Self-scarification - Wer hat Erfahrung damit?

Allgemeines zur Bodymodifikation

Moderatoren: MartiAri, BassSultan

Self-scarification - Schon mal gemacht?

Klar!
5
10%
Nein, aber ich denke darüber nach.
4
8%
Nee, bloß net!
28
57%
Alles Kranke, die müssen in die Psychiatrie.
12
24%
 
Abstimmungen insgesamt : 49

Beitragvon Bad*Kitty » 01.10.2007 14:28

ich glaube, astrogirl hat das auch ein bisschen anders gemeint: sie würde keinen SVVler einstellen, da sie Angst haben müsste (verständlich aus Sicht eines Chefs!), dass der o. die Jenige unter dem Arbeitsdruck zusammenklappt und somit oft ausfällt.
SVV ist eine Sucht und für deren Bekämpfung ist, wie bei jeder anderen Sucht auch, der Betroffene selber zuständig, niemand sonst. Und genausowenig kann er Toleranz erwarten seitens eines Arbeitgebers (genausowenig wie ein Alkoholiker oder Drogenabhängiger). Erfreuliche Ausnahmen gibt es immer!

SVV ist keine Laune, sondern ein ernst zu nehmendes Symptom, Ursachenforschung der Weg, nicht Ursachenverdrängung. Glorifizierung des Übels, indem man sich weismacht, es sei ein cooler Schmuck, ist ein Eigentor, zumal du Laie bist, was Scarification im Bodymod. Sinne angeht.
In meinem Freundeskreis gibt es ebensolche Kandidaten, die rumschnippeln, bis sie in der Notaufnahme landen, vorher aber der Überzeugung waren, "es im Griff zu haben". Von daher kann ich deine Idee, Kaz, leider nur kopfschüttelnd ablehnen (dein Freund hoffentlich auch), ich hab auf dem Sektor schon zu viel gesehn... und im Griff hat man es nie, wenn es dem Druckabbau dienen soll, denn die Ursache bleibt.
Wenn's denn unbedingt sein muss, dann begib dich in die Hände eines Profis, die Gefahr, ernsthaften Schaden anzurichten ist viel zu groß!
Der Verstand ist das einzig gerecht verteilte Gut auf Erden: Einjeder ist der Ansicht, dass er genug davon besitze.
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Beitragvon well_done » 01.10.2007 14:38

für mich hat das beschriebene verhalten auch nicht mehr viel mizt bodymod zu tun...
ich sehe hier eher eine gewisse übertragung vom svv zum bodymod..
das bodymod wird so zusagen als deckmantel genutzt .. und ist ja auch eine gute erklärung, zu sagen, man findet es schön ect.
ich denke aber, dass es einfach eine leichtere erklärung ist, als zu sagen, warum man es wirklich macht. ... einfach nur narben sind schwer zu erklären, wenns eine form hat, kann man sagen, es dient der visuellen verschönerung des körpers.
bodymod wird hier also nur als mittel zum zweck verwendet.
aus der not eine tugend machen also.
wäre das ziel der sache einen schönes motiv zu haben, welches den körper verschönert, würde man zu einem profi gehen und das nicht selbst in die hand nehmen wollen.
so wie es hier aber beschrieben wird, liest es sich eher so, als ob im "normalen" narben zufügen keine befriedigung mehr gefunden werden kann und man eine nächst krassere stufe sucht...

generell kann ja jeder machen was er will, soll jeder auch fürsich entscheiden,.. aber das find ich doch alles sehr grenzwertig und finde es auch kein "normales" verhalten mehr.


und zum ot hier über mir..
ich kann astrogirl da schon verstehen. wenn ich eine stelle, als chef, zu besetzen habe, dann will ich jemand zuverlässiges.. der pünktlich kommt, der seine arbeit gut macht, der belastbar ist, der auch mit stress umgehen kann und auch mal ausnahmesituationen regeln kann.. wenn jemand dann mit narben daher kommt, die er sich eindeutig selbst zugefügt hat, würde ich diesem menschen auch nicht zutrauen, sich zu 100% auf den job einalssen zu können. ich würde als chef also ungern das risiko eingehen, die stelle mit so jemandem zu besetzen, den ich vll. in der probezeit schon wieder entlassen muss.. als mit jemandem, den ich von vornerein für belastbarer halte. ... das ist natürlich nicht nett und auch nicht immer fair.. aber so ist es heute nunmal.

