Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Branislav K. » 19.11.2013 22:44

es gibt gegenden wo tätowierte katholiken glauben ein tätowiertes kreuz ist die eintrittskarte für den himmel . :D

also ich fühle mich geschutzt und sicherer mit meinen kreuzen. der glaube hilft mir. besonders die entscheidung, mir ein sichtbares kreuz am finger zu tätowieren war eine gute. sobalds die arbeit erlaubt werde ich mir noch weitere stechen.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon tomorrow » 20.11.2013 0:14

Könnt mir total gut vorstellen, dass es oft ein Überraschungseffekt ist, v.a. weil der Glaube für einen großen Teil nur wenig eine Rolle spielt oder jedenfalls nicht so, dass man sich das als Tattoo stechen lassen würde. Das gibt dem Ganzen schon noch mehr Gewicht dadurch.
Aber an sich gesehen muss doch auch niemand gut finden, dass du glaubst.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Macavity » 20.11.2013 7:59

Ich hatte es ja neulich schon gesagt: Ich glaube, gerade was das Christentum angeht, schmeißen viele Leute einfach Glaube und Kirche zusammen. Sie sind entweder zu faul, zu dumm oder zu uninteressiert, um das auszudifferenzieren.

Dagegen ist ein Buddha ja meist schön, die Assoziierungen zu dem Glauben sind positiver, das passt dann für die Leute schon so.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon DannyM3 » 20.11.2013 11:25

Macavitys Aussage dürfte den Nagel auf den Kopf treffen.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Nanun » 20.11.2013 11:32

Ja ich denke auch.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon BlazingFury » 21.11.2013 14:43

So richtig eindeutige religiöse Tattoos habe ich nicht und auch nicht vor machen zu lassen.

Allerdings habe ich ein Alpha und Omega, dass in 3 Wochen auf der Vorderseite mit einem Fisch erweitert wird. Sind religiöse Symbole, aber kommen mittlerweile so häufig auch in nicht religiösem Kontext vor dass die Leute es sowohl als auch sehen können. Je nach dem was derjenige hören will erzähl ich ihm dann auch. 8)

Warum habe ich Sie wirklich? 1. Ich arbeite in der Diözese und hab eine positive Grundeinstellung zur Religion (in den Grundzügen - die Bibel sehe ich mehr symbolisch als wörtlich; für mich ist Religion fast eher mehr spirituell)
2. Ich mag Motive in die man Sachen hineininterpretieren kann. :)
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon akino » 21.11.2013 22:53

Ich denk zur Zeit (vor anderem Hintergrund) sehr viel über Überzeugungen nach.

Ich denk, dass eine durchdachte Überzeugung vielen Menschen ziemlich auf den Schlips tritt. Und ich denke dieses "auf den Schlips treten" ist vielleicht noch ausgeprägter bei Leuten, die einfach keine Ahnung haben ob sie glauben oder nicht, als bei denen, die - aus welchen Gründen auch immer - sich entschieden haben, nicht zu glauben. (Glauben ist ein bisschen schwierig vielleicht in dem Fall, weil ich mir nicht sicher bin, ob man das "entscheiden" kann, aber man könnte jetzt auch "vegan leben" einfügen oder so). Ich denke, dass gelebte Religiösität Leute mit einer Frage konfrontiert, auf die viele keinen Bock haben und mit der sie sich nicht auseinandersetzen wollen.
Und vielleicht ist eine Überzeugung, die so stark ist, dass man sie sichtbar und für immer am Körper tragen möchte für viele Menschen etwas bedrohliches. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt so viele Menschen irgendeine "längerfristige" Überzeugung haben (das muss jetzt nichts sein, was in einen Begriff passt, aber ich denk schon an was haltbareres als k.A. sagen wir die nächsten 5 Jahre oder so)
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Macavity » 22.11.2013 8:06

akino hat geschrieben:Und vielleicht ist eine Überzeugung, die so stark ist, dass man sie sichtbar und für immer am Körper tragen möchte für viele Menschen etwas bedrohliches.


Ich wiederhole mich da gern, aber ich glaube, das stimmt nur teilweise. Wie gesagt, lässt sich jemand einen Buddha tätowieren, finden das alle immer super in Ordnung. Aber komm' mal mit christlichen oder - Gott bewahre - muslimischen Symbolen. Da isses dann ganz schnell wieder vorbei - und da würde ich dir dann entsprechend Recht geben.

