Facebook-Fundstück: "Fuck normality!"

[JavaChip]

Ich griff mir grade echt annen Kopp als ne "Facebook-Freundin" von mir dieses Pic hier posted:



Tätowiert man sich heute, trägt Piercings und Plugs weil man auf Normalität schei*t? Teilt jemand diese Meinung hier? Oder muss ich im Umkehrschluss jetzt total bekloppt im Schädel sein weil ich Piercings und Tats trage/gut finde, mich gegen jede "Regel" stellen? Ich möchte Tattoos weil ichs schön finde.

Ich finde, solche bescheuerten Bildchen sind genau der Grund, warum so derb viele Menschen ein "Problem" mit tätowierten Menschen haben... Tats, Piercings, Bodymodifikation wird immer gleich mit Rebellen in Verbindung gebracht und die Menschen, die sich so geben, und solche Bilder posten/sich damit identifizieren, greifen doch indirekt Nicht-Tätowierte damit an, dass sie "langweilig sich dem Leben fügen" ... wenn man es mal ganz krass ausdrückt.

Sorry, so Bilder/Sprüche sind extremst NERVIG.

Was meint ihr dazu?


Btw, darf ich IHR Tattoo hier posten? Dann lacht ihr euch wahrscheinlich krumm und schief.

Cheers

[gipsy]

Stimme dir da im Prinzip zu.

Piercings, Plugs, Tattoos und Sex sind also unnormale Dinge?

Is halt einfach ein typisch dämliches Facebook-Banner von irgendnem Teeny, der/die sich zwanghaft von der Masse abheben will.

Ich würde mich als äußerst normal bezeichnen und lasse mich tätowieren, weil ich damit bestimmt Dinge zum Ausdruck bringen kann und es in meinen Augen auch noch toll aussieht.

[serrox]

Also erstmal denke ich, dass es nicht nur beim Thema Tattoos und Piercings so ist, dass das als Unnormal betrachtet wird.

Normalität ist halt, was die Masse macht. Dabei spielt es keine Rolle, dass immer mehr Menschen tätowiert sind, die Masse ist es nicht und daher bestimmt sie was normal ist.

In Europa sind schlanke Menschen "Normal", Menschen mit mehr Gewicht halt "Fett", "krank" etc.

Kann man ewig so fortführen. Würde mich darüber nicht aufregen. Soll sich die Person doch für einen Rebell halten

Zu 2.: Ich denke nicht, dass du ihr Tattoo ohne ihre Einstimmung posten solltest.

[JavaChip]

Nope, tu ich nich. Zur Vorstellung:
Schreibschrift. 3 Wörter. Und das so mies gestochen, dass das e und das r sowie das t mit dem S ineinander verläuft. Dazu Sterne freihand, krumm und schief. Sieht aus wie wenn ich jemand mit nem Fineliner auf die Haut male. Nur hätt ich dann auf die Rechtschreibung geachtet.

Ich find halt, wenn jetzt einer mit vollgemalten Oberkörper sowas postet, ist es nur halb so schlimm, weil man ja weiss, dass er sicher damit auch ein Stück weit auffallen möchte. Aber so.

Ich find so Bildchen halt auch irgendwo respektlos gegenüber Menschen, die Kunstwerke auf sich herumtragen - also wirklich TATTOOS - und trotzdem "normal" sind.

[LÖö]

Das ist halt so ein typisches Bild, wie sie derzeit im Internet rumgehen... No big deal, wieso regst du dich auf?
Mit Tattoos und (gedehnten) Piercings ist man eben in den meisten Kreisen "anders" - und ich sprech vielleicht nur für mich, aber die Abgrenzung ist schon auch ein Reiz am Tätowiertsein. Ich will auch gar nicht sein wie die meisten Menschen, das wäre echt schlimm. Von daher genieße ICH das schon, als anders aufgefasst zu werden. Ist nämlich nicht zwangsläufig negativ.

[JavaChip]

Es ist mehr ne Mischung aus Aufregen und Lustigmachen 40/60.

Hab mir eben gerade voll an den Kopf gegriffen als ich das sah. ich muss sagen ich seh so ein Bildchen zum ersten Mal.

Übrigens find ich "anders" ist nicht gleich zu setzen mit "abnormal". Ich bin nämlich schon vom ganzen Wesen her, meinen Interessen "anders" als alle anderen in meinem Alter (25), würde mich deswegen aber nicht als "abnormal" bezeichnen oder dass ich auf die Normalität sch****. Ist doch panne. Wer sich der Masse fügen soll, soll sich fügen, hat auch Sex, laute Musik, Liebe und Spass im Leben. Die anderen sind ein bisschen anders, denen geht es dann genauso.

