von yassi » 23.09.2006 16:58
mein ganz egoistischer erster tipp an dich: lass dich da nicht zu sehr hineinziehen, wahre die distanz und achte auf dich selbst. man kann nur leuten helfen, die sich helfen lassen. du kannst sie nicht "retten" - das muss sie schon selber tun.
mein ... ähem, naja, sozusagen bruder *) hat ebenfalls ein massives alkoholproblem & weigert sich beständig irgendwelche hilfe anzunehmen weil er hat ja kein problem...
das einzige was ich tun kann für ihn ist immer für ihn dazusein. zuzuhören, offenes ohr bieten. und wenn er um drei in der früh anruft weil's ihm scheiße geht, kein problem. ich bin da.
ich weiß nicht wie nahe ihr euch steht, aber falls sowas wie freundschaftliche bande verhanden sind ist wichtig - denke ich - auch zu vermitteln - "wenn du was dagegen tun willst, dann helfe ich dir. aber der impuls muss von dir ausgehen".
dass ein kind da ist erschwert die situation natürlich. was ich da tun würde? ganz ehrlich - keine ahnung. nach dem lesen deines letzten posts klingt es schon so, als ob das kind unter der situation leiden würde. ich denke ich würde mal ganz unverbindlich mit dem jugendamt reden, ohne namen zu nennen. auch wenn oft und gern auf's jugendamt geschimpft wird, meine erfahrungen mit denen sind nur positiv - ich hab nur denen zu verdanken in einer einigermaßen normalen und behüteten umgebung/"familie" aufgewachsen zu sein.
was für dich aber sicher am wichtigsten ist: distanz wahren. es ist nicht dein leben, es ist nicht dein alkoholprobem. helfen? ja. für den anderen da sein? ja. sich mit runterziehen lassen & verantwortung für ein fremdes leben übernehmen wollen? nein.
wenn du diese trennung nicht schaffst, dann geht's dir ziemlich schnell ziemlich übel.
*) ich lebe in ziemlich atypischen familienverhältnissen, daher "sozusagen bruder". wir sind nicht blutsverwandt (kenne gar keinen, der mit mir blutsverwandt ist) aber gemeinsam aufgewachsen, und für mich is er ... naja, mein bruder, mein cousin, whatever.
Besser große Autos als kleine Panzer