Ist das Tattoo nur für Frauen

[Mike22997]

Hallo,

ich hatte vor mir für den Anfang eher ein kleineres Tattoo erst stechen zu lassen. Ich hab mich viel informiert und bissi umgeschaut. Kleine Tattoos tragen eher öfters Frauen deshalb wollte ich mal fragen ob das grundsätzlich nur etwas für frauen ist kleinere Tattoos. Ich hab mal ein beispiel Bild beigefügt da ich mir sehr gerne ein Kompass tätowieren lassen würde. Aber nicht gleich das größte Tattoo will. Vielen Dank für eure Meinung!

P.S der Kompass ist nur eine Vorlage also er soll nicht genau so ausschauen ich meinte nur von der Größe her.

LG
Mike

[Herger]

Bezogen auf Geschlecht: Es ist alleine deine Entscheidung, inwieweit du dein Leben von den Grenzen, die andere Menschen in ihren Köpfen tragen, beeinflussen lässt!

Motiv und Größe: definitiv möglich, aber die Größe lässt nicht allzu viel Raum für Details bzw. packt man zu viele Details in ein solches Tattoo, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese nicht allzu lange erhalten bleiben, relativ hoch.

[Cybe]

Motiv und Größe: definitiv möglich

Sorry, aber manchmal frag ich mich echt, warum hier solche Aussagen getroffen werden.

Super. In 6 monaten hat man dann halt nen schwarzen fleck, weil alles ineinander läuft.
Kann man leuten hier nicht direkt von solchen Ideen abraten, bevor wir in den Studios wieder die gemeinen sind, die sagen "das geht nicht"?

Kleine Tattoos sind für Leute geeignet, die ein kleines Tattoo haben möchten. Egal ob Mann oder Frau.
Das Motiv in der Größe ist aber absolut sinnlos. Tattoos verändern sich und das kleine sieht nach ganz kurzer Zeit nicht mehr gut aus. Es müsste schon um einiges größer sein, damit man da überhaupt ein gutes, haltbares Ergebnis hinbekommt.

[Theliseth]

Reg dich mal nicht so auf, Cybe. Herger hat eigentlich das gleiche gesagt wie du, er hat's nur etwas netter verpackt.

Ein Kreis mit zwei Linien durch wird schon nicht als schwarzer Blobb enden. Für so viele Details wie in dem Motiv auf dem Bild, müsste das Tattoo aber um einiges größer sein, Mike. Was Herger zur Geschlechtersache gesagt hat, finde ich übrigens super.
Abgesehen davon habe ich aber noch nie gehört, dass kleine Motive nur was für Frauen sind. Wirklich noch nie. Ich habe auch schon kleine Sachen an Männern gesehen.

[Herger]

@Theliseth: Danke! =)

Motiv und Größe: definitiv möglich

Sorry, aber manchmal frag ich mich echt, warum hier solche Aussagen getroffen werden.

Zwischen "möglich" und "sinnvoll" besteht ein Unterschied. Du hast leider beim falschen Abschnitt zwischen den Zeilen gelesen, wie's scheint. Dass ich es ebenfalls nicht für allzu sinnvoll halte, hab ich im 2ten Abschnitt erklärt... den Grund übrigens auch.

Kann man leuten hier nicht direkt von solchen Ideen abraten, bevor wir in den Studios wieder die gemeinen sind, die sagen "das geht nicht"?

Anderer Vorschlag: warum sagen wir nicht einfach, was mit welchen Konsequenzen möglich ist und lassen Menschen selbst denken und entscheiden, was sie wollen, anstatt ihnen vorzugeben, was wir als richtig für ihr Leben erachten?

[BassSultan]

Ich habe auch schon kleine Sachen an Männern gesehen.

and that's what she said..

sorry.. Spaß beiseite -> wenn du einen rock anziehen willst, zieh ihn an. Wenn du ein kleines tattoo willst, machs! erlaubt ist, was gefällt.

[n8ght]

...im Rahmen der sinnvoll haltbaren Möglichkeiten.

