MEHR ALS EIN MODETREND ? - Riskantes für den Körper...

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon Mangy » 17.06.2003 22:55

Die Medizinerin Aglaja Stirn über die Risiken beim Piercing

SPIEGEL: Frau Stirn, nimmt Körperschmuck wie das Piercing immer mehr zu?
Stirn: Ja. Etwa jeder fünfte deutsche Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren hat heute schon ein Tattoo oder ein Piercing. Und bei amerikanischen College-Studenten ist es sogar fast jeder zweite.

SPIEGEL: Wie riskant ist es, sich ein paar Ringe durch die Nase ziehen zu lassen?

Stirn: Wir haben eine Umfrage unter Lesern der Zeitschrift "Tätowiermagazin" durchgeführt. 30 Prozent der von einem Profi gemachten Piercings und Tattoos führen demnach zu Komplikationen wie Entzündungen oder Allergien. Werden die Eingriffe selbst zu Hause vorgenommen, liegt die Rate sogar bei 70 Prozent.

SPIEGEL: Wer schön sein will, muss leiden?

Stirn: Da ist was dran. Eine Studie besagt, dass sogar einfache Ohrläppchen-Piercings in jedem hundertsten Fall zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Aus Holland, Thailand und den USA sind uns Hepatitis-Infektionen bekannt. Auch Fälle von Toxinschocks, Herzklappenentzündungen und Hirnabszessen sind dokumentiert. Bei einer Frau führte eine aufsteigende Beckenentzündung nach Genitalpiercing zu Unfruchtbarkeit. Hier zu Lande sind viele Fälle von Brustabszessen durch Piercing bei Frauen bekannt.

SPIEGEL: Sind diese Risiken unvermeidbar?

Stirn: Nicht unbedingt, es fehlen einfach gesetzliche Vorschriften für die Piercing- und Tattoostudios. Auch amtliche Hygienekontrollen finden leider nicht statt.

SPIEGEL: Wäre es besser, wenn Ärzte die Stecherei durchführen würden?

Stirn: Theoretisch vielleicht. Aber die Ärzteschaft lehnt Piercing weitgehend ab. Heyo Eckel, Präsident der Ärztekammer Niedersachsen, schrieb unlängst in der "Ärzte-Zeitung": "Beim Piercen wird der Körper verstümmelt, und dafür sollten sich Ärzte nicht hergeben."


Bild

SPIEGEL: Klingt einleuchtend.

Stirn: Aber es nützt nichts, sich gegen den Trend zum Piercing zu wehren, ihn abzulehnen und zu verdrängen. Piercing ist einfach eine gesellschaftliche Realität.

SPIEGEL: Was schlagen Sie vor?

Stirn: Ärzte sollten wenigstens besser geschult werden. Vor ein paar Jahren hat eine Umfrage unter 28 Unfall- und Notärzten in England ergeben, dass nur sechs von ihnen die Verschlussmechanismen der häufigsten Varianten von Piercing-Schmuck beschreiben konnten. Derartiges Wissen ist gerade in Notsituationen wichtig, wenn zum Beispiel jemand bewusstlos wird und an seiner gepiercten Zunge zu ersticken droht.

SPIEGEL: Was lockt eigentlich daran, den Körper zu einem gefährlichen Abenteuerspielplatz umzubauen?

Stirn: Fast jede menschliche Gesellschaft kennt die eine oder andere Form des Piercings. Das Nasenpiercing zum Beispiel soll bei Stämmen in Indien, Polynesien, Afrika und Südamerika verhindern, dass böse Geister in den Körper eindringen. Das Bauchnabelpiercing war in Ägypten früher nur Priestern und Adligen vorbehalten. Und noch heute ist der "Prinz-Albert-Ring" nach dem Gemahl der britischen Königin Victoria benannt, der angeblich ein Penispiercing benutzte, um sein bestes Stück mit Hilfe eines Kettchens möglichst weit in den damals noch engen Armeehosen zu verstecken. Aber das halte ich für ein Gerücht.

SPIEGEL: Und was motiviert heute zur gehobenen Form der Selbstverstümmelung?

Stirn: Viele Menschen sehen ihren Körper nicht mehr als gottgegeben an. Manchmal spielt der Gruppendruck eine größere Rolle, andere erhoffen sich durch Intimpiercing sexuelle Stimulation. Bei manchen kommt es auch zum Wunsch, immer radikalere Piercings machen zu lassen - das ist dann wie eine Sucht.

