Ärger mit Studio

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Ärger mit Studio

Beitragvon Tux » 26.01.2015 16:23

Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade in ner ganz blöden Situation. Und zwar habe ich im September 2014 angefangen, mir ein 3/4 Sleeve stechen zu lassen. Dabei habe ich mir bei der Wahl des passenden Studios sehr viel Zeit gelassen. Und dann hab ich es endlich gefunden - schönes Studio, nette Menschen und ne ganz ganz ganz tolle,junge,begabte Inkerin. Perfekt also. Einziges Manko : Die Fahrtzeit von je 2 Stunden hin und zurück. Aber naja, was tut man nicht alles :D Dafür haben wir aber auch uns auf sehr lange Sitzungen geeinigt (so um die 8 Stunden). Im September hatte ich also die erste Sitzung und im November die zweite. und was soll ich sagen, ich liebe mein Tattoo. Für die finale Sitzung hatten wir einen Termin im Februar gemacht

Und jetzt kommts. Letzte Woche kontaktierte ich das Studio, um nachzufragen, ob wir eventuell den Termin verlegen könnten. Wenn nicht wäre auch nicht schlimm. Da kommt als Antwort zurück, dass meine Tätowiererin seit Dezember nicht mehr da sei. Man könne mir aber einen anderen Artist anbieten (Für mehr Euronen natürlich, aber das ist gar nicht der springende Punkt). Ich hab mich tierisch geärgert - vorallem einfach darüber, dass ich nie informiert worden bin. Wenn ich also nicht zufällig nachgefragt hätte, wäre ich an dem Termin vollkommen umsonst dorthin geeiert. Jetzt könnte man sagen : Dann mach das doch bei dem anderen, der dir angeboten wurde. Und ja, das hätte ich auch für die einfachste Lösung gehalten. Aber ich bin halt jemand, der (gerade bei so großflächigen Tattoos) einfach das Gefühl haben muss, dass es passt. Und das tut es bei dem anderen Artist irgendwie nicht...

und jetzt kommt die Frage : Meint ihr, es besteht die Möglichkeit, die bereits geleistete Anzahlung von 100 EUR zurückzuerhalten? Ich habe das im Studio angesprochen, aber es wurde so abgetan, als sei es meine Schuld, da mir ja ein neuer Artist angeboten wurde. Ich bin da nun ein bisschen unsicher, ob ich mich so abspeisen lassen muss.

Vielleicht kennt ihr euch da ja ein wenig aus :P

Danke für Eure Hilfe !
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon TerraMage » 26.01.2015 16:42

Das kommt drauf an. Was wurde denn im Vorfeld schriftlich vertraglich mit wem vereinbart? Wenn es ein allgemeiner Werkvertrag mit dem Studio war, ist theoretisch eine Vertretung möglich. Inwieweit das zumutbar ist - tjo schwierige Kiste. Bei einem Dienstvertrag sieht das anders aus.

Aber ich wundere mich etwas über die Position des Studios. Es ist doch eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, das der Tätowierer, der das Werk begonnen hat, es auch zu Ende bringen sollte. Btw, kannst Du die bisherige Tätowiererin ausfindig machen und von ihr das Werk vollenden lassen?
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Cybe » 26.01.2015 17:03

Vertrag hin oder her. Tattoo ist kein Kaufvertrag für ein Auto. Und wenn du es nicht von jemand anders da im Studio gemacht haben willst, dann ist das völlig ok.
Ich bin auch dafür, dass derjenige, der es angefangen hat es fertig macht.

Es kann immer mal vorkommen, dass jemand kurzfristig ein Studio verlässt.
Eigentlich sollte deine Tätowiererin sich in so einem Fall mit dir in Verbindung setzen, gerade wenn es ein angefangenes Tattoo ist.
Hast du einen Kontakt von ihr? Telefon, Mail, Facebook? Dann melde dich doch am besten bei ihr direkt.
Sprich dann auch das Thema mit der Anzahlung an.

Anzahlungen werden von Studio zu Studio anders gehandhabt. Genaueres dazu schreibe ich nicht, weil das Studio interne Dinge sind, die man weder öffentlich schreibt und niemand was angehen.
Jedoch sollte es als Kunde nicht dein Schaden sein und die 100 € verschwinden nicht im nirgendwo.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon TerraMage » 26.01.2015 17:22

Cybe, der/die TE hat nach einer klaren/eindeutigen (belastbare) Grundlage gefragt, auf Grund der die geleistete Anzahlung zurückgefordert werden kann. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Dein eigenes Gefühl und Position ist dabei wenig hilfreich.

Rechtlich ist das Studio mit seinem Vorschlag, dass das Tattoo jemand anderes fertigstellt erstmal im Vorteil. Dass das bar jeglicher Realität ist - sei jetzt mal dahingestellt. Vor Gericht und auf hoher See ...
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Tux » 26.01.2015 17:35

Danke für eure Antworten :)

Welche Art von Vertrag vorliegt, weiß ich nicht genau. So wie ich mich da jetzt mal schlau gegoogelt habe, ist es wohl eher ein Dienstvertrag.

Die Tätowiererin habe ich bisher leider nicht erreichen können (weder schriftlich noch telefonisch). Vom Studio habe ich nur die Info bekommen, dass sie nach Dänemark gegangen sei und man sich wohl nicht im Guten getrennt habe.