[Cybe]

Ich reg mich nicht auf, nur haben wir jeden 2. Tag jemand im Studio stehen, der mit so ner idee kommt. Heute ein 3 cm großer keltenknoten. "Aber mit ganz dünnen linien kann man das doch machen!"
die Leute latschen ins Studio und sagen "aber mir hat man gesagt das kann man so klein machen." Kein seriöser Tätowierer macht das so. Samstag cover ich so ein super tolles Minitattoo, nächste Woche noch eins.
Wo ist denn das Problem, den Leuten einfach zu sagen: sowas ist als Tattoo nicht machbar? Statt es in ein blumiges das ist machbar und vielleicht hält es nicht so gut zu verpacken? Man liest "machbar" und das reicht dann schon für eine ewige Diskussion im nächsten Studio. Oder man gerät an ein Studio, dass es einfach macht und in nicht mal einem Jahr gibts hier den Thread "kann man das Tattoo irgendwie retten?"
Manchmal bringt es einfach mehr den Leuten zu sagen "mach es nicht, weil es scheisse wird" statt "das geht aber dies das und jenes könnte sein"

[Herger]

Kann man definitiv so sehen, muss man aber nicht. Aus ner pädagogischen Perspektive finde ich es wesentlich sinnvoller, Menschen anzuregen, ihren Verstand zu gebrauchen und auf der Basis von Informationen eine Entscheidung für ihr eigenes Leben zu treffen, als ihnen ein richtig/falsch vorzugeben und sie so ihrer Mündigkeit zu berauben (Aufklärung, sapere aude etc.)

Ein "ist nicht möglich" oder "machen wir hier nicht" von genervten Tätowierer*innen zu bekommen, ist für Kund*innen, die schlicht keinen Plan von der Materie haben, vermutlich relativ unbefriedigend. Ne Erklärung, warum Stellen/Designgrößen möglicherweise keine guten Entscheidungen sind, wär meiner Ansicht nach wesentlich sinnvoller.

Es ist so klein tätowierbar (schau dir die Miniaturen an, die Anil Gupta sticht)... so viel zu "möglich".

Wird es halten/über einen langen Zeitraum gut ausehen? Vermutlich nicht.

Willst du es trotzdem?

Ja, das ist bisweilen sicher anstrengend... aber Kund*innen sind in erster Linie halt Menschen und erst in 2ter Linie Leinwände.

[peppersmagic]

Habe mich neulich genau zu diesem Thema mit meinem Tätowierer unterhalten und finde seine Einstellung dazu schon recht vernünftig

Ein Grund, warum er solche Tattoos (und auch Tattoos an z.B. Fingerinnenseite usw.) grundsätzlich ablehnt, ist, dass er einfach nicht möchte, dass sein Name dann hinterher eventuell mit so einer "Gurke" in Verbindung gebracht wird. Wenn er jemandem ein detailreiches aber sehr kleines Tattoo sticht, es über kurz oder lang unschön wird und der Kunde unzufrieden ist, wird dieser dies höchstwahrscheinlich auch weitergeben und vielleicht auch das ein oder andere schlechte Wort über den Künstler raus lassen. Negatives verbreitet sich ja meistens schneller und hartnäckiger als Positives... (Dabei ist es meiner Meinung nach eigentlich auch egal, ob der Tätowierer auf das Risiko hingewiesen hat oder nicht. Dass das zu erwarten war, wird ein unzufriedener Kunde wohl eher nicht weiter geben...) Ich persönlich hätte da auch keine Lust drauf.

[Herger]

Nachvollziehbar.

Trotzdem besteht m.Mn. nach ein Unterschied zwischen nem generellen "ist nicht machbar" und nem "ich erklär dir mal, was in der Größe möglich ist". Man kann/sollte? sich ja durchaus unterhalten und versuchen, ne Übereinkunft zu treffen, mit der beide Seiten glücklich sind.

