Wozu in die Ferne schweifen...

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Wozu in die Ferne schweifen...

Beitragvon Bad*Kitty » 02.02.2010 21:37

Ich wollte mal die Frage aufbringen, warum in Threads, wo ein guter Tätowierer für Stil XY gesucht wird, so oft bis nach Übersee empfohlen wird, wo es doch eigentlich im deutschsprachigen Raum so viele wirklich fantastische Künstler gibt?
Nicht falsch verstehen, wenn jemand unbedingt ein Tattoo von Baxter will, dann fährt er natürlich zu Baxter, kein Thema.
Wenn aber jemand einen Comic-Spezi sucht oder einen Asia-Gott, muss man ihn (zudem es meist Anfänger sind, die nachfragen) doch nicht gleich nach Timbuktu schicken, oder seh ich das zu eng? :?:
Vielleicht muss es auch nicht immer gleich Weltspitzenklasse sein, vielleicht reicht auch manchmal einfach Spitzenklasse? Würde gern mal eure Ansichten dazu lesen.
Der Verstand ist das einzig gerecht verteilte Gut auf Erden: Einjeder ist der Ansicht, dass er genug davon besitze.
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Beitragvon upsidedown » 02.02.2010 21:45

Du kannst das nicht verstehen. Du bist eben keene Künstlerin. :mrgreen:
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Beitragvon Bad*Kitty » 02.02.2010 21:56

Achso! Na dann, bitte schließen :mrgreen:
(ich bin eben ein Shortcutter...)
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Beitragvon holisch » 02.02.2010 22:28

Ganz ehrlich. Auf diese Diskussion hab ich schon lange gewartet.

Ich kann hier nur von mir sprechen. Ich versuche mich zumindest immer in die Anfrage hineinzuversetzten und zu verstehen, nach was der Threadersteller denn wirklich sucht. Wenn jemand nen schmalen Geldbeutel hat und den priorisiert, respektier ich das genau so als wenn jemand meint es ist ihm total egal "wieviel", "wie weit" oder "wie lang"

Grundsaetzlich tu ich mich aber schwer jemanden wohin zu schicken zu dem ich selbst nicht fuer ein bestimmtes Motiv gehen wuerde. So nach dem Motto "ach der tuts fuer dich schon"... Zum anderen gibs halt ueberall wahnsinnig gute Kuenstler... Hier in Deutschland, Polen, Italen, Ungarn, USA und eigentlich ueberall... Und es werden, vorallem in europaeischen Raum immer mehr, die wirklich gut sind und es imo verdient haben vorgeschlagen zu werden!

Deutschland ist nunmal nicht der Nabel der Welt, welche nebenbei bemerkt wirklich gross ist. Es gibt hier wirklich sehr viele gute Leute, aber halt woanders auch. Ich find nicht, dass man den, ich nenn sie mal "ansaessigen Taetowierern" die Butter vom Brot stiehlt wenn man meint und auch sagt, dass es hier und dort Artists gibt, dessen Arbeiten einem persoenlich vom Stuhl blasen.

Aber auf der anderen Seite muss ich wirklich zugeben, dass mich die Jahre in den Staaten schon ein wenig gepraegt haben weil ich dort anfing mich ernsthaft fuer Tattoos zu interessieren... Von daher liegen einige Namen einfach in meinen Tattookinderschuhen, die ich gerne nenne. Aber ich denke trotzdem, dass was meine Empfehlungen angeht, ich mich min zu 80% auf den deutschsprachigen Raum beschraenke...

Jeder hat einfach seine persoenlich Meinung die er kundtut... Beim einen ists der Tom Hanke, der grundsaetzlich fuer alles genannt wird, beim anderen ist halt Andy Engel und beim noch anderen ist der Fränky aus Hinterdupfing... Jeder hat so seine Favoriten und das ist auch legitim.