aus diesem grund, finde ich die idee, die linke had zu verzieren auch schon sehr sehr fragwürdig. das zeigt doch eigentlich schon eine gewisse abgrenzung von der gesellschaft und eine "mir ist eh alles egal, ich hab mich eh selbst aufgegeben" haltung wieder! ... der wille, einen job zu bekommen, was aus dem leben zu machen ist in meinen augen schon gebrochen, wenn man mutwillig das risiko eingeht, seine hand evtl zu verstümmeln.
vor sichtbaren tattoos wird hier oft gewarnt, wenn man noch nicht fets in nem job drin ist oder zufällig in der szene arbeitet, und das meiner meinung nach auch aus gutem grund!

ich selbst finde weder tattoos an den händen noch im gesicht noch sonst wo abstossend oder aussschlaggebend über den charakter des trägers,
aber in der arbeitswelt ist dies nun mal anders.
und wenn man da nicht schon fuss gefasst hat, sollte man sich ein tattoo auf der hand.. oder ein narbenbild..wohl doch eher 67889090 mal überlegen. egal aus welchem grund es entstehen soll.
bald startet der verkauf: https://www.facebook.com/treutaschen
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Beitragvon upsidedown » 01.10.2007 14:59

Leute, schiesst mal nich mit Spatzen auf Kanonen... :mrgreen: . Kaz hat hier natürlich nen eigenartigen Auftritt geliefert der in seinem speziellen Licht "glänzt".

Aber Leute mit psychischen Erkrankungen gibt es viele und die meisten sieht man nicht so schnell wie diese hier. Und jeder einzelne von denen hat die Chance sein Leben zu verändern und ein Recht darauf ernst und für wahr genommen zu werden.

Auf der anderen Seite - verachtend hin oder her - ist das was Astrogirl sagt ein Ausschnitt aus der Realität. Und jemand der autoaggressiv handelt sollte überlegen, ob er aus der Not wirklich noch ne Art Tugend basteln will.
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Beitragvon Kaz » 01.10.2007 15:08

Zu diesen ganzen Kommentaren muss ich nun einmal Stellung beziehen, weil viel Richtiges und viel Falsches dabei war und mich alles davon zum Nachdenken gebracht hat.
Zuerst einmal habe ich mich entschieden auf jeden Fall nicht meine Hand als Stelle für die Scarification zu wählen. Das liegt allerdings nicht an meiner beruflichen Zukunft, sondern einfach daran dass ich kein Mediziner bin und nicht das Risiko eingehen will, dass meine Hand auf einmal nicht mehr funktioniert.
Und als Nächstes muss ich eindeutig zugeben dass ich psychisch nicht belastbar bin und diese Scarification wie von vielen hier erwähnt zu einem großen Teil mit SVV zu tun hat. Allerdings sehe ich das als notwenig an. Ich habe oft Angst vor dem wozu mich mein Umfeld gemacht hat und habe aus spontanen bösartigen Impulsen schon desöfteren Menschen Schaden zugefügt, psychisch wie auch physisch, deshalb sehe ich es als den besten Weg, die Gewalt gegen mich selbst zu wenden.
SVV ist für mich neben dem Druckabbau auch eine sehr persönliche Erfahrung. Ich teste meine Grenzen aus, meine Schmerztoleranz. Ich kriege keinen hoch wenn ich mir Klingen ins Fleisch jage und ich schlage auch nicht beim Masturbieren den Kopf gegen die Wand, es ist eine Erfahrung des eigenen Körpers im nicht sexuellen Sinne, nicht mehr und nicht weniger.
Meine Begeisterung für Bodymods allerdings spielt eine ebenfalls nicht kleine Rolle in dieser Sache. Ich habe mit den meisten gepiercten und tätowierten Menschen das Problem, dass ihre Mods sehr unpersönlich sind, und möchte mir die höchste Form von persönlichem Bodymod verpassen, selbst wenn das bedeutet dass es im Endeffekt nicht so gut aussieht wie wenn es von einem Profi gemacht wird.
Und um diesen Beitrag zu schließen möchte ich noch einmal zum Nachdenken über das Thema Toleranz aufrufen. Ich möchte nicht dass ihr sagt, der soll doch machen was er will wenn er Spaß daran hat, das hat nichts mit Toleranz, sondern nur mit Ignoranz zu tun. Vielmehr möchte ich dass ihr mal überlegt warum Praktiken wie Suspensions (was ich zu gegebener Zeit auch einmal selbst probieren möchte) in der Szene akzeptiert werden, SVV aber immer noch mehr oder minder ein Tabuthema ist, obwohl man sich bei Suspensions der sinnlichen Erfahrung wegen bewusst verletzt.