Wie dem auch sei, eure erste Einschätzung hat mir auf jeden Fall geholfen. Im Endeffekt bin ich nur froh, wenn ich jemand gutes finde, der das Tattoo fertigstellt, falls ich keine Antwort von meiner ursprünglichen Tötowiererin erhalte. Der Großteil ist ja schon geschafft :)
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Nanun » 26.01.2015 17:35

UUUrrrrrbaaaannnn!!!!! :mrgreen: :mrgreen: Deine Hilfe wird gebraucht.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Cybe » 26.01.2015 17:49

Terramage, manchmal ist es hilfreicher erstmal mit beteiligten Leuten (in dem Falle der Tätowiererin) zu sprechen. Da ergibt sich dann vielleicht eine Lösung, bevor man rechtliche Mittel in Anspruch nimmt.
Wo da jetzt mein Gefühl und meine Position drinnen sind bzw. den Frieden stören: keine Ahnung.
Meinen Vorschlag: "Mit der Tätowiererin in Verbindung setzen" bitte ignorieren, der ist wenig hilfreich.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon TerraMage » 26.01.2015 18:03

Selbstverständlich ist eine einvernehmliche Lösung das beste. Bevor man sich jedoch in so ein Gespräch begibt, ist es IMHO am besten die Situation, seinen Standpunkt und die möglichen Optionen vorab zu prüfen. Das ist enorm hilfreich, um im Gespräch dann freundlich aber bestimmt auf den Punkt zu kommen, sich nicht um Kopf und Kragen zureden und ggf. emfindliche Übel androhen zu können.

Edith meint: Tattoos sind generell Werkverträge. In dem Falle ist interessant, ob eine Festlegung/Nebenabrede getroffen wurde bzgl. von wem dieses Werk (Tattoo) angefertigt wird/muss. Das mit dem Dienstvertrag ist zu streichen.
Zuletzt geändert von n8ght am 26.01.2015 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Direktes Vollzitat entfernt.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon DannyM3 » 26.01.2015 18:26

Ich habe noch nie mit einem Studio einen "Vertrag" geschlossen!
schon gar nicht schriftlich

Wirklich mal ganz doof gefragt. Ist das denn mittlerweile so üblich?
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Tux » 26.01.2015 18:35

Danke Terramage für dein Engagement. Der Vertrag ist im Grunde ein formloser Text, dass ich die AGB des Studios akzeptiere und das Studio nicht haftbar ist
Vereinbarungen über Preis und Artist wurden nicht getroffen. Ich merk schon: Kein gutes Zeichen :D
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon 13bf13 » 26.01.2015 19:53

Das ist zwar echt doof gelaufen und du hättest definitiv kontaktiert werden müssen, aber unterschätze das Angebot, das Tattoo von wem anderes fertig zu machen, bloß nicht. Lehnst du das ab und kriegst die andere Dame in Dänemark nicht, wird es uU kompliziert jemanden zu finden, der sich an ein schon begonnendes Projekt begibt! Nur mal so für den Hinterkopf zum Mitbedenken ;)
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon TerraMage » 26.01.2015 19:56

DannyM3 hat geschrieben:Ich habe noch nie mit einem Studio einen "Vertrag" geschlossen!
schon gar nicht schriftlich

Wirklich mal ganz doof gefragt. Ist das denn mittlerweile so üblich?

Nö - deswegen hab' ich fast regelmäßig Blicke geerntet, wie die Kuh vorm Scheunentor wenn's blitzt. Ich "missbrauche" dafür immer die Einwilligungserklärung und ergänze da Angaben zu Motiv, Position usw.. Ich hab' auch nie pauschal dem Studio die Einwilligung in den Eingriff (denn das ist es letztlich) sondern immer nur dem jeweiligen Tätowierer persönlich gegeben.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Buddha_Eyes » 26.01.2015 20:28

Oh weh... nee - das schreibe ich nix mehr zu. Sind ja schon Vollprofis am Werk.. Wer nen vernünftigen juristischen Rat braucht, kann sich ja gerne melden. Aber an den Spekulationen hier beteilge ich mich nicht.
Aber ich deute es mal vorsichtig an: Zum Vertragsgegenstand (ja, natürlich wird da im Studio auch immer ein Vertrag geschlossen) gehört denknotwendig auch eine Abrede darüber, wer das Tattoo sticht (Stichwort: Höchstpersönliche Leistung). Und wenn dem Tattoostudio (so nicht der Vertrag ohnehin mit der betreffenden Tätowiererin geschlossen wurde) diese Leistung unmöglich wird..... tja, dann steht alle weitere in § 326 BGB. :mrgreen:
Expect nothing..
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon Nanun » 26.01.2015 20:42

:mrgreen: Ich weiß warum ich Bauing und nicht Jura studiert habe... mein Hirn setzt da nach dem 2 Satz einfach aus... aber ich habe es versucht. :lol:

Also nicht bei Deinem Post Urban, sondern bei dem Paragraphen.
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Re: Ärger mit Studio

Beitragvon TerraMage » 26.01.2015 20:52

Sag doch einfach, dass ein Tattoo generell eine höchstpersönliche Leistung ist, die nicht vertreten werden kann. Ich kenne das nur im Zusammenhang mit Dienstverträgen (Behandlungsverträge Arzt usw.).
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