Aber um mal nen Vergleich zu ziehen... Wenn mich jemand nach nem schnellen, roten, lauten Auto fraegt, schick ich ihn nach Italien und nicht nach Ingolstadt.
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Beitragvon DaMax » 02.02.2010 22:35

Hatte hier auch scho den Eindruck, dass man möglichst weit weg fahren, fliegen etc. für sein Tattoo muss. Oftmals kommen dann Argumente ala "du hast es doch dein Leben lang" etc, wobei leider nicht genau genug hingeschaut wird und für meine Begriffe ein sehr begrenztes Spektrum an den Künstlern weitergegeben wird. z.B. kommen bei bestimmten Stilrichtungen immer die selben Nennungen, gerne auch bevorzugt Inker aus dem Forum. (Und bevor rum geschrien wird, mir is durchaus bewußt, dass hier mitunter sehr gute Arbeiten abgeliefert werden und ich will niemanden (von den Inkern) hier auf die Füsse treten).

Mal so als Beispiel Tattoos in Steinoptik: Pavel Angel und Eugen vom Stechwerk. Beide natürlich klasse, aber ich bin überzeugt, dass es neben den beiden noch Andere gibt, die das genauso gut machen.

Aber zum eigentlichen Thema: Denk das is so ala, der Prophet is im eigenen Lande nix wert. So kommts mir vor! Bin aber überzeugt, dass es hierzulande einige Künstler gibt, die zur absoluten Topkategorie gehören und sich nich von den "angesagten" Künstlern aus Übersee in keinster Linie verstecken brauchen.
Danke Hanke!
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Beitragvon Neutron » 02.02.2010 23:08

Weil man niemals in seiner unmittelbaren Nähe in ein Studio gehen darf, sondern mindestens 600 km one way fahren muß, damit man auch genug Eigeninitiative mitgebracht hat. Egal in welchem Teil des Landes man wohnt, im Umkreis von unter 600 km fängt man sich in jedem Fall, zu 100%, ne Gurke ein. Ähnlich verhält es sich mit dem Preis, die goldene Regel lautet : Ein Tattoo unter 2000 € (die Größe spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle) wird eine Gurke. Ach, da fallen mir auch grad die Wartezeiten ein, alles unter viereinhalb Jahren --> Gurkenalarm.
Fällt der Tattootermin dann unter Umständen noch in die Sommermonate, hat man leider das Pech noch mindestens bis Dezember warten zu müssen, ansonsten haut es pflegetechnisch nämlich nicht hin, und das noch zuvor weltbeste Tattoo mutiert bei dem ersten Lichtkontakt zu einer, wer hätte es gedacht...Gurke.
Der Regelfall (Die Antigurke ) :
Nach fünf Jahren Wartezeit, einer 600 Kilometerfahrt durch die Antarktis und den Koffer voller Moneten kommt man bei dem Menschen an, der nach kurzer oberflächlicher Begutachtung (bei manchen auch eine Art Verhör, das gegebenenfalls auch mal bis zu sechs Stunden dauern kann) entschließt, ob man sich ein Tattoo auch wirklich verdient hat.
Anschließend muss man sich dann lediglich noch (komplett) entkleiden, seinen eigenen Willen die Toilette herunterspülen, die ursprüngliche Motividee vergessen (wie heißt es immer so schön..dem Tätowierer vertrauen und absolut freie Hand lassen) und sich auf eine Menge Schmerz vorbereiten.
Folgetermine dann alle vier Jahre wahrnehmen, fertig.
...ups, ich bin abgeschweift
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Beitragvon Feelings-Tattoo » 02.02.2010 23:29

schöner fred...

ich bin ja "jäger & sammler" :wink:
soll heissen... auf convention such ich immer nach "unbekannten" die mich kicken
und lass mir was stechen...
ich brauch kein "hyp"...

durch "D-Max" (böööööööses wort :p ) und durch die ganzen tattoo-zeitschriften werden grad die amis z.b. schwer gehypt..
klar, machen geile arbeiten und sind uns stellenweise auch weit voraus.

