Alles zu seinem Zweck. Sagrotan und Co. sind Flächendesinfektionen (und eigentlich nicht einmal das) für Gegenstände die nicht mit Wundbereich in Kontakt gebracht werden und auch nicht mit Mengen infektiösen Blutes in Verbindung gebracht wurden. Eine Ansteckung ist also in diesem Sinne gar nicht erst möglich, weil man sich nunmal nicht mit offenen Wunden auf diesen Flächeln wälzen sollte. Überhaupt sollte Mensch sich bei hygienischem Verhalten nicht mit Hepatitis, E-Coli (beides sog. Schmierinfektionen, HEP-C geht übers Blut) und Co. anstecken können. Wer also die Klobrille mit den blanken Händen abwischt und diese danach ableckt ist gewissemaßen selber schuld. Speichel, Urin und Fäkalien enthalten HIV-Viren in nur sehr geringen Mengen. Du müßtest diese dann schon in einer offenen Wunde suhlen - vom Anschauen oder Draufsetzen kriegst das nicht. Diese Mittelchen sind nichts weiter als die Kommerzialisierung eines Hygienespleens.
Als Hautdesinfektionsmittel taugt Sagrotan nicht. Und genau über diese Wege kann z.B. eine Infektion stattfinden. Irgendein Vollferkel fasst mit seinen Händen ne Klinke an, Du grabscht sie danach an und irgendwer hat Dir vllt. nicht beigebracht, dass man nicht mit den Fingern im Mund popelt und schon gehts vllt. los. Dagegen hilft aber nicht wild sprühen, sondern nur nachdenken.
Eine klinische Flächendesinfektion sollte nach Angabe der Hersteller mindestens 5 min. einwirken um Flächen die begrenzt mit HIV-Viren kontaminiert sind, sauber abzutöten. Eine richtig viruzide Fläche sollte min. 2 Std. unter Einwirkung sein. Auch bakterizid und fungizid kontaminierte Flächen werden min. 15 Minuten behandelt. Und Sagrotan ist keine klinische Flächendesinfektion.
Bei dem Prozess der Reinigung von Griffstücken etc. geht es nicht nur ums Töten von Bakterien, Viren und Pilzen, sondern um die vollständige Entfernung. Ein wesentlich anderer Anspruch, zumalen es sich um Hohlkörper handelt.
http://www.chuv.ch/swiss-noso/d22a2.htm
Zitat: "
Bei der Wahl des Desinfektionsverfahrens müssen bezüglich HIV zwei zentrale Erkenntnisse hervorgehoben werden : 1) HIV ist gegenüber den meisten auf dem Markt verfügbaren Produkte empfindlich. Diese Produkte sollten unter Berücksichtigung der vom Hersteller empfohlenen Konzentration und Einwirkungszeit eingesetzt werden. 2) Die Wahl des Desinfektionsmittels wird nicht durch die Notwendigkeit, HIV zu inaktivieren bestimmt, sondern durch die Zugehörigkeit eines Instrumentes zu einer bestimmten Risikokategorie. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass das Hepatitis B Virus ein höheres Übertragungsrisiko darstellt und gegenüber Umwelteinflüssen und Desinfektion bedeutend resistenter ist als HIV."
Es geht bei Instrumenten die direkt mit Wunden in Kontakt gebracht werden also um absolute, restlose Sicherheit!