Mit Grüßen und Dank für die vielen Beiträge, sowie in Hoffnung auf weitere,
Jonas
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Beitragvon dobermann » 01.10.2007 16:23

Man sollte bei dieser sache auch unterscheiden ob diese schneiderei gemacht werden weil es cool ist oder derjenige wirklich ein psychisches problem hat!!!
Wisst ihr wieviele kunden ich habe mit zerschnittenen armen (sichtbar)die diese narben auch offensichtlich zeigen,sich aber in die hose pissen wenn sie ein labretpiercing wollen....."tut das weh???"Diese narben werden gemacht weils angeblich cool ist und diese ach so armen kiddys ja sooo großen weltschmerz haben,sich die gesellschaft gegen sie verschworen hat und sie ja soooo große probleme haben und die welt ja sooooo ungerecht ist!!Das diese kinder nichtmal ansatzweise wissen was probleme sind ist ja wohl dem grösten deppen klar!!Dann gibts die wirklich "kranken" und das wort "krank"mein ich nicht abschätzend,die wirklich probleme haben und die nicht damit prahlen sich narben zuzufügen und das auch nicht an sichtbaren stellen tun.Die brauchen wirklich hilfe,sei es von professioneller seite oder vom partner/familie/freunden.
Zu welcher gruppe kaz gehört will ich hier nicht urteilen da ich ihn nicht kenne und es mir auch egal ist (auch nicht negativ gemeint)Und zu sagen...is mir scheißegal sollen sie doch machen was sie wollen hat nix mit intolleranz oder arschlochhaltung zu tun.Woanders verhungern menschen,haben kein obdach da scheisst sich auch niemand darum.Und sollte es mich mal erregen wenn ich blut sehe dann würde ich das nicht noch steigern indem ich ach so böse musik höre und mich aufschneide sondern mal in mich selber gehen und versuchen hilfe zu bekommen (professionelle hilfe)Diese hilfe hier im forum zu suchen indem man sich tips geben lässt zur selbstverstümmelung sehe ich als falschen weg...sorry.
Wünsche DIR kaz das du dein problem auf die reihe bekommst!!
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Beitragvon Herger » 01.10.2007 20:06

Kaz hat geschrieben:Ich habe oft Angst vor dem wozu mich mein Umfeld gemacht hat und habe aus spontanen bösartigen Impulsen schon desöfteren Menschen Schaden zugefügt, psychisch wie auch physisch, deshalb sehe ich es als den besten Weg, die Gewalt gegen mich selbst zu wenden.


Ich denke nicht, daß es der richtige Weg ist, die Gewalt die du in dir trägst gegen dich- oder andere zu richten.

Gewalt ist immer IMMER destruktiv & führt NIE zu einem positiven Ergebnis.

An deiner Stelle würde ich vielleicht eher mal versuchen, den Zorn den du in dir hast zu kanalisieren und positiv zu nutzen.

Kaz hat geschrieben:Ich habe mit den meisten gepiercten und tätowierten Menschen das Problem, dass ihre Mods sehr unpersönlich sind, und möchte mir die höchste Form von persönlichem Bodymod verpassen, selbst wenn das bedeutet dass es im Endeffekt nicht so gut aussieht wie wenn es von einem Profi gemacht wird.


Ok... hab ich ein paar ernst gemeinte Fragen zu... ich will dich nicht runtermachen, ich mag's nur verstehen:

Warum kümmert dich die Motivation anderer Menschen?

Klingt für mich ganz so, als würdest du dich mit der für dich höchsten (reinsten?) Form der Modifikation entweder von den 'andern' bewusst abgrenzen-, oder dich sogar über sie stellen wollen.

Ist's so?

Kaz hat geschrieben:Ich möchte nicht dass ihr sagt, der soll doch machen was er will wenn er Spaß daran hat, das hat nichts mit Toleranz, sondern nur mit Ignoranz zu tun.


Toleranz & Ignoranz setzt meiner Meinung nach eine gewisses Interesse an jemandem vorraus. Beides kann man z.B. von Freunden & Familie erwarten.

Im 'anonymen' Internet regiert wahrscheinlich eher eine großzügige Geleichgültigkeit.