gottseidank hat auch im sturen deutschland mittlerweile der eine oder andere verstanden, dass der "AUSTAUSCH" von erfahrung & wissen uns alle weiter bringt.


tja, was will ich eigentlich genau damit sagen...

ich glaub, nix :mrgreen:
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Beitragvon Bad*Kitty » 02.02.2010 23:37

Naja, Carsten, im Grunde hast du das gesagt, was ich auch finde:
wozu der Hype, wenn es SO VIELE gute, fast unbekannte Leute gibt? Man muss nur leider selber die Augen offen halten und auch den Geist, denn das ist irgendwie ja das wahre Vertrauen in einen Künstler, das würde ich allerdings auch keinem ahnungslosen Anfänger so empfehlen, es sei denn, er ist eben kein Mode-Jeck.
Wenn jemand wie Holisch in den Staaten gelebt hat ist auch logisch, dass man Künstler von dort gern weiterempfiehlt, aber darum geht's mir gar nicht, sondern eigentlich darum, was Neutron, zwar sarkastisch, aber ganz treffend, zusammengefasst hat.
Und die Butter vom Brot zieht es da keinem, das ist nicht meine Sorge :wink:

edit: fast vergessen:
Aber um mal nen Vergleich zu ziehen... Wenn mich jemand nach nem schnellen, roten, lauten Auto fraegt, schick ich ihn nach Italien und nicht nach Ingolstadt.

Die meisten fragen aber nach einem roten Auto :wink:
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Beitragvon holisch » 03.02.2010 0:02

Bad*Kitty hat geschrieben:Die meisten fragen aber nach einem roten Auto...

Wenn diese Frage deutlich formuliert wurde, wird meist der Haendler um die Ecke empfohlen... Zum anderen finde ich wirklich, dass hauptsaechlich, wie damax schon geschrieben hat, Taetowierer ausm Forum oder die ueblichen Verdaechtigen empfohlen werden wenn es ein bestimmter Stil sein soll. Find nicht, dass hier vornehmlich Leute in den Flieger gesetzt werden.

/// Edit: Wobei ich aber auch sagen muss, dass etwas mehr vielfalt manchmal nciht schaden wuerde.
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Beitragvon Bad*Kitty » 03.02.2010 0:18

Ja, das stimmt auch. Ein bisschen mehr Mut für neue Künstler wäre ganz wünschenswert :wink:
Fällt aber auch oft unter "in die Ferne schweifen", wenn man z.B. einen Comic-Sucher aus Heidelberg nach HH empfiehlt, obwohl das jemand aus Schwäbisch Gmünd wunderbar könnte (nur ein blödes Beispiel, kein konkreter Fall!!!)
Mir ist klar, dass niemand alle aus dem Boden schießende Talente kennen kann, aber es wäre ja gerade für so eine Community wie den Scout eine schöne Sache, wenn man öfter mal neue Wege beschreiten könnte...
Mit den altbekannten Namen ist man halt auf der sicheren Seite (ich nehme mich da auch nicht aus!), aber wer weiß, vielleicht ist der Fränky aus Hintertupfingen ja the up and coming Star?! 8)
Und letztendlich liegt's am Frager selber, was er draus macht, eh klar. Von daher sollte das auch keine "Verurteilung" derer sein, die Künstler aus Weitweitweg empfehlen.
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Beitragvon K-ink-Man » 03.02.2010 1:14

Also wenn ich von mir als (zugegebenermaßen Tätowierungen sehr zugeneigter) Endverbraucher ausgehe... halte ich das so:
Ich will mich nicht um die Gnade tätowiert werden zu dürfen bewerben müssen, um dann mit meinem Anliegen auf einer Alibi-Warteliste zu verschwinden.
Ich würde für keinen ein Dreivierteljahr warten. Es gibt genug großartige Tätowierer.
Ergo würde ich dafür nicht extra um die Welt jetten, jedenfalls keine Strecken bei denen man Thrombosestrümpfe braucht.
Mir wurde auch schon von einem Tätowierer bestätigt, dass meine Opferbereitschaft nicht hoch genug sei um tätowiert zu werden. Tja, dann halt nicht.
Und nein, ich bin weder respektlos noch anspruchslos noch erwarte ich eine Sonderbehandlung weil ich in der gleichen Branche arbeite.

