Von der ersten Idee bis zum fertigen Tattoo

[RiseAgainst]

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[sk8mafiaflip]

Das mit dem über Jahre Gedanken machen kann ich definitiv verneinen, denn Gedanken machen hilft manchmal halt echt nix... Wie oft schreiben hier Leute rein:

"Ich mache mir seit 35 Jahren Gedanken über mein erstes Tattoo es soll ein Roman von Musil am Ringfinger sein..."

Aber Spass bei Seite, ich halte es für sehr sinnvoll sich vorher darüber zu informieren, welche Stilrichtungen es gibt (grob), was mir da zusagt, welcher Tätowierer meiner favorisierten Stilrichtung gefällt mir am besten und sowas halt... Aber wie lange? Da gibt's wohl keine Richtzeit, aber irgendwann muss man ja auch anfangen

Und Motive dürfen manchmal auch spontan sein, da spricht für mich nichts dagegen.

Cheers, Flip

[akino]

Ich denk wie lange man über sowas nachdenkt ist Typsache, manch einer ist vielleicht spontaner ein anderer braucht schon ein Jahr Bedenkzeit bevor er zum Friseur geht (ich zum Beispiel).

Das immer wieder dazu geraten wird sich Zeit zu nehmen liegt vielleicht daran dass ein Jahr nicht so furchtbar lang ist, wenn es einen vor einer Fehlentscheidung bewährt, die man ein Leben lang auf dem Körper trägt.

Ein Jahr ist furchtbar lang, wenn man bedenkt, dass man morgen von der Straßenbahn überfahren werden könnte...

Nachdenken hat noch niemandem geschadet, aber wenn du dir deiner Sache sicher bist würde ich das nicht an irgendeinem Zeitrahmen festmachen.

[Buddha_Eyes]

Also, ich bin eigentlich meist ziemlich spontan zu meinen Ideen gekommen... bin ich immer gut mit gefahren.

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[LÖö]

Ich hab auch selten an Ideen rumgetüftelt (eher früher bei den ersten Motiven) - mir kamen da eher Geistesblitze, die mich begeisterten...

[tinydancingdoll]

Es gibt halt Leute die hier anfragen, bei denen man merkt, dass sie sich so gar nicht mit den Möglichkeiten befasst haben und einfach irgendwas haben wollen... Aber wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat, dann kann man auch loslegen! meistens vergeht ja dann eh noch Zeit bis zum eigentlichen Termin.

Wenn man zu lange drüber nachdenkt, zerredet man sich sich auch die ein oder andere Idee wieder. Passiert mir immer, nicht bloß bei Tattoo-Ideen! Das ist dann immer schade! Was ich auf alle Fälle gelernt hab ist, dass ich keinem (der nichts mit Tattoos am Hut hat) vorher sage, was ich plane. Dann kommt nur: "meh echt? Meinste DAS sieht gut aus? Würde ich ja nicht machen!" Meinen die Leute zwar nie böse aber naja!

[Kontrakreativ]

Mal ein paar spontane Gedanken: Beschäftigt man sich länger mit der Thematik und schaut sich auch nahezu täglich Bilder von Tätowierungen an, fängt man irgendwann auch an die Welt als Inspiration zu sehen. Also Tattoomotive aus Büchern, Filmen, Zeitschriften, Alltäglichem und Momenten zu denken. Zumindest geht es mir so. Über den Tag – und natürlich dann über Wochen und Monate – kommen dabei so viele potentielle Motive zustande, dass es wirklich eines Gedankenblitzes bedarf, um aus der Quantität noch Qualität auszusondern. Aber generell driftet man ja auch eher so durchs Dasein und hat hier und da mal ein paar existentielle Momente

Über längere Zeiträume an einer Idee festhalten klappt meiner Meinung nach auch selten. Erstens, weil man eben ständig neue Anregungen erhält; zweitens, weil man alte Ideen zerdenkt – usw. usf..
Wobei reine Ideen (ohne konkrete Interpretation) eine geringere Halbwertszeit haben dürften. Man gewinnt ja auch an Erfahrung, wie viel Vorgabe an den ausführenden Künstler angemessen ist.

[Spitzbube]

Ich hatte eine grobe Vorstellung von dem, was ich gerne haben wollte und wusste aber nicht wie und ob man das so umsetzen konnte. Letzten Samstag war ich nun beim Besprechungstermin und im Grunde hat sich das eigentliche Motiv erst dort entwickelt. Zwar muss ich jetzt trotzdem noch ne Zeit auf den Stechtermin warten, aber ich würde sagen, dass vielleicht ne grobe Vorstellung schon früh vorhanden sein kann, das finale Motiv sich aber "relativ" kurzfristig entwickelt. Bei meiner Frau verlief es ähnlich

[Lecce]

Mache mir vorab generell Gedanken ob das Motiv zu mir passt bzw wie ein neu ausgearbeitetes Tatoo aussehen muss damit ich mich damit identifizieren kann.

Da ich mir dann zu 100% sicher bin das dieses Tatoo genau das richtige ist um mich ein Leben lang zu begleiten (hört sich irgendwie arg philosophisch an ).

Somit werden auch in Zukunft alle Tattoos die noch kommen werden (mind. ein weiteres steht schon fest) etwas von mir wiederspiegeln (Einstellungen, Erfahrungen usw.)

[lacy]

So seh ich das auch.
Mein erstes war meine Hündin als diese verstarb.
Das tattoo war schon immer klar.

Das zweite kam bei einer Entspannungsmeditation.
Ich merkte das ich immer wieder an ne Gänseblümchen wiese dachte und dabei grinste also Gänseblümchen.
Und daraus hat sich das große Projekt rücken entwickelt.
Da ich die Natur liebe und stunden einfach nur wo sitzen und beobachten kann
Oder einfach im garten liegen und meinen tieren zuschaun kann wird mein Körper jetzt ein Stück Natur.
Das bin ich und ich werde mich nie an den Tattoos satt sehen.

Die Meditation ist jetzt 3 Monate her

Also langes überlegen ist leine Garantie für die richtige Motiv wahl sondern ich finde es sollte ein Stück Du sein

[Lecce]

...ich finde es sollte ein Stück Du sein

Schön gesagt.
So kann man es super zusammen fassen.

[RiseAgainst]

Interessant, dass es, wenn man mal alle Kommentare durchliest, tatsächlich keinen wirklichen Richtwert gibt außer sich selbst damit gut zu fühlen.

Bin seit Beginn des Jahres gedanklich bei meinem Tattoo bzw dem Motiv, habe aber noch 3-4 Monate gebraucht bis es dann wirklich "klick" gemacht hat und ich jetzt der Meinung bin, dass es genau DAS ist. Und wenn ich in ein paar Jahren tatsächlich auf die Idee komme zu sagen, dass ich es so nicht wieder machen würde (was ich nicht glaube), ist mir das auch egal, denn es gehört zu mir, einer Zeit in der ich das dann gut gefunden habe und kann somit niemals von mir bereut werden.

Wie war das gleich in einem meiner Lieblingssongs "...und wenn ich wirklich einmal anders bin, ist mir das heute noch scheißegal..." (sorry für den kurzen OT)