Tattoomotive als Modeerscheinung

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Tattoomotive als Modeerscheinung

Beitragvon Mrs.J » 15.08.2010 11:56

Huhu :)

Überall wo das Thema Tattoo aufkommt ist auch der Verweis zur Modeerscheinung nicht weit. Völlig gleich ob in Gesprächen oder in Foren.
Arschgeweihe, Sterne, Schmetterlinge, Blüten, japanische Schriftzeichen. Häufig gesehen und noch häufiger als Beispiele für Modeerscheinungen bei der Motivwahl genannt.

Ich als neugieriger Mensch versuche mit offenen Augen durch die Welt zu laufen (und denke vielleicht auch über viel zu viele unsinnige Sachen nach).

Sicherlich fällt mir auf, dass man diverse Motive häufiger zu Gesicht bekommt als andere. Ebenso der Fakt dass man, wenn man wöllte, das Ganze sogar in Szenen gliedern könnte (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Aber gibt es spezifische Modeerscheinungen bei Tätowierungen oder erscheint es uns nur so weil sich immer mehr Menschen tätowieren lassen und diese zufällig dasselbe schön finden? Liegt es vielleicht daran dass Menschen mutiger werden und ihre Tattoos an sichtbareren Stellen tragen?


Ist ein Asiasleeve so eine Erscheinung nur weil ich in letzter Zeit häufiger welche sehe?
Sind Totenköpfe Mode weil ich sie ebenso häufig sehe?
Was ist mit Schwalben?
Schleifen?

Ich würde mich freuen wenn sich hier vielleicht ein paar Ansichten sammeln würden.
Fällt es euch als Normaluser auch auf?
Wie schauts bei unseren Tattookünstlern aus?
Ihr stecht die Bilder ja. Gibt es definitiv welche die häufiger gewünscht werden oder steigen die nur prozentual mit den gestochenen Tattoos?

Entschuldigt wenn es so einen Thread schon gibt. Ich hab über die SuFu nichts in der Richtung gefunden.

:)
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Beitragvon Chil » 15.08.2010 12:35

Naja, weils gerade zum Thema meiner Diplomarbeit passt:
Die Wahrnehmung hängt ganz stark damit zusammen, welche Stereotypen jemand von Menschen gebildet hat. Die Literatur behauptet: wenn du selbst das Stereotyp (wobei Stereotyp als sehr wertfreier Begriff zu sehen ist! Stereotype sind sogar sehr wichtig, damit Menschen in einer komplexen WElt handlungsfähig bleiben) gebildet hast, bestimmte Motive seien Mode-erscheinungen, dann wirst du (unbeabsichtigt natürlich) zu einer selektiven Wahrnehmung neigen und dir werden solche Motive häufiger auffallen, als andere.

Ganz gut kennen diesen Effekt auch Frauen, die den Verdacht haben, schwanger zu sein. Die sehen dann auch überall nur Schwangere, Kleinkinder und Windeln.

Soviel zu deiner persönlichen Wahrnehmung. Diese könnte überprüft werden, indem man eine quantifizierende Umfrage in einer genügend großen Stichprobe macht (gibts ne Formel für) - dann könnte man bestimmte Motive nach ihren Häufigkeiten untersuchen.

Dann gibts aber noch eine weitere methodische Frage: Was ist die URSACHE dieser Häufung? (So es denn eine gibt) Aus der Psychologie wäre ein Erklärungsansatz, dass Vertrautes als sympathischer aufgefasst wird, der Nachahmungseffekt etc. Dazu werden einen großen Beitrag Stars (wieder Nachahmungseffekt, aber auch Effekte der Massenmedien - merer exposure) und Idole leisten (Haben sie auch in der Tätowiervergangenheit schon mehrmals, zB als Lyle Tuttle Fred Astair, Cher oder auch Janis Joplin tätowierte und eine Nachahmungswelle durch die Hippie-Gemeinde ging).


Sorry, wenn ich hier klugscheiße, aber ich habe gerade meine Vorliebe für wissenschaftliche Beschäftigung mit Tätowierungen entdeckt und beschäftige mich auch gerade damit, weil ich meine Diplomarbeit über tätowierte Menschen schreibe.
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