Diese rebellische Ausdrucksweise ist wiegesagt glaub ich auch ein Grund der vielen Vorurteile gegene "Anderstickende" bzw. Tätowierte. Das wollte ich eigentlich nur damit sagen.

[koalafromhell]

Ich finde es auch nicht schlimm, anders zu sein. Ich sehe es eher positiv, wenn jemand exeptionell ist.

Das viele meinen, nur weil sie ein Tattoo haben, am besten noch einen schlecht gestochenen, dummen Spruch, sind sie schon individuell, ist mir ziemlich egal.

Ich amüsiere mich immer gern über sowas.
Wie die "Freundin" die einen italienischen Spruch auf'm Rücken hat - und der grammatikalisch total falsch ist. Der Google Translator hat es übersetzt und der Inker so gestochen.
Oder eine andere, die für ein Motiv über'n halben Rücken nur 150.- Euro gezahlt hat (guck mal, war voll günstig), und ich das nicht mal für viel Geld mit mir herumtragen möchte.
Erheitert mich mehr, als das ich mich noch aufrege


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It is more secure to be feared than to be loved

[Ueberdosis]

Willst du ein Teil der Masse sein?
Es müsste definiert sein, was normal ist und was die Masse ist. Man könnte ja dfinieren die Masse sind die Leute die Tattoos verabscheuen, extrem gesagt ^^.
Ich bin anders, find ds aber auch nicht schlimm, definier das auch nicht durch die Tattoos, die hab ich halt weil sie mir gefallen.

Normal sein heißt auch austauschbar sein und das sollen deine Kunstwerke auf der Haut ja nicht

[tinydancingdoll]

Ich finde diese ganzen Hipster-Bilder mit Sprüchen quer über tumblr so unendlich nervig, da ist es egal, was draufsteht. Da ist nichts einzigartig dran. Das sollte auch keine Motivation sein - Ich höre meine Lieblingsbands nicht, weil ich dann voll "indie" bin oder interessiere mich für Tattoos, um mich vom mainstream abzusetzen.

Ich finde es schön, das ist der einzige Grund. Genau wie andere Gruppen von Leuten exzessiven Solarium-Gebrauch klasse finden. Warum haben die keine "Fuck Normality - sleep in a tanning bed" Bilder?

[Chefkoch]

Weil sie sich für normal halten.

[rotbaer]

Ich finde solche Statements mit dem Credo" ich bin so individuell "auch eher mäßig intelligent.

Imho ist Individualität vielleicht im engen persönlichen Umfeld zu erreichen, man ist aber immer Teil des sozialen Ganzen und die Reaktionen in der Gruppe sind vorhersehbar. (Punks müssen die Werte der bürgerlichen Gesellschaft sehr gut verinnerlicht haben wenn Sie dagegen aufbegehren wollen, so Leute sind nicht individuell sondern setzen einen Kontrapunkt) Wenn man die Grundgesamtheit groß genug wählt finden sich immer Menschen mit ähnlichen Attributen, Meinungen, Accesoires etc.daher kann sogar argumentieren das Individualität nur eine Illusion sei.

Tattoos sind meiner Meinung nach nur für einen selber, die Reaktion anderer darauf ist vom Prinzip her wumpe, daher brauchen sie auch nicht sichtbar zu sein.

Wenn man Tattoos auch im Hinblick auf die Aussenweirkung trägt ist es wie ein "individualisiertes "Auto - lächerliche Show für andere und von daher überhaupt nicht individuell da nicht mehr auf sich sondern auf die Gruppe bezogen.
Bei dem Thema redet man den Leuten ja auch ein das sie individuell sind wenn sie Felgen von XY an der Karre haben (Konsumopfer unter sich, ängstlich auf die Reaktion der Umwelt bedacht)

Um es auf den Punkt zu bringen: in dem Moment wo man anfängt sich über Individualität einen Kopf zu machen hat man sie verloren.

Gruß Rotbaer

[Ueberdosis]

sign @rotbaer ^^

[DingDing]

@Rotbaer

Genialer Text!

[fafnir]

... in dem Moment wo man anfängt sich über Individualität einen Kopf zu machen hat man sie verloren.

Oder noch nicht gefunden. Besser gesagt erkannt.
Die Menschen sind nicht gleich! Jeder ist einzigartig. Wer eine Tätowierung braucht um sich einzigartig zu fühlen, der hat noch nicht zu sich selbst gefunden.
Andererseits ist es eine Wechselwirkung von Ursache und Wirkung. Man wird von vielen erst als andersartig (an)erkannt, wenn es durch Oberflächlichkeiten deutlich wird. Dadurch erfährt sich der Einzelne erst als Individium.