[tomorrow]

Fairerweise muss man auch sagen, dass diese Mini-Tattoos, besonders die sehr realistischen, zurzeit auch sehr viel im Internet rumgehen. Man sieht viele davon von talentierten Tätowierern mit teils riesiger Menge an Followern, die zudem regelmäßig von größeren Tattooblogs gefeatured werden, ohne dass man je davon hören würde, dass die Haltbarkeit von so kleinen detaillierten Tattoos möglicherweise problematisch ist.
Das verleiht ihnen zumindest für mein Empfinden eine gewisse 'Seriösität'.
Obwohl ich das, was hier zu den Minitats gesagt, wird im Hinterkopf habe, bin ich doch oft am Wundern, wenn ich die Dinger sehe a la
"Der Tätowierer scheint erfahren, der würde das doch nicht machen, wenn das nach kurzer Zeit Matsch werden würde oder...?"
"Bei so vielen Tattoofans, die dem folgen, würde man doch sicher viel öfter Kritik hören, wenn seine Sachen nicht gehen oder..hmmm"
"Spätestens die Tattooblogs würden doch auch ab und zu mal was Warnendes dazu sagen und die nicht gedankenlos verbreiten...oder...?"
Etc.

[peppersmagic]

Da hast du natürlich Recht, Herger, ein gewisser Dialog in einem angemessenen Umgang sollte schon Standard sein. Aber dass man irgendwann die Geduld verliert, wenn man einen Umstand zum 1000. mal erklären muss, ist ja auch irgendwo verständlich. Da würde ich mich irgendwann wohl auch lieber wichtigeren Projekten widmen und solche Anfragen nur knapp beantworten.

Außerdem finde ich es auch schade, dass sich viele Leute scheinbar nicht selbst im Vorfeld ein bisschen recherchieren, ob ihre konkreten Vorstellungen überhaupt umsetzbar bzw. sinnvoll sind... Online findet man viel Input zu diesem Thema, es ist wirklich kein Hexenwerk, sich selber mal ein paar Gedanken zu machen und Beispiele anzusehen, auch wenn man kein Experte im Tätowierhandwerk ist. Ein Tattoo legt man sich schließlich für "die Ewigkeit" zu, da ist ein bisschen Recherche eigentlich wirklich nicht zu viel verlangt - und spart auf beiden Seiten Zeit und Nerven. (Was nicht heißen soll, dass Internetrecherche ein gutes Beratungsgespräch mit dem Künstler ersetzt!)

Wobei hier natürlich dann der Einwand von tomorrow ins Spiel kommt - habe diese Minitattoos nun auch schon desöfteren in Tattoo Blogs und auf Instagram gesehen... Habe mir bisher diese Beiträge aber nie genauer durchgelesen, da für mich solche Tattoos einfach nicht in Frage kommen - werde da aber künftig mal mehr drauf achten, und hoffe, dass dann zumindest in den Kommentaren entsprechende "Erfahrungsberichte" zu lesen sind...

[BassSultan]

in paar jahren wird dann vielleicht mal die erste welle der enttäuschten fans kommen nehm ich an..

[tomorrow]

Ach, ich hab die guten Tattoostudios vergessen, die solche Minimotive zwar nicht selbst stechen, aber diese Tätowierer auch gern zu sich als Gast einladen.
Ich mein, definitiv ist es unvernünftig, wenn sich jemand im Vorfeld so gar nicht kümmert nach Info und dass es frustrierend ist, sich ständig wiederholen zu müssen, versteh ich völlig.
Aber wie gesagt, selbst wenn jemand sich mal umguckt, was es so gibt und dann sieht wie diese Minitattoos gehandhabt werden, überrascht es mich kein Stück, dass die meisten kA von deren Haltbarkeit haben und evtl. auch vor den Kopf gestoßen reagieren, wenn sie damit beim Tätowierer zum ersten Mal konfrontiert werden.
Um überhaupt auf die Idee zu kommen, dass zu kleine Dinge nicht gut halten, braucht man auch erstmal Vorwissen. Das war mir vorher jedenfalls überhaupt nicht klar.

Ich seh das als Sache der 'Tätowierercommunity', ehrlich gesagt. Es ärgert mich richtig, wenn ich dann von den Tätowierern Kommentare sehe von wegen "Vielen Dank für dein Vertrauen!"
Ja, nirgendwo findet sich, ob diese Person tatsächlich aufgeklärt wurde. Man sollte sich auf seinen Tätowierer verlassen können.