von s9512000 » 21.03.2014 23:14
Die traditionelle japanische Tätowierung (Irezumi oder Horimono) ist der Ursprung dessen, was man heute alles unter dem Begriff Asia zusammenfasst. Dadurch findet man in beiden Fällen die gleichen Motive (Koi, Drache, Hannya, Schlange, Phoenix (eigentlich Ho-o), etc.). Die Unterschiede finden sich dann in der Gestaltung.
Der trad. jap. Stil ist sehr klar und reduziert mit intensiven Farben sowie (meistens) dem charakteristischen schweren schwarz/grauen Hintergrund mit Wolken, Windbars, Luftwirbeln bzw. Fingerwaves bei Wasser. In der westlichen Welt gibt es nur sehr wenige Tätowierer, die in diesem Stil zu Hause sind. Herausragende Vertreter sind Horikitsune, Horimatsu, Mick, Rob Admiraal. Bei den Japanern sind Horitoshi, Nakamura Toshikazu, Horimasa, Horishin und die älteren Werke von Horiyoshi III (die Werke der letzten Jahre haben sich deutlich von den typischen trad. jap. Werken wegentwickelt) die ersten Adressen.
In der westlichen Welt viel mehr vertreten ist alles, was man unter dem Begriff Asia zusammenfast. Hier ist die Ausgestaltung der Hauptmotive meist sehr viel detaillierter, es werden feinere und weichere Farbverläufe und Schattierungen eingesetzt und der Hintergrund ist weit weniger dominant (meist auch weniger detailliert als beim trad. jap. Hintergrund). Initiatoren dieser Entwicklung sind Filip Leu, Shige (er hat seine Arbeiten eine zeitlang auch einmal als Japanese New School bezeichnet).
Ich hoffe, dass es dadurch etwas verständlicher wird.
Zuletzt geändert von
s9512000 am 22.03.2014 21:02, insgesamt 2-mal geändert.