Wenn du nen professionellen Rat zum Thema 'SSV & Scarification' haben magst, dann frag besser jemanden der sich aus therapeutischer Sicht mit SSV auskennt... hier wirst du diesbzgl. vermutlich keine allzu große Hilfe bekommen.

Letztendlich jeder ist für seine eigenen Taten verantwortlich & ich maße mir kein 'mach's' oder 'lass es' an. Dazu kenne ich dich zu wenig & das Thema ist für mein Empfinden wesentlich sensibler zu behandeln als z.B. ein Tattoo, welches nicht mit einer Krankheit (SSV ist nix anderes) in Verbindung gebracht wird.

Kaz hat geschrieben:Vielmehr möchte ich dass ihr mal überlegt warum Praktiken wie Suspensions (was ich zu gegebener Zeit auch einmal selbst probieren möchte) in der Szene akzeptiert werden, SVV aber immer noch mehr oder minder ein Tabuthema ist, obwohl man sich bei Suspensions der sinnlichen Erfahrung wegen bewusst verletzt.


'Die einheitliche Szene' gibts meiner Erfahrung nach nicht. Ich kenne ne Menge Leute, die sich sowohl mit Tattoos- als auch mit Scarifications beschäftigen ... und die Meinungen bzgl. Themen wie 'Suspensions, Narben u.ä.' klaffen weiiiit weiiiit auseinander... auch... und vor allem bei den Mitgliedern der von dir schon des öfteren zitierten kanadischen Seite.

SSV mit suspensions zu vergleichen funktioniert meines Erachtens deßhalb nicht, weil das SSV ein (letzter?) Ausweg ist um in einer psychisch im höchsten Maße angespannten & extrem negativ belasteten Situation auszubrechen & mit dem dem Schnitt den aufgestauten Druck auf einen Schlag loszuwerden.

Eine Suspension Situation hingegen ist so ziemlich das genaue Gegenteil: gedacht als eine bewusste Grenzerfahrung, die den Menschen durch die Kontrolle des Geistes über den Schmerz ein Stück weit wachsen lässt.
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Beitragvon Kaz » 01.10.2007 20:55

Erst einmal wollte ich eigentlich gar nicht über SVV reden, sondern Erfahrungen und Ratschläge zur Scarification selbst hören. Ich weiß dass es nicht sinnvoll ist in einem Bodymodforum sein Herz über SVV auszuschütten.
Und was deine Frage zum Abgrenzen oder Über-Andere-stellen angeht:
Ich möchte etwas Eigenes und Persönliches haben, das kein Anderer hat. Individualität bedeutet für viele auch immer Abgrenzung, deswegen nenn es meinetwegen so, auch wenn es nicht explizit so gedacht ist.
Die Suspension: Sie mag als Grenztestung und Erfahrung an der man wächst gedacht sein, aber auf jeden Menschen hat sie eine andere Wirkung und kann auch durchaus aus anderen Motiven heraus durchgeführt werden. Und wie ich schon geschrieben habe möchte ich ebenfalls meine Grenzen testen und Erfahrungen machen, vielleicht wachse ich sogar daran.
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Beitragvon dobermann » 01.10.2007 21:02

Kaz hat geschrieben:Ich möchte etwas Eigenes und Persönliches haben, das kein Anderer hat.


Kauf dir ein merschweinchen...ist was eigenes und persönliches :wink:
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Beitragvon Bad*Kitty » 01.10.2007 21:21

dobermann, da hast du traurigerweise ziemlich Recht!

@Kaz
Ich finde es ja schon mal löblich, dass du die Posts hier als Anregung zum Nachdenken nimmst!
Es ist eben ALLES eine Frage der Motivation: warum tut jemand, was er tut?
Was treibt einen dazu? Diese Frage sollte man sich mal sehr ehrlich beantworten, besonders dann, wenn so massive Eingriffe in die physische Gesundheit anstehen.
Und das mit dem dran Wachsen: An SVV ist noch niemand gewachsen (aber das ist und bleibt nunmal der Hintergrund deines Vorhabens).
Würdest du das Ganze auch machen wollen, wenn du "clean" wärst?
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Beitragvon ouch » 01.10.2007 21:36

Herger hat geschrieben:Ich denke nicht, daß es der richtige Weg ist, die Gewalt die du in dir trägst gegen dich- oder andere zu richten.