Ich weiß nicht, ob das ein deutsches Phänomen ist, aber ich kann nur mal nur von den Deutschen reden... diese verquere Einstellung gegenüber Religion und Glauben ist so paradox und unsinnig zugleich... aber die Leute haben einfach offenbar wenig Lust, sich mal differenziert mit Dingen auseinander zu setzen. Christlicher Glaube = katholische Kirche = böse, Muslime = Islamist = 11.09. = böse, Buddha = im Schneidersitz vor sich hin meditieren = Duftkerzchen aufstellen = gut. Es ist halt alles so viel einfacher, wenn man sich nicht mit Dingen auseinandersetzt...
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon sophrosyne » 22.11.2013 9:20

Ich würde mal die These in den Raum werfen, dass es vlt nicht so problematisch ist, dass jmd eine Überzeugung hat und die auch präsentiert. Ich mutmaße mal, dass es hier mit dem Bereich des sakralen vs. profanen zu tun hat.
Wenn man sakrale religöse Symbole (und egal wie abgetragen, zb Kreuz, in einem bestimmten Kontext hat es sofort wieder den "heiligen" Charakter) in den profanen Raum packt und dann nicht nur profan, sondern einen (scheinbaren) Modebereich. Eben das "Heilige" zum modischen Stilmittel (Tattoo) - dann sind die Reaktionen (bei Gläubigen, wie Nichtgläubigen) eben ein intuitives: Das-geht-doch-so-nicht oder Das-macht-man-nicht.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Nanun » 22.11.2013 10:03

nein nein, es ging ja hier nicht darum, dass das Tattoo abgelehnt wurde, weil man religiöse Sachen eben nicht tätowieren sollte, sondern dass das Glauben an und für sich abgelehnt wurde, weil es für Mumpitz erachtet wurde.
Also es wurde nicht bekritelt, dass ich mir etwas religiöses tätowieren habe lassen, sondern der Grund warum ich es mir tätowieren habe lassen. Eben dass ich glaube.

Und da gehe ich mit Macvity, das scheint mir im Moment die plausibelste Erklärung.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon sophrosyne » 22.11.2013 13:18

Aso aso....also das Tattoo wird als Ausgangspunkt genutzt, um über Glauben und Religion zu sprechen und das zu kritisieren?


Mhmmm.....wie wird die Diskussion denn dann geführt? Sowas wie: "waaas? du glaubst an gott? wieso das denn?" Also hast du das Gefühl, dass die Leute dich dann als antiquiert betrachten in einer moderenen Wissenswelt (haha) noch an "altbackenes" zu glauben?
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Nanun » 22.11.2013 14:01

Genau das. ;)
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon akino » 25.11.2013 20:18

Macavity, die Antwort kommt spät, aber ich war unterwegs, aber ich glaub an deiner Gleichung

Christlicher Glaube = katholische Kirche = böse, Muslime = Islamist = 11.09. = böse, Buddha = im Schneidersitz vor sich hin meditieren = Duftkerzchen aufstellen = gut

ist was dran. Nur, dass jemand bei einem Buddha erstmal an Duftkerzen und nicht an religiöse Überzeugungen denkt ist auch irgendwie schade :/
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Macavity » 26.11.2013 8:05

Ich weiß natürlich nicht, ob das wirklich so ist, aber es passte halt in mein Bild ;) Ich wollte damit ja nur sagen, dass die Leute ohne ersichtlichen Grund Religionen und Glauben in gut und böse einteilen. Und Buddhismus (oder auch z.B. Hinduismus) werden von vielen eben als gut eingestuft, ja sogar "verehrt" - ohne, dass sie sich groß darüber Gedanken machen. Aber kommt mal jemand daher und sagt, er glaube an den christlichen Gott, wird er eben gleich schief angeschaut.
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Re: Religiöse Tattoos. Welche Reaktionen lösen sie aus?

Beitragvon Haruhi-Chiaki » 26.11.2013 10:26

Bei mir lösen solche Tattoos keine Reaktionen aus. Warum? Leben und leben lassen. Wenn mir jemand seine Maria auf dem Oberarm zeigt, schaue ich diese genauso interessiert an wie (fast) jedes andere Motiv auch.

Ich gehöre keiner Religion an. Aufgewachsen bin ich zum großen Teil in Deutschland, also einer Gegend, wo das Christentum allgegenwärtig ist (besonders in Südbayern). Das akzeptiere ich, ich lasse den Leuten ihre Religion. Allerdings erwarte ich, daß man mir zugesteht, daß ich an keinen Gott, wie immer dieser genannt wird, glaube. Meine Meinung: Glauben heißt nicht Wissen. Missionieren ist, egal um welches Thema es geht, grundsätzlich falsch. Ich möchte niemand seine Religion ausreden und mir braucht niemand eine Religion einreden.

Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich, warum auch immer, in eine Kirche gehe und an der Messe teilnehme. Sei es bei einer Taufe oder einem Trauerfall. Es ist nun mal Teil des hiesigen Kulturkreises und mein Geist ist gefestigt, ich trage wegen eines Kirchenbesuchs mit Sicherheit keinen Schaden davon :wink:
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