Der Ohnmacht nahe...

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Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon heliumatom » 03.02.2012 18:06

Hallo liebes Forum,

mir stellt sich vor meinem nächsten Tattoo eine hoffentlich zu beantwortende Frage:
Besitze mittlerweile 4 an der Zahl, dass 5. folgt demnächst.
Muss sagen, ich habe während des Stechens kaum Schmerzen,bin vorneweg ausgeschlafen, gut genährt und normal aufgeregt.
Aber nach ca. 30 Minuten Sitzung dreht mein Körper durch. Alle Gliedmaßen werden eiskalt und schlafen ein (sitze bzw. liege aber bequem), mein Bewusstsein driftet in einen Dämmerzustand und ich habe das Gefühl, jeden Moment wegzuklappen.
Pause machen, was trinken, dann gehts für ein paar Minuten, bevor es wieder anfängt...
Ich habe keine Angst, werde auch permanent abgelenkt und trotzdem befürchte ich, dort irgendwann mal in Ohnmacht zu fallen.
Hat das jemand schon mal erlebt bzw. kennt eine Lösung, "voll" da zu bleiben?
Weil ein wenig unangenehm ist mir das schon, auch wenn mir immer wieder versichert wird, dass ich nicht die erste Person wäre, die zusammenklappt und ich mir keinen Kopf machen soll...

Will ja nicht riskieren, dass ein Anfall mein Tattoo ruiniert :(
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon 30/30 » 03.02.2012 20:43

Nach 4 Tattoos müsstest du dich mittlerweile an dieses 'down'-Gefühl gewöhnt haben... ;)

' Alle Gliedmaßen werden eiskalt und schlafen ein (sitze bzw. liege aber bequem), mein Bewusstsein driftet in einen Dämmerzustand und ich habe das Gefühl, jeden Moment wegzuklappen.'
Da dein Körper vor dem Schmerz nicht fliehen kann,schüttet er körpereigene Drogen aus.
Diese haben die Wirkung von Opiaten,deswegen Kreislaufprobleme und Dämmerzustand.
Das macht der Körper,damit er den dauernden Schmerzreiz besser aushalten kann.
Bestes Gegenmittel sind natürlich anregende Substanzen,ich jedenfalls hab meine 1,5 l Colaflasche beim Stechen immer dabei.Multivitaminsaft hilft auch recht gut...

Und dann musst du auch noch im Kopf behalten,dass tätowiert werden auch Arbeit ist,obwohl man nur sitzt oder liegt.Nach zwei 4,5 h Sitzungen auf den Rippen innerhalb von 5 Tagen hab ich mich eine Woche lang gefühlt,als ob ich einen Marathon gelaufen wäre..
Der Körper kämpft mit zB Muskelkontraktion gegen den Schmerzreiz an,das ist eben harte Arbeit.

Also,mach dir keinen Kopf,nimm Cola oder Fruchtsaft mit,evtl auch nen Schokoriegel zwecks Energie für die Muskelarbeit ;),mach Pause,wenn nötig und alles ist im grünen Bereich.
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon heliumatom » 03.02.2012 21:12

Vielen Dank für die Antwort! Ist so einleuchtend, hätte man auch von selbst drauf kommen können... Merci.
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon Petrolina » 04.02.2012 19:52

Hab dasselbe Problem auch schon nach wirklich ziemlich kurzer Zeit. Bei mir war's besser, als ich mir von Anfang an während der Sitzung Traubenzucker in rauhen Mengen reingezogen hab.
Bei mir ists nach Pausen, die länger als 5 Min. gehen, noch schlimmer. Am besten gehts bei mir ohne Pausen. Aber das ist sicherlich bei jedem anders...
Zuletzt geändert von Petrolina am 04.02.2012 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon bildetbanden » 04.02.2012 20:00

ich habe das auch. aber nicht bei jeder session. keine ahnung warum.
lutsche bereits vorher und währendessen auch immer traubenzucker! und trinke währenddessen viel. locker 1,5 bis 2 liter
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon Prügelknabe » 04.02.2012 23:44

Da dein Körper vor dem Schmerz nicht fliehen kann,schüttet er körpereigene Drogen aus. Diese haben die Wirkung von Opiaten,deswegen Kreislaufprobleme und Dämmerzustand.


Also ich bin zwar kein Mediziner aber das ist so mit Sicherheit nicht korrekt. Es stimmt zwar, dass der Körper in Ausnahmesituationen (z.B. fight or flight Situationen, starker körperlicher Anstrengung s. "Runners High" beim Marathon oder auch bei starkem Schmerzempfinden) bestimmte Botenstoffe wie Endorphine oder einfach normales Adrenalin ausschüttet um der Situation zu entsprechen. Das führt jedoch nicht zu den beschriebenen Symptomen, sondern wirkt diesen entgegen (erhöhte Herzfrequenz, Verengung der Blutgefäße, Erhöhung des Blutdrucks). Aus diesem Grund ist man überhaupt in der Lage die Tortur auszuhalten bzw. aus diesem Grund wird der Schmerz soweit wie möglich minimiert.

Bei den beschriebenen Symptomen (Dämmerzustand, kalter Schweiß, Übelkeit, Gleichgewichtsstörungen etc.) handelt es sich wohl eher um die ersten Anzeichen einer vasovagalen Synkope (http://de.wikipedia.org/wiki/Synkope_%28Medizin%29). Dagegen kann man im Prinzip nicht viel machen, allerdings wird man davon auch nicht zwangsläufig ohnmächtig. Sobald man sich hinlegt und die Beine hochlegt sollten die Symptome sofort wieder verschwinden.
Die gleichen Symptome können natürlich auch auftreten wenn man sich, wie hier schon angesprochen wurde, dehydriert oder unterzuckert tätowieren lässt. Allerdings gehe ich davon aus, dass sich jeder dementsprechend vorbereitet um dem vorzubeugen.

Ich habe zum Beispiel dieselben Symptome wenn ich nach dem Blutspenden ohne zu warten von der Liege aufstehe. Da kann ich vorher noch soviel trinken oder Traubenzucker essen (eventuell nicht der perfekte Vergleich da einem in diesem Fall ja wirklich ein halber Liter Blut fehlt).
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon 30/30 » 05.02.2012 8:44

Bin auch kein Mediziner,aber so wurde es mir schon öfters erklärt.
Und da sich diese Erklärung mit meinen Empfindungen beim Stechenlassen deckt,hab ich da bisher nicht dran gezweifelt.
Soweit ich weiss,ist der Körper auch in der Lage,körpereigene Sedativa zu produzieren,die von der Wirkungsweise doch den beschriebenen Gefühlen ziemlich gleichen.
Wäre schön,wenn sich vielleicht mal ein Fachmann dazu äussern könnte,es interessiert mich jetzt schon,wie dieses 'Tattoo-Stoned'-Gefühl erklärbar ist.
Vasovagale Synkope kenn' ich nur aus 'Scrubs',in einer Folge kippt JD beim Sche*ssen ohnmächtig vom Pott...... :mrgreen:
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Re: Der Ohnmacht nahe...

Beitragvon kiaaa » 16.02.2012 22:02

Ich hab IMMER Schüttelfrost und Dinge die ich ansehe sind leicht dunkel :lol:
Total nervig, aber bis jetzt blieb ich immer bei Bewusstsein! :lol:
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