Gewalt ist immer IMMER destruktiv & führt NIE zu einem positiven Ergebnis.

An deiner Stelle würde ich vielleicht eher mal versuchen, den Zorn den du in dir hast zu kanalisieren und positiv zu nutzen.

genau das ging mir beim lesen hier auch durch den kopf, und schöner hätt ichs auch nicht sagen können...

...Dazu kenne ich dich zu wenig & das Thema ist für mein Empfinden wesentlich sensibler zu behandeln als z.B. ein Tattoo, welches nicht mit einer Krankheit (SSV ist nix anderes) in Verbindung gebracht wird.

da widerspricht dir aber der psychiatrie-professor aus magdeburg, der in seinem buch schreibt, alle leute mit mehr als drei bis vier tattoos seien krank oder gestört...


so oder so, die motivation sich zu verletzen oder verstümmeln weil man es genießt, scheint mir nicht die gesündeste...

von der schnippelei an der hand kann ich auch nur dringend abraten, weil das nix für anfänger ist! :p
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
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Beitragvon Herger » 01.10.2007 23:35

@Kaz: in dem speziellen Fall ist dein Vorhaben aber, wie du schon selbst sagst, nur schwer von SSv zu trennen...

Ansonsten seh ich's so wie Bad*Kitty & glaube nicht, daß man an SSV wachsen kann.

Aber wie gesagt... ist alleine deine Entscheidung was du mit deinem Körper machst.

ouch hat geschrieben:da widerspricht dir aber der psychiatrie-professor aus magdeburg, der in seinem buch schreibt, alle leute mit mehr als drei bis vier tattoos seien krank oder gestört...


klingt nach nem Mann, der genau weiß wovon er spricht :mrgreen:
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Beitragvon astrogirl » 02.10.2007 1:08

Bad*Kitty hat geschrieben:ich glaube, astrogirl hat das auch ein bisschen anders gemeint: sie würde keinen SVVler einstellen, da sie Angst haben müsste (verständlich aus Sicht eines Chefs!), dass der o. die Jenige unter dem Arbeitsdruck zusammenklappt und somit oft ausfällt.

Genau so hab ich es gemeint - danke :)
Was ich nicht sehe weiß ich nicht aber bei offensichtlich sichtbaren Narben wäre es für mich schon ein Ablehnunggrund (kein Vorurteil - sondern eigene Erfahrung aus der Familie - Ich habe selbst eine Verwandte die es regelmässig bis in die Notaufnahme "schafft".) Ich bin ja selbst im Gesicht gepierct und habe Bunte Haare - aber eine offensichtliche Mutwillige (und ja nicht wie bei einem Tattoo zB) professionell zugefügte "Verletzung" ist schon eine ganze Ecke weiter.
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Beitragvon Detritus » 03.10.2007 18:02

Kaz hat geschrieben:Und um diesen Beitrag zu schließen möchte ich noch einmal zum Nachdenken über das Thema Toleranz aufrufen. Ich möchte nicht dass ihr sagt, der soll doch machen was er will wenn er Spaß daran hat, das hat nichts mit Toleranz, sondern nur mit Ignoranz zu tun. Vielmehr möchte ich dass ihr mal überlegt warum Praktiken wie Suspensions (was ich zu gegebener Zeit auch einmal selbst probieren möchte) in der Szene akzeptiert werden, SVV aber immer noch mehr oder minder ein Tabuthema ist, obwohl man sich bei Suspensions der sinnlichen Erfahrung wegen bewusst verletzt.


Wer sagt denn, dass man in einer bestimmten "Szene" tolerant sein muss?
Bzw. wieso überhaupt Toleranz gegenüber anderen zeigen muss?

Dieses ganze "Wir sind ja eine große Szene und müssen uns alle Liebhaben"-Geblubber ist meiner Erfahrung nach einfach nur Blödsinn.
Gerade solche Szenen wie z.B. die Grufti/Gothic-Fraktion die nach außen immer als ach so tolerant und weltoffen auftritt reduziert sich in der Praxis meist auf einen Haufen narzistischer Deppen die jegliche Toleranz vermissen lassen sobald sie jemandem begegnen der nicht in ihre eigenen Selbstverständnis der "Szene" passt und sei es nur weil er/sie die "falschen" Klamotten anhat.

Ich bin tätowiert und gepierct, damit als (unfreiwillig) auch Teil der "Szene", muss ich deswegen alles gut finden oder tolerieren was andere in diesem Bereich machen? Ich denke nicht.

