ich mit der Hardcoreszene und anderen Leuten, die so leben wie ich, in Kontakt gekommen und finde, daß sXe hier ein Identifikationsmerkmal ist, z.B. auch in Bezug auf Ansichten zu Politik, Naturschutz etc. - allerdings gibt es viele Mode-Edger, die meiner Meinung nach eben nicht diese innere Einstellung haben, sondern durch irgedwelche Bands auf einen Pseudokurs gebracht wurden, der die Szene ziemlich zerfetzt und unglaubwürdig macht. Vegan lebe ich übrigens nicht - auch eine Einstellungsfrage (und evtl. etwas sportlicher Egoismus).
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Beitragvon VoDKa » 27.06.2006 22:01

@punkassfuck: nochmal, sxe und vegan sind ZWEI VERSCHIEDENE paar schuhe! vegan ist keine eigenschaft von sxe. im laufe der zeit haben halt einige edger vegan zusätzlich angenommen oder veganer sind sxe geworden. es gibt ja immerhin genauso veggoies, die nicht sxe sind. daher wird auch zwischen sxe (straight edge) und vsxe (vegan straight egde) klar unterschieden!
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Beitragvon Guest » 27.06.2006 22:04

@vodka
Ich denke aber, Bands wie Earth Crisis haben sXe und Veganismus schon ziemlich stark in einen Zusammenhang gerückt, auch wegen dieser Animalrights-Geschichten usw. Sehr viele HC'ler denken bei sXe auch gleich an Veganer.

Wie aber gesagt, finde ich auch, daß Veganismus mit sXe nicht zwangsläufig zu tun haben muß.
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Beitragvon VoDKa » 27.06.2006 22:43

ja genauso meint ich das ja eigentlich auch :( ... also natürlich haben vegan und sxe einen zusammenhang, der aber erst später, wie von dir angesprochen zb durch bands wie earth crisis, enstanden ist. ergo ist es nicht essentiell vegan zu leben um sich als sxe betiteln zu dürfen.
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Beitragvon Napstärhead » 18.11.2007 19:10

Meistens ist das von sXe´ler zu sXe´ler verschieden wie weit er geht. Manche gehen bis zum Veganismus weiter, manche nicht.

Ich hab hier auch irgendwo gelesen, dass sich jemand wundert, warum die sXe´ler angeblich so übertreiben. Ich mein geht ma in eine Disco, beispielsweise den Pulp oder Delta in Duisburg. Die Kiddies, die mit Alk, Kippen und Drogen anfangen, werden immer jünger. Die Chance, dass sie aus Schaden klug werden z.B. einem Sonderurlaub auf der Intensivstation oder im Koma, seh ich als sehr gering an. Das ist eine der Tatsachen, warum ich mich als sXe´ler bezeichne, weil ich dagegen bin, dass man Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht aufklärt. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass man den Amis es nachmachen soll und die Grenze auf 21 hochsetzt und die Gesetze extrem verschärft. Es ist schon traurig, dass Kiddies wegen Alkohol draufgehen wie der Lukas (16) aus Berlin. Darüber reg ich mich tierisch auf, weil saufen zu einem Jugendtrend wird und durch Kneipen und Discos mit dem sogenannten "Flatrate-Saufen" sogar noch unterstützt wird. Was jetzt zu meinem Pech noch fehlt ist die Fusion von Aléte und Königs-Pilsener.
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