Diese Spezialistenschickerei ist manchmal auch etwas übertrieben.
Vielleicht sollte man die Fragenden auch selbst einen Schwung Studios raussuchen lassen und nicht immer gleich mit Empfehlungen zuballern.
Etwas eigenes Engagement schadet doch nicht.
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Beitragvon Neutron » 03.02.2010 2:13

K-ink-Man hat geschrieben:Es gibt genug großartige Tätowierer.


Genau so schauts aus, und die sogar in Deutschland. Und sehr viele dieser Tätowierer werden hier selten bis garnicht genannt, was ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen kann.

Vielleicht sollte man die Fragenden auch selbst einen Schwung Studios raussuchen lassen und nicht immer gleich mit Empfehlungen zuballern.
Etwas eigenes Engagement schadet doch nicht.


Seh ich genau so, dadurch wird eventuell auch vermieden, daß hier immer nur die selben Studioempfehlungen rausgebrüllt werden. Man liest eine Anfrage und weiß schon die Antworten bevor sie geschrieben werden, das verengt den Horizont ungemein..
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Beitragvon Bärnd » 03.02.2010 3:12

Mit den innerdeutschen Empfehlungen ist ja man immer eigentlich sehr gut bedient , weil da die bekannten Leute meist genannt werden .... Also muss man nicht in die weite Welt reisen wenn man nicht mag . Nur wie soll jemand wie z.B ich der vom Dorf kommt und erkannt hat das des Studio um die Ecke nicht so der Bringer ist woanders anklopfen als bei den bekannten deutschen Artists ?? Diese kleinen noch unbekannten aber guten Inker kennt man ja nicht ... oder aufstrebende Künstler .... Wo ist deren Plattform , um die zu finden ?
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Beitragvon Chris Kay » 03.02.2010 4:55

mir is durchaus bewußt, dass hier mitunter sehr gute Arbeiten abgeliefert werden und ich will niemanden (von den Inkern) hier auf die Füsse treten

Das ist so niedlich geschrieben, das man es ja fast als Kompliment auffassen könnte. :mrgreen:
Ich werf mal ein paar sinnverwandte Würter für "mitunter" ein:
manchmal, selten, gelegentlich, teilweise, vereinzelt, stellenweise, sporadisch
Das sich der DaMax lieber eine Blutblase mit der Beißzange in den Sack zwicken würde, als mich für eine Arbeit zu empfehlen ist mir schon lange bewußt. Stört mich auch nicht weiter, ist auch sein gutes Recht. Aber mit so einer schwammigen Aussage die Leistung von Kollegen zu mindern, die keinerlei internationalen oder niederbayrischem Vergleich scheuen müßen, ist einfach scheiße.
Heiko hats ja im Vermiß-Thread schon angesprochen. Mehr ist dem nicht mehr hinzu zufügen.

Wenn mich jemand nach nem schnellen, roten, lauten Auto fraegt, schick ich ihn nach Italien und nicht nach Ingolstadt.

Marcus, Vorgefertigte-Meinungs-Brille abnehmen, bitte.
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Beitragvon DaMax » 03.02.2010 11:36

Is ja interessant, was du alles in ein Wort hineininterpretieren kannst.....

Die Sache mit der Zange stimmt so nicht! Würd dich ja gerne weiterempfehlen, nur sind hier immer andere schneller. Ausserdem schick ich halt die Leute, die mich nach nem Laserdrucker fragen zum Media Markt. Vielleicht liegts daran.
Danke Hanke!
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