Es gab doch auch mal diesen Spruch (bitte nicht falsch verstehen): Auch ein behinderter ausländischer Rollstuhlfahrer kann ein großes Arschloch sein.
Das gilt imho auch für Tätowierte und Gepiercte. Nur weil jemand sich auch irgendwann mal hat was stechen lassen muss ich nicht gleich sein Freund sein und alles tolerieren was diese Person so treibt.

Es wird in der Szene auch genug Leute geben die Suspension genauso wie SSV für eine total bescheuerte Idee halten. Grundsatzdiskussionen mit Personen die das nun ganz toll finden bringen in der Regel aber einfach nichts, weil die Standpunkte da zu verschieden sind. An diesem Punkt greift dann eben die "Ignoranz" wie Du es bezeichnest in dem man zu derartigen Themen einfach mal gar nichts sagt, frei nach dem Motto jeder soll sich doch selbst verunstalten wie er will.

Es steht mir nicht zu über meinen Nachbarn zu urteilen wenn er jeden Samstag sein Auto polieren muss, genauso wenig wie wenn er uns seine Frau evtl. Freude dran haben sich gegenseitig den Popo zu versohlen. Das ist deren Sache (und ganz nebenbei interessiert es mich auch nicht), toll muss ich das deswegen trotzdem nicht finden, auch wenn diese Person vermeintlich zur selben Szene gehört wie ich.

Davon ab denke ich die Reaktionen auf jemanden der hier postet er will sich selbst die Haken in den Rücken rammen um sich dann in der heimischen Garage unter die Decke zu hängen genauso "tolerant" wie auf Deine Ausführungen sich selbst zu Hause aufzuschlitzen. Hier im Forum wird in der Regel ein sehr hoher Maßstab gesetzt, egal ob Tattoo oder Piercing oder sonstiger Bodymod. Solange da Profis zu Gange sind die wissen was sie tun und die Hygiene etc. auch nicht für etwas halten was anderen Menschen zustößt so what? Aber wenn jemand in Heimwerkermanier an solche Sachen rangeht ist eben nicht bedingungslose Toleranz da und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Manche Menschen muss man halt auch ein wenig vor sich selbst schützen.

Wer sich als beratungsresistent erweist, ok man hat es versucht aber wer nicht will der hat schon, die meisten User werden keine Sozialarbeiter mit ausgeprägtem Hang zum Helfersyndrom haben. Frei der Motto wer nicht hören will muss fühlen... Würde man jetzt auf alles und jeden immer nur mit Toleranz und Verständnis zugehen, dann hätte man auch nen Fulltime-Job und das tut man sich naturgemäß nicht freiwilig an.

Det
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Beitragvon Agentk » 03.10.2007 18:30

@ Detrius das unterschreibe ich so... Rööööschtööösch

Was zu der Motivation zu KAS zu sagen wäre weiß ich nicht genau was dieser Fred für ihn bedeutet...
Ist es evtl. ein Hilfeschrei, auf sich Aufmerksam zu machen.
Wie gesagt ich weiß es nicht und kenne ihn/dich auch nicht aber vllt ist es auch wirklich so um hier Aufmerksamkeit zu erlangen sich damit in den Mittelpunkt zu drängeno.ä.

Nach ssv lern gibt es in diesem Bereich noch eine Psychische Störung die nennt sich Borderline Syndrom wo es nach der Selbstverletzung auch zu unkontrollierten Gefühls-Wutausbrüchen kommt vor allem gegenüber Menschen die man vermeintlich Liebt. Darüber hinaus sind diese Menschen auch nicht in der Lage eine beziehung zu führen.

Wie gesagt ich kenne deine (wirkliche ) motivation nicht aber ich denke du solltest dich mit deinem Begehren an prof. hilfe wenden und dies nicht in einem forum diskutieren.
Ich finde das kein Spaß und es kann Lebensbedrohlich werden.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute für deine Zukunft

Gruß (wieder ein) Kai
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Beitragvon Kaz » 03.10.2007 20:28

Wisst ihr was? Im Endeffekt kommt ja doch nur wieder diese Scheiße von wegen Aufmerksamkeit, Hilfeschrei, SVV und Borderline. Ich wollt Erfahrungen und Tipps haben, aber anscheinend bin ich hier wohl an der falschen Adresse. Wäre den Mods dankbar wenn der Thread geschlossen wird.
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