SPIEGEL: Was sind die aktuellen Trends?

Stirn: Es werden immer ausgefallenere Körperstellen gepierct, teils sogar Handflächen oder Pobacken. Immer beliebter werden derzeit "Branding" (Brandmarken), "Scarification" (Ziernarben) oder "3D-Implantate", bei denen Schmuckstücke unter die Haut gebracht werden.

SPIEGEL: In Ihrer Freizeit unternehmen Sie mit Ihrem Mann Peter van Ham ethnologische Forschungsreisen. Gerade ist Ihr neuester Bildband über den Naga-Stamm in Nordindien und Burma erschienen*. Was haben Sie dabei gelernt?

Stirn: Vieles im eigenen Weltbild relativiert sich. "Naga" wird manchmal übersetzt als "Menschen mit durchstoßenen Ohrläppchen". Bis heute gibt es Stämme, in denen ein Mann nur heiraten darf, wenn er gepierct ist. Meine Reisen haben mir gezeigt, dass Körpermodifikationen mehr als ein Modetrend sind.

SPIEGEL: Haben Sie sich eigentlich auch selbst piercen oder tätowieren lassen?

Stirn: Nein, aber ich habe mir einmal selbst mit einem Stift ein Tattoomotiv auf den Arm gemalt. Das hat mir sehr gefallen. Aber das genügte mir auch.

Quelle:SPIEGEL
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Beitragvon Rusty » 17.06.2003 23:37

Ich mal auch grad auf meinem arm rum gefällt mir auch gut ;)
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Beitragvon Filzhut » 18.06.2003 4:31

hey ich hab auch angefangen auf mienem arm rumzumalen :D fotos? könnt ja meine linienführung beurteilen :D :D
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Beitragvon Mangy » 18.06.2003 9:49

Ihr seid doooooof Bild

der Frau ist es so ernst damit Euch "durchgeknallten" Bodymodifikationsfreaks vor Unheil zu retten und Ihr macht sie so zur Bild
Bild
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Beitragvon DesLinsche » 18.06.2003 18:40

Mein Piercing wurde auch vom Arzt gestochen, ich hab früher als ich so 11 war immer aufm Arm gemalt, aber jetzt?
Na, wem`s gefällt...vielleicht wirds ja wieder "in", ich fang gleich wieder damit an :D :p ;)
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Beitragvon Sana » 18.06.2003 21:16

hmmm mein kleiner malt auch ofters mit stiften auf seine armen und beine rum nur ders grad mal 19 monaten alt....

aber mal ne frage 30% entzundungen und allergien ist das nicht bissel ubertrieben?
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Beitragvon Mangy » 18.06.2003 21:46

Ich "glaube" ne frische, nagelneue Tätowierung ist schon- oder teilweise - ne Entzündung. Da kann das schon hinkommen. :0
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Beitragvon Sana » 18.06.2003 22:18

ach kom ma ehrlich des bissel rot brennen jucken schmerzen usw ist keine echte entzundung da kan man sagen das jeden muckenstich ne entzundung ist die sehen oft schlimmer aus.....

und eigentlich wenn ich so druber nachdenke ärzte machen keine piercings weils körper verstummelung ist.... mal ehrlich jede schönheids op jede op ist eine körper verstummelung weils narben hinterläst und ne spritze ist genau so ein loch inne haud stechen als ein piercing stecken nur die tiefe ist unterschiedlich.....
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Beitragvon Isabeau » 18.06.2003 22:45

Man sollte die Liebe mal fragen ob sie Ohrringe trägt..... im eigendlichen Sinne ist das auch ein Piercing....und die können sich auch scheiße entzünden!!!!!!!!!!!!!! ;) ;)

Nur mal so .............
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Beitragvon Hoschte » 18.06.2003 22:59

Mangy hat geschrieben:Ich "glaube" ne frische, nagelneue Tätowierung ist schon- oder teilweise - ne Entzündung


Dann bin ich gern entzündet! :p :p
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Beitragvon DesLinsche » 22.06.2003 17:48

Isabeau hat geschrieben:..... im eigendlichen Sinne ist das auch ein Piercing....und die können sich auch scheiße entzünden!!!!!!!!!!!!!! ;) ;)

da kann ich dir nur zu stimmen, ich hab meine 2-ten im februar stechen lassen und das eine ist immer noch entzündet, aua aua :(
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