Ist Old-School tatöwieren extra schmerzhaft?

[shovelhead]

Das ist richtig. Im sozialistischen Ungarn gab es allerdings den Beruf "Tätowierer" nicht - die Genossen standen nicht so auf bunte Haut. Damals war es Subkultur ähnlich der Rockerszene. Genommen wurde, was da war. Ich habe viele schlechtgestochene Tattoos gesehen (Handstich), aber auch einige richtig gute (selbstgebaute Maschinen). Natürlich sind fertige Einwegnadeln auch hier schon lange fester Standard.

Früher war es aufgrund der Verfügbarkeit anders, als Beispiel Paul Rogers mit seinem legendären Schuppen o. Charlie Wagner... die Farben wurden ja auch selbst hergestellt.
Eric Perfect macht das ja immer noch u. hat ein paar Knaller im Sortiment, sein Rot z.B. haut richtig rein.

Zeiten ändern sich, aber früher als man noch nicht alles im Netz bestellen konnte fand ich es spannender... vielleicht weil es noch keine Mode war. Oder weil ich älter werde. Früher war sogar die Zukunft besser

[Ohrringtom]

@redphantom
An sich wünsche ich mir jetzt schon etwass auf dem anderen Schulter; also das nächste Tattoo wird wohl kommen, ja.
@shovelhead
Tattoo Peter ist jedenfalls der älterste in Amsterdam. Das hat mir auch das Vertrauen gegeben, nicht mit einem 'modischen' Tatöwierer zu tun zu haben.
Und was ist da speziell am Sound der Magnetenspulmaschine?

[Ohrringtom]

Noch zwei Tage, dann ist es so weit....

[*sanna*]

Beim ersten Mal hat man halt überhaupt keine Ahnung, was auf einen zukommt. Wie wird das sein, wer ist da vor Ort, kommt man mit den Leuten klar und - natürlich - wie ist das mit den Schmerzen...
Ich muss sagen, dass mir bei den allerersten Nadelstichen in meinem Leben echt die Luft weg blieb. Das war so dermaßen schneidend und heftig, damit hätte ich nicht gerechnet. Es war der Knöchel und die halbe Stunde unter der Maschine war echt kein Spaß.
Entsprechend innerlich vorbereitet ging ich zum zweiten Termin. Anders Studio. Da war der Rücken dran, große Fläche. Ich mir von meiner Schwester beibringen lassen, wie man in den Schmerz atmet (nach 4 Geburten hat sies drauf), Ehemann und Kekse dabei und los. Es war ein völlig anders Erlebnis, der Schmerz war beherrschbar, die Leute im Studio einfach freundlich und familiär. Humor hat auch viel geholfen. Und natürlich, den Tätowierer unflätig zu beschimpfen, wenn es wieder derber wurde vom Schmerz.
Den Tag danach war ich durch. Schmelztabletten, Schlaf und Pflege durch den besten Ehemann, mehr ging nicht. Aber, wie gesagt, es war der halbe Rücken. Beim Oberarm wirst du sicher weniger Nachwehen haben.
Ich wünsche dir ein schönes erstes Mal. Du packst das!

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[Ohrringtom]

Also Knöchel soll ja auch viel schmerzvoller sein... Vertrauen im Tatöwier habe ich schon, das ist ein sehr ruhiger, erfahrener Typ. Der weiss schon wie er mit seiner schwereren altmodischen Tattoo Maschine umgehen soll.. Und sein Laden ist ebenfalls ein ganz ruhiger, nicht dauernd Anlauf von Gruppen Touristen oder so, wie bei bestimmten Studios in Amsterdam, wo man sozusagen im Schaufenster tatöwiert wird..

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[shovelhead]

Das war der Grund, warum mein Tätowierer sein Studio von der Budapester Innenstadt in einen Randbezirk verlegt hat. Er hatte zwar einen "Resident" für walk ins, aber der Trubel war zuviel. Eine Touristin will ein Minitattoo u. bringt 6 (!) Freundinnen mit, die mit Fastfood den Warteraum belagern... er hat nur von seiner Empore gebrüllt "Was zum Teufel ist hier los!? Das ist kein verdammter Schnellimbiss! Jeder, der nicht tätowiert werden will, verschwindet jetzt - aber sofort!"
Dabei ist er eigentlich ein ruhiger...

Das Thema Schmerz kann man wohl nicht pauschalisieren... Arme waren bei mir nicht so wild, ausser die inneren Oberarme zur Achsel. Armbeuge u. Ellenbogen war eher entspannt. An das Schlüsselbein kann ich mich noch nach 20 Jahren erinnern, war nicht so angenehm. Am oberen Rücken war es eher gemischt.

Aber wie schonmal geschrieben, stress dich nicht u. geh entspannt an die Sache ran. Wird schon!

[Ohrringtom]

Meine befindet sich zwar in der Innenstadt, aber in einer kleinen Gasse die man wissen muss, nicht in einer touristischen Einkaufstrasse zwischen - tatsächlich - Schnellimbiss und Sexshop oder so. Auszserdem ist der Tatöwierraum hinten im Laden, nicht gleich neben der Kasse am Eingang.

[4g48pg4l]

"Auszserdem ist der Tatöwierraum hinten im Laden, nicht gleich neben der Kasse am Eingang."

Eine Trennung zwischen öffentlichem Kundenbereich - jeder kann von der Strasse reinkommen - und Tätowierbereich sollte schon aus Hygienegründen Standard sein.

Einen Laden mit "Tätowierbereich gleich neben der Kasse am Eingang" würde ich meiden.

[Ohrringtom]

So - die Schwelle ist überschritten. Jetzt gehöre ich auch zu den Old School Tatöwierten!

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[Rübezahl]

Und wie schlimm war es?

[4g48pg4l]

@Ohrringtom

Mir will scheinen, du hast überlebt

By the way: Schöner Vogel, gefällt mir.

[Ohrringtom]

@ Segler
Danke. Ja, von allen Adlern vom Internet gefiel er sowohl mir als dem Tatöwierer am meisten.
Ja hab's überlebt.

@Rübezahl,
Einigermaßen schmerzhaft schon, wie ein Messer das leicht sticht, vor allem am Anfang, aber man gewöhnt sich allmählich etwas dran, obwohl man es bis zuletzt spürt. Ab und zu musste ich kurz auf die Zähne beissen. Insgesamt hat es anderthalb Stunden gedauert.

[*sanna*]

Glückwunsch zum Tattoo. Schaut gut aus!

Schon Pläne für das nächste?

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[shovelhead]

Sieht gut aus!
Das schöne bei Oldschool ist, das man problemlos erweitern kann...

[Ohrringtom]

@ Sanna
Nicht so schnell! *grins*
@ Shovelhead.
Danke.
Wie meinst du das letzte? (also im Gegensatz zu nicht-Old School???)